Neue Perspektiven fr Aphasiepatienten nach Schlaganfall durch untersttzte

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Neue Perspektiven für Aphasiepatienten nach Schlaganfall durch unterstützte Kommunikation Prof. Dr. Kerstin Bilda –

Neue Perspektiven für Aphasiepatienten nach Schlaganfall durch unterstützte Kommunikation Prof. Dr. Kerstin Bilda – FH Emden/Leer Prof. Dr. Andrea Erdélyi – Cv. O Uni Oldenburg

A. Rehabilitation der Aphasie Eine kurze Einführung Prof. Dr. phil. Kerstin Bilda FH Emden/Leer

A. Rehabilitation der Aphasie Eine kurze Einführung Prof. Dr. phil. Kerstin Bilda FH Emden/Leer

Klinik der Aphasie • Was ist Aphasie? Der Begriff kommt aus dem Griechischen und

Klinik der Aphasie • Was ist Aphasie? Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ohne Sprechen“. Das stimmt nur teilweise. Patienten haben fast immer auch Störungen des Verstehens von Sprache sowie des Schreibens und Lesens. • Wie entsteht Aphasie? 80% der Aphasien entstehen durch Durchblutungsstörungen (Schlaganfall); oft begleitende Lähmungen der rechten Körperseite. • Wer wird von Aphasie betroffen? Schlaganfall ist im höheren Lebensalter besonders häufig, kann aber auch jüngere Menschen betreffen. Auch Hirnverletzungen bei Unfällen können zu Sprachstörungen führen.

Klinik der Aphasie Wie verändert sich die Aphasie? • • In den ersten Wochen

Klinik der Aphasie Wie verändert sich die Aphasie? • • In den ersten Wochen und Monaten treten große Veränderungen der Sprachstörungen auf. Bei einem Drittel der Patienten bildet sich die Aphasie zurück. Bei chronischer Aphasie bleiben stabile Störungen im Verarbeiten von Wörtern, Sätzen und Lautstrukturen. Wie häufig ist die Aphasie? • Jährliche Neuerkrankungen (Inzidenz) - akut: 80 pro 100 000 Einwohner - chronisch: 40 pro 100 000 Einwohner • Gesamthäufigkeit (Prävalenz) - mindestens 100 000 bei 82, 5 Mill. (Deutschland) mindestens 580 000 bei 483, 3 Mill. (Europäische Union)

Aphasie – Schädigung der Sprachfunktionen 3 Klassen aphasischer Symptome • Pathologische Enthemmung (Sprachautomatismen, Echolalien,

Aphasie – Schädigung der Sprachfunktionen 3 Klassen aphasischer Symptome • Pathologische Enthemmung (Sprachautomatismen, Echolalien, Perseverationen) • Störungen des Sprachwissens (Fehler in der Wortwahl, in der Bildung von Lauten und Sätzen) • Leistungsunterschiede zwischen sprachlichen Modalitäten (Nachsprechen, Lesen oder Schreiben herausragend gestört bzw. gut erhalten sein) (Tesak, J. (2006) Einführung in die Aphasiologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme)

Anatomie der Sprachregionen (Quelle: Huber, W. et al. (2006) Klinik und Rehabilitation der Aphasie.

Anatomie der Sprachregionen (Quelle: Huber, W. et al. (2006) Klinik und Rehabilitation der Aphasie. Thieme)

Aphasie – Schädigung der Sprachfunktionen • Bei Aphasie ist das Sprachsystem betroffen, nicht das

Aphasie – Schädigung der Sprachfunktionen • Bei Aphasie ist das Sprachsystem betroffen, nicht das Denken und Fühlen. • Aphasie ist eine Sprachstörung, keine Denkstörung. • In vieler Hinsicht sind Menschen mit Aphasie wie Sprachfremde in der eigenen Muttersprache. (Huber, W. Poeck, K. & Springer, L. (2006) Klinik und Rehabilitation der Aphasie. Thieme Verlag)

Neue Ansätze in der Rehabilitation Z i e g l e r , W.

Neue Ansätze in der Rehabilitation Z i e g l e r , W. (2 0 0 3 ) R e h a b i l i ta ti o n a p h a s i s c h e r S tö r u n g e n n a c h S c h l a g a n fa l l. I n : D i e n e r , H. C. (H r s g. ) L e i tl i n i e n fü r D i a g n o s ti k u n d T h e r a p i e i n d e r N e u r o l o g i e. 2. A u fl. T h i e m e Neuronal Neuroplastizität, Neurotransmitter, Pharmakologie Neuro-Kognitive Ansätze Kognitiv neurolinguistische Modelle Kognitive-verhaltensorientierte Ansätze Verhaltensorientiert Intensive & strukturierte Sprachtherapie Psychosoziale Ansätze Psychosozial psychosoziale Veränderungen, Partizipation

B. Unterstützte Kommunikation in der Rehabilitation Prof. Dr. phil. Andrea Erdélyi Cv. O Universität

B. Unterstützte Kommunikation in der Rehabilitation Prof. Dr. phil. Andrea Erdélyi Cv. O Universität Oldenburg

Was ist Unterstützte Kommunikation? • Eine junge Wissenschaftsdisziplin (in Deutschland seit Beginn der 90

Was ist Unterstützte Kommunikation? • Eine junge Wissenschaftsdisziplin (in Deutschland seit Beginn der 90 er Jahre) • Das Bemühen, Menschen zu unterstützen, die nicht oder nur eingeschränkt sprechen können – durch Ersetzen der Lautsprache – durch Ergänzen der Lautsprache

Warum ist Unterstützte Kommunikation wichtig? • Kommunikation ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen. • Kommunikation

Warum ist Unterstützte Kommunikation wichtig? • Kommunikation ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen. • Kommunikation ist ein Grundrecht jedes Menschen. • Kommunikation ist notwendig, um zu anderen dazu zu gehören und an der Gemeinschaft teil zu haben. • Kommunikation ist notwendig, um die Umwelt zu kontrollieren und über sich selbst bestimmen zu können. Ohne Kommunikation sind wir anderen ausgeliefert, frustriert, aggressiv, depressiv.

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Körpereigene Hilfen: – Blinzelcode – Hand-, Körperzeichen und Gebärden

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Körpereigene Hilfen: – Blinzelcode – Hand-, Körperzeichen und Gebärden Zum Beispiel: Zeichen der Deutschen Gebärdensprache

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Nicht elektronische Hilfen: – Schrift – Bilder, Symbole, Piktogramme

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Nicht elektronische Hilfen: – Schrift – Bilder, Symbole, Piktogramme Zum Beispiel: INCAP – Das Klinikkommunikationsbuch Buchstabentafel Bilderkarten oder Tafel

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Elektronische Hilfen: Zum Beispiel: vielseitige Unterstützung B. A. Bar:

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Elektronische Hilfen: Zum Beispiel: vielseitige Unterstützung B. A. Bar: Lesegerät und Strichcode - zum Erzählen (z. B. über Erlebtes, die Familie) - zur Unterstützung bei Alltagshandlungen - zur Orientierung - als Sprechübungshilfe

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Elektronische Hilfen: Zum Beispiel: einfache handliche Hilfen Go. Talk

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Elektronische Hilfen: Zum Beispiel: einfache handliche Hilfen Go. Talk Pocket: statisches Display Mobile Hilfe für kurze Aussagen Touch. Speak: flexibles Display Mobile Hilfe für Aussagen, Zeichnungen, Texte, Notizen, Photos usw.

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Elektronische Hilfen: Zum Beispiel: Komplexe Sprachcomputer Dyna. Vox V:

Methoden der Unterstützten Kommunikation • Elektronische Hilfen: Zum Beispiel: Komplexe Sprachcomputer Dyna. Vox V: flexibles Display flexibel anpassbare Nutzerseiten Small. Talker: statisches Display Komplexe, korrekte Aussagen durch Wortschatzstrategie

Weitere Informationen: im Ambulatorium für Re. Habilitation – Bereich Unterstützte Kommunikation • Adresse: Carl

Weitere Informationen: im Ambulatorium für Re. Habilitation – Bereich Unterstützte Kommunikation • Adresse: Carl von Ossietzky Universität, Campus Haarentor, Zugang Ammerländer Heerstraße, Gebäude A 13, Raum 0 -002/003 • Homepage: http: //www. sonderpaedagogik. unioldenburg. de/37777. html • Mail: andrea. erdelyi@uni-oldenburg. de oder susanne. mischo@uni-oldenburg. de • Telefon: 0441/798 -4981 oder -4753

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!