Objektorientierte Programmierung am Beispiel von Java Wesentliche Teile
Objektorientierte Programmierung am Beispiel von Java Wesentliche Teile zur OOP mit Java sind aus dem folgenden Dokument entnommen: Objektorientierte Programmierung in Java, Mark Giereth, www. iis. uni-stuttgart. de/lehre/ws 03 -04/info 3/java. pdf
Was ist Objektorientierung? Datenorientierte Sichtweise l Gruppierung von Daten zu komplexen Typen (Strukturierung) l Definition von Operationen, die Daten verarbeiten l Daten vor inkonsistenten Veränderungen schützen, indem Zugriff beschränkt wird l Daten und Funktionen bilden Einheit (Klasse bzw. Objekt)
Warum Objektorientierung? Softwarekrise I l l 1994: Eröffnung des Denver International Airport um 9 Monate verzögert wegen Softwareproblemen im Gepäcktransport. System 1989 -1998: Entwicklung eines Systems zur Unterstützung der Polizeiarbeit in Hamburg abgebrochen (120 Mio. DM) 1996: Verlust der Ariane 5 (>1, 65 Mrd. DM) 2003 -2006: Toll Collect (> 1 Mrd. EUR)
Warum Objektorientierung? Softwarekrise II Studie der Standish Group International 1999: l 26 % aller Software-Projekte werden erfolgreich abgeschlossen l 46 % leiden unter erheblicher Kosten- und Terminüberschreitung oder reduzierter Funktionalität. l 28 % aller Software-Projekte endet ohne Auslieferung eines Produkts
Warum Objektorientierung? Softwarekrise III Software ist fehlerhaft l Laut INTEL: 80 -90 Bugs in Pentium l Normale Software: 25 Fehler pro 1000 Programmzeilen. l Gute Software: 2 -3 Fehler pro 1000 Zeilen. l Space Shuttle Software: weniger als 0. 1 Fehler pro 1000 Zeilen (laut NASA) l Handy: 200 000 Zeilen Programm ca. 500 Fehler l Windows 2000: 27 Mio. Zeilen ca. 50 000 Fehler
Warum Objektorientierung? Softwarekrise IV Ursachen der Softwarekrise l Wachsende Komplexität l technische Ressourcen und Möglichkeiten wachsen sehr schnell l Mooresches Gesetz
OOP mit Java: Objekte (Software-)Objekte besitzen einen internen Zustand und haben ein festgelegtes Verhalten l Ein Objekt • verwaltet seinen Zustand durch Variablen, Attribute genannt • implementiert sein Verhalten durch Funktionen, Methoden genannt l
UML Notation l l Die Unified Modeling Language (UML) ist eine Notation zur Spezifikation und Visualisierung von Modellen für Softwaresysteme In den folgenden Folien werden Klassendiagramme zur Beschreibung von Klassen und deren Beziehungen untereinander verwendet
Klassen und Objekte (Instanzen) Klassen sind Vorlagen für die Erzeugung von Objekten l Jedes Objekt gehört einer Klasse an. l Die Attribute und Methoden der Objekte werden in der zugehörigen Klasse definiert l Alle Objekte einer Klasse besitzen dasselbe Verhalten, da sie dieselbe Implementierung der Methoden besitzen l Objekte einer Klasse werden auch als Instanzen (instance) oder Exemplare bezeichnet l Klassen können auch Methoden und Attribute besitzen, die für die Klasse selbst und nicht für jede Instanz gelten. Diese werden als Klassen-Methoden/-Attribute bezeichnet (im Gegensatz zu Instanz-Methoden/-Attribute)
Erzeugung von Objekten l l Es wird Speicherplatz für das Objekt auf dem Heap allokiert (abhängig von den Datentypen der Attribute) Bei der Erzeugung wird ein Konstruktor (spezielle Methode) ausgeführt, der die Initialisierung des Objekts vornimmt Es werden Attributen Werte zugeordnet, wodurch der Zustand des Objekts definiert wird • entweder definiert durch den Konstruktor • oder Default-Werte (0 für Zahlen, null für Referenzen, etc. ) Die Erzeugung eines Objekts erfolgt in den meisten Programmiersprachen mit dem new-Operator
Beispiel: Eine Klasse und zwei Instanzen (Objekte) der Klasse
Vererbung l l Vererbung (inheritance) ist ein Konzept, wodurch Attribute und Methoden der Oberklasse auch den Unterklassen zugänglich gemacht werden Vererbungsbeziehungen zwischen Klassen stellen Generalisierungs- bzw. Spezialisierungsbeziehungen dar
Vererbung
Vererbung: Die Klasse Square l l l Die Klasse Square soll nun durch Vererbung von der Klasse Geom. Figure abgeleitet werden. Wir benötigen einen Konstruktor, der neben der x- und y-Koordinate die Seitenlänge des Quadrates erhält. Weiterhin solle eine Methode zur Berechnung des Flächeninhaltes implementiert werden sowie die to. String-Methode überschrieben werden.
Überschreiben von Methoden l l Hat eine Methode einer Subklasse die gleiche Signatur einer Methode der Superklasse, so wird die Superklassenmethode überschrieben (overriding) Geom. Figure definiert eine Methode to. String(): String tmp="[“ + my. X + ", “ + my. Y + "]"; return tmp; l Square überschreibt die Methode to. String(): String tmp=super. to. String(); tmp=tmp+" "+seiten. L; return tmp;
Überladen von Methoden l l Gibt es mehrere Methoden mit demselben Namen aber mit unterschiedlichen Signaturen, so spricht man von Überladen (overloading). Beispiel: void println(). . . void println (String s). . . void println (int i). . .
Abstrakte Klassen l l Abstrakte Klassen sind Klassen, die mindestens eine abstrakte Methode haben Abstrakte Methoden besitzen keine Implementierung. Von abstrakten Klassen können keine Instanzen erzeugt werden Unterklassen müssen entweder die abstrakten Methoden implementieren oder sind ebenfalls abstrakt
Beispiel: Abstrakte Klassen
Zusammenfassung Objekte l besitzen Attribute und Methoden l gehören einer Klasse an Klassen l legen Methoden und Attribute der Objekte fest (Bauplan) l können Klassen-Methoden/-Attribute besitzen l können abstrakt sein l Objekte werden auf dem Heap erzeugt l den Attributen werden Werte zugeordnet l Konstruktoren werden ausgeführt l Vererbung: Attribute und Methoden der Oberklasse werden Unterklassen zugänglich gemacht
Vorteile von OOP l l l Wiederverwendung von Code Einfachere Anpassbarkeit von Code, damit auch bessere Wartbarkeit Objektorientierte Systeme ermöglichen einen strukturierten Systementwurf Software Engineering: OOA, OOD, OOP Nachteile: Lernaufwand, bei einfachen Programmen evt. mehr Code
Eigenschaften von Java (1) Java ist plattformunabhängig l Java-Code wird mit einem Java-Compiler (javac) in plattformunabhängigen Bytecode überführt l Bytecode wird von einer Java Virtual Machine (JVM) teils interpretiert teils zur Laufzeit in Maschinencode kompiliert (Just-In. Time-Compiler in JVM integriert) l Für jede unterstützte Plattform muss es eine JVM geben
Eigenschaften von Java (2) Java wurde auf Sicherheit und Robustheit hin entwickelt: l Fehleranfällige Sprachkonstrukte fehlen: • keine Pointer und Pointerarithmetik • keine Destruktoren sondern automatische Garbage Collection • keine Mehrfachvererbung • kein Operator-Overloading l Bytecode Verification l Exception Handling l Thread-Sicherheit in die Sprache integriert
Ohne Kommentar. . .
Quellen l l Objektorientierte Programmierung in Java, Mark Giereth (wesentliche Teile), www. iis. uni-stuttgart. de/lehre/ws 0304/info 3/java. pdf Softwaretechnik für Ingenieure, Dr. Michaela Huhn, winf 5. in. tu-clausthal. de/winf/ ss 05/SEf. I 1. pdf
- Slides: 24