Politisches System Schweiz Vorlesung am Institut fr ffentliches
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Politisches System Schweiz Vorlesung am Institut für Öffentliches Recht der Universität Bern Regierungen Prof. Dr. Andreas Ladner IDHEAP Lausanne Frühjahrssemester 2012 Andreas Ladner 1
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 2
Politisches System Schweiz Die GPK des Nationalrats äussert harte Kritik am scheidenden VBS-Chef Samuel Schmid. Bei der Wahl des Armeechefs habe er nicht die notwendige Sorgfalt walten lassen. Zudem kritisiert die GPK, dass Roland Nef 400'000 Franken für seinen Abgang erhalten hat. Andreas Ladner Er trete seiner Gesundheit, seiner Familie, seinem Land und der Armee zuliebe zurück, erklärte Bundesrat Samuel Schmid gestern morgen. Von Karin Enzler, Bern. Aktualisiert am 12. 11. 2008 , TA-Newsnetz 3
Politisches System Schweiz www. volkswahl. ch Andreas Ladner 4
Politisches System Schweiz Dauerbrenner: Kondordanz • Inhaltliche Konkordanz • Arithmetische Konkordanz Andreas Ladner 5
Politisches System Schweiz Dauerbrenner: Regierungsreform Andreas Ladner 6
Politisches System Schweiz Regierung Fragen: • Was bedeutet Konkordanz? • Was bedeutet das Kollegialitätsprinzip? • Was ist der Hauptunterschied zwischen den kantonalen Regierungen und der Bundesregierung? • Wie viele Bundesräte hatte die CVP bis anhin? Andreas Ladner 7
Politisches System Schweiz Links: • Konferenz der Kantonsregierungen: http: //www. kdk. ch/ • Zusammensetzung der Regierungen in den Städten: http: //www. stadtzuerich. ch/internet/stat/home/publikationen/staedtestatist ik/STST_2005. html • Datenbank für Kantone und Städte: http: //www. badac. ch/ • Vergleichende Regierungslehre: http: //fs-pw. unimuenchen. de/fapo/de/downloads/wagschal/Vorlesung 2. pdf • Der CH-Bundesrat: http: //www. admin. ch/ch/d/cf/index. html Andreas Ladner 8
Politisches System Schweiz 1. Regierung: Konzepte und internationale Verortung Andreas Ladner 9
Politisches System Schweiz Unterschiedliche Verwendung des Begriffs • Im weitesten Sinne umfasst er die Verfassungsorgane eines Staates, die insgesamt das Regierungssystem bilden (Parlament und Regierung). –> vgl. „government“ • Im engeren Sinne bezeichnet er jene Institution, der in Abgrenzung von anderen öffentlichen Gewalten (Gewaltenteilung) und politischen Funktionen (Opposition) das Regieren obliegt. Vgl. Murswieck in Nohlen 2001: 427 ff. Andreas Ladner 10
Politisches System Schweiz Regierung = politisches Leitungszentrum • Die Regierung leitet die Politik (Herbeiführung politischer Entscheidungen) und • die Öffentliche Verwaltung (Durchführung politischer Entscheidungen). Vgl. Murswieck in Nohlen 2001: 427 ff. Andreas Ladner 11
Politisches System Schweiz Unterschiedliche Systeme • Präsidentialsystem (USA) • Parlamentarisches System (GB, D) • Mischsystem, Direktorialsystem (CH) • F: Semi-präsidentielles oder präsidentiell-parlamentarisches System, je nachdem ob die präsidentielle mit der parlamentarischen Mehrheit übereinstimmt (vgl. Shugart/Carey 1992, Sartori 1997) Andreas Ladner 12
Politisches System Schweiz Parlamentarische und Präsidentielle Systeme Präsidentielles System Parlamentarisches System • • • Parlamentsmehrheit bestimmt die Regierung Verliert die Regierungsfraktion die Mehrheit wird eine Vertreter der neuen Mehrheit mit der Regierungsbildung beauftragt oder es finden Neuwahlen statt Die Kontinuität dieser Vorgänge wird durch ein unabhängiges Staatsoberhaupt gewährleistet Die Einheit von Regierung und Parlament erlauben hohe Machtkonzentration Mehrheit der Regierung setzt Fraktionsdisziplin voraus Kontrollfunktion liegt bei der Opposition Andreas Ladner • • • Regierungschef ist gleichzeitig Staatsoberhaupt Regierungschef wird vom Volk gewählt Er kann vom Parlament nicht abgewählt werden Verhältnis von Parlament und Regierung ist geprägt durch gegenseitige Unabhängigkeit und Machthemmung (checks and balances) Präsident und Parlament müssen nicht gleicher Meinung sein Kontrollfunktion liegt beim Parlament 13
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 14
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 15
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 16
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 17
Politisches System Schweiz Regierungssystem und Stabilität • Empirisch gesehen zeigt sich, dass parlamentarische Regierungssysteme höhere Erfolgschancen für die Konsolidierung in jungen Demokratien haben, während präsidentielle Systeme eine solche Konsolidierung eher erschweren. • Zwischen 1946 und 1996 zerbrach jedes 23. präsidentielle aber nur jedes 58. parlamentarische System und wandelte sich von einem demokratischen zu einem autokratischen System (Cheibub/Limongi 2002 in Bernauer et al. 2009: 163) Andreas Ladner 18
Politisches System Schweiz Nachteile präsidentieller Systeme • Konkurrierender Legitimitätsanspruch von Exekutive und Legislative • Rigidität des politischen Systems aufgrund festgelegter Amtzeiten • „Alles-oder-nichts“-Charakter präsidentieller Systeme • Potentiell intoleranter Stil • Höhere Chancen für populistische Kandidaten In Bernauer et al. 2009: 164 nach Arbeiten von Juan Linz Andreas Ladner 19
Politisches System Schweiz Mischsystem Schweiz • Elemente des parlamentarischen Systems sind: Wahl der Regierung durch das Parlament • Elemente des präsidentiellen Systems: Unabhängigkeit des Bundesrates nach seiner Wahl Andreas Ladner 20
Politisches System Schweiz Interessierende Fragestellungen • • • Regierungsorganisation Regierungsfunktionen Wahlverfahren Parteipolitische Zusammensetzung Stellung im politischen System Andreas Ladner 21
Politisches System Schweiz 2. Regierungen in der Schweiz 2. 1 Der Bundesrat Andreas Ladner 22
Politisches System Schweiz Das Team 2003 - 2007 Andreas Ladner 2005 2006 23
Politisches System Schweiz 2008 Andreas Ladner 24
Politisches System Schweiz 2009: Das Jahr der Krise Andreas Ladner 25
Politisches System Schweiz 2010 Andreas Ladner 26
Politisches System Schweiz 2011 Andreas Ladner 2012 27
Politisches System Schweiz Die 115 Bundesrät. Innen und ihre Parteizugehörigkeit 111: Ueli Maurer; 112: Didier Burkhalter; 113: Simonetta Sommaruga; 114: Johann Schneider-Ammann; 115: Alain Berset (40: Ronald Reagan, 44: Barack Obama) Andreas Ladner 28
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 29
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 30
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 31
Politisches System Schweiz Die parteipolitische Zusammensetzung des Bundesrates ( * BDP Andreas Ladner 32
Politisches System Schweiz Politische Zusammensetzung des Bundesrates (2) Andreas Ladner 33
Politisches System Schweiz Etappen zur Zauberformel - Konkordanz 17. 12. 1891: Joseph Zemp (CVP) 11. 12. 1919: Jean-Marie Musy (CVP) 13. 12. 1929: Rudolf Minger (SVP) als Ersatz für Scheurer im ersten Wahlgang mit 148 Stimmen 15. 12. 1943: Ernst Nobs (SP) 17. 12. 1959: Hans-Peter Tschudi (SP, BS, 129) und Willy Spühler (SP, ZH, 149) ? Andreas Ladner 34
Politisches System Schweiz Bundesrat • Zählt seit der Gründung des Bundesstaates 1848 sieben gleichberechtigte Mitglieder, wobei eines davon das jährlich wechselnde Präsidium übernimmt • Nach Artikel 174 BV: „oberste leitende und vollziehende Behörde der Schweiz“ Andreas Ladner 35
Politisches System Schweiz BV: Art. 175 Zusammensetzung und Wahl 1 Der Bundesrat besteht aus sieben Mitgliedern. 2 Die Mitglieder des Bundesrates werden von der Bundesversammlung nach jeder Gesamterneuerung des Nationalrates gewählt. 3 Sie werden aus allen Schweizerbürgerinnen und Schweizerbürgern, welche als Mitglieder des Nationalrates wählbar sind, auf die Dauer von vier Jahren gewählt. 4 Dabei ist darauf Rücksicht zu nehmen, dass die Landesgegenden und Sprachregionen angemessen vertreten sind. Andreas Ladner 36
Politisches System Schweiz Das Bundesratszimmer Andreas Ladner 37
Politisches System Schweiz Sitzungen Andreas Ladner 38
Politisches System Schweiz Dauerbrenner Kollegialitätsprinzip: 09. 05. 2005 -- Tages-Anzeiger Online Schmid und Deiss kontern Nachdem Bundesrat Christoph Blocher sich implizit gegen Schengen ausgesprochen und den Bundesrat kritisiert hat, bekräftigen Bundespräsident Samuel Schmid und Bundesrat Joseph Deiss die Geltung des Kollegialitätsprinzips. 11. 05. 2005 -- Tages-Anzeiger Online Für mehr Transparenz im Bundesrat Die Präsidenten von SVP und FDP sind der Ansicht, Bundesräte sollen öffentlich ihre Meinung äussern dürfen. Damit würde die Diskussion um Kollegialitätsprinzip und Indiskretionen entschärft. Andreas Ladner 39
Politisches System Schweiz Der Bundesrat als Kollegialbehörde: • Gleichberechtigung • Ohne Zuschreibung für ein bestimmtes Departement gewählt • Kein herausgehobener Regierungschef • Gleiche Rechte und Pflichten an Diskussionen und Entscheidungen • Prinzip der Nichtöffentlichkeit • Gemeinsame Vertretung der Entscheide nach aussen -> Andreas Ladner 40
Politisches System Schweiz Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz (RVOG), vom 21. März 1997 Art. 12 Kollegialprinzip 1 Der Bundesrat trifft seine Entscheide als Kollegium. 2 Die Mitglieder des Bundesrates vertreten die Entscheide des Kollegiums. Stand am 25. April 2006 Andreas Ladner 41
Politisches System Schweiz Departementalprinzip • Jedes Mitglied des BR steht einem Departement vor. Hier besitzt es Kompetenzen, die es unabhängig vom Kollegium ausübt. • Zwei unterschiedliche Rollen: Mitglied der Kollegialbehörde und Vorsteher eines Departements. • Die Mitglieder einer Kollegialregierung können selbst in Angelegenheiten ihres eigenen Departementes überstimmt werden. Andreas Ladner 42
Politisches System Schweiz Kollegialitätsprinzip – zwei Probleme Das Kollegialitätsprinzip beinhaltet zwei unterschiedliche Aspekte: Machtteilung gegen innen und gemeinsame Verantwortung gegen aussen. Problembereich 1: Gemeinsame Entscheidungsfindung in der Kollegialbehörde. Problembereich 2: Vertretung der Entscheidungen im Parlament und in Abstimmungskämpfen. Andreas Ladner 43
Politisches System Schweiz Zentrale Regierungstätigkeiten sind: • Die Umschreibung der grundlegenden Ziele und Mittel staatlichen Handelns. • Die laufende Beurteilung der Entwicklung im In- und Ausland. • Die Aufstellung und Umsetzung von Richtlinien der Regierungstätigkeit. • Die Leitung der Aussenpolitik. Andreas Ladner 44
Politisches System Schweiz Regierungs- und Verwaltungsorganisations-gesetz (RVGO) konkretisiert: An erster Stelle stehen nicht die Vollzugsaufgaben sondern die Regierungsobliegenheiten. Der Bundesrat nimmt diese Aufgaben vorrangig war indem er: - die Ziele und Mittel seiner Regierungspolitik bestimmt, - alle Massnahmen trifft, um die Regierungstätigkeit sicherzustellen, - auf staatliche Einheit und Zusammenhalt des Landes hinwirkt, - die föderalistische Einheit wahrt, - seinen Beitrag leistet, damit andere Staatsorgane ihre Aufgaben nach Verfassung und Gesetz zweckmässig und zeitgerecht erfüllen können. Vgl. Klöti 2002: 161 Andreas Ladner 45
Politisches System Schweiz und weiter im RVGO • In zweiter Linie: Rechtssetzung • Drittens: Führung der Bundesverwaltung • Viertens: Vollzug • Und schliesslich: Information und Kommunikation mit der Öffentlichkeit Andreas Ladner 46
Politisches System Schweiz Einflussnahme des BR, in den verschiedenen Phasen des Politikprozesses • Politisierung: agenda setting, gate-keeper • Vorparlamentarisches Verfahren: BR organisiert Vernehmlassung, liefert Entwurf und Botschaft • Parlament: BR ist Mitglied und durch Verwaltungsvertreter präsent in den vorberatenden Kommissionen, Rederecht im Parlament, Informationsvorsprung • Direkte Demokratie: Festlegung der Abstimmungstermine, Verfassen der Abstimmungsbroschüre, eigene Kampagnen (!) • Konkretisierung: weitgehend freie Hand bei der Verfassung von Gesetzesnormen, abschliessender Entscheid bei Verordnungen • Vollzug: Sache des Bundesrats, allerdings eingeschränkt durch die Kantone. Andreas Ladner 47
Politisches System Schweiz Bundesratswahlen ! Andreas Ladner 48
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 49
Politisches System Schweiz So tönt es nach der Wahl von Leuthard Wieder eine aus dem Parlament Mit Nationalrätin Doris Leuthard ist erneut ein Mitglied des eidgenössischen Parlaments in den Bundesrat befördert worden. Auf diesem «Königsweg» hatten es letzthin auch Nationalrat Christoph Blocher und Ständerat Hans-Rudolf Merz geschafft. Die Bundesversammlung bleibt das bevorzugte Reservoir für Bundesräte und Bundesrätinnen: Von den bisherigen 111 Mitgliedern der Landesregierung seit 1848 gehörten zur Zeit der Wahl 91 einer eidgenössischen Kammer an, 59 dem Nationalrat, 32 dem Ständerat. Dass es auch anders geht, bewiesen in letzter Zeit Ruth Metzler (1999), Micheline Calmy-Rey (2002) und Eveline Widmer-Schlumpf (2007). Sie wirkten vor ihrer Wahl als Regierungsrätinnen. Bisher konnten aber nur 18 Kantonspolitiker und ehemalige eidgenössische Abgeordnete in den Bundesrat einziehen. Bloss zwei Persönlichkeiten schafften den echten Quereinstieg: 1961 Hans Schaffner als Direktor der Handelsabteilung und 1993 Ruth Dreifuss als Gewerkschaftsfunktionärin. Andreas Ladner 50
Politisches System Schweiz Andreas Ladner 51
Politisches System Schweiz Wahlgänge • Wurden zwischen 1962 und 1987 sämtliche Kandidaten im ersten Wahlgang gewählt, gelang dies in den letzten Jahren nur noch Bundesrat Villiger. • Adolf Ogi und Hans-Rudolf Merz brauchten zwei, • Ruth Dreifuss und Christoph Blocher drei, • Ruth Metzler vier Wahlgänge. • Moritz Leuenberger, Pascal Couchepin und Micheline Calmy-Rey wurden im fünften, • Joseph Deiss und Samuel Schmid gar erst im sechsten Wahlgang gewählt • Eveline Widmer-Schlumpf im zweiten und Ueli Maurer im dritten Wahlgang. Andreas Ladner 52
Politisches System Schweiz Jüngere Wahlen mit Nebengeräuschen • • 1959: Tschudi besiegtn den offiziellen Kandidaten Bringolf (SP) 1973: Ritschard anstatt Schmid (CVP: Hürlimann statt Franzoni; FDP; Chevallaz statt Schmitt) • 1983: Stich anstatt Uchtenhagen • 1984: Kopp für Friedrich, Hunziker unterliegt • 1986: Koller und Cotti für Furgler und Egli • 1987: Bestätigung BR, neu kommen Felber für Aubert und Ogi für Schlumpf • 1989: Ersatzwahl für Kopp, es kommt Villiger • 1991: Bestätigung BR, schlechtes Resultat • 1993: Dreifuss anstatt Brunner, Matthey verzichtet • Sept. 1995: Leuenberger gegen Piller, Sticheffekt • 1995: Wiederwahl Bundesrat: keine Probleme • März 1998: Couchepin gegen Langenberger • März 1999: CVP-Wahl: Metzler und Deiss für Koller und Cotti • 1999: Gesamterneuerung: Angriff Blocher auf Leuenberger und Dreifuss • Juni 2000: Schmid anstatt Furrer oder Eberle • April 2002: Calmy-Rey gegen Lüthi und Bortoluzzi • 2003: Blocher für die wiederkandidierende Metzler, Merz wird Nachfolger von Villiger, gegen Beerli • 2007: Widmer-Schlumpf für Blocher • 2008: Wahl Ueli Maurer (122 Stimmen, Hansjörg Walter 121) 53 Andreas Ladner
Politisches System Schweiz Zweiervorschläge: • Um Desavouierungen vorzubeugen, neigen die Fraktionen heute dazu, mehrere Kandidaten aufzustellen und so dem Parlament eine Auswahlmöglichkeit zu bieten. • Die erste Doppelkandidatur war diejenige der SVP von 1979 mit Schlumpf und Martignoni; • danach folgten weitere (Piller/Leuenberger)- zuweilen gemischtgeschlechtliche - Zweiertickets (z. B. Furrer/Eberle, Couchepin/Langenberger). • Besonders gross war das Angebot der CVP bei der Nachfolge von Koller (Roos/Metzler) und Cotti (Durrer/Deiss/Ratti). • Werden mehrere Kandidat. Innen vorgeschlagen, so hat dies zur Folge, dass mehr Wahlgänge erforderlich werden. Andreas Ladner 54
Politisches System Schweiz Problem: Wie berechnet man den Anspruch eines Kantons (Gewichtung!) Andreas Ladner 55
Politisches System Schweiz Über- und Untervertretung der Kantone (Berechnungsbasis: Mittlere Einwohnerzahl 1888/2007) 50. 0 40. 0 30. 0 20. 0 10. 0 ZH BE LU UR SZ OW NW GL ZG FR SO BS BL SH AR AI SG GR AG TG TI VD VS NE GE JU -10. 0 -20. 0 -30. 0 -40. 0 -50. 0 Andreas Ladner Amtsjahre Bundesräte 56
Politisches System Schweiz 2. 2 Die kantonalen Regierungen Andreas Ladner 57
Politisches System Schweiz Charakteristika • Volkswahl als Hauptunterschied zum Bundesrat • Schwächere Stellung des Parlaments • Kollegialbehörde • Unterschiedliche Bezeichnungen • 5 oder 7 Mitglieder • (Noch) in fester Hand von CVP und FDP Andreas Ladner 58
Politisches System Schweiz Bezeichnungen • Deutschsprachige Kantone: Regierungsrat (AI: Standeskommission, GR: Regierung) • Gemischtsprachige Kantone (FR, VS) Staatsrat oder Conseil d‘Etat • Romanische Kantone: Conseil d‘Etat (JU: Gouvernement, TI: Consiglio di Stato Felder (1993: 6) Andreas Ladner 59
Politisches System Schweiz Zahl der Mitglieder • Früher eher grösser, heute 5 oder 7 Mitgl. • 7: ZH, BE, UR, SZ, NW, GL, ZG, FR, BS, AR, AI, SG, VD, GE Andreas Ladner 60
Politisches System Schweiz Veränderung der Zahl der Mitglieder in jüngerer Zeit Andreas Ladner 61
Politisches System Schweiz Einführung Volkswahl Quelle: Felder 1992: 249 ff. /Vatter 2002 Andreas Ladner 62
Politisches System Schweiz Wahlverfahren • Proporzwahlverfahren (ZG, TI) • Majorzwahlen (alle anderen Kantone) Andreas Ladner 63
Politisches System Schweiz Wahl des Präsidenten Andreas Ladner 64
Politisches System Schweiz Vertretung der Parteien in den kantonalen Regierungen ohne AI Andreas Ladner 65
Politisches System Schweiz Parteipolitische Zusammensetzung Andreas Ladner 66
Politisches System Schweiz 2. 3 Die Regierungen in den Gemeinden Andreas Ladner 67
Politisches System Schweiz Charakteristika • Anzahl Gemeinderäte: ca: 15‘ 000 • Herausragender Stellung des Gemeindepräsidenten • Praktisch ausschliesslich Milizämter • Unterschiede bezüglich Grösse, Wahlort und Wahlverfahren • 30+ Prozent Parteilose Andreas Ladner 68
Politisches System Schweiz Grösse der Gemeindeexekutive (1988) Anzahl Sitze % 3 5 7. 2 55. 9 11 12 1. 8 0. 5 6 7 8 9 10 0. 4 24. 1 0. 1 8. 4 0. 2 13 15 16 -30 0. 4 0. 3 0. 5 Total N= 100 2428 Andreas Ladner 69
Politisches System Schweiz Durchschnittliche Grösse der Gemeindeexekutiven 1988 und 2009, nach Gemeindegrösse N=775, nur Gemeinden, die sich an beiden Erhebungen beteiligt haben Andreas Ladner 70
Politisches System Schweiz Wahlort der Gemeindeexekutive (1988) In % Abs. Urne 81. 4 1984 Gemeindeversammlung 16. 4 400 Parlament 2. 1 52 Total 100 2438 2009: Wahlen in der Gemeindeversammlung =14 Prozent (vor allem GR, BE) Andreas Ladner 71
Politisches System Schweiz Wahlverfahren für die Exekutive 1988 2009 in % abs. Majorz 71. 6 1695 73. 3 1001 Proporz 28. 4 671 26. 6 364 100. 0 2366 100. 0 1366 Total Andreas Ladner 72
Politisches System Schweiz Parteivertretungen in den Exekutiven 1988 1998 2009 FDP 23. 0 22. 3 20. 2 CVP 25. 1 19. 2 15. 3 SVP 19. 9 18. 4 15. 7 SP 13. 0 11. 7 9. 8 6. 3 11. 5 13. 0 Parteilose 12. 7 16. 8 26. 0 Total 100 4036 100 3996 100 3749 Andere N Nur Gemeinden, die in allen drei Befragungen brauchbare Daten geliefert haben Andreas Ladner 73
Politisches System Schweiz Frauenanteil in den Gemeindeexekutiven Erhebungen 1988, 1994, 1998, 2005, 2009. Andreas Ladner 74
Politisches System Schweiz 2. 4 Reformen und Ausblick Andreas Ladner 75
Politisches System Schweiz Bundesrat • Reformbedarf: Kollegialitätsprinzip? • Reformbedarf: Europatauglichkeit? • Reformbedarf: Überlastung? • Reformbedarf: Wahlverfahren? Andreas Ladner 76
Politisches System Schweiz Kantonsregierungen und Gemeinderäte Steuern statt rudern! Andreas Ladner 77
Politisches System Schweiz 2. 5 Zusammenfassung Andreas Ladner 78
Politisches System Schweiz Zentrale Punkte: CH-Regierungen • Konkordanzmässige Zusammensetzung • Kollegialitätsprinzip • Ressort-/Departementsprinzip • Fest gewählt auf eine Legislatur • Unabhängigkeit gegenüber Parlament Andreas Ladner 79
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