Mobbing in der Schule Mobbingfolgen Stress Quelle fotolia
Mobbing in der Schule: Mobbingfolgen & Stress Quelle: fotolia. de
Was ist Stress ? Definition • Stress (engl. : Druck, Anspannung ) bezeichnet eine durch spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physiologische Reaktionen ( sowohl bei Mensch und Tier ) • Hans Selye (1974) Stress ist eine "unspezifische Reaktion des Körpers auf jegliche Beanspruchung (Stressor)" • Stress ist ein biologischer Prozess der beim Körper Veränderungen hervorruft, um die durch verschiedene Einflüsse erhöhten Ansprüche zu bewältigen. (vgl. Süss-Lindert, 1995 S 16) Hans Selye: Biochemiker (1907 -1982) 2 12/12/2021
Verantwortlich sind Signale und Reize aus der Umwelt : ØLärm, ØVerletzungen, ØStreit, ØEnttäuschungen, ØKrankheitserreger Øselbstgemachte Probleme Øüberzogene Selbstansprüche ØSchwierigkeiten im Beruf oder in der Schule 3 12/12/2021 Positive und/oder negative Lebensereignisse: üHeirat, üSchwangerschaft, üUrlaub üWeihnachten üScheidung üTod eines Familienangehörigen
Stressoren Stress ist eine Aktivierungsreaktion des Organismus auf Anforderungen und Bedrohungen -auf Stressoren. Physische Stressoren • Lärm, Hitze, Kälte , Temperaturschwankungen, Luftdruckänderungen, Hunger, Infektionen, Verletzungen, schwere körperliche Arbeit, langes Autofahren, Reizüberflutung Psychische Stressoren • Versagensängste, Überforderung, Unterforderung, Fremdbestimmung, Zeitmangel, Hetze, Kontrollverlust Soziale Stressoren • Konflikte, Isolation, ungebetener Besuch, Verlust vertrauter Menschen, Mobbing Quelle Folien 3 -8: Litzke Schuh, Stress, Mobbing, Burn Out, 2007 4 12/12/2021
S – O – R Modell Litzke Schuh, 2007, S 9 Stressoren – Organismus - Reaktion B E W E R T U N G Erfahrung Einstellung Veranlagung Persönliche Verfassung Fähigkeiten etc. Limbisches System 5 12/12/2021 R E A K T I O N kognitiv emotional vegetativ muskulär behavioral
Das Limbische System Seele Hypothalamus Hypophyse Quelle: www. zum. de Stressoren 6 12/12/2021 Hippocampus Reaktion • visuell • auditiv • kinästetisch • olfaktorisch • gustatorisch Thalamus Hormonelle Sensorische Eindrücke Emotionen
Der Stressmechanismus: Bsp. Cortisol Hypothalmus: CRH-Gen wird angeschaltet CRH ( Corticotropin-Realesing-Hormon ) produziert Hypohyse: CRH schaltet ein zweites Gen , das POMC-Gen an. (POMC =Proopiomelanocortin ) POMC erzeugt das Hormon ACTH -Adrenocorticotropes Hormon -, das in den Blutkreislauf gelangt. Nebenniere: Durch ACTH gesteuert wird die Produktion von Cortisol veranlasst Folge: Lernen, Erinnerung und Gedächtnis werden blockiert, Schädigung des Hippocampus, der Nervenwachstumsfaktor BDNF (Brain Derivied Neurotrophic Factor) wird abgeschaltet Schwächung des Immunsystems Quelle: Das Gedächtnis des Körpers S 24 ff Trierer Stresslabor J. Bauer, Piper 7 12/12/2021
Die Auswirkungen im Einzelnen 2 Emotionen • Hypochondrie nimmt zu • Moralische und emotionale Zwänge • Selbstwertgefühl sinkt • Depression und Hilflosigkeit können entstehen • Veränderung der Persönlichkeit Vegetativ-Hormonelles System • Hormonausschüttung • Auswirkung auf das Organsystem Muskuläres System • Starre Mimik, Fingertrommeln, Zittern, Zähneknirschen, Fuß wippen, Zucken, Spannungskopfschmerz, Fahrige Gestik, Stottern • Rasche Ermüdung • Chronische Verspannungen • Muskelschmerzen ( z. B. Rücken ) 8 12/12/2021
Die Auswirkungen im Einzelnen 3 Verhalten • Sprechprobleme nehmen zu • Interesse und Begeisterungsfähigkeit verringern sich • Abwesenheit vom Arbeitsplatz (Schule ) häufen sich • Drogenmissbrauch nimmt zu • Energieniveau ist niedrig • Schlaf ist gestört • Zynismus und Schuldzuweisung wachsen • Neue Informationen werden nicht wahr genommen • Probleme werden oberflächlich gelöst • Bizarre Verhaltensmuster treten auf 9 12/12/2021
Wirkungen von Stress zeigt sich auf vielfältige Weise unter Mitwirkung von Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol: • • 10 Psyche: ständige Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Vergesslichkeit, Angst und Panikattacken, Schlaflosigkeit, Wut und Launenhaftigkeit Herz- und Kreislauf: schneller Puls, Herzklopfen, Schwindel, kalte Hände und Füße Muskeln: Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Zittern, Zähneknirschen Atmung: Atemnot, Asthma, häufiges Seufzen Verdauung: Magenschmerzen, zu viel Appetit oder zu wenig, Brechreiz. Flüssigkeitshaushalt: Schwitzen, nasse Hände und Füße, Schluckbeschwerden, trockener Mund, Durchfall, Verstopfung Immunsystem: langwierige Erkältungen, häufige Infektionen, Allergien Unbewusste Kompensationsmaßnahmen: steigender Alkohol-, Zigarettenund Tablettenkonsum bei Erwachsenen und Jugendlichen 12/12/2021
Mobbingfolgen nach Leymann • • • Physisch und psychisch Kopfschmerzen 51 % Rückenschmerzen 44 % Einschlafstörungen 41 % Bauchschmerzen 41 % Depression 41 % Nackenschmerzen 36 % Konzentrationsmängel 35 % Versagensangst 32 % unterbrochener Schlaf 32 %
Welche Bewältigungsstrategien entwickeln sich ? Situationsbezogene Bewältigung von Mobbingopfern • Aktive Einflussnahme ( Angriff ): Angriff , verbal oder physisch ( Apell: du musst dich wehren ) , meist aussichtslos und wird schnell verworfen • Flucht-Rückzug Klassenwechsel, Schulartwechsel, Wohnortwechsel • Passivität ( tot stellen ), das geht vorbei, das ist doch nicht so schlimm, erdulden, 12 12/12/2021
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