o Univ Prof Dr Richard Hammer FB Sozial
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Universität Innsbruck — Wirtschaftsinformatik WS 2012/13
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Führungsorientierte Betriebswirtschaftslehre (Grundstruktur) Be Le trie ist blic un he ge n Planung Organisation Kompetenzen der Führung Kontrolle gs n u hn sen c Re we Umsetzung al on ft rs cha Pe irts w nz ft a n Fi scha t wir Strategische Führung Betriebswirtschaft als wissenschaftliche Disziplin Basiselemente und Grundbegriffe der Betriebswirtschaftslehre
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Modul 1: Betriebswirtschaftslehre als wissenschaftliche Disziplin • Gegenstand und Objektbereiche • Aufgaben und Methoden • Ansätze der Betriebswirtschaftslehre • Schnittstellen zu anderen Disziplinen Modul 2: Basiselemente und Grundbegriffe • Betriebliche Produktionsfaktoren • Betriebliches Entscheidungsfeld • Orientierungsgrößen unternehmerischen Handelns • Begriffliche Grundlagen 3
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Modul 3: • • • Der Führungskreislauf Planung Organisation Umsetzung/Mitarbeiterführung Kontrolle und Controlling Modul 4: • • Kernkompetenzen der Führung Kernbereiche der Betriebswirtschaft Bereiche der betrieblichen Leistung Betriebliche Finanzwirtschaft Personalwirtschaft Das betriebliche Rechnungswesen Modul 5: Strategische Unternehmensführung 4
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Modul 1 Betriebswirtschaftslehre als wissenschaftliche Disziplin 5
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Gegenstand und Objektbereiche 6
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Einteilung der Wirtschaftswissenschaften (1) • Wirtschaftswissenschaften werden traditionell in die Volkswirtschaftslehre (Nationalökonomie, Politische Ökonomie) und in die Betriebswirtschaftslehre gegliedert. • Die Volkswirtschaftslehre untersucht in erster Linie die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge der von den einzelnen Wirtschaftsteilnehmern (Wirtschaftssubjekten) ausgehende Aktivitäten. • Aus der übergeordneten Perspektive einer Wirtschaftsregion, eines Staates oder Staatenverbandes sollen das Wesen der Wirtschaft aus ganzheitlicher Sicht erkannt und ihre Strukturen und Abläufe gestaltet werden. 7 Quelle: Lechner/Egger/Schauer 2004, S. 33
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Einteilung der Wirtschaftswissenschaften (2) • Die Betriebswirtschaftslehre orientiert sich an den einzelnen Organisationseinheiten (Einzelwirtschaften) und untersucht die mit dem Aufbau und Ablauf der Einzelwirtschaften (Betriebe) zusammenhängenden Tatbestände und Vorgänge. • Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die wirtschaftlichen Sachverhalte der Leistungserstellung und Leistungsabgabe bzw. der Leistungsinanspruchnahme in diesen Wirtschaftseinheiten. 8 Quelle: Lechner/Egger/Schauer 2004, S. 33
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Einteilung der Wirtschaftswissenschaften (3) • Gesamtwirtschaftliche Bezüge werden nur insoweit berücksichtigt, als sie für die einzelwirtschaftliche Betrachtung von Bedeutung sind. • Technische, soziologische, juristische und andere Komponenten fließen in die Analysen soweit ein, als sie mithelfen den betrieblichen Entscheidungsprozess zu erklären. 9 Quelle: Lechner/Egger/Schauer 2004, S. 33
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Gliederung der Betriebswirtschaftslehre Institutionelle Betriebswirtschaftslehren Funktionelle Betriebswirtschaftslehren Industriebetriebslehre Handelsbetriebslehre Bankbetriebslehre Versicherungsbetriebslehre Organisationswirtschafslehre Personalwirtschaftslehre Materialwirtschaftslehre Produktionswirtschaftslehre Absatzwirtschaftslehre Finanzwirtschaftslehre Informationswirtschaftslehre 10
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Allgemeine und besondere BWL Unabhängig von der Gliederung in allgemeine und besondere BWL haben Lehren, die sich auf den Betrieb/das Unternehmen beziehen, betriebswirtschaftliche Techniken mitzuberücksichtigen bzw. abzudecken. Hierzu zählt die Auseinandersetzung mit der Technik: • • • Buchhaltung und Bilanzierung, Kostenrechnung, Finanzmathematik, Operations Research, Statistik, Planungs- und Entscheidungstechniken. 11
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Wesentlich im Rahmen der BWL ist der Begriff des Wirtschaftens • Wirtschaften kann umschrieben werden als das Disponieren über knappe Güter, soweit sie als Handelsobjekte (Waren) Gegenstand von Marktprozessen sind. Quelle: Schierenbeck 1995, S. 2 • Wirtschaften heißt, nach bestimmen Kriterien Wahlentscheidungen zu treffen. Der wirtschaftliche Mensch kann aufgrund begrenzter Mittel im Allgemeinen nicht alle Bedürfnisse befriedigen, sondern muss zwischen Alternativen wählen. Quelle: Woll 1990, S. 1 • Wirtschaften umfasst alle Tätigkeiten des Menschen mit dem Ziel der Bedürfnisbefriedigung. Quelle: Wöhe 1993, S. 1 12
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Im Zusammenhang mit dem Begriff des Wirtschaftens steht der Begriff „Güter“ • Güter sind körperliche Gegenstände und Dienstleistungen, die von Menschen nachgefragt werden, um damit Bedürfnisse zu befriedigen Quelle: Woll , S 49 • Güter sind Mittel zur Bedürfnisbefriedigung, Güter sind nach physikalischen Eigenschaften, Ort, Zeitpunkt der Verfügbarkeit differenziert. Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon 1988, Bd. 3, Sp 2274 • Güter sind im Verhältnis zu den Bedürfnissen knappe Mittel, die zu deren Befriedigung dienen und zwar durch Nutzenstiftung in Form von lagerfähigen Waren. Quelle: Woll 1996 13
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Unterscheidung von Gütern • Nach den Eigentumsrechten: Private & Öffentliche Güter • Nach der Stellung im Transformationsprozess: Input- & Outputgüter • Nach der Art der Bedürfnisbefriedigung: Investitions- & Konsumgüter • Nach der Beschaffenheit: Verbrauchs- & Gebrauchsgüter • Nach den physikalischen Eigenschaften: Materielle & immaterielle Güter 14
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Wichtig im Zusammenhang mit Wirtschaft generell und mit BWL speziell ist das ökonomische Prinzip • Minimumprinzip: Handle so, dass die angestrebten Leistungen mit einem Minimum an Mitteln erreicht werden. • Maximumprinzip: Handle so, dass die Leistungen bei gegebenem Mitteleinsatz möglichst groß sind. • Optimumprinzip: Handle so, dass Input und Output optimal aufeinander abgestimmt sind. • Falsche Formulierung: Mit minimalem Mitteleinsatz maximale Leistungen erbringen. 15
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Teilbereiche der Wirtschaft Einzelwirtschaft Produktionswirtschaft (Betriebe) Volkswirtschaft Konsumtionswirtschaft (Haushalte) 16 (Abb. Hammer 2012, S. 23)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Einzelwirtschaftliche Organisationseinheiten Private Haushalte (Konsumtionswirtschaft) Betrieb (Produktionswirtschaft) Private Unternehmen Öffentliche Betriebe und Verwaltungen 17 (Abb. in Anlehnung an Schierenbeck 2008, S. 30)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Bestimmungsfaktoren des Betriebes vom Wirtschaftssystem unabhängige Bestimmungsfaktoren Kombination von Produktionsfaktoren (Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe) Prinzip des finanziellen Gleichgewichts Prinzip der Wirtschaftlichkeit Betrieb Unternehmungen vom Wirtschaftssystem abhängige Bestimmungsfaktoren Selbstbestimmung des Wirtschaftsplanes (Autonomieprinzip) Erwerbswirtschaftliches Prinzip (Gewinnmaximierung) (Abb. in Anlehnung an Schierenbeck 2008, S. 31) Prinzip des Privateigentums Öffentliche Betriebe und Verwaltungen Politisch determinierter Wirtschaftsplan Prinzip der Planerfüllung Prinzip des Gemeineigentums 18
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Definition von Unternehmenskategorie Zahl der Mitarbeiter Umsatz oder Bilanzsumme Mittleres Unternehmen < 250 € 50 Mio. ≤ € 43 Mio. Kleineres Unternehmen < 50 € 10 Mio. ≤ € 10 Mio. Kleinstunternehmen < 10 € 2 Mio. ≤ € 2 Mio. 19 (Abb. in Anlehnung an Europäische Kommission 2006)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Polaritätsprofil zur Abgrenzung nationaler, internationaler und multinationaler Unternehmen Nationales Unternehmen 1. Geographischer Standort der Betriebsstätten 2. Anteil der internationalen Aktivitäten am Gesamtgeschäft 3. Ethnische Zusammensetzung des Managements 4. Internationalität der Eigentümerstruktur 5. Tendenz zur Verwendung internationaler Rechnungslegungsstandards (Abb. in Anlehnung an Schierenbeck 2008, S. 53) national niedrig national Internationales Unternehmen Multinationales Unternehmen weltweit hoch multikulturell gering hoch 20
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Umfeld des Betriebes Geld- und Kapitalmarkt Beschaffungsmarkt Betrieblicher Transformationsprozess Betrieb Herstellung von Gütern und Dienstleistungen Staat (Abb. in Anlehnung an Wöhe 1993, S. 11) Absatzmarkt 21
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Aufgaben, Methoden und Modelle 22
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Aufgaben der Betriebswirtschaftslehre • Beschreibungsaufgabe Möglichst zutreffendes Wiedergeben realer betriebswirtschaftlicher Sachverhalte • Erklärungsaufgabe Ableiten von Erklärungstheorien für Gegebenheiten und Geschehnisse des Betriebes • Gestaltungsaufgabe Gestalten betrieblicher Sachverhalte unter Beachtung des allgemeinen ökonomischen Prinzips 23 Quelle: Zelewski in: Corsten/Reiß 1996, S. 31 ff
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Methoden der Betriebswirtschaftslehre • Hermeneutik (wahrnehmen und verstehen von Sachverhalten); • Induktion (vom Einzelfall auf das Gesamte); • Deduktion (vom Gesamten ausgehend auf den Einzelfall schließend. Modelle der Betriebswirtschaftslehre • Reduktiv- und Konstruktivmodelle; • Beschreibungs-, Erklärungs- und Gestaltungsmodelle; • Deterministische und stochastische Modelle; • Formale und verbale Modelle. 24
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Ansätze der Betriebswirtschaftslehre 25
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Traditionelle Gliederung der betriebswirtschaftlichen Ansätze - der produktivitätsorientierte, faktortheoretische Ansatz von Gutenberg; - der entscheidungsorientierte Ansatz von Heinen; - der systemorientierte Ansatz von Ulrich; - der verhaltenswissenschaftliche Ansatz von Kirsch; - der situative Ansatz von Kieser/Kubicek. 26
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Shareholder-Value - Begriff und Wesen • Bewertungsgröße für Unternehmungen, Geschäftseinheiten oder Unternehmungsstrategien. • Die Bewertung erfolgt im Grundmodell durch die Diskontierung aller zukünftig im Unternehmen zu erwartenden Zahlungsüberschüsse. • Strategische Entscheidungen werden nach den Auswirkungen auf zu erwartende Zahlungsüberschüsse bewertet. 27
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das Stakeholder-Konzept • Die Maxime der strategisch längerfristigen Ausrichtung und Überlebensfähigkeit tritt an die Stelle der kurzfristigen Gewinnmaximierung. • Diese kann nur durch Mitberücksichtigung der Interessen der Stakeholder erreicht werden. • Das Unternehmen wird hier als Koalition aufgefasst, in der unterschiedliche Interessensgruppen ihre Ziele bestmöglich zu erreichen suchen. 29
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Bezugsgruppen der Unternehmung Owners Political Groups Financial Community Government Activist Groups Suppliers Customers Firm Customer Advocate Groups Competitors Trade Associations Unions Employees (Abb. in Anlehnung an Freeman 1984, S. 37) 31
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Schnittstellen zu anderen Disziplinen 32
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Schnittstellen der WIWI zu anderen Wissenschaften (1/2) Rechtswissenschaften Wirtschaftswissenschaften Technik- + Naturwissenschaften Betriebswirtschaft Sozialwissenschaften (Abb. Hammer 2007, S. 44) Medizinwissenschaften + Arbeitswissenschaften 33
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Schnittstellen der WIWI zu anderen Wissenschaften (2/2) - Unternehmensrecht Gesellschafsrecht Bilanz- und Steuerrecht Finanzrecht Arbeits- und Sozialrecht Wettbewerbsrecht Wertpapierrecht Vertragsrecht Kartellrecht die wirtschafsrelevanten Bereiche des öffentlichen Rechts und des Privatrechts - etc. 34
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Modul 2 Basiselemente und Grundbegriffe 35
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Betriebliche Produktionsfaktoren 36
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das System der betrieblichen Produktionsfaktoren nach Gutenberg Produktionsfaktoren Dispositive Faktoren Originärer Faktor Derivativer Faktor Produktionsfaktoren Werkstoffe (ausführende) menschliche Arbeitsleistung Betriebsmittel 37 (Abb. Hammer 2012, S. 47)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Weiterführende Gliederung der Produktionsfaktoren Menschliche Arbeitsleistung (Nutzung des) Vermögen(s) Dispositive menschliche Arbeitsleistung Ausführende menschliche Arbeitsleistung Unternehmensführung Planung und Kontrolle Betriebsorganisation Top Management (Abb. in Anlehnung an Lechner/Egger/Schauer 2008, S. 63) Middle und Lower Management 38
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Produktionsfaktoren für die Leistungserbringung im Unternehmen • Elementarfaktoren: – Ausführende menschliche Arbeitsleistung, – Betriebsmittel, – Werkstoffe. • Dispositive Faktoren: – Originär: • Top-Management, • Middle-Management, • Lower-Management. – Derivativ: • • Planung, Organisation, Realisation, Kontrolle. 39
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das betriebliche Entscheidungsfeld 40
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das betriebliche Entscheidungsfeld Entscheidungsträger (1) Entscheidungsobjekt (2) Entscheidungskonsequenz (3) Entscheidungsprozess (4) • Individual- und Kollektiventscheidungen • Meta- und Objektentscheidungen • Entscheidungen unter Sicherheit, Risiko und Unsicherheit • simultane und sukzessive Entscheidungen • zentrale und dezentrale Entscheidungen • Führungs- und Ressortentscheidungen • Selbst- und Fremd -entscheidungen • gelegentliche und laufende Entscheidungen • konstitutive und situationsbedingte Entscheidungen • Total- und Partialentscheidungen • lang-, kurz- und mittelfristige Entscheidungen • programmierbare und nicht programmierbare Entscheidungen • Entscheidungen bei monovariabler und multivariabler Zielsetzung 41 (Abb. in Anlehnung an Heinen 1991, S. 37)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Weiters gilt es zu unterscheiden: Entscheidungen unter – Sicherheit, – Risiko, – Unsicherheit. 42
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Konstituierende Entscheidungen • Befassen sich mit Aufbauproblemen von Unternehmungen im Gründungsstadium sowie mit grundlegenden Entscheidungen im Leben eines Unternehmens. • Betreffen den gesamtwirtschaftlichen Rahmen der Aktivitäten. • Sind langfristiger Natur. • Sind relativ schwer zu verändern. 43 Quelle: Bea/Dichtl/Schweitzer 1992, S 339 f.
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Arten von konstituierenden Entscheidungen • Wahl des Standortes, • Wahl der Rechtsform, • Wahl der Unternehmensverfassung, • Wahl der Unternehmensorganisation, • Entscheidungen über Unternehmenszusammenschlüsse, • Wahl der Geschäftsfelder. 44 Quelle: Bea/Dichtl/Schweitzer 1992, S. 339 f.
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Zur Standortwahl Standortfaktoren überwiegend staatsunabhängig Rohstofforientierung Arbeitsorientierung Verkehrsorientierung Absatzorientierung staatlich festgelegt . . . Abgaben-/ Förderungsorientierung Umweltorientierung Staatliche Belastungen 45 (Abb. in Anlehnung an Zelewski in Corsten/Reiß 1996, S. 112)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Standortfaktoren nach Themen Standortfaktoren - Arbeitskräftepotential (quantitativ) - Kosten der Arbeitskräfte Arbeitsbezogene - Qualifikation der Arbeitskräfte Faktoren - u. a. - Transportkosten - Zuliefersicherheit - Art des Produktes Materialbezogene - Grundstücke/Erweit. Flächen Faktoren - u. a. - Kundennähe - Wettbewerbssituation vor Ort Absatzbezogene - Transportfähigkeit der Produkte - Potentielle Nachfrage vor Ort Faktoren - u. a. -Transportzeiten -Verkehrsanbindungen Verkehrsbezogene -Verkehrsmittel Faktoren - u. a. - Umweltschutz/-gesetze - Freies Güterpotential Umweltbezogene - Wirtschaftsgesinnung - Klima Faktoren - U. a. - Gebühren - Steuern - Abgabenbezogene - U. a. 46 Faktoren (Abb. in Anlehnung an Thommen 2009, S. 108) 46
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Standortbewertung Standort (A) Standort (B) Standortfaktor GEW. PKT. (1 -10) GEW. PKT. • Arbeitskräfte-Potenzial (quant. ) 20 5 100 10 200 • Verfügbarkeit von Grundstücken 20 10 200 2 40 • Verkehrsanbindung 20 7 140 5 100 • Umweltschutz 20 10 200 • Wirtschaftsgesinnung 10 2 20 5 50 • Kundennähe 10 8 80 3 30 100 740 RANG I 620 RANG II 47 (Abb. Hammer 2012, S. 68)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die Wahl der Rechtsform Zur Auswahl stehen der aktuellen Gesetzeslage entsprechend (UGB vom 01. 2007): • Einzelunternehmungen, • Personengesellschaften (i. w. S. ), • Kapitalgesellschaften und sonstige Körperschaften des Privatrechts, • Rechtsformen nach dem öffentlichen Recht. 48
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Zu den wichtigsten Rechtsformen • Einzelfirma • Personengesellschaften – – OG KG Gesb. R Stille Gesellschaft • Kapitalgesellschaften & sonst. Körperschaften nach dem Privatrecht – – – Gmb. H AG Gen V ST • Mischform – Gmb. H & Co KG 49
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Relevanz der einzelnen Typen (1) Typ Einzelfirma Anzahl Beschäftigte 319. 359 653. 464 OG 7. 463 27. 242 KG 21. 154 300. 348 Gmb. H 83. 451 1. 169. 492 1. 596 380. 277 935 47. 503 AG Genossenschaft 50
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Offene Gesellschaft • Zweck liegt im Betrieb eines Gewerbes oder einer sonstigen freiberuflichen Tätigkeit unter einem gemeinsamen Namen (Firmenname). • Haftung darf bei keinem Gesellschafter beschränkt sein. • keine juristische Person, sondern Gesamthandschaft. • Eintragung im Firmenbuch. 51
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Kommanditgesellschaft • Zweck liegt im Betrieb eines Gewerbes oder einer sonstigen freiberuflichen Tätigkeit unter einem gemeinsamen Namen (Firmenname). • Haftung ist bei einem Teil der Gesellschafter beschränkt. • keine juristische Person, sondern Gesamthandschaft. • Eintragung im Firmenbuch. 52
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Stille Gesellschaft • Beteiligung am Gewerbe eines anderen, • Leistung einer Vermögenseinlage, dafür Gewinnbeteiligung, • keine Rechtsfähigkeit, • kein Gesellschaftsvermögen, • reine Innengesellschaft. 53
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Gesellschaft mit beschränkter Haftung • juristische Person • obligatorische • Formunternehmer Organe • Stammkapital min. – Geschäftsführer 35. 000 € • Eintragung ins Firmenbuch – Aufsichtsrat – Generalversammlung – Abschlussprüfer 54
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Aktiengesellschaft • juristische Person • Formunternehmer Organe • Grundkapital min. – Vorstand 70. 000 € – Aufsichtsrat • Eintragung ins Firmenbuch • obligatorische – Hauptversammlung – Abschlussprüfer 55
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Bestimmungsgründe für Rechtsformwahl • Handelsrechtliche Geschäftsführungs- und Vertretungsrechte, • Haftungsverhältnisse, • Gewinnansprüche, • Publizitätsvorschriften, • Finanzierungserfordernisse & -möglichkeiten, • Steuerbelastungen, • Rechtsformabhängige Belastungen. 56 Quelle: Lechner et. al. 2004, S. 169 ff.
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Unternehmensrechtliche Geschäftsführungs- & Vertretungsrechte Einzelunternehmen Geschäftsinhaber sowie von ihm ernannte Prokuristen und Handlungsbevollmächtigte Offene Gesellschaft Jeder Gesellschafter, sofern er nicht ausdrücklich durch den Gesellschaftsvertrag von der Vertretung ausgeschlossen ist Kommanditgesellschaft Nur Komplementäre; Kommanditisten sind von der Vertretung ausgeschlossen Gesellschaft mit beschränkter Haftung Geschäftsführung Aktiengesellschaft Vorstand Genossenschaft Vorstand 57 (Abb. in Anlehnung an Lechner et. al. 2004, S. 168 f)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Zu den Haftungsverhältnissen Mit Privat- und Betriebsvermögen direkt und solidarisch Bis zur Höhe der Einlage Bis zur Höhe des Anteils Einzelunternehmer Stiller Gesellschafter der Gmb. H Gesellschafter der OG Kommanditist Gesellschafter der AG Komplementäre der KG (Abb. in Anlehnung an Lechner et. al. 2004, S. 178) 58
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Zu den Gewinnansprüchen Einzelunternehmen Gewinne frei verfügbar Offene Gesellschaft Verteilung entsprechend der Kapitalbeteiligung, Entfall der Verteilung nach Köpfen, Entfall des 4%igen gewinnunabhängigen Entnahmerechts Kommanditgesellschaft Verteilung entsprechend der Kapitalbeteiligung, Komplementäre erhalten vorweg eine angemessene Haftungsprovision Stille Gesellschaft Angemessener Teil des Gewinns, Verlustbeteiligung kann im Gesellschaftsvertrag ausgeschlossen werden Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gewinnverteilung im Verhältnis der eingezahlten Stammeinlagen, Gesellschaftsvertrag kann andere Verteilung festlegen Aktiengesellschaft Gewinnverteilung im Verhältnis der Aktien-Nennbeträge, Satzung kann andere Art der Gewinnverteilung festlegen Genossenschaft Gewinnverteilung wird von der Gesamtheit der Gesellschafter 59 in der Generalversammlung vorgenommen
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Publizitätsvorschriften Gesellschaft mit Pflicht zur Veröffentlichung des Jahresabschlusses, beschränkter Haftung wenn nach dem Gesetz oder Gesellschaftervertrag ein Aufsichtsrat bestellt werden muss Aktiengesellschaft Verpflichtung des Vorstandes den Jahresabschluss unverzüglich zum Firmenbuch einzureichen und im Amtsblatt zur Wiener Zeitung zu veröffentlichen 60 Quelle: Lechner et. al. 2004, S. 180
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Finanzierungserfordernisse & -möglichkeiten Einzelunternehmen Kreditwürdigkeit beruht auf betrieblicher Ertragskraft und Liquidität bzw. auf der Einschätzung der Persönlichkeit des Unternehmers durch die Kreditgeber Offene Gesellschaft Kreditwürdigkeit beruht auf betrieblicher Ertragskraft und Liquidität bzw. auf der Einschätzung der Gesellschafter durch die Kreditgeber Kommanditgesellschaft Beschaffung neuer finanzieller Mittel durch Aufnahme von Kommanditisten Gesellschaft mit Bei starker Personenorientierung gelten für die beschränkter Haftung Beschaffung von Fremdmitteln die Kriterien der Personengesellschaften Aktiengesellschaft Quelle: Lechner et. al. 2004, S. 180 f. Hat über den Kapitalmarkt die größten Möglichkeiten die Kapitalbasis breit zu gestalten 61
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Rechtsformabhängige Belastungen einmaliger Art laufender Art • Eintragungsgebühren • Vertragsgebühren • … AG • Pflichtprüfungen • Veröffentlichung der Jahresabschlüsse • Leistungen an Aufsichtsräte Quelle: Lechner et. al. 2001, S. 186 Gmb. H Für große & mittelgroße Gmb. Hs: • Prüfungspflicht • Testatpflicht 62
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Orientierungsgrößen unternehmerischen Handelns 63
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Orientierungsgrößen unternehmerischen Handelns • Das Prinzip der Gewinnmaximierung als betriebswirtschaftliche Grundhaltung • Betriebliche Zielsetzungen – Zielarten und Zielsysteme 64
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Ein Unternehmen muss Gewinne erzielen, um: • attraktiv zu sein für die Kapitalgeber, • ausreichend investieren zu können, • attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, • die „Stakeholder“ zufrieden zu stellen. 65
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Nach Deyle/Bösch ist ausreichende Gewinnerzielung unbedingt notwendig, um: • eine Grundlage für den Fortbestand des Unternehmens durch ausreichende Investitionen in Infrastrukturen, Betriebsmittel, in Forschung und Entwicklung und in die Qualifikation der Mitarbeiter zu gewährleisten, • einen Risikopolster für die Sicherstellung des finanziellen Gleichgewichts und der Stabilität zu schaffen im Sinne einer Vorsorge, • die Unabhängigkeit gegenüber externen Gruppen – Banken, Lieferanten etc – aufrechtzuerhalten. 66
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die Bedingungen für den Austausch von Ressourcen zwischen Unternehmen und Umweltgruppen Bedingungen für den Austausch von Ressourcen Mitarbeiter Sinnvolle Aufgaben, Sicherheit des Arbeitsplatzes, gerechtes Entgelt, Aufstiegsmöglichkeiten, Gewährung von Aus-, Weiter- und Fortbildung, Teilhabe an Gewinn und Kapital, Mitbestimmung, nichtmonetäre Gratifikationen usw. Abnehmer Produktqualität, Lieferbedingungen, Kundendienst, akzessorische Leistungen, Güte der Dienstleistungen usw. Lieferanten Kontinuierliche, langfristige Absatzmärkte, sichere termingerechte Zahlungen, vernünftige Lieferzeiten, von den Anlagen erfüllbare Qualitätsstandards usw. Verbündete Unternehmen Austausch von Informationen, Beteiligungen, gemeinsame Projekte, Joint Ventures usw. Kapitalgeber Sicherheit und Angemessenheit der Dividende, eventuell Anteil an der Unternehmungsführung, angemessene Rendite, Zinsen usw. Gesellschaft Umweltschutz, urbane Organisation, Angemessenheit der Steuerleistung, sichere Güter- und Energieversorgung, Freistellung von Mitarbeitern für öffentliche Aufgaben, energie- und rohstoffsparende Maßnahmen, Beiträge zur Lösung gesellschaftlicher Probleme, Schaffung von Arbeitsplätzen usw. 67 (Abb. in Anlehnung an Hinterhuber/Krauthammer 2002, S. 3)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Wesen und Charakteristik von betrieblichen Zielen • Ziele sind wesentliche Elemente der Unternehmen im System der Marktwirtschaft. • Ohne Zielsetzung: – fehlt die Orientierung, Richtung für eine positive Entwicklung des Unternehmens, – keine Möglichkeit eines Soll-Ist-Vergleiches bzw. der Kontrolle der Zielerreichung, – sind Abweichungen von einer “Sollentwicklung” und deren Ursachen nicht feststellbar, – keine bewusste Steuerung des Unternehmens in eine geplante Richtung. 68
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Zielarten und Messgrößen wirtschaftlichen Handelns • Grundziele sind: – das Streben nach ausreichendem Gewinn, – die Erreichung und Erhaltung finanziellen Gleichgewichtes. • Nach Deyle/Bösch ist ausreichende Gewinnerzielung unbedingt notwendig, um: – Bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften angemessenen Familienunterhalt zu gewährleisten, – Bei Kapitalgesellschaften trotz Einbehaltung der erforderlichen Selbstfinanzierungsmittel Dividenden in einem Ausmaß ausschütten zu können, die den Kapitalgebern die Attraktivität ihrer Geldanlage aufzeigen, – Die Fremdkapitalzinsen abzudecken, wenn das Gewinnziel definiert ist als Gewinn vor Fremdkapitalzinsen. 69
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Sachziele – jene betrieblich unternehmerischen Ziele, die sich auf das konkrete Handeln bei der Ausübung der betrieblichen Funktionen und somit auf die Steuerung des güter- und finanzwirtschaftlichen Umsatzprozesses beziehen. – Gliederung in: • leistungswirtschaftliche, • finanzwirtschaftliche und • soziale/ökologische Ziele. 70
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Formalziele – weisen in Richtung der Resultate des güter- und finanzwirtschaftlichen Umsatzprozesses, – haben nicht wie die Sachziele “Instrumentalcharakter”, sondern bestimmen die Grundlinie des unternehmerischen Handelns. – Besonders bedeutsame Formalziele: • Wirtschaftlichkeit, • Gewinn und Rentabilität, • Produktivität. 71
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Formen der Wirtschaftlichkeit Soll-Ist-Wirtschaftlichkeit des Einsatzes Wirtschaftlichkeit der Ausbringung Input-Output. Wirtschaftlichkeit Gegenüberstellung bewerteter Faktoreinsatz zu bewerteten Faktorertrag Gegenüberstellung von Vorgabewerten und realisierten Werten 72 (Abb. in Anlehnung an Luger 1998, S. 58)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Unterschiedliche Gewinndefinitionen Gewinn (vor Abzug von Zinsen) Reingewinn kalkulatorisches Ergebnis kalkulatorische Eigenkapitalzinsen Fremdkapitalzinsen 73 (Abb. in Anlehnung an Thommen 1998, S. 95)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Unterschiedliche Rentabilitätsformen Kapital Gesamtkapital K (EK + FK) Eigenkapital EK Rendite Reingewinn + FK-Zinsen Bruttorendite Nettorendite 100 Reingewinn 100 Ø Gesamtkapital Ø Eigenkapital kalkulatorisches Ergebnis Ø Gesamtkapital 100 Ø Eigenkapital 100 74 (Abb. in Anlehnung an Thommen 1991, S. 95)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Zielarten und Messgrößen wirtschaftlichen Handelns Produktivität = Ausbringungsmenge Faktoreinsatzmenge Liquidität 1. Grades = sofort verfügbare Zahlungsmittel sofort fällige Ausgaben Liquidität 2. Grades = sofort bis kurzfristig verfügbare Zahlungsmittel sofort bis kurzfristig fällige Ausgaben Liquidität 3. Grades = sofort bis mittelfristig verfügbare Zahlungsmittel sofort bis mittelfristig fällige Ausgaben 75
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Betriebliche Ziele und Zielsysteme Einkommenserzielung Unabhängigkeit Liquiditätssicherung Soziale Prinzipien Prestige Eigenkapitalrentabilität Machtsteigerung Kapitalerhaltung, Wachstum Gewinnstreben Umsatzstreben Absatzsteigerung Wirtschaftlichkeitsstreben = Konkurrenz Produktivitätssteigerung 76 (Abb. in Anlehnung an Wöhe 2002, S. 218)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das Du Pont`sche Zielsystem Produktionsprogramm Brutto- . /. umsatz Nettoumsatz Deckungsbeitrag Absatzwege . /. Erlösschmälerungen . /. Gewinn in % des Umsatzes : Umsatz Gewinn in % des invest. Kapitals Variable Umsatzkosten Fixe Kosten = Fertigungsmaterial = Fertigungsgemeinkosten + x Umsatz Verwaltungsgemeinkosten löhne + Sonst. variable + Fertigungsgemeinkosten Vertriebsgemeinkosten Zahlungsmittel + Kapitalumschlag Fertigungs- + : Investiertes Kapital (Abb. in Anlehnung an Horváth 2011, S. 503) Umlaufvermögen + Anlagevermögen Forderungen + Vorräte 77
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Begriffliche Grundlagen zu den Orientierungsgrößen betrieblichen Handelns • Betriebswirtschaftlich relevant in diesem Sinne sind die Begriffspaare: – Einzahlungen und Auszahlungen, – Erlöse/ Leistungen und Kosten, – Erträge und Aufwendungen. • Diese Gliederung ist eine sehr pragmatische, sie entspricht auch der Gliederung der betrieblichen Rechenkreise in den – pagatorischen (Betrachtung der finanziellen Flüsse), – buchhalterischen (Bilanz- und Gewinn- und Verlustrechnungsrelevante Betrachtung) und – kalkulatorischen Rechenkreis (Betrachtung unter Berücksichtigung kalkulatorischer Elemente der Kostenrechnung). 78 Quelle: Luger 1998, S. 34 ff.
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Aufgliederung des Ertrag Zweckertrag (gleich Grundleistung) z. B. Erlös aus Warenverkauf (Abb. in Anlehnung an Möller/Zimmermann/Hüfner 2005, S. 71) neutraler Ertrag außerordentlicher Ertrag periodenfremder Ertrag betriebsfremder Ertrag z. B. Zuschreibung, Verkauf von Anlagen über Buchwert, Zinserträge, Korrekturposten der Kostenrechnung z. B. Gewinn eines Prozesses gegen säumigen Schuldner, sofern die Forderung abgeschrieben war z. B. Spekulationsgewinn 79
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Abgrenzung von Aufwendungen und Kosten Aufwand betriebsbedingt periodenrichtig normal Kosten (Abb. in Anlehnung an Möller/Zimmermann/Hüfner 2005, S. 73) betriebsfremd periodenfremd außergewöhnlich neutraler Aufwand 80
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Stromgrößen Auszahlung: Abgang liquider Mittel (Bargeld und Sichtguthaben) pro Periode Einzahlung: Zugang liquider Mittel (Bargeld und Sichtguthaben) pro Periode Ausgabe: Wert aller zugegangenen Güter und Dienstleistungen pro Periode (=Beschaffungswert) Einnahme: Wert aller veräußerten Leistungen pro Periode (Umsatz) Aufwand: Wert aller verbrauchten Güter und Dienstleistungen pro Periode (genauer: …, der aufgrund gesetzlicher Bestimmungen in der Finanzbuchhaltung verrechnet wird) Ertrag: Wert aller erbrachten Leistungen pro Periode (genauer: vgl. „Aufwand“) Kosten: Wert aller verbrauchten Güter und Dienstleistungen pro Periode und zwar für die Erstellung der „eigentlichen“ (typischen) betrieblichen Leistungen Betriebsertrag: Wert aller erbrachten Leistungen pro Periode im Rahmen der „eigentlichen“ (typischen) betrieblichen Tätigkeit (=Erlös) (Abb. in Anlehnung an Haberstock 1998, S. 17) 81
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Modul 3 Kernkompetenzen der Führung 82
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Der Führungskreislauf 83
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das Grundmodell von Mackenzie Besetzung der Stellen mit kompetentem Personal Schaffung eines zielgerechten Handlungsgerüsts Personaleinsatz Organisation Führung Definieren Dinge Entwurf einer Soll-Ordnung Analysieren Planung Ideen Menschen Kommunizieren Soll-Ist. Vergleich Elemente Basistätigkeiten Zielgerechte Ausrichtung der Einzelhandlungen Kontrolle Funktionen Aktivitäten 84 (Abb. in Anlehnung an Mackenzie 1969, S. 81 f)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Der Führungskreislauf ORGANISATION Soll PLANUNG Ist x UMSETZUNG/FÜHRUNG INKL. PERS. EINS. KONTROLLE KORREKTUR + STEUERUNG (Abb. Hammer 2012, S. 99) 85
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Der funktionelle und institutionelle Führungsansatz Management Funktion Institution Management-Aufgaben Management-Personen Management umfasst alle Aufgaben und Handlungen der Planung, Steuerung und Kontrolle zur zielorientierten Gestaltung und Lenkung eines Systems Alle Personen oder Gruppen von Personen, die mit Weisungsbefugnissen ausgestattet sind 86 (Abb. in Anlehnung an Dillerup/Stoi 2006, S. 7)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Ausgewählte Tätigkeitsschwerpunkte des Managements Strategische Entscheidungen Top. Managment Middle. Managment Lower. Managment Anordnungen Dispositive Entscheidungen Ausführungstätigkeiten 87 (Abb. in Anlehnung an Schierenbeck/Wöhle 2008, S. 113)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Planung 88
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Planungszyklus Die „rollende“ bzw. motivierende Planungsperiode 1 2 K 3 4 5 6 7 8 L 1 2 3 4 5 K L K L K: Kurzfristplan L: Langfristplan 93 (Abb. Hammer 2012, S. 109)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Planungssysteme: Immer ein System von Teilplänen Absatz- bzw. Vertriebsplan Produktionsplan INVESTITIONSPLAN Einkaufsplan Personalplan Ausgabenplan Liquiditätsplan Einnahmenplan (Abb. Hammer 2012, S. 169) 94
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Planungsprozesse/-phasen • Top-Down • Bottom-Up • Gegenstromverfahren • • Problemanalysen Zielbildung Alternativengenerierung Bewertung Auswahl/Entscheidung Umsetzung Kontrolle 95
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Planungsträger - Das Top Management - Vision, Unternehmenspolitik und Leitbild Strategische Planung Verabschiedung von Gesamtplänen - Das Linienmanagement - Funktionale Planung und Bereichsplanungen, Teilplanungen - Planungsstäbe und -abteilungen - - Ausarbeitung des Planungssystems und Ausgestaltung der Planungsprozesse Unterstützung der Linie und des Top Managements bei der Planung Koordinationsaufgaben - - Controller und Controlling. Abteilungen - Unterstützungsfunktion bei der Planung auf allen Ebenen Kompensieren des Fehlens von Planungsstäben - Planungsausschüsse, -komitees u. ä. m. - Auf Dauer installiert Wahrnehmung ganz bestimmter Planungsaufgaben, z. B. Vorbereitung der strategischen Planung - Planungsteams - Temporär eingesetzt ähnlich einer Projektgruppe Durchführung spezifischer Planungsaufgaben, z. B. Vorbereitung der strategischen Planung - Externe Experten und Institutionen - Vergabe von Teilaufgaben der Planung, z. B. Marktforschung Moderation von Planungsprozessen (Abb. Hammer 2012, S. 112 f) 96
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Planungsarten • Normative Planung – – – • Strategische Planung – – – • Operative Planung – – – 97
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Weitere Planungsarten • Langfristige und kurzfristige Planung, • Gesamtpläne und Bereichspläne, • Budgets, Projektpläne, Investitionspläne, Finanzpläne, Personalpläne, etc. , • Business Plan, Masterpläne, • Fusionspläne, • u. a. m. 98
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Prinzipieller Aufbau eines Planungs- und Kontrollsystems Normative Unternehmensführung + Planung Strategische Aktionsplanung Ergebnis- und Finanzplanung Projektplanung Generelle Zielplanung Operative Aktionsplanung Steuerung und Kontrolle Durchführung (Abb. Hammer 2012, S. 115) 99
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Organisation 100
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Begriff und Wesen • Organisation ist ein Instrument des Planungsvollzuges. • Organisation ist zweckgerichtetes rationales Handeln. • Organisation regelt auch das Zusammenwirken der Organisationsmitglieder. • Die Organisation ist ein künstliches Gebilde. Das Unternehmen • ist eine Organisation, • hat eine Organisation, • wird organisiert. 101
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Ziele der Organisation • Erfüllung des Unternehmenszweckes. • Teilziele: – Produktivität, – Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, – Erhöhung der Sicherheit der Organisationsmitglieder, – Erhöhung des Reifegrades der Organisationsmitglieder. 102
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Formale Elemente der Organisation • Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten, • Stellen und Instanzen, • Verbindungswege zwischen den Stellen, • Organisationsgrundsätze, -prinzipien. Instrumente: • Stellenbeschreibungen, • Organigramme. 103
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Aufgaben • Horizontale Strukturierung: – Funktional, – Divisional, – Matrix. • Vertikale Stukturierung: – Einliniensysteme, – Mehrliniensysteme, – Stabliniensysteme. • Prozessmanagement: – räumlich, – zeitlich, – personell. 104
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Führung und Umsetzung 105
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Wesen und Charakteristiken • Menschen- und mitarbeiterbezogene Führung – aufgabenorientierte Führung. • Aufgaben der Führung: – Information, – Kommunikation, – Delegation. • Führungsstile/-techniken. 106
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das Modell des situativen Führungsstiles Wirksame Führungsstile (F 1 bis F 4) Mitarbeiterbezogenes Verhalten hoch F 3 F 2 Partizipativ er Führungss til Integrieren der Führungss til Delegation sstil niedrig Autoritärer Führungss til F 4 F 1 Aufgabenbezogenes Verhalten niedrig hoch R 4 (Abb. in Anlehnung an Hersey/Blanchard 1992, S. 96) Führungss til des Vorgesetzt en mittel R 3 niedrig R 2 R 1 hoch Aufgaben relevante r Reifegrad der Mitarbeite r 107
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Kontrolle und Überwachung 108
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Wesen und Charakteristiken • • Letzte Aufgabe im Führungskreislauf, Planung ohne Kontrolle ist wenig zielführend. Aufgaben: • • • Soll-Ist-Vergleich, Abweichungs- und Ursachenanalyse, Berichtswesen/Reporting. ist Voraussetzung für: • • Korrektur, Steuerung/Controlling. Arten: • • Operative Kontrolle Strategische Kontrolle + Controlling 109
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Controlling 110
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Controlling - Begriffsbestimmung • Controlling bedeutet vom englischen Wortstamm “to control” her, regeln, steuern. • Controlling ist nicht gleich Kontrolle! • “Steuerung des betrieblichen Geschehens im Hinblick auf Einhaltung und Erreichung der Unternehmungsziele - schwerpunktmäßig des Gewinnzieles”. (Heidelberger, 1984) 111
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Grundfunktionen des Controllings • Steuerungs- und Regelungsfunktion • Planungsfunktion • Koordinationsfunktion • Informationsfunktion • Kommunikationsfunktion 112
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Controlling ist: • Funktionsübergreifendes Steuerungsinstrument zur Unterstützung der Unternehmungsführung beim unternehmerischen Entscheidungsprozess und ein Frühwarnsystem. • Ein ständiger Lernprozess für viele Bereiche der Unternehmung (aber auch für den Controller selbst) durch institutionalisierte, permanente Soll-Ist-Vergleiche und den daraus resultierenden Abweichungsanalysen und initiierten Rückkoppelungsprozessen (“ökonomischer Souffleur”) • Ein auf Informationser- und -verarbeitung aufgebautes System, das Schwachstellen im Unternehmen durch rechtzeitiges Erkennen der Ursachen verhindern soll (“unermüdlicher Geschäftsreisender in Wirtschaftlichkeit und Rentabilität”) • Ein auf Dauer vorgesehenes Führungsinstrument, das fest in der Unternehmungshierarchie verankert ist und nicht als vorübergehende Zeiterscheinung im Unternehmen anzusehen ist. • Ein System, das über Ziele führt und über Selbstkontrolle Zielerreichung realisieren will. • Je nach Zielsetzung der Unternehmung mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten betraut. • Nicht Allheilmittel - nur ein Hilfsmittel! 113
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften “Controlling im Sinne von Steuerung” Horvàth/Deyle: • Der Controller ist unterstützendes Element der Unternehmensführung • er ist Teil der Unternehmensführung und ihr zugeordnet, • er versorgt die Unternehmensführung mit führungsrelevanten Informationen • Aufgabenschwerpunkt ist die Mitwirkung am Planungsprozess 114
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Controlling in funktionaler Hinsicht CONTROLLING Ermittlungs- u. Dokumentationsfunktion 1. Beobachtungs der Leistungsfähigkeit des Rechnungswesens 2. Aufbau verantwortungsbezogener Kontrolleinheiten 3. Umgestaltung des Rechnungswesens entsprechend der Zielsetzung des Controlling (z. B. : Profist-Center, Deckungsbeitragsrechnung) 4. Aufbau einer aussagefähigen Kostenrechung 5. Sonderermittlung (Wirtschaftlichtkeituntersuchungen, Investitionsr. , Berichtersttattung, Betriebsvergleiche). Planungs-, Prognoseu. Beratungsfunktion 1. Aufstellen des erfolgswirtschaftlich orientierten Gesamtplanes 2. Beratung bei der Zielfestlegung (Entwicklung von Zielen, die realisierbar, erreichbar und anspornend sind) 3. Koordination der verschiedenen Teilpläne 4. Beobachtung außerbetrieblicher Einflüsse und Trends 5. Engpaßorientierung, Zukunftsausrichtung und Feedforward-Denken (vgl. Mann) Vorgabe und Steuerungsfunktion 1. Laufende Beobachtung der Planungsziele 2. Erkennen von Abweichungen und Einleiten von Gegensteuerungsmaßnahmen 3. Innovationsmotor 4. Laufende Berichterstattung 5. Zahlenmäßige Analyse für die Entscheidungsfindung und Entscheidungsunterstützung Kontrollfunktion 1. Planungskontrolle (Erstellen von teilplänen und Überprüfen auf Übereinstimmung, Realisierbarkeit, formale Richtigkeit) 2. Erfolgskontrolle 3. Feststellen von Abweichungen, Ursachen und Abweichungskontrolle 4. Resultatskontrolle (Feststellen von Resultaten und Überprüfen der Ergebnisse) 5. Allgemeine Kontrollaufgaben (z. B. Bildung von Richtwerten). Letztlich: Schaffung eines Informationsinstrumentariums mit der damit verbundenen Datener- und verarbeitung, das insbesondere durch laufende Steuerungs- und Kontrollinformationen (durch institutionalisierte, permanente Soll-Ist-Vergleiche) die Realisation der formulierten Unternehmensziele sicherstellen soll. Betriebswirtschaftliches Gewissen der Unternehmung! (Abb. in Anlehnung an Horváth 2001, S. 105) 115
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Stellenbeschreibung des Controllers im mittelständischen Unternehmen (Bsp. ) • Ausbau und Kontrolle des Planungs- und Kontrollsystems • Mitwirkung und Koordination der Planungs- und Budgetarbeiten • Abstimmung der Teilpläne und Teilziele in einem Gesamtplan • Vorbereitung und Moderation der strategischen Planungsschritte • Durchführung und Analyse von Soll/Ist-Vergleichen 116
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Instrumente des Controllings: • Budgetierungsarten, • Kennzahlen und Kennzahlensysteme, • Break-Even-Analyse. 117
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Beispiel eines Budgetierungssystems Übergeordnete Budgets PLANBILANZ FINANZBUDGET Bestandskomponente Liquiditätskomponente Vermögensmehrung Finanzierbarkeit Abstimmung Rentabilität Plan-Gu. V-Rechnung Erfolgskomponente EUR 500. 000 (EUR 2. 000 – EUR 1. 500. 000 Bereichsbudgets Leistungsbudgets andere Leistungsbudgets Umsatzbudget EUR 1. 600. 000 Kostenbudgets EUR 2. 000 EUR 400. 000 Budgetvorgabe für Marketing und Vertrieb für die kommende Periode: 60. 000 EUR Abstimmung Budgetverantwortlicher Aktionsplan Marketing und Vertrieb EUR Anzeigen schalten 22. 000 Messeveranstaltungen 13. 500 Marktforschung 24. 500 60. 000 Einkaufsbudget EUR 1. 500. 000 Verwaltungsbudget EUR 500. 000 Produktionsbudget EUR 700. 000 Entscheidungsalternativen in der Periode: zusätzliche Vertriebspersonal einstellen Provision erhöhen Anzeigen schalten Messeveranstaltungen Marktforschung EUR 240. 000 Marketing- und Vertriebsbudget EUR 60. 000 Kosten (ca. ) 45. 000 EUR 15. 000 EUR 22. 000 EUR 13. 500 EUR 24. 500 EUR (Abb. in Anlehnung an Wöhe 2010, S. 206) 118
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Betriebliche Kennzahlen Einzelkennzahlen Grundkennzahlen Kennzahlensysteme Verhältniskennzahlen Traditionelle Kennzahlensysteme Wertetreiber Hierarchien 119 (Abb. Hammer 2012, S. 246)
Materialo. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer wirtschaft Beispiele für Controlling -Kennzahlen Personalwirtschaft Reichweite der Vorräte = Umschlaghäufigkeit = Krankenstand = Ø Verbrauch/Tag FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Fluktuationsquote Produktionswirtschaft Lagerwert Ausschussquote Verbrauchsmenge/Periode Ø Lagerbestand Zahl kr. -bedingter Ausfalltage Jahresmenge Ausgesch. Mitarbeiter/Periode = . 100 Ø Mitarbeiterzahl = Ausschuss/Periode . 100 Prod. -menge/Periode Deckungsbeitrag = Umsatzerlöse – Variable Kosten Absatz Eigenes Umsatzvolumen Marktanteil = . 100 Volumen Gesamtmarkt Preiserhöhung Kostenüberwälzungsgrad = Investitionen Kostensteigerung . 100 Gewinn + FKZ Gesamtkapitalrentabilität EVA Finanzierung Eigenkapitalquote = EK + FK . 100 = Gesamtkapitalrentabilität – Gesamtkapitalkosten = EK . 100 Gesamtkapital Dynam. Verschuldungsgrad (Abb. Hammer 2007, S. 253) 120 FK = . 100 Cash Flow
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Break-Even-Analyse - Graphische Darstellung E/K GE Gewinnzone GK Verlustzone KV BEP UK KF m. K (Abb. Hammer 2012, S. 253) m/Beschäftigung 121
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Verfahren der Investitionsrechnung Als wichtigste Investitionsrechnungsverfahren sind anzusehen: Einfache (statische) Verfahren: a) Kostenvergleich b) Gewinnvergleich Dynamische Verfahren: a) Kapitalwertmethode b) Annuitätenmethode c) Rentabilitätsvergleich d) Amortisationsrechnung c) Methode des internen Zinsfusses (Einnahmen - Ausgabenvergleich) d) Mapi-Methode 122
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Der Cash-Flow und seine Bedeutung für die betriebliche Praxis • Die Bedeutung des Cash-Flow als Maßstab für die Innenfinanzierung des Unternehmens wurde lange Zeit hindurch nicht ausreichend erkannt und sorgte erstmals in den Fünfzigerjahren für Aufregung in Deutschland, als die Unternehmen ihre Ergebnisse nicht mehr in Gewinnen ausdrückten, sondern als Cash-Flow. • Anders als der Bilanzgewinn, der in der Regel dem aus dem Leistungsprozess resultierenden Geldüberschuss nicht entspricht, gibt der Cash-Flow den aus der Erfolgsrechnung einer Rechnungsperiode abgeleiteten Bargeld-Überschuss an. Insoweit ist der Cash-Flow als Indikator der Ertrags- und Finanzlage anzusehen. • Dieser Zweckdualismus führt dazu, dass je nach Untersuchungsziel in unterschiedlichem Ausmaß Aufwende und Erträge bzw. Gewinnanteile in die Cash. Flow-Rechnung einbezogen werden, was inhaltlich auch zu unterschiedlichen Berechnungen führt. • Für Zwecke der Liquiditätsanalyse interessiert uns jene Berechnungsart, die als unternehmensbedingter Cash-Flow bezeichnet werden kann. 123
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Cash-Flow - Ermittlung Der Cash-Flow wird zu diesem Zwecke wie folgt ermittelt: + - Gewinn nichtausgabenwirksame Aufwendungen nichteinnahmenwirksame Erträge Cash-Flow I Dieser unternehmensbedingte Cash-Flow I stellt die finanzielle Wertschöpfung des Unternehmens in der vergangenen Periode dar. 124
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Cash-Flow - Ermittlung Will man jedoch den Cash-Flow als Kennzahl des Innenfinanzierungsspielraumes ermitteln, so müsste die Berechnung erweitern werden. Cash-Flow I - Privatentnahmen + Privateinlagen Cash-Flow II 125
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Cash-Flow I - Beispiel Aufwendungen Erträge ausgabenwirksamer Aufwand Einnahmenwirksame Erträge Materialaufwand 250. 000 Umsatzerlöse Löhne und Gehälter 180. 000 Zinserträge Zinsaufwand Abschreibungen Pensionsrückstellungen Gewinn 60. 000 20. 000 Nicht ausgabenwirksamer Aufwand Bestandsminderung 530. 000 Nicht einnahmenwirksame Erträge 10. 000 100. 000 Andere aktivierten Eigenleistungen Zuschreibungen 25. 000 8. 000 15. 000 48. 000 623. 000 126
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Cash-Flow I – Lösung Gewinn + nichtausgabenwirksame Aufwendungen - nichteinnahmenwirksame Erträge Cash-Flow I 48. 000 125. 000 33. 000 140. 000 127
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Modul 4 Kernbereiche der Betriebswirtschaft 128
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Kernbereiche der Betriebswirtschaft Unternehmensführung Materialwirtschaft Produktionswirtschaft Finanzwirtschaft inkl. Investitionen Absatzwirtschaft Bereiche betrieblicher Leistung i. e. S. Personalwirtschaft Betriebliches Rechnungswesen 129 (Abb. Hammer 2012, S. 255)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Bereiche der betrieblichen Leistung • Materialwirtschaft, • Produktionswirtschaft, • Absatzwirtschaft. 130
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Teilfunktionen und Aufgaben der Materialwirtschaft Beschaffung Materialdisposition Beschaffungsmarketing Material 1 Einkauf Material 2 Verwaltung Materialannahme/ Wareneingangskontrolle Regionallager Bestellabwicklung Externe Transporte ……. Lagerung (Abb. Hammer 2012, S. 257) Verteilung Bestandsverwaltung Innentransport 131
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Methoden der Materialwirtschaft a) Modelle der Materialbedarfsermittlung: – deterministische, – stochastische. b) Methoden der Materialklassifizierung – ABC-Analyse, – XYZ-Analyse. c) Optimierungsmodelle für Bestellmengen und Bestellzeitpunkte d) Modelle für die Lieferantenauswahl, e) Kennzahlenmodelle. 132
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die ABC-Analyse 100 90 80 % der Lagerwerte 70 C-Güter 60 50 B-Güter 40 30 20 A-Güter 10 0 (Abb. Hammer 2012, S. 260) 10 20 30 40 50 60 70 % der Lagergüterarten (Materialarten) 80 90 100 133
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die optimale Bestellmenge Kosten Toleranzbereich KGes KL KB 134 Xopt (Abb. Hammer 2012, S. 261) Bestellmenge x
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die optimale Bestellmenge b. E. 200 X = p. s x … optimale Bestellmenge E … feste Bezugskosten je Bestellung b … Jahresbedarf p … Zins- und Lagerkostensatz p. a. s … Einstandspreis je Stück 135 (Abb. Hammer 2012, S. 260)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Strategische Ansätze der Materialwirtschaft Just-in-Time Es dient der Senkung der Kosten der Kapitalbindung, da auf eine bedarfsgenaue oder -synchrone Belieferung abgestellt wird. Durch diese Strategie werden die Lagerbestände verringert und der Materialfluss im Unternehmen optimiert. Über die sich reduzierenden Durchlaufzeiten kann ein entsprechend positiver Effekt auf die Flexibilität im Rahmen von Kundenbeziehungen und der Produktivität erzielt werden. Die Strategie der Just-in-Time-Belieferung lässt sich häufig nur durch eine Sourcing-Strategie verwirklichen. Global Sourcing Es wird weltweit nach dem günstigsten Lieferanten (z. B. durch Online-Aktionen im B-to-B-Bereich) gesucht, um diesen als Beschaffungsquelle zu nutzen. Durch diese internationale Beschaffungsarealstrategie sollen Wettbewerbsvorteile ausgenutzt und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erhöht werden. Single Sourcing Die Beschaffungsquelle konzentriert sich auf nur einen Lieferanten, der eine enge Partnerschaft in Bezug auf Entwicklung und Belieferung zum Bezugsunternehmen aufweist. Diese Strategie ermöglicht die Nutzung von Größenvorteilen. Der Vorzug einer langfristigen vertraglichen Bindung geht allerdings oftmals zu Lasten des Abhängigkeitsverhältnisses vom Lieferanten. Outsourcing Es findet eine Fokussierung auf Kernkompetenzen im Unternehmen statt. Eigenfertigung bzw. bisher selbst erstellte Dienstleistungen werden somit teilweise auf unabhängige Dritte übertragen. Dieser Spezialfall einer Makeor-Buy-Entscheidung soll durch die Ausgliederung von kostenintensiven Geschäftsprozessen u. a. die Rentabilität erhöhen. Outsourcing findet folglich in der heutigen Zeit auf allen Ebenen eines Betriebes statt (z. B. Ausgliederung von IT-Ressourcen). Supply Chain Management (SCM) Es wird die integrative Planung, Steuerung und Kontrolle der gesamten Wertschöpfungskette (z. B. vom Lieferanten bis zum Endkunden) eines Unternehmens mit all seinen Güter- und Informationsflüssen betrachtet. Die heutzutage zur Verfügung stehenden informationstechnologischen Möglichkeiten (z. B. Internet) unterstützen das SCM in seiner Effektivität. Total Quality Management (TQM) Diese Strategie zielt auf eine permanente Gewährleistung der Qualität in allen Prozessen auf allen Ebenen eines Unternehmens ab. Ständige Kontrollen sollen Fehler vermeiden und dadurch u. a. die Kundenzufriedenheit steigern. Electronic Procurement Darunter ist die Automatisierung möglichst vieler Prozesse im Bereich Beschaffung (z. B. durch Katalogsysteme) zu verstehen. Das im Unternehmen implementierte EDV-System muss in der Lage sein, Prozesse elektronisch, d. h. ohne menschliches Zutun, abzuwickeln. 136 (Abb. Hammer 2012, S. 264 f)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Grobstruktur der Problem- und Aufgabenfelder Produktionswirtschaft Planung Organisation Realisierung/ Umsetzung Kontrolle - Produktplanung/-gestaltung - Programmplanung – kurz- und langfristig - Aufbauorganisation – Führungs- und Leitungsstruktur - Ablauforganisation – Prozessgestaltung, Qualitätssicherung - Personaleinsatz - Produktionssteuerung - Kontrolle und Überwachung 137 (Abb. Hammer 2012, S. 266)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die lang-, mittel- und kurzfristige Programmplanung Problem-, Aufgaben- und Entscheidungsfelder Langfristiges Produktionsprogramm - Breite - Tiefe - Mengen Mittelfristiges Produktionsprogramm - Breite - Tiefe - Mengen - Eigenfertigung/ Fremdbezug Kurzfristiges Produktionsprogramm - optimale Losgröße - Terminplan - Kapazitätsplan - Produktionssteuerung (Abb. Hammer 2012, S. 268) zu berücksichtigen dabei - Produkt /Markt-Strategie/Strat. Ziele - Diversifikationsgrad - Investitions- und Finanzierungsbedarf - Risiken - Produktionskapazität/-engpässe - Arbeitskräftebedarf - Produktionskosten - Produktionsreife der Produkte - Absatzbudget - Produktionsbudget - Kundenwünsche 138
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Fertigungsverfahren Mengenzuordnung (Fertigungsprinzipien) Arbeitsplatzzuordnung (Organisationstypen) Technische Ausstattung Beziehungen der Einzelprodukte zueinander nach Menge und Art Umfang der Arbeitsteilung und Zuordnung der Teilaufgaben Ausfüllen des Organisationstyps mit Anlagen 139 (Abb. Hammer 2012, S. 269)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Methoden und Modelle • Die optimale Losgröße, • Computerintegrierte Fertigung (CIM) Computer Aided Design (CAD) EDV-unterstützte Entwicklung/Konstruktion mit grafikfähigen Computersystemen Computer Aided Planning (CAP) EDV-unterstützte Arbeitsplanung Computer Aided Manufacturing (CAM) EDV-unterstützte technische Steuerung und Überwachung der Betriebsmittel Computer Aided Quality Assurance (CAQ) EDV-unterstützte Planung und Durchführung der Qualitätssicherung Produktionsplanung und -steuerung (PPS) Einsatz rechnergestützter Systeme zur organisatorischen Planung, Steuerung und Überwachung der Produktionsabläufe Computer Aided Design/ Computer Aided Manufacturing (CAD/CAM) EDV-technische Verkettung von CAD, CAP, CAM und CAQ 140 (Abb. Hammer 2012, S. 271)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Aufgaben der Absatzwirtschaft • Infobeschaffung, • Absatzplanung, • Marktsegmentierung, • Festlegung des absatzpolitischen Instrumentariums. 141
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Informationsbedarf im Absatzbereich Informationsbedarf der Absatzplanung Unternehmungsexterne Informationen Markt Wettbewerb Unternehmungsinterne Informationen Sonst. Rahmenbedingungen und Entwicklungen Materialwirtschaft Produktionswirtschaft Gesamtunternehmungs planung (Abb. Hammer 2012, S. 273) Absatzwirtschaft‘ 142
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Zielhierarchie im Rahmen der Absatzplanung Unternehmensziel Oberziel Funktionsbereichs- ziele Produktionsziele Absatzziele Finanzierungsziele . . Produktgruppen- ziele Ziel Produktgruppe 1 Ziel Produktgruppe 2 Ziel Produktgruppe 3 Funktionsziele Produktpolitische Ziele Preispolitische Ziele Werbepolitische Ziele Operationale Unterziele (Abb. Hammer 2012, S. 275) Unterziel 1 Unterziel 2 Vertriebspolitische Ziele Unterziel 3 143
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Beispiel einer Marktsegmentierung es nd ta rs o ltv ha es te Al rd s au H 65 + 50 - 64 35 - 49 19 - 34 Familiengröße 1 2 -3 4+ unter 25 000 – 50 000 Einkommenshöhe (Abb. Hammer 2012, S. 276) über 50 000 144
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Der Marketing-Mix MARKT – WETTBEWERB – SONST. UMWELTEN PRODUCT STRATEGY PRICING STRATEGY Kunden DISTRIBUTION STRATEGY COMMUNICATION STRATEGY 145 (Abb. Hammer 2012, S. 277)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das betriebliche Rechnungswesen 146
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Problem- und Aufgabenfelder Das betriebliche Rechnungswesen ist in erster Linie als ein Informationssystem zu bezeichnen, das Informationen, die das betriebliche Geschehen – Geld- und Leistungsströme – vor allem zahlenmäßig widerspiegelt. Die Informationen werden – – – erfasst, verarbeitet, dokumentiert, gespeichert, weitergegeben. 147
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Bereiche des betrieblichen Rechnungswesens Betriebliches Rechnungswesen Internes Rechnungswesen Betriebsbuchhaltung Kosten- und Leistungsrechnung Planungsrechnung Externes Rechnungswesen Finanzbuchhaltung Produktions- Jahresabschluss Absatz- -Gewinn- und Verlustrechnung Investitions. Finanzplanung -Bilanz 148 (Abb. Hammer 2012, S. 314) Betriebsstatistik
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Externes Rechnungswesen Die wesentlichen Elemente und Aufgabenbereiche sind: • Die Finanzbuchhaltung, Finanzbuchhaltung die für die Dokumentation aller Geschäftsvorfälle verantwortlich zeichnet. Mit ihr erfolgt die lückenlose Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle einer Abrechnungsperiode in chronologischer und auch in sachlicher Folge. Sie schafft die Basis auch für das interne Rechnungswesen, va die Betriebsbuchhaltung, die auf den Zahlen der Finanzbuchhaltung aufbaut. • Die Bilanz, Bilanz die als ein Ergebnis der Finanzbuchhaltung steht und die über Kapital und Vermögen der Unternehmung und auch den Erfolg einer Periode Auskunft gibt. • Die Gewinn- und Verlustrechnung, Verlustrechnung die – als ein weiteres Ergebnis der Finanzbuchhaltung – über Aufwendungen und Erträge und Gewinn oder Verlust der Unternehmung in der betrachteten Periode informiert. Vgl. Wöhe 2002, S. 825 149
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Internes Rechnungswesen Die wesentlichen Elemente sind: – die auf die Ergebnisse der Finanzbuchhaltung aufbauende Kosten- und Leistungsrechnung, – die Planungsrechnung. 150
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Bilanzarten Bilanzen Externe Bilanzen Sonderbilanzen Interne Bilanzen Jahresbilanzen Handelsbilanz Steuerbilanz (Abb. Hammer 2012, S. 316) 151
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Bilanzstruktur (Inhalte) Aktivseite (Vermögen) Passivseite (Kapital) Anlagevermögen Eigenkapital Umlaufvermögen Rückstellungen Posten der Rechnungsabgrenzung Fremdkapital Posten der Rechnungsabgrenzung (Abb. Hammer 2012, S. 316) 152
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Kosten- und Leistungsrechnung • Beinhaltet folgende Elemente: Die – Kostenartenrechnung, – Kostenstellenrechnung, – Kostenträgerrechnung, – kurzfristige Erfolgsrechnung. 153
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die Kostenartenrechnung • Ausgangspunkt der Kosten- und Leistungsrechnung • Aufgabe: Die während einer Abrechnungsperiode – im Rahmen des BÜB – aus den Aufwendungen der Finanzbuchhaltung übergeleiteten Kosten (Ist-Kosten) zu erfassen und anzugeben, wie die einzelnen Kosten – als Einzelkosten/ direkt zurechenbare Kosten oder als Gemeinkosten/ indirekt über Kostenschlüssel zuzurechnen – im Rahmen der Kostenstellenrechnung weiter zu berücksichtigen sind. 154
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Mögliche Kostenarten 155 (Abb. in Anlehnung an Beschorner/Peemöller 2006, S. 305)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die Kostenstellenrechnung • Aufbauend auf die Ergebnisse der Kostenartenrechnung erfolgt die Zuordnung der Kosten zu den Betriebsbereichen, in denen sie angefallen sind. • Kostenstellen: Orte bzw. betrieblichen Bereiche der Kostenentstehung • Die Bildung der Kostenstellen kann dabei nach – – räumlichen Gesichtspunkten, z. B Lager, Werkstatt betrieblichen Funktionen, z. B Einkauf, Produktion, Verkauf Verantwortungsbereichen, z. B Verwaltung, Geschäftsführung abrechnungstechnischen Gesichtspunkten in Haupt- und Hilfskostenstellen erfolgen. • Aufgaben: - Verursachungsgerechte Zurechnung der Gemeinkosten auf die Kostenstelle - Darstellung der Leistungsbeziehungen der Kostenstellen untereinander - Bildung von Kalkulationssätzen 156 - Abteilungsbezogene Wirtschaftlichkeitsrechnung
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die Kostenstellenrechnung • Hauptkostenstellen: – stehen in einer direkten Beziehung zum Kostenträger; sind Positionen, die ihre Leistung direkt an die Leistungsprozesse des Produkts abgeben (Fertigungsbereich, Vertrieb) – Bsp. : In einer Maschinenfabrik könnten Fräserei, Bohrerei, Schleiferei, Verwaltung und Vertrieb Hauptkostenstellen sein • Hilfskostenstellen: – stehen nur in indirektem Zusammenhang mit der betrieblichen Leistungserstellung; Leistungen sind nicht für den Markt, sondern für andere betriebliche Bereiche bestimmt – Bsp. : Energieversorgung, Reparaturwerkstatt, EDV-Abteilung, innerbetriebliches Transportwesen, PKW-Dienst 157
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die Kostenträgerrechnung • Damit werden die im Rahmen der Kostenartenrechnung erfassten Kosten entweder direkt – als unmittelbar zuordenbare Einzelkosten – oder indirekt über die Kostenstellenrechnung auf die Kostenträger verteilt. • Kostenträger: die betrieblichen Leistungen, - können Absatzleistungen wie Produkte oder Dienstleistungen oder auch innerbetriebliche Leistungen sein - die verursachten Kosten „tragen“ müssen • Ziel: Ermittlung der Herstell- oder Selbstkosten der Kostenträger 158
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Der Zusammenhang zwischen Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung Kostenartenrechnung GESAMTKOSTEN GEGLIEDERT IN KOSTENARTEN GEMEINKOSTEN Kostenträgerrechnung (Abb. Hammer 2012, S. 320) HAUPTKOSTENSTELLEN HILFSKOSTENSTELLEN Gesamtkosten gegliedert nach Kostenarten EINZELKOSTEN Kostenstellenrechnung 159
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Gliederung der Plankostenrechnung Starre PKR Flexible PKR Keine Trennung fixer und variabler Gemeinkosten Kalkulation zu Voll- oder zu Teilkosten 160 (Abb. Hammer 2012, S. 322)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das Informations- und Kontrollsystem der Unternehmung Kontrollsystem verbale Informationen Zahleninformationen Statistik Buchhaltung Kennzahlen zu Ertragslage Liquidität Finanzstruktur Vermögensstruktur Soll-/Ist-Vergleiche Anhang und Lagebericht Gewinn- und Verlustrechnung Bilanz kurzfristige Erfolgsrechnung Kostenstellenrechnung (Abb. in Ahnlehnung an Luger 1998, S 248) Kalkulation Kostenartenrechnung Kennzahlen Soll-/Ist. Vergleiche Wirtschaftlichkeitskontrolle durch: Soll-/Ist-Vergleiche Entwicklung absoluter Werte (Zeitvergleich) Jahresabschluss Selbständige verbale Informationen Kostenrechnung (weitere) Erläuterungsinformationen Buchungen auf: Bestandskonten, Kostenkonten, Leistungskonten, neutralen Aufwands-/Ertragskonten diverse Formen aus allen Bereichen Zahlenentwicklung Berichte Diskussionen 161
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Die Vorgehensweise der klassischen Kostenrechnung und der Prozesskostenrechnung Vorgehensweise der klassischen Kostenrechnung Kostenarten Vorgehensweise der Prozesskostenrechnung Kostenarten Kostenstellen Teilprozesse Hauptprozesse Kostenträger (Produkte) 162 (Abb. Hammer 2012, S. 324)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Target Costing Zielpreis. /. Zielgewinn = Allowable Costs Drifting Costs sofortiger Kostenreduktionsbedarf weiterer Kostenreduktionsbedarf Target Costs (Zielkunden) 163 (Abb. Hammer 2012, S. 325)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Der Bereich der Personalwirtschaft 164
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Problem- und Aufgabenfelder Personalwirtschaft - Übersicht • Die Personalpolitik, • die Personalführung, • die Personalplanung, • die Personalentlohnung, • die Personalbeschaffung, • die Personalentwicklung, • der Personaleinsatz, • die Personalverwaltung, • das Personalcontrolling. 165
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Problem- und Aufgabenfelder Personalwirtschaft – im Detail • Die Personalpolitik: – die obersten Führungsgremien der Unternehmung sind verantwortlich für die Entwicklung personalpolitischer Leitlinien zur: • Mitarbeiterführung, Arbeitsproduktivität, Arbeitsplatzsicherung; • Ausgestaltung der Teilbereiche des Personalwesens bzw der Personalwirtschaft: Formulierung personalpolitischer Ziele und Richtlinien für die neun Aufgabenfelder. • Die Personalplanung: – Konkretisierung der personalpolitischen Zielsetzungen durch die Entwicklung von strategischen und operativen Zielen, Strategien und Maßnahmen für den gesamten Personalbereich – Feststellung des quantitativen und qualitativen Personalbedarfs – Planung: • der Personalbeschaffung, der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter/des Führungskaders und des Personaleinsatzes, • der Personalkosten, • des Personalabbaus bzw. der Freisetzung von Mitarbeitern. 166
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Die Personalbeschaffung: – Beschaffung intern: + Kosteneinsparungen, wenig bis keine Eingliederungsschwierigkeiten, Aufstiegsmöglichkeiten in der eigenen Unternehmung - keine zusätzlichen Qualifikationen und keine neuen Ideen – Beschaffung extern: + Einbringung zusätzlicher Qualifikationen, neue Ideen, keine Bevorzugung eines internen gegenüber anderen internen Mitarbeiter - höhere Beschaffungskosten, Demotivation von internen Mitarbeitern - Fokus auf: • den Anforderungen entsprechende Stellenausschreibungen • die Akquisition von Bewerbungen, die Bewerbersuche bzw. die Personalwerbung • die Auswahl des geeigneten Bewerbers und die Personaleinstellung • Der Personaleinsatz: – umfasst: • Personaleinführung und -einarbeitung • Zuordnung der Arbeitskräfte zu den Arbeitsplätzen • Anpassung der Arbeit und der Arbeitsbedingungen an den Menschen/Mitarbeiter 167
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Die Personalführung: – klare Definition der Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten, Über- und Unterordnungen durch die Führungsorganisation – entscheidend für die Führungsqualität: • Führungsstil und Führungsverhalten der den Mitarbeitern übergeordneten Führungsebenen • Die Personalentlohnung: – umfasst: • • Schaffung monetärer Anreize Lohnformen Schaffung nicht-monetärer Anreize Berücksichtigung von motivationstheoretischen Ansätzen – Ziel der Personalentlohnung: • leistungsgerecht zu entlohnen, • zur Mitarbeiterzufriedenheit beizutragen, • zusätzliche Motivation zu schaffen. 168
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Die Personalentwicklung: – umfasst alle Maßnahmen, um die Mitarbeiter in Bezug auf ihren fachlichen/psychologischen Reifegrad weiterzuentwickeln • Aufgaben der Aus- und Weiterbildung, • Laufbahnförderung und Karriereplanung. – Ziel der Personalentwicklung: • unternehmensbezogen: Weiterentwicklung der Mitarbeiter adäquat der Markt- und Wettbewerbsdynamik als Beitrag zur Existenzsicherung • personenbezogen: Wahrnehmung der Führungsverantwortung • Die Personalverwaltung: – umfasst: • Personalbestandsführung • Lohn- und Gehaltsabrechnung und -auszahlung • Administration aller Vorgänge im Bereich der Personalwirtschaft inkl. Organisation von Versetzungen, Freisetzungen etc. 169
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Das Personal-Controlling: – laufende Überprüfung der Effektivität und Effizienz der Personalwirtschaft unter Bezugnahme auf sowohl die Personalstrategie als auch das Personalbudget – Generierung und Umsetzung der notwendigen Steuerungsinformationen • Personalwirtschaft generell wichtig: – gewinnt zunehmend an strategischer Bedeutung: • insb. in Wirtschaftssektoren, die eine hohe Personalintensität aufweisen und die Personalkosten einen hohen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen • Globalisierung der Wirtschaft betrifft auch Personalwirtschaft • Notwendigkeit der Qualifizierung der Mitarbeiter als Wettbewerbsfaktor • Beitrag in Richtung „Human-Ressource-Management“ – Befriedigung von Mitarbeiterbedürfnissen 170
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Methoden und Modelle der Personalwirtschaft (1) • Ermittlung des Personalbedarfes im Rahmen der Personalplanung – Brutto-/Nettobedarf – quantitativer/qualitativer Bedarf • Personalauswahl im Rahmen der Personalbeschaffung – – Bewerbungsauswertungen, Grobselektion Interviewrunden, Tests, Untersuchungen, Assessment-Center finale Interviews Einstellung/Ablehnung • „Anreicherung“ der Arbeit im Rahmen des Personaleinsatzes – – Job enlargement (Arbeitsausweitung) Job enrichment (Arbeitsanreicherung) Job rotation (Arbeitsplatzwechsel) teilautonome Gruppen 171
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Methoden und Modelle der Personalwirtschaft (2) • Leistungsförderung im Rahmen der Personalentlohnung/-führung – monetäre Entlohnung: • Zeitlohnsystem, Leistungslohnsystem, • Ergebnisbeteiligungen, freiwillige Sozialleistungen. – nicht-monetäre Anreize: • Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegs-/Karrieremöglichkeiten, Arbeitszeit- bzw Erholungs- und Urlaubsregelungen • Theorie von Maslow, Theorie von Herzberg • Personal-Controlling – Modelle der Personalkostenrechnung und -budgetierung (inputorientierte Modelle) – Personal-Wirkungsanalysen (outputorientierte Modelle) – Personalwirtschaftlichkeitsrechnungen i. Sv Kosten-/Nutzen-Analysen (Input/Output-Modelle) 172
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Der Bereich der Finanzwirtschaft 173
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Grundlegendes zu Investition und Finanzierung • Investition: – Verwendung finanzieller Mittel • Finanzierung: – Herkunft der finanziellen Mittel – dient der Schaffung von Kapital • Finanzmanagement/betriebliche Finanzwirtschaft – beinhaltet: • die Aufbringung des Kapitals, • die Verwendung von Kapital und die Bindung des Kapitals in bestimmten Vermögensbeständen, • dessen Rückerstattung. 174 (Vgl. Lechner/Egger/Schauer 2005, S. 223)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Zusammenhänge zwischen Kapital, Vermögen, Finanzierung und Investition Bestandsgrößen (statisch) Finanzierung Investition Kapital Definanzierung Vermögen Desinvestition Vorgänge 175 (Abb. in Ahnlehnung an Thommen 2009, S 570)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Problem- und Aufgabenfelder Investition • Bedeutung und Stellenwert von Investitionen: – besitzen strategischen Charakter: • Existenzsicherung, Erhaltung und Ausbau der Wettbewerbssituation – haben längerfristige Auswirkungen i. Sv Kapitalbindung, Zinsbelastungen etc. – verbunden mit hohen Risiken: • Marktrisiken, Finanzierungsrisiken, technische Risiken – unüberlegt getroffene oder „falsche“ Investitionen verursachen Opportunitätskosten – Investitionsprojekte tangieren in ihren Auswirkungen mehrere Bereiche der Unternehmung 176
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Arten von Investitionen: – Investitionen iw. S: • umfassen Investitionen in Vermögenswerte aller Unternehmensbereiche unabhängig von ihrer bilanziellen Erfassbarkeit oder Erfassung. – Investitionen ie. S: • fokussiert auf Investitionen in ganz bestimmte Unternehmungsbereiche, z. B Investitionen in das materielle Anlagevermögen – Gebräuchlich ist auch die Unterscheidung zwischen • Gründungsinvestitionen und: – Im Rahmen der Errichtung von Unternehmungen: z. B Anschaffung von Grundstücken, Gebäuden und Anlagen • Investitionen während der laufenden Betriebstätigkeit: – – Ersatzinvestitionen, Erweiterungsinvestitionen, Rationalisierungsinvestitionen, Diversifikationsinvestitionen. 177
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Inhaltliche Gliederung von Investitionen Investitionsarten Sachinvestitionen Anlagevermögen Umlaufvermögen Finanzinvestitionen Beteiligungen Immaterielle Investitionen Know How Marke Finanzierungen Rechte (Abb. Hammer 2012, S. 286) 178
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Die Investition als Problemlösungs- und Entscheidungsprozess: – Analog zum generellen Prozess der Führung lässt sich der Investitionsprozess in folgende Phasen gliedern: • Investitionsplanung – Analyse der Ausgangslage für die Investition, Festlegung der Investitionsziele und Planung der durchzuführenden Maßnahmen • Organisation der Realisierung – Festlegung der Verantwortlichkeiten für die Durchführung • Realisierung bzw Durchführung – Durchführung der Maßnahmen für die Implementierung der Investition • Kontrolle – Messung des Zielerreichungsgrades bzw Reflexion der Resultate – Die Investitionsplanung schafft die Grundlage für die nachfolgenden Phasen und leistet durch • Ausarbeitung von Investitionsalternativen, • Abklärung der Realisierbarkeit der einzelnen Alternativen, • Formulierung eines Investitionsantrages wertvolle Arbeit im Rahmen der Vorbereitung der Investitionsentscheidung. 179
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Problem- und Aufgabenfelder Finanzierung • Bedeutung und Stellenwert der Finanzierung: – oberstes Ziel der Finanzierung: • Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts – kurzfristige - langfristige Aspekte: • Liquidität: – Wahrnehmung der fälligen Zahlungspflichten - Aufrechterhaltung einer Kapitalstruktur • Rentabilität – strategische Bedeutung der Finanzierung: • determiniert die Vermögens- und Kapitalstruktur einer Unternehmung, deren Verschuldungsgrad und Kreditwürdigkeit, und beeinflusst die Stabilität derselben. – Die Bedeutung der Finanzierung ist auch aus folgenden Teilfunktionen abzuleiten: • • Beschaffung und Freisetzung der Finanzmittel, Bewältigung des Zahlungsverkehrs, Planung aller finanzwirtschaftlichen Vorgänge in der Unternehmung – Finanzplanung, Kontrolle und Controlling der Finanzierungsvorgänge inkl. Umwandlung der Finanzmittel in Sach- und Finanzanlagen. 180
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Arten der Finanzierung: Finanzierungsformen Außenfinanzierung Eigenfinanzierung (Beteiligungsfinanzierung) Fremdfinanzierung (Kreditfinanzierung) Subventionsfinanzierung (Abb. in Ahnlehnung an Lechner/Egger/Schauer 2008, S 227 f) Innenfinanzierung aus dem Umsatzprozess - Finanzierung aus Gewinnen - Finanzierung aus Rückstellungen - Finanzierung aus Abschreibungen aus Vermögensumschichtungen - Kapitalfreisetzung im Anlagevermögen - Kapitalfreisetzung aus dem Umlaufvermögen 181
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Finanzplanung und Finanzmanagement: Finanzplanung Situative Liquiditätssteuerung Längerfristige Planung der Finanzgebarung Kapitalbedarfsplanung Investitionsplanung Kapitalfondsplanung Finanzierungsplanung Planung des Kapitalentzugs Desinvestitionsplanung Tilgungsplanung Steuerplanung Gewinnausschüttungsplanung 182 (Abb. in Ahnlehnung an Lechner/Egger/Schauer 2008, S 282)
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Methoden und Modelle der Finanzwirtschaft • Verfahren der Investitionsrechnung Dynamische Verfahren Statische Verfahren Kostenvergleich Kapitalwertmethode Gewinnvergleich Interne Zinsfußmethode Rentabilitätsvergleich Annuitätenmethode Amortisationsrechnung MAPI - Verfahren (Abb. Hammer 2012, S. 293) 183
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer • Methoden und Modelle der Finanzplanung und des -managements – Methodik der Finanzplanung: PHASEN Bedarfsplan Beschaffungsplan Durchführungsplan Methoden / Instrumente - Vorschaurechnung für die zukünftigen finanziellen Bedürfnisse - Kapitalbedarfsrechnung - Beschaffungsplanung - Finanzmitteldeckungsplan - Planung der Finanzbewegungen im Detail - Durchführungsplan - Methoden des betrieblichen Finanzmanagements: • Kapitalflussrechnung, • Erfolgs- und Finanzanalyse. Finanzierungsregeln beachten! (Abb. Hammer 2012, S. 301) 184
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Modul 5 Strategische Unternehmensführung 185
o. Univ. -Prof. Dr. Richard Hammer Das Modell der strategischen Unternehmensführung ORIENTIERUNG Richtungsweisung Internalisierung Wegbeschreibung STRUKTURIERUNG HANDHABUNG Stakeholder Willensbildung Zwecksetzung Verdichtung Willensdurchsetzung Unternehmerische Vision Gestaltung Willenssicherung Strategien Direktiven Organisation Beobachtung Informationsverarbeitung Umsetzung Prozess e Unternehmungskultur Unternehmungspolitik Zeitbestimmung Beschleunigung Verzögerung Interpretation DEUTUNG Stakeholder DYNAMISIERUNG Analyse Kritik ETHISCHE REFLEXION (Abb. Hammer 2012, S. 235) Begründung 186
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