PHILOSOPHISCHE FAKULTT INSTITUT FR SOZIOLOGIE METHODEN DER EMPIRISCHEN

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PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT | INSTITUT FÜR SOZIOLOGIE | METHODEN DER EMPIRISCHEN SOZIALFORSCHUNG CATI-Übung 1. Begleitveranstaltung

PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT | INSTITUT FÜR SOZIOLOGIE | METHODEN DER EMPIRISCHEN SOZIALFORSCHUNG CATI-Übung 1. Begleitveranstaltung – WS 2010/2011 DRESDEN, Dezember 2010 CLAUDIA STRISSEL DENISE POHL KATRIN HEUER SINA KAISER GÖTZ SCHNEIDERAT

Inhalte der Veranstaltung I. III. IV. Die Kunst der Interviewführung Anforderungen an den Interviewer

Inhalte der Veranstaltung I. III. IV. Die Kunst der Interviewführung Anforderungen an den Interviewer Termine und Zeiten Das CATI-Labor Folie 2

I. Die Kunst der Interviewführung Folie 3

I. Die Kunst der Interviewführung Folie 3

I. Die Kunst der Interviewführung Wie kann ich die Zielperson gewinnen und am Telefon

I. Die Kunst der Interviewführung Wie kann ich die Zielperson gewinnen und am Telefon halten? Und damit die Interviews schneller realisieren? Folie 4

I. Die Kunst der Interviewführung Wie die Zielperson gewinnen und am Telefon halten? •

I. Die Kunst der Interviewführung Wie die Zielperson gewinnen und am Telefon halten? • • Theoretischer Hintergrund o Rational-Choice-Theory: Anrufsituation und Entscheidung beim Interview mitzumachen, wird in wenigen Sekunden abgewogen o ZP wählt die günstigste, der Situation angepasste Handlungsalternative WICHTIG: ZP viele Gründe geben, damit sie die Teilnahme am Interview als die günstigste Handlungsalternative wahrnimmt Folie 5

I. Die Kunst der Interviewführung Einleitungstext und Motivation während des Interviews 1. Auftraggeber nennen

I. Die Kunst der Interviewführung Einleitungstext und Motivation während des Interviews 1. Auftraggeber nennen • • Je legitimer die Autorität des Auftraggebers, desto eher gewährt ZP ein Interview (s. Studie: Singer et al. ) o Glauben an Seriosität der Datenhandhabung o auf Datenschutz und Anonymität hinweisen o Immer nicht-kommerziellen Hintergrund betonen o Eigenen Studentenstatus betonen o Auf Informationsquellen, Kontaktmöglichkeiten verweisen vorteilhaft: „wir führen eine wissenschaftliche Befragung durch“ Folie 6

I. Die Kunst der Interviewführung Einleitungstext und Motivation während des Interviews 2. die subjektiv

I. Die Kunst der Interviewführung Einleitungstext und Motivation während des Interviews 2. die subjektiv geschätzte Dauer des Interviews muss gering sein • vorteilhaft: „kurze Befragung“ / „dauert nur einen kleinen Moment“ 3. nachteilige Formulierungen: • • „Haben Sie einen Moment Zeit? “ Abbruchoptionen und Erleichterung von Ausreden vermeiden 4. vorteilhaft: • • „Ich möchte mit Ihnen ein kurzes Interview durchführen“ Möglichkeit der freien Antwort Folie 7

I. Die Kunst der Interviewführung Einleitungstext und Motivation während des Interviews 5. Wichtigkeit der

I. Die Kunst der Interviewführung Einleitungstext und Motivation während des Interviews 5. Wichtigkeit der Befragung betonen • • Befragte sollen davon ausgehen, dass sie einen wichtigen Beitrag zu einem Forschungsprojekt leisten Zielgruppengerecht argumentieren: o „ältere Menschen machen leider viel zu wenig mit, daher ist Ihre Meinung besonders wichtig“ o „gerade zu diesem Thema ist uns die Meinung von Jugendlichen/jungen Menschen sehr wichtig“ Folie 8

I. Die Kunst der Interviewführung Argumente bei ablehnender Haltung • • • Bedeutung der

I. Die Kunst der Interviewführung Argumente bei ablehnender Haltung • • • Bedeutung der einzelnen Meinung klar machen! Direkt auf die Zielperson eingehen Datenschutz und Anonymität betonen Auf die Möglichkeit eines Termins verweisen Relevanz der Studie für die Zielperson erklären Folie 9

I. Die Kunst der Interviewführung Transparenz schafft Vertrauen! • • • Nennung der TUD,

I. Die Kunst der Interviewführung Transparenz schafft Vertrauen! • • • Nennung der TUD, des Instituts bzw. Lehrstuhls Nennung des Auftraggebers (Institut für Soziologie) Fragen zur Datenauswertung beantworten Rückrufmöglichkeit Auf Homepage verweisen Folie 10

I. Die Kunst der Interviewführung Zufallsauswahl der Telefonstichprobe • Gabler/Häder-Design o Generierung einer Stichprobe

I. Die Kunst der Interviewführung Zufallsauswahl der Telefonstichprobe • Gabler/Häder-Design o Generierung einer Stichprobe für Festnetzanschlüsse o Eingetragene und nicht eingetragene Rufnummern haben die gleiche Wahrscheinlichkeit der Inklusion • Zufallsauswahl in 2 Stufen 1. Ermittlung der HH über Gabler/Häder-Design 2. Ermittlung der ZP anhand der randomisierten Geburtstagsmethode Folie 11

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten ADM: Richtlinien zur telefonischen Befragung

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten ADM: Richtlinien zur telefonischen Befragung (überarbeitet 2008) Folie 12

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten 1. Rechtlicher Rahmen • Abgrenzung

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten 1. Rechtlicher Rahmen • Abgrenzung von Telefonwerbung und Verkaufsförderung, - da diese juristisch untersagt Forschungsfreiheit unterliegt diesen Regeln nicht • Anrufzeit : 9 - 21 Uhr Anruf = Berührung der Privatsphäre, - allgemeine Wertschätzungen dürfen nicht verletzt werden • Klingelzeit min. 20 Sek. max. 40 sec 10 -mal klingeln • freiwillige Teilnahme Verweigerer aus Stichprobe nehmen! • Will KP keine Auskunft über ZP geben, dann erneute Kontaktaufnahme zulässig Folie 13

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten 2. Datenschutz • Recht auf

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten 2. Datenschutz • Recht auf Informiertheit, d. h. o Nachprüfbarkeit und Transparenz der Identität der Forschungseinrichtung/ Auftraggeber o Zielsetzung o Recht auf Freiwilligkeit, Herkunft der Nummer, Anonymität bzw. Recht auf Verweigerung der Datenweitergabe o Verbindung von Daten und deren Herkunft müssen maximal nach Ende der Feldzeit nicht wiederherstellbar aufgehoben werden Folie 14

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten 2. Datenschutz • Einmal-Befragung o

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten 2. Datenschutz • Einmal-Befragung o bei Wiederholungsbefragung siehe weitere Regeln des Datenschutz/ Adressspeicherung/ Einwilligung • Mithören durch Fachpersonal zur Kontrolle o Interviewer müssen informiert sein o Befragte sollen NICHT informiert sein Folie 15

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten 3. Haftungsausschluss • für Deutschland

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten 3. Haftungsausschluss • für Deutschland • Abwägung zwischen Persönlichkeitsrechten und Forschungsfreiheit • keine garantierte Haftungsfreiheit! Folie 16

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten • auf Standardisierung achten •

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten • auf Standardisierung achten • Nachfragen sachlich, objektiv beantworten • immer freundlich, offen, informiert • Zufallsauswahl Folie 17

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten • Was tun wenn…. o

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten • Was tun wenn…. o „Wissen Sie, dass das illegal ist was Sie tun, dass ham die verboten, wissen Sie das? !“ o „Wo haben sie denn meine Nummer her, ich stehe nämlich nicht im Telefonbuch. Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren. “ o „Lassen Sie mich in Ruhe oder ich zeige Sie an!“ o „Ach wissen Sie, ich bin über 80 Jahre und ständig ruft hier einer an. Was wollen Sie denn von mir, . Was soll ich denn zur Umwelt sagen, da sollen sie doch die jungen Leute drum kümmern. “ Folie 18

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten • Was tun wenn…. o

I. Die Kunst der Interviewführung Ethik, Datenschutz und Interviewerverhalten • Was tun wenn…. o „Sagen Sie mal, haben Sie nichts Besseres zu tun? Kein Interesse!“ o „Ich kaufe nichts! Ich bin nirgends mehr angemeldet!“ o „Ich habe gerade gar keine Zeit, es läuft grad Fußball!“ Folie 19

II. Anforderungen an den Interviewer Folie 20

II. Anforderungen an den Interviewer Folie 20

II. Anforderungen an den Interviewer • Christina Buchwald „Das Telefoninterview – Instrument der Zukunft?

II. Anforderungen an den Interviewer • Christina Buchwald „Das Telefoninterview – Instrument der Zukunft? “ Forschungsbericht aus dem Zentrum für Sozialforschung Halle e. V. 06 -3 Folie 21

II. Anforderungen an den Interviewer Bedeutung des Interviewers • • • Mit der Qualität

II. Anforderungen an den Interviewer Bedeutung des Interviewers • • • Mit der Qualität der erhobenen Daten steht und fällt die jede sozialwissenschaftliche Studie Bei Befragungen ist dies vor allem abhängig von der Arbeitsweise der Interviewer Über die Befragung so informieren, dass der Gesprächspartner überzeugt – im Gegensatz zu überredet- teilnimmt Folie 22

II. Anforderungen an den Interviewer Bewusstes und Unbewusstes Fehlverhalten • • • „Unter bewusstem

II. Anforderungen an den Interviewer Bewusstes und Unbewusstes Fehlverhalten • • • „Unter bewusstem oder unbewusstem Fehlverhalten des Interviewers wird eine Handlung verstanden, die unabhängig von der Befragtenreaktion ist“ (Reinecke 1991, 126) Bewusst: Antworten werden durch falsches Protokollieren absichtlich manipuliert Unbewusst: erwartungsgemäße Fehlvercodung – unabhängig von der Antwortreaktion des Befragten wird nach persönlicher Erwartung protokolliert Folie 23

II. Anforderungen an den Interviewer Relevante Verhaltensorientierungen • • • Sach- vs. Kontaktorientierung Emotionale

II. Anforderungen an den Interviewer Relevante Verhaltensorientierungen • • • Sach- vs. Kontaktorientierung Emotionale „Störbarkeit“ vs. Widerstandsfähigkeit Zurückhaltung vs. Selbstständigkeit Unbefangenheit vs. Überlegenheit Innere Ruhe vs. Gespanntheit Folie 24

II. Anforderungen an den Interviewereffekte • Komponenten einer positiven persönlichen Ausstrahlung o 58% Optik

II. Anforderungen an den Interviewereffekte • Komponenten einer positiven persönlichen Ausstrahlung o 58% Optik o 35% Stimme o 7% Sprachinhalt • CATI: nur verbal-akustischer Kanal daher: Stimme und rhetorische Fähigkeiten sehr wichtig! Folie 25

II. Anforderungen an den Interviewer Stimmeigenschaften mit positiver Auswirkung auf die ZP (Studie: Eckert/Laver,

II. Anforderungen an den Interviewer Stimmeigenschaften mit positiver Auswirkung auf die ZP (Studie: Eckert/Laver, 1994) • • Sprecher mit deutlichen Höhenvariationen = werden als kompetenter, selbstbewusster, wohlwollender eingeschätzt Kräftige, aber nicht zu laute Stimme Angemessene Sprechgeschwindigkeit Nicht zu schnell - Hörer muss das Gesagte verstehen Nicht zu langsam - wirkt gelangweilt Durch Pausen den Text in Sinnabschnitte gliedern und Zeit zum Nachdenken geben Auch auf die Körperhaltung achten (beeinflusst die Stimme) Bestärkungen wie „hmmm“ und Stirnrunzel führen zu Verzerrungen Folie 26

II. Anforderungen an den Interviewer Rhetorische Fähigkeiten • • • Idealfall: vorformulierte Fragen ohne

II. Anforderungen an den Interviewer Rhetorische Fähigkeiten • • • Idealfall: vorformulierte Fragen ohne Modifikation rezitieren Gutes Vorlesen - Sprechdenken = dem Sinn entsprechend vortragen erleichtert die Verständlichkeit beim Befragten- Hörverstehen deshalb: vorher sich mit dem Fragebogen vertraut machen Stimme • enthusiastisch, souverän, persönliche Ansprache, günstige Sprechgeschwindigkeit Folie 27

II. Anforderungen an den Interviewer Studie von Schnauber, Anna/ Daschmann, Gregor (2008): • •

II. Anforderungen an den Interviewer Studie von Schnauber, Anna/ Daschmann, Gregor (2008): • • Welchen Einfluss hat die Kontrollüberzeugung von Interviewern auf die Teilnahmebereitschaft von zu Befragenden? zwei idealtypische Kontrollüberzeugungsmuster: o internale Kontrollüberzeugung: eigenes Handeln und die zugrunde liegenden Strategien werden für erreichen best. Ziele verantwortlich gemacht o externale Kontrollüberzeugung: außenstehende Kräfte werden verantwortlich gemacht Datenbasis: telefonisches Gesundheitssurvey 2007 vom Robert-Koch-Institut Ergebnis: Interviewer mit hoher internaler Kontrollüberzeugung haben höhere Erfolgsquoten Folie 28

II. Anforderungen an den Interviewer Handwerkliche Anforderungen • • • Kenntnis des Erhebungsinstrumentes Sicherer

II. Anforderungen an den Interviewer Handwerkliche Anforderungen • • • Kenntnis des Erhebungsinstrumentes Sicherer technischer Umgang mit der CATI-Software Angemessenes Vorgehen in der Kontaktphase des Interviews Umgang mit Antworten wie » weiß nicht « und » keine Angabe « Vollständige, aussagekräftige und datenschutzgerechte Dokumentation von Informationen über mangelnde Qualität der Antworten Konstanthalten der Erhebungssituation Folie 29

III. Termine und Zeiten Folie 30

III. Termine und Zeiten Folie 30

III. Termine und Zeiten Mo – Do: 17 – 19, 19 – 21 Uhr

III. Termine und Zeiten Mo – Do: 17 – 19, 19 – 21 Uhr Fr : 13 – 15, 15 – 17 Uhr Beginn der Erhebung: 5. 1. 2011 Ende der Erhebung: 25. 2. 2011 Einschreibung für die erste Sitzung erfolgt online (maximal nur für 2 Stunden einschreiben!!) Folie 31

IV. Das CATI - Labor Folie 32

IV. Das CATI - Labor Folie 32

Technische Ausstattung des CATI-Labors Headset Wahlhilfe Folie 33

Technische Ausstattung des CATI-Labors Headset Wahlhilfe Folie 33

IV. Das CATI – Labor Hinweise zur Arbeit im CATI-Labor • Mobiltelefone aus! •

IV. Das CATI – Labor Hinweise zur Arbeit im CATI-Labor • Mobiltelefone aus! • Essen ist nicht gestattet! Folie 34

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Noch Fragen? ! cati. tutoren@gmail. com Folie

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Noch Fragen? ! cati. tutoren@gmail. com Folie