Qualifizierung Jugendarbeitslosigkeit OrgaTagung der DGBJugend 28 30 Januar
Qualifizierung: Jugendarbeitslosigkeit Orga-Tagung der DGB-Jugend 28. -30. Januar 2013 Benjamin Krautschat, DGB 1
Jugendarbeitslosigkeit in Europa: Überblick 2011 Quelle: Eurostat
Jugendarbeitslosigkeit in Europa: Der Trend seit 2000 Quelle: Eurostat Benjamin Krautschat, DGB Bundesvorstand
Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland Drei Statistiken: • Bundesagentur für Arbeit: 5, 3 Prozent • ILO: 7, 8 Prozent • Eurostat: 8, 1 Prozent Stand: November 2012
I. Jugendarbeitslosigkeit Quelle: BA, Saisonbereinigt
Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland: Dezember 2012 – Arbeitslosenquote • 15 -25: 5, 4% (251. 834) • Vergleich alle zivilen Erwerbspersonen: 6, 7% – Dauer der Arbeitslosigkeit: • länger als 3 Monate arbeitslos: 49, 5 Prozent (124. 357) • länger als 6 Monate arbeitslos: 23, 3 Prozent (58. 563) – Differenzierung nach Alter • 15 -20: 3, 3% (42. 359) • 20 -25: 6, 2% (209. 475) Benjamin Krautschat, DGB Bundesvorstand Quelle: BA, Saisonbereinigt
Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland: Strukturmerkmale Dezember 2012 – Schulabschluß • • • kein Hauptschulabschluss: 13, 0 Prozent (32. 644) Hauptschulabschluss: 46, 0 Prozent (115. 778) Mittlere Reife: 25, 6 Prozent (64. 393) Fachhochschulreife: 4, 7 Prozent (11. 824) Abitur/Hochschulreife: 4, 0 Prozent (10. 059) Ohne Angabe: 6, 0 Prozent (17. 073) – Differenzierung nach Qualifikation • • Ohne abgeschlossene Berufsausbildung: 56, 2 % (141. 434) Betriebliche / Schulische Ausbildung: 36, 8 % (92. 761) Universität / Fachhochschule: 1, 0 % (2. 570) Ohne Angabe: 6, 0 % (15. 069) Quelle: BA, Saisonbereinigt Benjamin Krautschat, DGB Bundesvorstand
Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland – Gründe für den „niedrigen“ Wert – Verschiebung der Jugendarbeitslosigkeit • Jugendliche werden durch Maßnahmen aus der Statistik herausgehalten – Verlagerung in prekäre Arbeit • Jugendliche sind übermäßig stark von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen • 40 % aller Leih- und Zeitarbeiter/-innen sind unter 30 Jahre – Duales Ausbildungssystem • 66, 1 % eines Jahrgangs beginnen nach der Schule eine qualifizierende Berufsausbildung – wirtschaftlich deutlich bessere Situation als in anderen Ländern Benjamin Krautschat, DGB Bundesvorstand
Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland – Probleme in Deutschland • 60. 000 junge Menschen verlassen pro Jahr die Schule ohne Abschluss • nur zwei Drittel der Ausbildungsinteressierten bekommen einen Ausbildungsplatz • 300. 000 jungen Menschen im Übergangsbereich ohne Weiterqualifizierung • 1, 5 Mio. zwischen 20 und 29 Jahren haben keinen qualifizierenden Berufsabschluss • enorme Zunahme prekärer Beschäftigung bei jungen Arbeitnehmer/-innen Benjamin Krautschat, DGB Bundesvorstand
Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland – Was ist notwendig • Beratung von arbeitslosen Jugendlichen – kein Zwei-Klassen-System bei der Arbeitsvermittlung – bei Jugendlichen muss Ausbildung Vorrang vor Beschäftigung haben – Ausbau der „nachgehenden Betreuung“ • Verbesserung der Bildung – weniger Bildungsabbrüche – Bildungsgerechtigkeit – Bildungsverlierer sind die späteren Arbeitsmarktverlierer • Schaffen von ausreichend Ausbildungsplätzen – Recht auf Ausbildung – unterstützende Maßnahmen mit Perspektiven für Jugendliche, die Unterstützung brauchen • Nach- und Umqualifizierungen – breites Qualifizierungsangebot an ALLE Arbeitslosen • Bessere Arbeitsbedingungen Neue Ordnung am Arbeitsmarkt – Mindestlohn, Einschränkung von Leih- und Zeitarbeit, … • Jugendgarantie Benjamin Krautschat, DGB Bundesvorstand
Jugendarbeitslosigkeit in Europa – Was ist notwendig • Europäischer Sozialer Dialog zum Thema Jugendbeschäftigung • Jugendgarantie • Export Duale Ausbildung in andere Länder • arbeitslose europäische Jugendliche nach Deutschland zur Ausbildung holen • Ende der Austeritätspolitik Benjamin Krautschat, DGB Bundesvorstand
I. Jugendarbeitslosigkeit: Statistische Datengrundlage • Eurostat – Stichprobenbefragung – Kriterien: Als erwerbslos gelten Personen, die • in der Berichtswoche ohne Arbeit, für eine Arbeit aber sofort verfügbar waren und • entweder in den vergangen vier Wochen aktiv auf Arbeitssuche waren oder bereits eine Arbeit mit vorgesehener Arbeitsaufnahme innerhalb der nächsten drei Monate gefunden hatten. – Altersgrenze: 15 -25 – Quellen: • http: //epp. eurostat. ec. europa. eu/portal/page/portal/employ ment_unemployment_lfs/data/main_tables • http: //epp. eurostat. ec. europa. eu/portal/page/portal/employ ment_unemployment_lfs/database
I. Jugendarbeitslosigkeit: Statistische Datengrundlage • ILO: Erwerbslosenquote – Stichprobenbefragung – 1. Kriterium: erwerbslos ist, wer in den vier Wochen vor der Befragung aktiv nach einer Tätigkeit gesucht hat und eine solche innerhalb von zwei Wochen aufnehmen könnte – 2. Kriterium: wer weniger als eine Stunde pro Woche arbeitet, aber mehr arbeiten will – keine Unterscheidung zwischen registrierten und nicht registrierten Arbeitslosen im Gegensatz zu den BA Zahlen werden hier auch nicht gemeldete Arbeitssuchende erfasst – International vergleichbare Kriterien – Altersgrenze für Jugendarbeitslosigkeit: 15 -25 – Die Erwerbslosenquote errechnet sich als Anteil der Erwerbslosen an allen Erwerbspersonen (Summe aus Erwerbstätigen und Erwerbslosen). – Quelle: https: //www. destatis. de/DE/Zahlen. Fakten/Gesamtwirtschaft. Um welt/Arbeitsmarkt/Erwerbslosigkeit. html
Jugendarbeitslosigkeit Statistische Datengrundlage • Bundesagentur für Arbeit: Arbeitslosenquote – misst die registrierten Arbeitslosen: Zahl der Arbeitslosen, die nach dem SGB III bzw. einer Arbeitsgemeinschaft oder Optionskommune nach SGB II arbeitslos gemeldet sind – Kriterium: Arbeitslos ist, wer weniger als 15 Stunden in der Woche arbeitet, aber mehr als 15 Stunden arbeiten will und jünger als das jeweilige Rentenalter ist Person muss zusätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und bereit sein, jede zumutbare Arbeit anzunehmen – kein Vergleich mit anderen Ländern möglich – Altersgrenze für Jugendarbeitslosigkeit: 15 -25 Quelle: http: //statistik. arbeitsagentur. de/Navigation/Statistik/Statistische -Analysen/Analytikreports/Zentral/Monatliche. Analytikreports/Analyse-Arbeits-Ausbildungsstellenmarkt-
Diskussion: Leitfragen • Wie aktuell ist das Thema bei euch vor Ort? • Seid ihr dazu Ansprechpartner? • Was braucht ihr vor Ort? • Was unterstützt eure Arbeit?
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