MEDIEN FFENTLICHKEIT MEDIEN MEDIEN Niklas Luhmann 1927 1988
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MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT
MEDIEN
MEDIEN Niklas Luhmann (1927 – 1988) Marshall Mc. Luhan (1911 – 1980) Universale Deutung von Medien
MEDIEN The Extensions of Man 1964
MEDIEN Medium = Alles was flexibel genug ist, eine Form anzunehmen
MEDIEN Medium = bestimmt sich durch Relation zur Form
MEDIEN Elementar semiotischer Medienbegriff
MEDIEN Technische Medienbegriffe nach Harry Pross (1923 -2010) SENDER MEDIUM EMPFÄNGER PRIMÄR SEKUNDÄR TERTIÄR • Sprache • Mimik • Gestik • Rauchzeichen • Briefe • Zeitungen • Mikrofon • Telefon • Internet • Fernsehen
MEDIEN Weitere Unterscheidungen Nach Sinneskanälen Nach analogen und digitalen Medien Nach Reichweite und Organisationsstruktur
MEDIEN Kommunikationsmodell nach Shannon/Weaver Botschaft Quelle Ankommendes Signal Sender/Transmitter Kanal Geräusch Störungen / Noise Interpretation Empfänger/Receiver Ziel
MEDIEN Individualkommunikation ONE TO ONE Sender/Empfänger
MEDIEN Massenkommunikation ONE TO MANY Empfänger Sender Empfänger
MEDIEN MASSENMEDIEN Haben einen Auftrag: Bildung/Information/Unterhaltung Und ein Agenda Setting: Priorisierung der Themen, Gatekeeping
MEDIEN Massenkommunikation MANY TO MANY Sender/Empfänger Sender/Empfänger
ÖFFENTLICHKEIT Agora Kılıç Ali Pascha Hamam, Istanbul Forum Romanum Bremer Marktplatz, Kupferstich 1641
ÖFFENTLICHKEIT Diskursmodell nach Habermas 1929* Prinzipielle Gleichheit der Teilnehmer • Jeder hat das gleiche Recht zu sprechen • Jeder hat das gleiche Recht auf die Aufmerksamkeit des Publikums Prinzipielle Problematisierbarkeit aller Themen • Diskurs aller Themen ohne Geheimhaltung Prinzipielle Unabgeschlossenheit des Publikums • Jeder kann partizipieren • Kein Ausschluss aufgrund von Machtverhältnissen, sozialen Unterschieden, etc.
ÖFFENTLICHKEIT Ebenen der Öffentlichkeit nach Jarren/Donges Leitmedien Medienöffentlichkeit • Hohes Maß an Institutionalisierung • Rollen sind festgelegt • Themen auf Basis (journalistischer) Selektionsmethoden Folgemedien Organisationsöffentlichkeit Themenöffentlichkeit Spontanöffentlichkeit Quartiers- und Betriebsöffentlichkeit Encounter Spontanöffentlichkeit • Asymmetrische Rollenverteilung • Zum Teil organisiert • Themen können durch journ. Berichterstattung oder Graswurzeleffekte zur Medienöffentlichkeit werden • • Alltägliche Kommunikation Interpersonal Rollen wechseln Stark Keine Vermittler
ÖFFENTLICHKEIT Öffentlichkeit ist ein Prozess Öffentlichkeit Teilöffentlichkeit & Fragmentierung der Öffentlichkeit
ÖFFENTLICHKEIT Rollenverteilung der Sprecher in der Öffentlichkeit nach Neidhardt Repräsentanten Advokaten Experten Intellektuelle Kommentatoren • Vertreter von Interessensgruppen • „Selbsternannte“ Fürsprecher oder Anwälte von Interessensgruppen • Fach- und Sachwissen zu einem bestimmten Thema • Weniger Fachwissen • Moralisch-ethische Kompetenz im Diskurs • Rekrutieren sich aus den Reihen der Journalisten
ÖFFENTLICHKEIT Wo ergeben sich in der Kommunikation der Öffentlichkeit und der Rollen der Sprecher Probleme?
ÖFFENTLICHKEIT Beispiele für Probleme Kleine Themen erreichen keine Öffentlichkeit/Sprecher Eloquenz und Rhetorik liegt bei Sprechern ungleich verteilt Konsonanz bei Themenselektion etablierter Medien Rollenverteilung ist nicht objektiv und talentorientiert Gegenöffentlichkeit (freie Radios, kleine Redaktionen, Bewegungen) haben ggf. nicht die nötige monetäre Basis Fokus auf „unwichtige“ Themen/Medien überlagern sich und konkurrieren untereinander/mit anderen Angeboten Objektiver Konsens ist nicht Ziel von allen Akteuren Netzöffentlichkeit ist von technischen Mitteln/Infrastruktur und Know-How abhängig Rationaler Diskurs weicht der emotionalen Kommunikation Gezielte Desinformation überwiegt Fachdiskurs Experten sind Medienscheu Hohe Pluralisierung an Themen und Teilöffentlichkeiten Authentizität wird Fehlinterpretiert
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Das Wissen der Welt Allen Allzeit verfügbar machen Diskurs für Alle mit Allen und unter gleichen Bedingungen ermöglichen Konsens basierend auf Fakten und rationalen Überlegungen
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT „Im Unterschied zu allen bekannten Lebewesen geben wir nicht nur ererbte, sondern auch erworbene Informationen an künftige Generationen weiter. […] Wir sind „historische Wesen“. Elektronische Gedächtnisse sind daran, unser kulturelles Gedächtnis umzuformen. “ Vilém Flusser, Gedächtnisse Philosophien der neuen Technologie, ARS Electronica 1989
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Gesammeltes Wissen bis zum Lebensende Fachwissen/ Spezialisierung Erweitertes Schulwissen / Erfahrungen Grundwissen/ Erziehung Weltwissen
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Neue Information wird gefiltert und nach wichtig/unwichtig sortiert (unterbewusst)
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Wir vergessen ständig Wo waren Sie gestern Nachmittag um 13. 00 Uhr? Wo waren Sie am 25. 01. 2018 um 14. 00 Uhr? Wo waren Sie am 11. 09. 2001 um 15. 00 Uhr?
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Challenger Unglück 28. Januar 1986 Ulric Neisser ließ Studierende die Erinnerung an das Unglück am Tag darauf aufschreiben Drei Jahre später lies er Sie die Erinnerungen nochmals aufschreiben
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Challenger Unglück 28. Januar 1986 90% der drei Jahre alten Erinnerungen wichen vom Original ab. 50% wichen in ihren Inhalten vom Original um mehr als zwei Drittel ab. Eine Person sagte zur älteren Niederschrift: „Ich weiß, dass dies meine Handschrift ist; aber ich kann das einfach nicht geschrieben haben. “ FAZIT: Auch lebhafte Erinnerungen (Blitzlichterinnerungen) schützen nicht vor Verfärbungen und Fehlinterpretation Wir sind bei lebhaften Erinnerungen überzeugt, dass Sie wahr sind, obwohl Sie sich verändern
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT In his 1982 book, Critical Path, futurist and inventor R. Buckminster Fuller estimated that up until 1900 human knowledge doubled approximately every century Graph by Marc Rosenberg
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Wissen hat eine Halbwertszeit A century ago, it would take 35 years for half of what an engineer learned when earning their degree to be disproved or replaced. By the 1960 s, that time span shrank to a mere decade “In 1966 […] Thomas Jones calculated the effort that would be required for an engineer to stay up to date […] According to Jones, an engineer would need to devote at least five hours per week, 48 weeks a year, to stay up to date with new advancements. […] Within 10 years, the information learned during 2400 of those hours would be obsolete. […] A 40 -year career as an engineer would require 9600 hours of independent study” Samuel Arbesman, The Half-Life of Facts: Why Everything We Know Has an Expiration Date
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT “The faster the pace of knowledge change, the more valuable the skill of learning becomes. ” Samuel Arbesman, The Half-Life of Facts: Why Everything We Know Has an Expiration Date
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Informationsexplosion Quantitativ, nicht Qualitativ Informationsüberflutung Es wird für das Individuum schwerer Informationen zu filtern Die englische Bezeichnung “Information overload“ wurde 1970 von Alvin Toffler in seinem Buch Future Shock geprägt.
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Medienrauschen
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Medienrauschen Hohes Rauschen Niedriges Signal-Rausch. Verhältnis (Signal to Noise Ratio)
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Medienrauschen Alte und neue Daten Widersprüche in vorhandenen Daten Hohes Rauschen Kompetenz wichtiges von unwichtigem zu Filtern wird schwieriger
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MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Was passiert in einer Minute im Internet Google Suchanfragen Facebook Logins Youtube Views
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MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Technische Konvergenz
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT (Nutz)Kompetenz wächst mit den technologischen Möglichkeiten
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MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Es gibt aber immer wieder Reibungen neuer Medien mit alten Gewohnheiten The Lumière Brothers 1895
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Es gibt aber immer wieder Reibungen neuer Medien mit alten Gewohnheiten 30. Oktober 1938
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT 22. Juli 2016 Neun Menschen sind gestorben, Fünf weitere wurden verletzt 32 weitere Personen wurden aufgrund einer Massenpanik verletzt, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Amoklauf stand
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT 22. Juli 2016 Das Motiv des Täters David S. : Die Ermittler können nicht mit letzter Gewissheit sagen, was David S. zu seiner Tat trieb und ob sie möglicherweise auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen ist. Fest steht, dass David S. unter Gleichaltrigen weitgehend isoliert war. In der Schule verhielt er sich auffällig, es fiel ihm schwer, sich zu integrieren. Über Jahre hinweg wurde er von Mitschülern gemobbt und körperlich attackiert. Im Lauf der Zeit entwickelte David S. einen Hass auf alle, die seinen Peinigern ähnlich waren – in Bezug auf Aussehen, Alter, Herkunft und Lebensstil. Konkret richteten sich seine Aggressionen gegen südosteuropäische Jugendliche.
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MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Quelle: https: //gfx. sueddeutsche. de/apps/57 eba 578910 a 46 f 716 ca 829 d/www/
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Quelle: https: //gfx. sueddeutsche. de/apps/57 eba 578910 a 46 f 716 ca 829 d/www/
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Prognose: Plattformen werden in noch überwiegend analoge Lebensbereiche eindringen Nach der technischen folgt die Plattformkonvergenz
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Zukunft Neue Lehr- und Lernmethoden werden entstehen, um Spezial- und interdisziplinäres Wissen schneller, effizienter und breiter zu vermitteln Wissen wird stärker konserviert werden Daten müssen schnellen Wandel überdauern (Decodierbarkeit, Interpretierbarkeit) KI/AI wird immer menschenähnlicher
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Zukunft Menschen kommunizieren mit datenverarbeitenden Netzwerken direkt via Brain-Machine-Interface (BMI)
MEDIEN & ÖFFENTLICHKEIT Literaturverzeichnis • Kommunikationswissenschaften, Klaus Beck, 4. Auflage 2015, UVK Verlagsgesellschaft mb. H, Konstanz und München • Mediengeschichte, Andreas Böhn/Andreas Seidler, 2008, Narr Francke Attempto Verlag Gmb. H + Co. KG, Tübingen • Innovation in den Medien, Markus Kaiser, 2. Auflage 2015, Verlag Dr. Gabriele Hoofacker / Mediennetzwerk Bayern, München • Philosophien der neuen Technologien, Jean Baudrillard/Hannes Böhringer/Vilém Flusser/Heinz von Foerster/Friedrich Kittler/Peter Weibel, 1989 Merve Verlag Gmb. H, Berlin • Mediengeschichte, Frank Bösch, 2011 Campus Verlag Gmb. H, Frankfurt am Main • Anything goes? , Sonja Yeh, 2013 transcript Verlag, Bielefeld • Grundwissen Medien, Werner Faulstich, 4. Auflage 2000, Wilhelm Fink Verlag Gmb. H & Co. KG, München • 100 Dinge, die jeder Designer über Menschen wissen muss, Susan M. Weinschenk, 2011, Addison Wesley Verlag, München • Theorien der Medien, Stefan Weber, 2. Auflage 2010, UVK Verlagsgesellschaft mb. H, Konstanz • Fischers Lexikon Publizistik Massenkommunikation, Elisabeth Noelle-Neumann/Winfried Schulz/Jürgen Wilke, überarbeitete Auflage 2009, S. Fischer Verlag Gmb. H, Frankfurt am Main
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