Prsentation Harald Klein Dipl Theol Soz PdSoz Arb
Präsentation: Harald Klein, Dipl. Theol. / Soz. Päd/Soz. Arb. MA „Womit kann ich dienen? “ Sozialraumorientierung in der rel. päd. Praxis? Workshop im Rahmen des Studienprojektes III von Lukas Nieß
Zu meiner Person. . .
1. 2. 3. 4. 5. Begriffs(er)klärungen Die fünf Prinzipien der Sozialraumorientierung Exkurs: Zwei Beispiele Theologische und religionspädagogische Spurensuche Kompetenzen für Sozialraumorientierte Religionspädagogik? Was auf Sie zukommt. . .
» „Religionspädagogik“ – meint die einen Bereich der Disziplin der Praktischen Theologie; „Religionspädagog*innen“ umschreibt deren Profession – „Religiöse Bildung und Didaktik“ auf Grundlage der „Allgemeinen Pädagogik“ umschreibt deren Praxis. » Sozialraum – phänomenologisch als Planungs- und Handlungsraum; konstruktivistisch als subjektivprozessualer Handlungsraum; » Unterscheidung „Methoden“ und Konzept“: » „Methoden“ sind Verfahrensweisen innerhalb eines planvollen Handelns, ausgestattet mit verschiedenen Hilfsmitteln; » „Konzepte“ sind Handlungsmodelle, in denen Ziele, Inhalte und Verfahrensweisen/Methoden in einen sinnenhaften Zusammenhang gebracht werden. 1. Begriffs(er)klärungen
» Sozialraumorientierung » „Die Sozialraumorientierung ist ein ganzheitliches Handlungskonzept der sozialen Arbeit. » Im Kern geht es darum, die Lebensbedingungen aller Menschen in einem Stadtteil, Viertel oder einem a hnlichen Sozialraum zu verbessern. Ihre Interessen und Bedu rfnisse stehen dabei im Vordergrund. » Das Konzept setzt an den Sta rken jeder/jedes Einzelnen an und aktiviert diese. Es soll Menschen in ungu nstigen Lebenssituationen ermutigen, die Vera nderungen in ihrem Wohngebiet selbst in die Hand zu nehmen. » Daru ber hinaus werden weitere Ressourcen des Sozialraums gesucht, vernetzt und zuga nglich gemacht. Dazu geho ren zum Beispiel Ra ume und Einrichtungen. » Basis des sozialra umlichen Arbeitens sind Kooperationen und Vernetzungen zwischen den Einrichtungen und Diensten der freien Wohlfahrtspflege, der kommunalen Verwaltung, der lokalen Wirtschaft, der Wohnungswirtschaft, Bildungseinrichtungen, Pfarrgemeinden und den zivilgesellschaftlichen Initiativen. » 1. Begriffs(er)klärungen Quelle: DCV - Glossar
» Die Soziale Arbeit selbst definiert Sozialraumorientierung als. . . » . . . „das Konzept, das analytisch den Blick auf grundlegende soziale und ra umliche Verursachung von Hilfenotwendigkeit lenkt und das zugleich praktische Handlungsperspektiven anbietet, die an den Mo glichkeiten und Ressourcen eines Quartiers ebenso wie der dort lebenden Menschen ansetzt. “ » 1. Begriffs(er)klärungen Quelle: Birgit Kalter/Christian Schlapper (Hg. ) (2006), Was leistet Sozialraumorientierung? Konzepte und Effekte wirksamer Kinder- und Jugendhilfe, 2006, Weinheim/Frankfurt a. M. , 11. [Hervorhebung im Original. ]
» Das Problem: » „Religionspädagogik“ – dem System „Bildung“ (oder „Religion“? ) zugeordnet - soll in einer „sozialraumorientierten Pastoral“ im „Sozialraum“ umgesetzt werden. . . » . . . „Sozialraumorientierung“ ist aber im Funktionssystem und im Code des Systems „Soziale Arbeit“ angesiedelt! » Die Frage, die daraus entspringt: » Wie und unter welchen Voraussetzungen kann Religionspädagogik „grundlegende und räumliche Verursachungen von Hilfenotwendigkeiten“ erkennen. . . » . . . und gleichzeitig „praktische Handlungsalternativen“ anbieten, die an den Möglichkeiten und Ressourcen eines Quartiers ebenso wie der dort lebenden Menschen ansetzen. 1. Begriffs(er)klärungen
» Die Frage, die daraus entspringt: » Wie und unter welchen Voraussetzungen kann Religionspädagogik „grundlegende und räumliche Verursachungen von Hilfenotwendigkeiten“ erkennen. . . » . . . und gleichzeitig „praktische Handlungsalternativen“ anbieten, die an den Möglichkeiten und Ressourcen eines Quartiers ebenso wie der dort lebenden Menschen ansetzen. » Antwortversuch: » Voraussetzung: theologische Begründung der Prinzipien (exegetisch – sozialethisch – lehramtlich) » Kompetenzerwerb bzw. -gewinn aus dem „System Soziale Arbeit“ (auf den Ebenen „Wissen“ – „Können“ – “Haltung“) 1. Begriffs(er)klärungen
(1) Orientierung an Interessen und am Willen (2) Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe (3) Konzentration auf die Ressourcen der Menschen und des Sozialraums (4) ziel- und bereichsübergreifende Sichtweise (5) Kooperation und Koordination. » » Vgl. grundlegend Wolfgang Hinte / Helga Treeß, (2014): Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe, Wiesbaden, 45 -88. Diese Prinzipien werden in dieser Formulierung in der Fachliteratur übernommen. 2. Die fünf Prinzipien der Sozialraumorientierung
http: //www. hausdamianokiel. de/index. php/home/ das-post-cafe Exkurs 1: Ein Beispiel für „Sozialraumorientierung in der Pastoral“
https: //www. clemensmauritius. de/soziales/linkliste. html Exkurs 2: Ein Beispiel für „Sozialraumorientierte Pastoral“
Erstes Prinzip: Orientierung an Interessen und am Willen Exegetische Begründung: z. B. Lk 18, 35 -42: Die Begegnung Jesu mit einem Blinden bei Jericho – „Was soll ich Dir tun? “ Sozialethische Begründung: Prinzip der Personalität – der Mensch als ein mit persönlicher Würde und Freiheit ausgestattetes Wesen, niemals nur „Objekt“ Lehramtliche Begründung: „Es ist nötig, zu der Einsicht zu verhelfen, dass der einzige Weg darin besteht zu lernen, den Mitmenschen in der rechten Haltung zu begegnen, indem man sie schätzt und als Weggefährten akzeptiert ohne innere Widerstände. Es geht darum zu lernen, Jesus im Gesicht der anderen, in ihrer Stimme, in ihren Bitten zu erkennen. Und auch zu lernen, in einer Umarmung mit dem gekreuzigten Jesus zu leiden, wenn wir ungerechte Aggressionen oder Undankbarkeiten hinnehmen, ohne jemals müde zu werden, die Brüderlichkeit zu wählen. “ (EG 91) 3. Theologische und religionspädagogische Spurensuche
Zweites Prinzip: Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe Exegetische Begründung: z. B. Joh 5, 1 -9: Heilung am Teich von Betesda – „Steh auf, nimm deine Bahre und geh!“ Sozialethische Begründung: Prinzip der Subsidiarität – mehr die Selbstwirksamkeit fördern, weniger Abhängigkeit produzieren; weniger für als mit den Menschen arbeiten! Lehramtliche Begründung: „Der Bischof muss immer das missionarische Miteinander in seiner Diözese fördern, indem er das Ideal der ersten christlichen Gemeinden verfolgt, in denen die Gläubigen ein Herz und eine Seele waren (vgl. Apg 4, 32). Darum wird er sich bisweilen an die Spitze stellen, um den Weg anzuzeigen und die Hoffnung des Volkes aufrecht zu erhalten, andere Male wird er einfach inmitten aller sein mit seiner schlichten und barmherzigen Nähe, und bei einigen Gelegenheiten wird er hinter dem Volk hergehen, um denen zu helfen, die zurückgeblieben sind, und – vor allem – weil die Herde selbst ihren Spürsinn besitzt, um neue Wege zu finden. “ (EG 31) 3. Theologische und religionspädagogische Spurensuche
Drittes Prinzip: Konzentration auf die Ressourcen der Menschen und des Sozialraumes Exegetische Begründung: z. B. Mk 6, 30 -44: Speisung der Fünftausend – auf das „Schick sie weg in die umliegenden Dörfer und Städte“ folgt das „Wie viele Brote habt ihr? - Gebt ihr Ihnen zu essen!“ Sozialethische Begründung: Prinzip der Subsidiarität und der Nachhaltigkeit – Ausdruck einer „Kultur der Aufmerksamkeit“ Lehramtliche Begründung: Das Bildwort von der „ökologischen Spiritualität“ (aus LS 202 -246); „Man muss wagen, die neuen Zeichen zu finden, die neuen Symbole, die verschiedenen Formen der Schönheit, die in den einzelnen kulturellen Bereichen geschätzt werden, sogar jene unkonventionellen Weisen der Schönheit, die für die Evangelisierenden vielleicht wenig bedeuten, für andere aber besonders attraktiv geworden sind. “ (EG 167) 3. Theologische und religionspädagogische Spurensuche
Viertes Prinzip: Ziel- und bereichsübergreifende Sichtweise Exegetische Begründung: z. B. Mt 15, 21 -28: Begegnung Jesu mit der kanaanäischen Frau sowie die Saat-Gleichnisse (Mt 13) – wem gilt die Sendung Jesu? Sozialethische Begründung: Prinzip der Solidarität – weltweite Perspektive mit universellem Anspruch – Hinordnung der Solidarität auf den Menschen als Person. Lehramtliche Begründung: Papst Franziskus spricht von der „Herausforderung, die ‚Mystik’ zu entdecken und weiterzugeben, die darin liegt, zusammen zu leben, uns unter die anderen zu mischen, einander zu begegnen, uns in den Armen zu halten, uns anzulehnen, teilzuhaben an dieser etwas chaotischen Menge, die sich in eine wahre Erfahrung von Brüderlichkeit verwandeln kann, in eine solidarische Karawane, in eine heilige Wallfahrt. “ (EG 87) 3. Theologische und religionspädagogische Spurensuche
Fünftes Prinzip: Kommunikation und Koordination Exegetische Begründung: z. B. Lk 10, 25 -37: Gleichnis vom barmherzigen Samariter Sozialethische Begründung: Prinzip der Verantwortung und der Gerechtigkeit – Wenn es um die Gestaltung des Sozialraumes geht, verbieten sich für die Entwicklung von Problemlösungsstrategien Einengungen auf Zuständigkeitsbereiche von Institutionen sowie auf Mitglieder von Konfession, Nationalität, Generation, Schicht oder Geschlecht. Lehramtliche Begründung: „Eine authentische vom Geist erweckte Neuheit hat es nicht nötig, einen Schatten auf andere Spiritualitäten und Gaben zu werfen, um sich durchzusetzen. Je mehr ein Charisma seinen Blick auf den Kern des Evangeliums richtet, um so kirchlicher wird seine Ausübung sein. Auch wenn es Mühe kostet: Die Gemeinschaft ist der Ort, wo ein Charisma sich als echt und geheimnisvoll fruchtbar erweist. Wenn die Kirche sich dieser Herausforderung stellt, kann sie ein Vorbild für den Frieden in der Welt sein. “ (EG 130) 3. Theologische und religionspädagogische Spurensuche
» Welche Kompetenzen - des Wissens - des Könnens - der Haltung des Wissens sind für das Arbeiten im Sinne einer sozialraumorientierten Pastoral notwendig? Kompetenzen der Haltung des Könnens » Auf welche Weise, an welchem Ort können sie erworben werden? 4. Kompetenzen für eine sozialraumorientierte Pastoral
des Wissens Kompetenzen der Haltung des Könnens » Fallbeispiel 1: » Die drei zu einer Seelsorgeeinheit zusammengeschlossenen Pfarreien A, B und C wollen ein Konzept für die Arbeit mit Kindern nach der Erstkommunion entwickeln. Welche Fragen sind für eine Sozialraumanalyse zu stellen <freie Antwortmöglichkeiten aus Ihren Erfahrungsfeldern sind hilfreich>? Welche Ideen könnten aus den Prinzipien der Sozialraumorientierung abgeleitet werden? 4. Kompetenzen für eine sozialraumorientierte Pastoral
des Wissens Kompetenzen der Haltung des Könnens » Fallbeispiel 2: » Die Stadt D (12. 000 Einwohner) fragt nach, ob sich die Teams der drei ansässigen Pfarreien an der Integration von 350 Menschen mit Fluchthintergrund, davon ca. die Hälfte mit schulpflichtigen Kindern, beteiligen wollen. Alle drei Teams sind dazu bereit. Welche Vorgehensweisen könnten Sie im Sinne einer sozialraum-orientierten Pastoral empfehlen? 4. Kompetenzen für eine sozialraumorientierte Pastoral
des Wissens Kompetenzen der Haltung des Könnens » Fallbeispiel 3: » Die Pfarrei E besteht aus sieben Dörfern mit min. 450 und max. 900 Einwohnern. Hier leben überwiegend alte Menschen, z. T. verwitwet. Sie nehmen zunehmend Krankheit und Vereinsamung wahr. An einigen Dorfrändern sind Familien mit Kindern zugezogen, zu denen Sie jedoch kaum Kontakt haben. Welche Schritte können Sie entsprechend der Prinzipien der Sozialraumorientierung entwickeln, um der Situation der alten Menschen zu begegnen? 4. Kompetenzen für eine sozialraumorientierte Pastoral
» www. sozialraum. de – Online. Journal zum Austausch über sozialräumliche Theorie, Praxis, Methoden etc. » www. pastoraltheologie. de – Portalseite deutschsprachiger Pastoraltheologie in D, A, NL und CH <bes. : ZPTH> » www. pastoral-gestalten. de “Wegetappen“ zur Erstellung eines Pastoralkonzeptes mit spiritueller und sozialraumorientierter Schwerpunktsetzung » www. kirche-am-ort. de – Arbeitshilfe „Sen Sozialraum wahrnehmen. Impulse für die Kirche am Ort » https: //www. bistumtrier. de/heraus-gerufen/ - sehr reichhaltige und reiche Darstellung des Synodenprozesses im Bistum Trier mit Vorlagen und Dokumentationen » www. harald-klein. koeln – Spiritualität für Soziale Berufe Lektüretipps aus dem Internet
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