Professionelle Bewerbungsgesprche Ein Vortrag bei der Handwerkskammer SW
Professionelle Bewerbungsgespräche Ein Vortrag bei der Handwerkskammer SÜW 22. 10. 2012
Wie lange dauert die Entscheidung? . . im Durchschnitt 4 Minuten! Was passiert in der restlichen Zeit? Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
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Lebenslauf Fakten Hypothesen zu dahinterstehenden Persönlichkeitsaspekten < Struktur der Darstellung < Mobilität < Breite des Erfahrungshintergrundes < und Wissenshorizontes < Leistungs- und Karrieremotivation < Zielorientierung < Einsatzbereitschaft/ Engagement < Offenheit für neue Erfahrungen < Interessenschwerpunkte < Werdegang < Schulabschluß < Ausbildungszeit/ Studium < Praktika < Qualifikationen Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Berufserfahrung <Tätigkeiten: Branche/ Dauer <Erfahrung <Veränderungen/ Weiterentwicklungen <Bestätigungen von Beförderungen? <Lücken/ Brüche? Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Zeugnisse < Vollständigkeit < Übereinstimmung Lebenslauf/ Zeugnisse < Schul- und Ausbildungszeugnisse < Zeugnisse über Beschäftigungsverhältnisse < Wechsel zu üblichen Kündigungsterminen < Lücken zwischen Austrittstermin und Ausstellung des Zeugnisses < Gründe für berufliche Veränderungen < Leistungsbeurteilung < Weiterbildungen < Referenzen Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Foto < Haupteffekt: Sympathie/ Antipathie < Informationswert ansonsten gering, außer: < Auseinandersetzung mit üblichen Konventionen für Bewerbungsfotos (keine Urlaubsfotos) < Erster Eindruck Kleidungsstil < Wertschätzung des eigenen Äußeren < Im angloamerikanischen Sprachraum unüblich wegen Gefahr von Diskriminierungen Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Warnsignale im Werdegang nur Jahreszahlen im Lebenslauf vorhanden. Zeugnisse prüfen (auch in Bezug auf veränderte Daten) große, unpassende Fotos = Selbstoffenbarung (auch in der schriftl. Unterlage) Zeitliche Distanz zwischen Ausscheiden und Datum der Zeugniserstellung extrem langes Anschreiben ungewöhnliche Kündigungstermine frühe Nennung von Referenzen Formulierung im Zeugnis: „im gegenseitigem Einvernehmen“ fehlende Zeugnisse Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Phasen eines Bewerbergespräches 1. Begrüßung, Atmosphäre schaffen 2. Kurze Vorstellung von Unternehmen und Position (Gefahr: Offenlegung der Auswahlkriterien) 3. Freie Darstellung des Bewerbers • 10 Minuten freie Redezeit • in der Folge dann zunehmende Fragesteuerung durch Interviewer • detaillierte Lebenslaufanalyse 4. Tiefere Fragen • situatives Interview (Rückschluss auf Verhaltenstendenzen, subjektive Modelle und Werte) • Identifikation der Motivationslage 5. Detaillierte Vorstellung von Zielposition und Umfeld 6. Freiraum für Fragen durch den Bewerber 7. Fazit und Abklären des weiteren Ablaufs Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Der Beurteilungs-Dreisprung: Wahrnehmen Interpretieren (Be)urteilen (. . . und dann nicht selten durch eigenes Verhalten die Wahrnehmung vermeintlich bestätigen im Sinne einer „sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiung“!) Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Wichtige Grundlagen von Fragetechniken < Unkomplizierte Fragen stellen < Keine Mehrfachfragen stellen < Genaues Zuhören < Gezielte Nachfragen stellen < Auf implizite Modelle und Theorien des Bewerbers achten < Begrifflichkeiten hinterfragen und Bilder des Befragten aufgreifen und Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Fragetechniken im Interview Suggestiv-Frage: „Ich geh doch recht in der Annahme, dass. . . “ Rhetorische Frage: „Sicherlich haben Sie sich ja bereits über unser Unternehmen informiert…“ Alternativ-Frage: „Arbeiten Sie lieber im Team oder lösen Probleme eher alleine. . . ? “ Geschlossene Frage: „Haben Sie einen Führerschein? “ Offene Frage: „Wie gehen Sie mit Problemsituationen um? “ Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
intelligent geschickt fleißig warm kalt entschlossen praktisch vorsichtig Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Klassische Urteilerfehler < Ersteindruck- Effekt (Primacy) erste Informationen haben einen unverhältnismäßig starken Einfluß auf den Gesamteindruck des Kandidaten. Alle nachfolgenden Informationen werden diesem Eindruck angepasst < Effekt des letzten Eindruckes (Recency) hier beeinflussen insbesondere die zuletzt erhaltenen Informationen aufgrund der aktuellen Präsenz im Gedächtnis den Eindruck über den Kandidaten < Erwartungsenttäuschungen beim Beobachter bildet sich ein erster Eindruck über den Kandidaten heraus. Entspricht das tatsächliche Auftreten nicht diesen Vorstellungen, kann diese Diskrepanz den Beobachter negativ beeinflussen. Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Urteilerfehler < „Trichterdenken“ O Zu Beginn des Interviews: Beobachter nimmt Informationen über etwas Neues noch in gewisser Breite auf. O Dann: Erhalt erster Signale, erste Wahrnehmungen. O Meinungsbildung (z. B. Sympathie). O Wie bei einem Trichter wird die „Öffnung“ schnell kleiner, bis nur noch ein kleiner Ausschnitt durchgelassen wird. O In der Folgezeit werden nur noch die zum gefällten Urteil passenden Äußerungen als Bestätigung wahrgenommen. Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Urteilerfehler < Psychologische Nähe ergeben sich Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten zwischen Kandidat und Beobachter, kann das Urteil positiv beeinflusst werden < Analogie-Schluß der Beobachter schließt von der Einzelbeobachtung auf übergeordnete bzw. allgemeinere Eigenschaften. Beispiel: Stottern Unsicherheit laute Sprache Dynamik kräftiger Händedruck Durchsetzungsvermögen Kantiges Kinn Durchsetzungsvermögen Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Offenbarungspflichten Bewerber haben grundsätzlich die Pflicht, vor Abschluß eines Arbeitsvertrages das Unternehmen darüber zu informieren (auch unaufgefordert), wenn Sie wissen oder wissen müßten, daß in Ihrer Person liegende Gründe bestehen, die Ihnen < eine arbeitsvertragsgemäße Aufnahme und Erfüllung des Beschäftigungsverhältnisses überhaupt nicht, < nur beschränkt oder nicht in der vorgesehenen Art und Weise, oder < nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt möglich machen. Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Erlaubte Fragen an den Bewerber: < Familiäre Daten < Staatsangehörigkeit < Schulbildung < Arbeitsverhältnis /-losigkeit < Krankenkasse < Sozialversicherungsrenten < Konkurrenzklausel < Berufsausbildung < Fremdsprachen < Bisher erhaltener Urlaub < Nebentätigkeiten < Zeugnisse < Schwerbehinderteneigenschaft < Wehr- oder Zivildienst < Krankheiten (bedingt) Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Unerlaubte Fragen an den Bewerber: n Schulden und Vermögensverhältnisse n Lohn- und Gehaltspfändungen n Schwangerschaft n Heiratswunsch/Kinderwunsch n Krankheiten n Vorstrafen/Führungszeugnis n Religions-, Partei-, Gewerkschaftszugehörigkeit n Ehrenamtliche Tätigkeiten n Privatleben (wenn es über Hobbies und Interessen hinausgeht) Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Das situative Interview Ähnliche Situation, Präzise, frisch, anhaltend Die beste Voraussage für zukünftiges Verhalten ist vergangenes Verhalten! Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Das situative Interview Fragetechnik nach dem Verhaltensdreieck Situation Verhalten • Es gibt (gab in der Vergangenheit des Bewerbers) eine Situation, eine Aufgabe oder Ausgangslage • diese erfordert(e) eine Handlung, eine Maßnahme, ein Vorgehen (oder Unterlassung) • damit ein Ergebnis, eine Auswirkung, ein Effekt erreicht wird (wurde). Ergebnis Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Das situative Interview n „Beschreiben Sie eine Situation, in der Ihr Durchsetzungsvermögen in besonderem Maße sichtbar geworden ist. “ n „Was möchten Sie in der neuen Position auf keinen Fall tun? “ n „Welche besonderen Projekte haben Sie bearbeitet? “ n „Welche Hindernisse und Schwierigkeiten hat es dabei gegeben? “ n Welche Problemparameter sieht der Bewerber dafür? n Satzergänzungstechnik (kein Feedback, schnelle Antworten. . . ) n Besprechen beruflicher Fallsituationen n Durch das Anbieten von Alternativen das Ansprechen heikler Thematiken erleichtern Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Übung zum situativen Interview n Bitte finden Sie in 3 Minuten heraus, ob Ihr Nachbar n Tierlieb ist n Nutzen Sie dabei auf jeden Fall… n …Situation n …Handlung n …Ergebnis um Ihren ersten Eindruck zu verifizieren oder falsifizieren! Hubert H. Horbach, Personalentwicklung, Training & Coaching, D-76829 Leinsweiler, +49 160 93882124, info@hubert-horbach. de
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Die Mannheimer Diplomsoziologin Anke von Rennenkampff hat in ihrer Doktorarbeit herausgefunden, dass Kandidaten mit maskulinen Merkmalen bei Bewerbungen bessere Chancen haben und das gilt auch für Frauen. Hier aus ihrer Untersuchung das Modell "Personalchefs Favorit": Dezent hochgeschlossen - maskulineres Auftreten signalisiert offenbar Führungsstärke.
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Wenn Personaler nach selbstbewussten Führungpersönlichkeit en fahnden, lassen sie sich unterbewusst von äußeren Merkmalen steuern, so von Rennenkampff. Modell "Bitte recht freundlich": Eher kantige, trotzdem feminine Bewerberin.
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Der Wissenschaftlerin zufolge sind Bewerberinnen mit kantigem Kinn, breiten Schultern und hoher, etwas eckiger Stirn klar im Vorteil. Modell "Dressed for success": Die etwas männlichere Variante.
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Völlig verändern lässt sich das Äußere natürlich nicht aber von Rennenkampff rät zu dunkler, hochgeschlossener Kleidung, zurückgekämmten Haaren und sparsamem Einsatz von Schmuck, Lippenstift, Nagellack. Sie mahnt aber auch: "Keine erstklassige Frau sollte versuchen, einen zweitklassigen Mann aus sich zu machen. " Mit diesem Foto hätte die Bewerberin demnach schlechtere Karten - Modell "Rapunzel": Offene Haare, rotes Kleid plus Schmuck.
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Betont männliche Gesichtszüge sind oft von Vorteil, so die Mannheimer Wissenschaftlerin in ihrer Dissertation. Modell "Testosteron": So ein Mann, so ein Mann.
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Den Zuschlag bekommen demnach häufig Kandidaten, deren äußere Merkmale als typisch männlich gelten - ob bei Bewerbern oder Bewerberinnen. Modell "Graue Strickjacke": Zu weich für die harte Berufswelt?
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Männern mit feminineren Zügen könnte ein klassisch geschnittener Business-Anzug helfen. Modell "Seriös trotz langer Haare": Könnte gerade noch klappen.
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Trost für Frauen mit Stupsnase und Schmollmund, auch für Männer mit Pferdeschwanz: Wird vor allem eine kommunikative, zuhörende, vermittelnde Persönlichkeit gesucht, dann sammeln nach von Rennenkampffs Angaben Kandidaten mit weiblichen Markmalen Punkte - was ebenfalls für Bewerberinnen wie Bewerber gilt. Modell "Schluffi mit Pulli": Kann sonst kaum punkten.
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Ein weiteres Beispiel aus von Rennenkampffs Testreihe - Modell "Klassisch beschlipst": Dieser Kandidat hat gut abgeschnitten.
Anhang: „Personalchefs Liebling“ Modell "Koteletten. Revival": Das gleiche Lächeln, die gleiche Haartracht aber Pullover und Pastellfarben verändern den Typ enorm.
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