Paralinguistik versucht die sprachbegleitenden nonverbalen Aspekte der Kommunikation
• Paralinguistik: versucht, die sprachbegleitenden, nonverbalen Aspekte der Kommunikation, die Parasprache, zu erfassen. (Dil dışı / ötesi unsurları inceleyen bilim dalı) untersucht die Faktoren, die das menschliche Sprachverhalten begleiten oder mit ihm verbunden sind, die nicht sprachlich sind, aber dem Sprechakt eine bestimmte Färbung verleihen. Parasprache gehören sprachbegleitende, für die Kommunikation aber wichtige nichtsprachliche Mittel wie Gestik, Mimik, Lautstärke, Rhythmus, Sprechtempo, Stimmhöhe. Sie untersucht also die Erscheinungen, die hörbare und sichtbare Äußerungen in psychischexpressiver, darstellender und appellativer Funktion begleiten, z. B. Mimik, Gestik, Flüstern, Schreien, Lachen und alle Erscheinungen der Parasprache, schließlich das Gesamte im Zusammenhang mit Sprachäußerungen zu beobachtende menschliche kommunikative Verhalten. Dazu gehören die außersprachlichen Signale. Sie kommt von amerikanischen Linguisten.
• Psycholinguistik (Sprachpsychologie): (gr. psyche = Seele) die Wissenschaft von der menschlichen Sprachfähigkeit. (Ruhdilbilim, Dil Psikolojisi) • Traditionell wird die Psycholinguistik in drei Bereiche unterteilt: Sprachwissensforschung Spracherwerbsforschung Sprachprozessforschung Sie beschäftigt sich mit den psychologischen Grundlagen der Sprache und des Sprechens, erforscht die Rolle psychologischer Faktoren bei der Aneignung (Spracherwerb) und Verwendung (Sprachgebrauch) von Sprache und die Untersuchung der Verarbeitung von Sprache im Gehirn. Aufgabenereiche sind z. B. Sprachverstehen, Sprache u. Denken, Spracherwerb, Sprachstörungen u. a.
• Neurolinguistik: (gr. neuron = Nerv) ist ein Teilgebiet der Neuropsychologie, das sich mit dem Zusammenhang von Sprachverarbeitung im Gehirn (Verständnis und Produktion) und den zugrundeliegenden neuronalen Strukturen beschäftigt. (Nörolinguistik, Sinirdilbilim) Im Gegensatz zur Psycholinguistik nimmt die Neurolinguistik ganz explizit Bezug auf die anatomischen und physiologischen Aspekte des Gehirns. Sie befindet sich damit in unmittelbarer Nachbarschaft zur Psycholinguistik und der kognitiven Psychologie. Sie analysiert die Störungen der Sprachproduktion und des Sprachverstehens, die auf Schädigungen des zentralen Nervensystems zurückzuführen sind (Sprachstörung, Sprechstörungen, Sprachentwicklungsstörungen) oder die experimentell am gesunden Hirn ausgelöst werden können. • Sprachpathologie (Patholinguistik): Wissenschaft von den Sprachstörungen und Sprachfehlern und deren medizinischer Behandlung. (Sprachheilkunde, Neurolinguistik) (Dil Patalojisi) Gegenstand der Patholinguistik ist die gestörte Sprache, die ein Gebiet darstellt, auf dem mehrere Disziplinen wie die Neurologie, Phoniatrie, Psychologie und Pädagogik seit langem tätig sind. Sie beschäftigt sich mit der Diagnostik, Erklärung und Therapie von Sprachstörungen.
• Sprachphysiologie: untersucht die Lautphysiologie sowie die Regelung der Sprechorgane durch das Zentralnervensystem und die Physiologie des sprachlichen Hörens einschließt. (Dil Fizyolojisi) Lehre von den normalen, nicht krankhaft veränderten körperl. Funktionen bei der Produktion und Rezeption von Sprache. Die S. befaßt sich mit der Funktionsweise der Atemorgane ( Atmung), des » Stimmorgans « ( Kehlkopf) und der Artikulationsorgane sowie deren zentralnervöser Steuerung ( Gehirn). Weiterhin sind die Funktionen der Sinnesorgane ( Auge, Ohr, Tastsinn) und deren Vernetzung mit kommunikativen Fähigkeiten Gegenstand der S. • Computerlinguistik: computergestützte Bearbeitung u. Beschreibung sprachlicher Probleme. (z. B. Sprachdatenverarbeitung und automatische Übersetzung). (Bilgisayarlı Dilbilim, Elektronik Dilbilim) Zwei Hauptmotive sind sehr wichtig: 1. Die Unterstützung der sprachwissenschaftlichen Forschung durch den Einsatz von Computern. 2. Die Entwicklung sprachverarbeitender Systeme, z. B. für die maschinelle Übersetzung, automatische Textzusammenfassung, Extraktion von Informationen aus Texten, natürlichsprachige Interaktion mit Maschinen usw. Es steht hierbei also mehr die Anwendung im Vordergrund.
• Pädolinguistik (Kindersprachforschung): (gr. paidos = Kind) die Erforschung von Kindersprache (speziell von Kindern im Vorschulalter) (Çocuk Dilbilimi) Sie befasst sich mit den Stadien des Spracherwerbs u. der systematischen Entwicklung der Kindersprache. • Paläographie: ist die Lehre von alten Schriften. Entschlüsselung der schriftlichen Zeichen. z. B. Alphabete, Ideogramme. (Eski Yazı Bilimi, Paleografi) Wissenschaftlich ist sie nicht in der Linguistik, sondern als Hilfswissenschaft der Geschichte und als Teilgebiet der Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Neuzeit angesiedelt. • Glottochronologie (Lexikostatistik): ist das Teilgebiet der Lexikostatistik, das sich mit zeitlichen Beziehungen zwischen Sprachen befasst. (Dil Tarihlemesi, Dil İstatistiği) Durch gewisse Methoden versucht man zwischen als verwandt angesehenen Sprachen deren Alter zu berechnen. können. Man hat die Annahme, dass sich die Ersetzungen im Wortschatz aller Sprachen in allen Zeiten so verhalten hätten wie in einem durch schriftliche Texte belegbaren Zeitraum. Wissensgebiet, das anhand etymologisch nachweisbarer Formen das Tempo sprachlicher Veränderungen u. die Trennungszeiten von miteinander verwandten Sprachen zu bestimmen sucht. erforscht jede statistische Erforschung der Lexik (Begründer Amerikanischer Linguist Morris Swadesh)
• Semiotik : (griech. 'Lehre von den Kennzeichen‘): ist die Wissenschaft, die sich mit Zeichensystemen aller Art (z. B. Bilderschrift, Gestik, Formeln, Sprache, Verkehrszeichen) befasst. (Göstergebilim) Die Semiotik ist ein Teilgebiet der philosophischen Erkenntnistheorie, der Wissenschaftstheorie und der Sprachphilosophie sowie der Sprachwissenschaft. Sie findet in verschiedenen Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften Anwendung. Linguistik wird von manchen als ein Teilgebiet der Semiotik angesehen. • Graphemik: Unter Graphemik (Graphematik, Grafematik) ist die wissenschaftliche Untersuchung der Schriftsysteme natürlicher und konstruierter Sprachen. (Yazıbirimleri inceleyen bilim dalı) Untersucht werden die Einheiten eines bestimmten Schriftsystems zum einen hinsichtlich ihrer bedeutungsunterscheidenden Funktion (Ermittlung des Grapheminventars und der morphologischen und syntaktischen Funktion der Grapheme, vgl. u. ) und zum anderen hinsichtlich ihrer Beziehungen zur lautlichen Struktur der Sprache (z. B. Phonem-Graphem. Korrespondenzen).
• Kommunikationswissenschaft: ist eine wissenschaftliche Forschungsdisziplin im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften, die sich mit menschlichen Kommunikationsvorgängen befasst. Die Forschungsinhalte unterscheiden sich: - Massenkommunikation/Publizistikwissenschaft - Individualkommunikation Das Arbeitsgebiet der Kommunikationswissenschaft überschneidet sich mit der Medienwissenschaft, bei der meist die Fragen nach der Programmgestaltung, der Organisation und Technik im Vordergrund stehen. Verwandte Bereiche sind auch Sprechwissenschaft und Sprecherziehung.
• Korpuslinguistik: ist ein derzeit aufstrebender Bereich der Sprachwissenschaft. werden neue Erkenntnisse über Sprache generell oder über bestimmte einzelne Sprachen erlangt oder bestehende Hypothesen überprüft, wobei als Grundlage quantitative oder qualitative Daten dienen, die aus der Analyse von speziellen Textkorpora gewonnen werden. Große Verbreitung fand die Korpuslinguistik im deutschsprachigen Raum ab der zweiten Hälfte der 1990 er Jahre. Sie steht, wissenschaftstheoretisch betrachtet, dem augenblicklich herrschenden Paradigma des Generativismus entgegen. Gegenstand der Korpuslinguistik ist die Sprache in ihren verschiedenen Erscheinungsformen. Die Korpuslinguistik ist dabei durch das Verwenden von authentischen Sprachdaten charakterisiert, die in großen Korpora dokumentiert sind. Bei solchen Textkorpora handelt es sich um Sammlungen von sprachlichen Äußerungen, die nach bestimmten Kriterien und mit einem bestimmten Forschungsziel zusammengestellt werden. Die Erkenntnisse der Korpuslinguistik basieren somit auf natürlichen Äußerungen einer Sprache, also auf Sprache, wie sie tatsächlich verwendet wird. Diese Äußerungen können entweder schriftlich entstanden sein oder es kann sich um spontane oder elizitierte gesprochene Sprache handeln. Die meisten Korpora liegen heute in digitaler Form vor und sind mittels bestimmter Software für die linguistische Recherche nutzbar.
• Metalinguistik (Wissenschaft von Metasprachen) beschäftigt sich mit den Beziehungen der Sprache zu außersprachlichen Phänomenen. • Interlinguistik: beschäftigt sich mit Aspekten der internationalen Kommunikation zwischen Sprechern unterschiedlicher Sprachen, Sprachpolitik, Möglichkeiten ihrer Verbesserung und mit internationalen Plansprachen wie Esperanto. 1. Plansprachenwissenschaft; Wissenschaft von den künstlichen Welthilfssprachen. Sie untersucht die Welthilfssprachen und deren praktische Verwendbarkeit (z. B. als Verkehrs- oder Wissenschaftssprachen) analysiert. 2) linguistische Teildisziplin, die wesentliche Unterschiede natürlicher Sprachen untersucht mit dem Ziel, die jeweilige spezifische Sprachform zu ermitteln; im Rahmen des fremdsprachlichen Unterrichts und der Übersetzungstätigkeit kommt ihr besondere Bedeutung zu. • • • Es gibt auch dazu Fachbegriffe wie: Kontaktlinguistik (Untersuchung der beim Kontakt zweier Sprachgemeinschaften wirkenden Prozesse) Interkulturelle Kommunikation (Untersuchung der sozialen Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Kulturen).
• Feministische Linguistik (Untersuchung der Sprache und des Sprachverhaltens der Individuen unter feministischen Gesichtspunkten). • Ökolinguistik Errforschung der Beziehungen zwischen Sprachen und ihrer Umwelt. • Politolinguistik (Beschäftigung mit der wissenschaftlichen Untersuchung und Kritik der politischen Kommunikation) • Kontaktlinguistik sprachwissenschaftliche die Betrachtung von Sprachen und deren Sprechern, die miteinander in sozialem Kontakt stehen • Kontaktlinguistik beschäftigt sich mit der Erfassung, der Beschreibung, der Modellierung, der Typisierung, der Interpretation und der Evaluation jeglicher Manifestationen von Sprachenkontakt, sowohl im Hinblick auf die Bedingungen als auch auf den Prozess und dessen Ergebnis, einschließlich des Kontaktverhaltens und des Kontakterlebens der Sprecher.
• Kinetik: (Lehre von der Bewegung durch Kräfte. ) untersucht die Bewegungen, Körperhaltungen und Gesichtsausdruck auf ihre Funktion hin als Kommunikationsmittel. (Kinetik) • in der Wahrnehmungspsychologie die körpersprachliche Ausdrucksform, die sich aus Mimik, Gestik und Körperhaltung zusammensetzt. • Kybernetische Linguistik: Sammelbezeichnung für linguistische Forschungen, auf Wissenschaftsgebieten aufbauen, die in der Kybernetik eine Rolle spielen (mathematische Logik, Automatentheorie usw. ), sowie Forschungen, in denen kybernetische Verarbeitung sprachlicher Materials ausgerichtet, d. h. mit der technischen Kybernetik verbunden sind. • (S/Kibernetik/Güdüm Dilbilimi) • Kybernetik ist die Theorie von der Aufnahme, Verarbeitung und Übertragung von Informationen der verschiedensten Art. • wissenschaftliche Forschungsrichtung, die Systeme verschiedenster Art (z. B. biologische, technische, soziologische Systeme) auf selbsttätige Regelungs- u. Steuerungsmechanismen hin untersucht
Allgemeine Grupierung der Linguistik Die Teilbereiche der Linguistik lassen sich im allgemeinen wie folgendes gruppieren: 1. Rein linguistische Gebiete Phonetik, Phonologie, Semantik, Syntax, Morphologie, Lexikographie, Graphemik, Wortbildung, Pragmatik, Sprachdidaktik, Etymologie, Allgemeine Linguistik, Onomasiologie, Vergleichende Semasiologie, Linguistik, Sprachtypologie, Phraseologie, Paralinguistik, Sprachphilosophie, Historiolinguistik, Pädolinguistik usw. 2. Interdisziplinäre Gebiete Psycholinguistik, Soziolinguistik, , Stilistik, Semiotik, Angewandte Linguistik, Soziolinguistik, Psycholinguistik, Ethnolinguistik, Übersetzungswissenschaft, Textlinguistik, Onomastik, Neurolinguistik, Sprachpathologie, Sprachphysiologie, Sprachgeographie, Interlinguistik, Computerlinguistik, Literaturwissenschaft, Kinetik, Kybernetische Linguistik usw. Das Wichtigste in der modernen Linguistik ist, dass die Facbereiche interdisziplinär sind d. h. dass sie immer zusammen arbeiten.
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