Medien Trger politischer Ideen Medien 1 Die politische
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Medien Träger politischer Ideen: Medien 1 Die politische Öffentlichkeit 2 Die Parteipresse 3 Vom Niedergang der Parteipresse zur Pressekonzentration 4 Bewegungsparteien 5 Medien als Konkurrenten von Parteien - Medienparteien
Medien Die politische Öffentlichkeit
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Medien Die politische Öffentlichkeit Funktion der Medien: • Beitrag zur Konstituierung der „politischen Öffentlichkeit“ durch politische Kommunikation • Beitrag zur Meinungsbildung (z. B. durch Selektionsleistungen, Agenda setting)
Medien Die politische Öffentlichkeit Politisches Raisonnement in der Informationsgesellschaft: – mediale Kommunikationszentren, als Akteure, Gate Keeper, Agenda Setter und Kommunikatoren – ökonomisch-kommerzielle Kommunikationszentren (Public Relations-Agenturen, Marketingabteilungen, Medienstäbe) – politische Kommunikationszentren (Verbände, Parteien, Lobby-Agenturen, Behörden)
Medien Bis in die 1960 er Jahre • direkte Verbindung zwischen Medien und politischen Parteien (Parteipresse). • formalisierte Beziehung zwischen dem politischen System und den elektronischen Medien • politische Inhalte - politische Ideen - durch vorgegebene Ausgewogenheitskriterien beim Radio/TV und politische Selektionslogiken bei Parteipresse bestimmt
Medien Heute: Klassische Symbiose von Politik und Medien wird durch Symbiose von Ökonomie und Medien abgelöst
Medien Grundmuster der politischen Kommunikation in der Schweiz 19. /20. Jahrhundert: • Zeitungen waren Parteiblätter. • Der öffentliche Diskurs entstand aus den liberalen, radikalen, konservativen, demokratischen und sozialistischen Stimmen = Aussenpluralismus
Medien Parteiorganisationen und Parteiorgane • Die Ausbildung einer starken Parteiorganisation und die Bindung an ein Parteiorgan stehen in einem wechselseitigen Verhältnis (Gruner 1964: 286). • Je geringer der organisatorische Apparat, desto grösser die enge Bindung an ein Parteiorgan. • These: Anhaltende Bedeutung der Parteipresse bis Mitte der 1960 er Jahre mit stabilen Bindungen der Leser an die Parteiorgane hat die Herausbildung von Parteiorganisationen mit Mitgliederstrukturen lange Zeit behindert (Gruner 1964)
Medien Viele Parteizeitungen • Mitte der 1960 er Jahre 370 politische Zeitungen • nur 237 offizielle Organe von Parteien, aber von den 133, die sich als unabhängig und neutral ausgeben, sind wohl kaum mehr als 5 wirklich unabhängig (Gruner 1964). Parteipolitisches Engagement der Journalisten
Medien Niedergang der Parteipresse • Erst seit 1968 begannen sich die Zeitungen von den Parteien zu emanzipieren. • Fusionen: parteigerichtete Blätter werden durch unabhängige ersetzt. Z. T. Fusion von Parteiblättern alter politischer Gegner • Binnenpluralismus
Medien Beispiele aus Blum (1996: 203): • Die Südostschweiz ("Neue Bündner Zeitung" (demokratisch), "Freie Rätier" (freisinnig) und "Bündner Tagblatt„) • "National-Zeitung" (freisinnig, dann non-konform) und die "Basler-Nachrichten" (liberalkonservativ, dann liberal) zur "Basler Zeitung" • "Vaterland" (christlich-demokratisch) und das "Luzerner Tagblatt" (freisinnig) zuerst zur "Luzerner Zeitung", dann die "Luzerner Zeitung" und die eher etwas progressiven parteiunabhängigen "Luzerner Neusten Nachrichten" zur "Neuen Luzerner Zeitung„ • Le Temps aus dem Journal de Genève et Gazette de Lausanne und Nouveau Quotidien
Medien Abkoppelung von politischen Akteuren und Medien • Akteure müssen sich Präsenz in Medien erkämpfen/finanzieren – z. T. Ausnahmen: NZZ, AZ, Schweizerzeit • Kommerzialisierung Medien: Redaktionsstatute versuchen die kommerziellen Interessen der Verlage zurückzubinden. • Gefahr des Konzernjournalismus (Bsp. TAMedia: TA – TV 3)
Medien Für Parteien bedeutet Entkoppelung von der Presse: • Sie verlieren ein wichtiges Sprachrohr • Sie verlieren ein wichtiges Medium zur Einbindung von Parteisympathisanten • Sie sind auf teure Werberäume angewiesen, oder • müssen mit Ereignissen („Pseudoereignissen“) eine Berichterstattung generieren.
Medien Aufschwung der parteieigenen Organe
Medien Von der Partei zur Bewegungspartei • Veränderte Selektionskriterien im Mediensystem: Wettbewerbsvorteile von Bewegungen • Anpassung der etablierten Parteien an soziale Bewegungen im Kampf um Medienresonanz • Symbolisierung von Politik, Events
Medien Bewegungspartei • Adaptionsform an den Strukturwandel der Öffentlichkeit • klassischer Weg zu den Machtpositionen im politischen System – Klassische Öffentlichkeitsarbeit: Positionspapiere, Wahlwerbung, Medienkonferenzen • Anpassung an verändertes mediales Umfeld zur Erlangung von Aufmerksamkeit – medienwirksame Aktionen in Form von Manifestationen, Events, zivilem Ungehorsam und Protestaktionen. • Organisation ist funktional differenziert, hierarchisch kontrolliert und auf zertifizierte Mitglieder beschränkt • gleichzeitig Charakter einer offene, basisdemokratische soziale Bewegung mit charismatischer Führung
Medien Beispiele von Bewegungsparteien • Grüne Parteien (D, CH, A) • Organisationen der Neuen Rechten (FPÖ, Legas, Front National, Forza Italia) • Teilweise haben auch SP und SVP charakteristische Merkmale von Bewegungsparteien.
Medien und politische Öffentlichkeit • Zentrale Rolle der Medien als Agenda. Setter, Gate-Keeper, moralisches Gewissen. • Beispiele Medialer Parteinahmen: EWRAbstimmung, Aktion der Westschweizer Medien gegen das Streichen der Swissair Intercontinental-Flüge von Cointrin
Medien Möglichkeiten und Grenzen der Medien: • Beispiel Arena • 1996: Marktanteil 37 %, Agenda setting, Verhandlungspodium • 2000: Studie bestätigt Bevorzugung SVP und SPS • Neues Sendekonzept • heute unter 30 %
Medien Gebrauch von Medien als Einflussmittel • Wirtschaftliche Akteure verschaffen sich Macht durch Verfügungsgewalt über Medien (eigene Medien oder „paid media“) • Beispiele: Tat, Brückenbauer, Schweri. Inserate, Otto Ineichen
Medien als Parteiersatz Medienakteure greifen in die Politik ein. Bsp. : Neue Krone Zeitung (EU-Beitritt), Beobachter (Initiativen, Petitionen), andere Zeitungen punktuell (z. B. Personenkampagnen)
Medienparteien à la Berlusconi • branchenfremder Unternehmer kauft Zeitungen und Zeitschriften auf und profitiert von der Deregulierung der elektronischen Medien • Erfolg der „Forza Italia“: Zugriff auf die Politik war bis in Detail geplant und es standen private Infrastrukturen zur Verfügung. Berlusconi profitierte vom Zusammenbruch des alten politischen Systems. • Berlusconi setzte im Wahlkampf und auch nachher seine Medienmacht zu seinen Gunsten ein. Es besteht keinerlei Gewaltentrennung mehr zwischen politischer Macht und Medienmacht.
Medien Folgerungen • Medien haben in den politischen Auseinandersetzungen ohne Zweifel an Bedeutung gewonnen • Immer weniger explizit Träger von politischen Ideen • Aber: oft ideologisch gefärbte Erklärungsmuster und Stellungnahmen im redaktionellen Teil, nicht gekennzeichnet
Medien Wandel der medialen Öffentlichkeit und politische Parteien • Die Präsenz und Darstellung in den Medien wird heute bei Wahl- und Abstimmungserfolgen deutlich stärker gewichtet. • Medien fördern Personalisierung: Arenatauglichkeit • Aktualität und Präsentation: politische Inhalte der Parteien müssen sich Medienrationalität unterwerfen (möglichst schnell und in Form von 1. , 2. und 3. , schwarz oder weiss und möglichst polarisierend); siehe z. B. Mailinglists
Medien Auf der Spur politischer Ideen. . • • Liberalismus: www. fdp. ch www. svp. ch www. liberal. ch
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