Nur wer die Sehnsucht kennt Wei was ich



![Ich [Schmetterling] belausch' ein zärtlich Paar; Von des schönen Mädchens Haupte Aus den Kränzen Ich [Schmetterling] belausch' ein zärtlich Paar; Von des schönen Mädchens Haupte Aus den Kränzen](https://slidetodoc.com/presentation_image_h/9035c382e7fc94bd01d2a46f35aed04a/image-4.jpg)













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Nur wer die Sehnsucht kennt, Weiß was ich leide! Allein und abgetrennt Von aller Freude, Seh' ich ans Firmament Nach jener Seite. Ach! Der mich liebt und kennt, Ist in der Weite. Es schwindelt mir, es brennt Mein Eingeweide Nur wer die Sehnsucht kennt, Weiß, was ich leide! Johann Wolfgang von Goethe

![Ich Schmetterling belausch ein zärtlich Paar Von des schönen Mädchens Haupte Aus den Kränzen Ich [Schmetterling] belausch' ein zärtlich Paar; Von des schönen Mädchens Haupte Aus den Kränzen](https://slidetodoc.com/presentation_image_h/9035c382e7fc94bd01d2a46f35aed04a/image-4.jpg)
Ich [Schmetterling] belausch' ein zärtlich Paar; Von des schönen Mädchens Haupte Aus den Kränzen schau' ich nieder; Alles, was der Tod mir raubte, Seh ich hier im Bilde wieder, Bin so glücklich, wie ich war. Johann Wolfgang von Goethe


Jede Sehnsucht fühlt, daß sie Befriedigung verdient, am meisten die Sehnsucht nach Gott. Daraus entspringt unmittelbar die Überzeugung, daß, wenn der Sehnende nicht Magnet sein kann, das Ersehnte Magnet sein muß, daß, wenn jener sich nicht zu erheben vermag, dieses sich zu ihm herablassen muß. Dies ist das festeste Fundament der Offenbarung. Christian Friedrich Hebbel


Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis und träumte von Liebe und Freude. Es war an dem Stadtwall und schneeweiß glänzten die Stadtwallgebäude. Der Seufzer dacht an ein Maidelein und blieb erglühend stehen. Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein und er sank und ward nie mehr gesehen. Christian Morgenstern


Leise Lieder singe ich dir bei Nacht, Lieder, die kein sterblich Ohr vernimmt, noch ein Stern, der etwa spähend wacht, noch der Mond, der still im Äther schwimmt; denen niemand als das eigne Herz, das sie träumt, in tiefer Wehmut lauscht; und an denen niemand als der Schmerz, der sie zeugt, sich kummervoll berauscht. Leise Lieder singe ich dir bei Nacht, dir, in dessen Aug mein Sinn versank, und aus dessen tiefem, dunklen Schacht, meine Seele ewige Sehnsucht trank. Christian Morgenstern


Neuer Frühling Sterne mit den goldnen Füßchen wandeln droben bang und sacht, daß sie nicht die Erde wecken, Die da schläft im Schoß der Nacht. Horchend stehn die stummen Wälder, jedes Blatt ein grünes Ohr! Und der Berg, wie träumend streckt er Seinen Schattenarm hervor. Doch was rief dort? In mein Herze dringt der Töne Widerhall. War es der Geliebten Stimme, Oder nur die Nachtigall? Heinrich Heine


Mit deinen blauen Augen Siehst du mich lieblich an, Da wird mir träumend zu Sinne, Daß ich nicht sprechen kann. An deine blauen Augen Gedenk ich allerwärts; Ein Meer von blauen Gedanken Ergießt sich über mein Herz. Heinrich Heine


Die Sehnsucht ist es, die uns're Seele nährt und nicht die Erfüllung. Und der Sinn uns'res Lebens ist der Weg und nicht das Ziel. Denn jede Antwort ist trügerisch, jede Erfüllung zerfließt uns unter den Händen, und das Ziel ist keines mehr, sobald es erreicht wurde. Arthur Schnitzler
