Peter Krebs Grundlagen der Abwassersysteme 3 Abwasserreinigung 3
Peter Krebs Grundlagen der Abwassersysteme 3 Abwasserreinigung 3. 1 Rahmenbedingungen der Abwasserreinigung 3. 2 Aufbau einer Kläranlage 3. 3 Mechanische Reinigung 3. 4 Biologische Verfahren 3. 5 Nachklärung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 1
Peter Krebs Grundlagen der Abwassersysteme 3 Abwasserreinigung 3. 1 Rahmenbedingungen der Abwasserreinigung 3. 2 Aufbau einer Kläranlage 3. 3 Mechanische Reinigung 3. 4 Biologische Verfahren 3. 5 Nachklärung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 2
Abwasserreinigungsanlagen in Deutschland Ende 2000 sind mehr als 10. 000 kommunale Kläranlagen in Betrieb Größenklasse Anzahl Ausbaugröße in mio EW > 100. 000 272 83, 1 10. 000 – 100. 000 1. 817 56, 1 2. 000 – 10. 000 2. 617 12, 3 50 – 2. 000 5. 677 3, 2 Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 3
Gesetzgebung Europa Richtlinie des Rates vom 21. Mai 1991 über die Behandlung von kommunalem Abwasser (91/271/EWG) EU Wasserrahmenrichtlinie Deutschland Wasserhaushaltsgesetz Abwasserverordnung Abwasserabgabengesetz Sachsen Sächsisches Wassergesetz Sächsisches Abwasserabgabengesetz Sächsische Kommunalabwasserverordnung Erlasse des SMUL Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 4
Mindestanforderungen an Kläranlagenablauf Größenklasse CSB (mg/l) BSB 5 (mg/l) NH 4 -N (mg/l) N* (mg/l) Pges (mg/l) 1 < 1000 EW 60 kg BSB 5 / d 150 40 - - - 2 < 5000 EW 300 kg BSB 5 / d 110 25 - - - 3 < 10000 EW 600 kg BSB 5 / d 90 20 10 - - 4 < 100000 EW 6000 kg BSB 5 / d 90 20 10 18 2 5 > 100000 EW 6000 kg BSB 5 / d 75 15 10 13 1 * N = Summe von NH 4+, NO 3 -, und NO 2 Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 5
Belastungsschwankungen im Zulauf zur KA Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 6
Ausstoß von NH 4+ und TSS aus der Kanalisation Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 7
Abfluss KA-Belastung mit NH 4+ durch Regenereignis Zeit Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 8
Peter Krebs Grundlagen der Abwassersysteme 3 Abwasserreinigung 3. 1 Rahmenbedingungen der Abwasserreinigung 3. 2 Aufbau einer Kläranlage 3. 3 Mechanische Reinigung 3. 4 Biologische Verfahren 3. 5 Nachklärung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 9
Aufbau einer Kläranlage mechanische Stufe Rechen Vorklärbecken Sand-u. Fettfang biologische Stufe Prozesswasser Deni Belebungsbecken Fällmittel Nitri Nachklärbecken Gewässer, Filtration Rechengut Sand Primärschlamm MÜSE FHM Rücklaufschlamm Überschussschlamm Schlammbehandlung Frischschlamm Biogas Prozesswasser Fett Kehricht, Verbrennung Waschen, Deponie Grundlagen der Abwassersysteme Faulbehälter Nacheindicker Kap. 3 Abwasserreinigung Entwässerung Nutzung, Entwässerung, Trocknung, Verbrennung, Deponie © PK, 2009 – Seite 10
Beispiel: Kläranlage Chemnitz-Heinersdorf Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 11
Typische Aufenthaltszeiten in den Reaktoren Abwasser W (h) Schlamm S (d) Mechanische Vorreinigung 0, 2 0, 01 Vorklärung 1, 5 1 Belebungsbecken Nachklärbecken 10 10 5 2 Schlammeindicker 2 Faulbehälter 20 Nachfaulraum, „Stapel“ 100 <1 d Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung > 100 d © PK, 2009 – Seite 12
Peter Krebs Grundlagen der Abwassersysteme 3 Abwasserreinigung 3. 1 Rahmenbedingungen der Abwasserreinigung 3. 2 Aufbau einer Kläranlage 3. 3 Mechanische Reinigung 3. 4 Biologische Verfahren 3. 5 Nachklärung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 13
Rechengutanfall in kommunalen Kläranlagen Rechenart Durchlassweite Spezifischer Anfall (m 3/(E·a)) (mm) ungepresst (8% TS) gepresst (25% TS) Grobrechen 50 0, 003 0, 001 Feinrechen 15 0, 012 0, 004 3 0, 022 0, 007 Sieb Schwankungsbereich: -50% bis +100% Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 14
Harken-Umlaufrechen Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 15
Siebschnecke Hans Huber AG, Typ Ro 9 Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 16
Regeln zur Gestaltung von Rechenbauwerken • Fließgeschwindigkeit: 0, 6 v 2, 5 m/s • Gerinne um Fläche der Rechenstäbe erweitern • Stauverlust d Stabdicke, e Durchlassbreite, Winkel gegen Horizontale, Formbeiwert, v Geschwindigkeit im ungestörten Querschnitt Zusätzlich Aufstau durch Verblockung mit Grobstoffen Gerinne mind. um hydraulischen Aufstau absenken • Betriebs- und Havariesicherheit (Doppelauslegung) • Einhausung (Frost, Geruch) teuer - alternativ: Kapselung der Anlagentechnik Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 17
Sedimentation: Flächenbeschickung q. A = Q/A L U (Hazen, 1904) U Q H VS Grenzfall Absetzbedingung VS q. A unabhängig von H ! Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 18
Sandfang • erforderlich bei Mischkanalisation • Wirkung von mineralischen Inhaltsstoffen: – Starker Abrieb an mechanischen, beweglichen Teilen (z. B. Pumpenlaufräder und Gehäuse) – Verstopfungen (Schlammtrichter, Rohrleitungen, Pumpen) – Ablagerungen (Faulräume, Belebungsbecken) • nur mit hohen Betriebsaufwendungen entfernbar Schlamm im Sand ist lästig, aber Sand im Schlamm ist schädlich ! Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 19
Empirisch ermittelte Absetzgeschwindigkeiten Korndurchmesser Absetzgeschwindigkeit [mm] h= 100% [cm/s] h= 90% [cm/s] h= 85% [cm/s] 0, 125 0, 160 0, 200 0, 250 0, 315 0, 17 0, 29 0, 46 0, 74 1, 23 0, 26 0, 44 0, 78 1, 25 2, 00 0, 31 0, 56 0, 99 1, 60 2, 35 (Kalbskopf, 1966) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 20
Bemessung • Fließgeschwindigkeit: 0, 3 m/s • Breite empirisch • Sandfanglänge: • Sandsammelrinne: rd. 0, 2 x 0, 3 m (nicht zu groß) • Erweiterungswinkel (Gerinne Sandfang) < 8° • Venturigerinne zur Durchflussmessung nachschalten ! Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 21
Belüfteter Sandfang Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 22
Wirkungsgrad im Vorklärbecken Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 23
Veränderung der Abwasserzusammensetzung im VKB Stoff Einheit Zulauf Ablauf* TSS g TSS / m 3 360 180 0, 5 BSB 5 g O 2 / m 3 300 230 0, 23 CSB g O 2 / m 3 600 450 0, 25 TKN g N / m 3 60 56 0, 067 NH 4 -N g N / m 3 40 40 0 NO 2 -N g N / m 3 0 0 0 NO 3 -N g N / m 3 1 1 0 Ptot g P / m 3 10 9 0, 1 Alkalinität mol HCO 3 - / m 3 * = f( Trinkwasser) + NH 4 -N bei kurzer Aufenthaltszeit Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 24
Bsp. eines rechteckigen Absetzbeckens Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 25
Peter Krebs Grundlagen der Abwassersysteme 3 Abwasserreinigung 3. 1 Rahmenbedingungen der Abwasserreinigung 3. 2 Aufbau einer Kläranlage 3. 3 Mechanische Reinigung 3. 4 Biologische Verfahren 3. 5 Nachklärung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 26
Biologische Verfahren Suspendierte Biomasse Belebtschlammverfahren • Durch Turbulenz in Schwebe gehalten • Schlammflocken 0, 1 – 1 mm Durchmesser • Abbau spezifisch bezogen auf Biomasse suspendierte Biomasse aufkonzentrieren Sessile Biomasse Biofilmverfahren • Als Biofilm auf einer Aufwuchsfläche • Bakterien werden nur vereinzelt erodiert • Abbau spezifisch bezogen auf Bewuchsfläche spezifische Oberfläche erhöhen Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 27
Wesentliche mikrobiologische Prozesse Wachstum Einbau von C, N, P in die Biomasse Zerfall wenn zu wenig externe Nährstoffe Hydrolyse schwer leicht abbaubare Stoffe, durch Enzyme Aerober Abbau organischer Stoffe Nitrifikation NH 4+ + 2 O 2 NO 3 - + H 2 O + 2 H+ Denitrifikation 5 CH 2 O + 4 NO 3 - + 4 H+ 2 N 2 + 5 CO 2 + 7 H 2 O Grundlagen der Abwassersysteme CH 2 O + O 2 CO 2 + H 2 O Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 28
Bakterienwachstum Verdoppelungszeit t. D 0·t. D 1·t. D 2·t. D 3·t. D i·t. D . . . n·t. D 20 21 22 23 2 i . . . 2 n Belebter Schlamm: t. D = 6 h Schlammalter = 10 d Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 29
Bakterienwachstum Wachstum ist limitiert durch Nahrungs- und Sauerstoffangebot Wachstum max, 2/2 spez. Wachstumsrate XB max S KS = = max, 1/2 KS, 1 2 Biomasse maximale spezifische Wachstumsrate Substratkonzentration Halbsättigungskonstante Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 30
Belebungsverfahren Belebungsbecken Nachklärbecken Luft, O 2 Zulauf Sedimentation Ablauf Nährstoffe Bakterien Rücklaufschlamm Grundlagen der Abwassersysteme Überschussschlamm Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 31
Schlammhaushalt im Belebungsverfahren Belebungsbecken Q TSBB Nachklärbecken Q Q + QR TSBB TSe (QÜS) QR = R·Q TSR (TSÜS) Stoffflussbilanz im Gleichgewichtszustand mit Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 32
Fließschema des Belebungsverfahrens Hydraulische Verdrängung des Schlamm-Abwasser-Gemisches in das Nachklärbecken der Schlamm muss ins Belebungsbecken zurückgeführt werden Der belebte Schlamm wird 20 – 50 mal im Kreis geführt Biomassekonzentration im Belebungsbecken wird erhöht Der Überschussschlamm wird aus dem System abgezogen Gleichgewicht mit Schlammproduktion Bei erhöhter hydraulischer Belastung (bei Regenwetter) wird Schlamm ins Nachklärbecken verlagert Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 33
Dynamische Schlammverlagerung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 34
Belüftung im Belebungsbecken Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 35
Dimensionierung mittels Schlammbelastung die BSB 5 -Zufuhr wird zur Schlammmasse im BB in Beziehung gesetzt BTS Schlammbelastung bezogen auf die Trockensubstanz Q Zufluss zum Belebungsbecken (m 3/d) BSB 5, zu Konzentration an BSB 5 im Zufluss (kg BSB 5 / m 3) VBB Volumen des Belebungsbeckens (m 3) TSBB Schlammkonzentration im Belebungsbecken, gemessen als TSS (kg TSS / m 3) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 36
Dimensionierung mittels Schlammalter die Schlammproduktion wird zur Schlammmasse im BB in Beziehung gesetzt X Schlammalter in (d), 3 – 15 d ÜSB spezifische Schlammproduktion pro umgesetztem BSB 5 (kg TS / kg BSB 5) SP Schlammproduktion (kg TS / d) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 37
Nährstoffbedarf von Mikroorganismen Stickstoff Phosphor i. N = i. P = 0. 04 – 0. 05 (g N / g BSB 5) 0. 01 – 0. 02 (g P / g BSB 5) Elimination von Nährstoffen Abwasserzusammensetzung im Zulauf 300 60 12 (g BSB 5/m 3) (g TKN/m 3) (g TP/m 3) Ablaufwerte bei 100%-igem Abbau von BSB 5 TKNAb = TKNZU – i. N·BSB 5, Zu = 60 – 0. 045· 300 = 46, 5 (g N / m 3) TPAb = TPZU – i. P·BSB 5, Zu = 12 – 0. 015· 300 = 7, 5 (g P / m 3) Weitergehende Verfahren für Nährstoffelimination ! Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 38
Nitrifikation NH 4+ NO 3 Die Nitrifikanten („autotrophe Biomasse“ TSA) haben eine geringe Wachstumsrate A mit Produktion autotropher Biomasse und Sicherheitsfaktor SF ergibt sich das nötige Schlammalter mit hohes Schlammalter, damit Nitrifikanten nicht aus dem System ausgewaschen werden Beckenvolumen VBB muss groß sein Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 39
Entwicklung des Belebungsverfahrens C-Elimination aerob Nitrifikation aerob Denitrifikation anoxisch aerob „Bio-P“ anoxisch anaerob Grundlagen der Abwassersysteme anoxisch aerob Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 40
Sauerstoffverbrauch Sauerstoffeintrag Eintrag Verbrauch OVR Spezifischer O 2 -Verbrauch (kg O 2 / kg BSB 5) cs O 2 -Sättigungskonzentration (g O 2 / m 3) c O 2 -Konzentration (g O 2 / m 3) f Spitzenfaktor für Schwankungen (-) OCR Spez. O 2 -Eintragsvermögen Reinwasser (kg O 2 / (m 3·h)) Reduktionsfaktor für Eintrag ins Abwasser (0, 4) 0, 6 – 0, 8 Je geringer die aktuelle Sauerstoffkonzentration, desto effizienter der Sauerstoffeintrag Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 41
Spezifischer Sauerstoffverbrauch OVR (kg. O 2/kg. BSB 5) T Schlammalter in d (°C) 4 8 10 15 20 25 10 0, 85 0, 99 1, 04 1, 13 1, 18 1, 22 12 0, 87 1, 02 1, 07 1, 15 1, 21 1, 24 15 0, 92 1, 07 1, 12 1, 19 1, 24 1, 27 18 0, 96 1, 11 1, 16 1, 23 1, 27 1, 30 20 0, 99 1, 14 1, 18 1, 25 1, 29 1, 32 Spitzenfaktoren für C- und N-Abbau f. C f. N 1, 30 1, 25 1, 20 1, 15 1, 10 - - - 2, 50 2, 00 1, 50 > 100‘ 000 EW - - 2, 00 1, 80 1, 50 - < 20‘ 000 EW Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 42
Dimensionierungswerte Anlagentyp X Keine Nitrifikation >10°C Denitrifikation aerobe Schlammstabilisierung < 20‘ 000 EW 5 10 12 – 18 25 > 100‘ 000 EW 4 8 10 – 16 – 0, 30 0, 15 0, 12 0, 05 0, 9 – 1, 2 0, 8 – 1, 1 0, 7 – 1, 0 BTS (kg BSB 5 / (kg TS · d)) ÜSB (kg TS / kg BSB 5) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 43
Längsprofile in der Belebung QZu QRS QÜS O 2 BSB 5 NH 4+ NO 32 Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 44
Tropfkörperverfahren Tropfkörper Vorklärung Biofilm auf Aufwuchsträger Nachklärung Rezirkulation Schlammabzug Grundlagen der Abwassersysteme Schlammrückführung Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 45
Dimensionierung des Tropfkörpers Flächenbelastung BA Flächenbelastung der Kunststofffolien (g BSB 5 / (m 2·d)) ohne Nitrifikation 4 (g BSB 5 / (m 2·d)), mit Nitri. 2 (g BSB 5 / (m 2·d)) Q Zufluss zum Tropfkörper (m 3/d) BSB 5, zu Konzentration an BSB 5 im Zufluss (kg BSB 5 / m 3) VTK Volumen des Tropfkörpers, mit Folien (m 3) a spezifische Oberfläche der Folien (m 2 Folien / m 3 TK) 100 – 140 – 180 (m 2 Folien / m 3 TK) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 46
Stoffabbau im Tropfkörper Konzentration BSB 5 Tropfkörperfolie NH 4+ N 03 - C-Abbau und Nitrifikation laufen räumlich getrennt ab Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 47
Peter Krebs Grundlagen der Abwassersysteme 3 Abwasserreinigung 3. 1 Rahmenbedingungen der Abwasserreinigung 3. 2 Aufbau einer Kläranlage 3. 3 Mechanische Reinigung 3. 4 Biologische Verfahren 3. 5 Nachklärung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 48
Aufgaben des Nachklärbeckens Trennen von Schlamm und gereinigtem Abwasser durch Sedimentation Klären möglichst niedrige Ablaufkonzentration Speichern des aus dem Belebungsbecken verlagerten Schlamms, insbesondere bei Regenwetter Eindicken möglichst hohe Rücklaufkonzentration Bauformen • • Grundlagen der Abwassersysteme Rund, von innen nach außen durchströmt Rechteckig, längs durchströmt Rechteckig, quer durchströmt Vertikal, von unten nach oben durchströmt Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 49
Nachklärbecken, idealisierte Funktionen Einlaufzone wirksamer Bereich Klarwasserzone Trennzone Speicherzone >3 m Eindickzone ATV A 131 (2000) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 50
Dimensionierung der Oberfläche von NKB Flächenbeschickung Schlammvolumenbeschickung Grenzwerte q. A q. SV (m/h) (l/(m 2·h) Horizontal durchströmte NKB 1, 6 500 Vertikal durchströmte NKB 2, 0 650 ATV A 131 (2000) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 51
Dimensionierung der Wassertiefe von NKB Klarwasserzone Trennzone Speicherzone Eindickzone TSBS Konzentration im Bodenschlamm t. E Eindickzeit Grundlagen der Abwassersysteme 1, 5 – 2, 0 ohne Nitrifikation 1, 0 – 1, 5 mit Nitrifikation 2, 0 – (2, 5) mit Denitrifikation Kap. 3 Abwasserreinigung ATV A 131 (2000) © PK, 2009 – Seite 52
Sedimentation Nachklärbecken, Sedimentationszone Vorklärbecken Freies Absetzen Konzentration niedrig Flockendes Absetzen Behindertes Absetzen Eindickung hoch keine Nachklärbecken, Schlammbett Nachklärbecken, Sohlbereich flockend Partikel-Interaktion Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 53
Schlammindex ISV ist ein Maß für die Voluminosität und die Absetzeigenschaften 0. 5 h Vergleichsschlammvolumen X 0 H V 0 (ml / g TS) VS Grundlagen der Abwassersysteme h. S Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 54
Absetzversuch X 0 h. S X 0 >X 0 h. S Grundlagen der Abwassersysteme t Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 55
Absetzfunktion 8 7 V S (m/h) 6 5 Einzelne Messung 4 3 2 1 0 0 2 4 6 8 X (g/l) Vesilind (1968) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 56
Phänomene, die den Wirkungsgrad beeinflussen Sedimentation Dichteeffekte Kurzschluss in den Ablauf in den Rücklauf Einmischung Schergradienten, Instabilitäten Erosion des Schlammbettes Turbulenz und Flockung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 57
Geschwindigkeitsfeld Anderson (1945) Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 58
Messungen in einem Rechteckbecken TS [g/l] 20 cm/s Profil y = 2, 5 m Profil y = 1 m Messungen ISI, NKB Kierspe Bahnhof, 2001 Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 59
Einfluss von Sedimentation und Dichteunterschieden Reine Advektion Sedimentation Dichtebeeinflussung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 60
Dichteeffekt U 0 X 0 ep 0 = Dr g H 1 q 0 H H 0 Ek 0 = 0. 5 r 0 q 0 U 0 H 1 ep 0 = 0, 43 W/m Ek 0 = 0, 23 W/m x Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 61
Verweilzeitverteilung Kurzschluss Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 62
Minimierung des Energieinputs LEin Qzu U 0 Uzu H 0 Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 63
Flockenfilter Ablaufkonzentration Hoher Schlammspiegel wirkt als Flockenfilter © Holthausen Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 64
Dynamische Belastung Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung (Armbruster et al. , 2000) © PK, 2009 – Seite 65
Rundbecken mit Schild- oder Saugräumer Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 66
Längs durchströmtes Rechteckbecken mit Ketten-, Schild- oder Saugräumer Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 67
Quer durchströmtes Rechteckbecken mit Saugräumer Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 68
Vertikal durchströmtes Becken Grundlagen der Abwassersysteme Kap. 3 Abwasserreinigung © PK, 2009 – Seite 69
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