Managementplne fr Schutzgebiete Erfahrungen aus Lateinamerika Dr Thora
Managementpläne für Schutzgebiete Erfahrungen aus Lateinamerika Dr. Thora Amend, Dr. Stephan Amend Vilm
Beyond Bounderies: Schutzgebiete als Dienstleister in der Regionalentwicklung
Planung ist das Werkzeug um über die Zukunft nachzudenken und sie zu gestalten Carlos Matus, 1996
Planungsmodelle (Ergebnissicherheit) H 2 + O = H 2 O (Wahrscheinlichkeit) altes Auto neues Auto
Planungsmodelle (Ungewissheit) ENDE ? A B C D E F G H (völlige Ungewissheit) Durch Planung können einige Situationen vorhergesehen werden, jedoch niemals alle Die Abfolge von Ereignissen kann im besten Falle erahnt werden (z. B. 9/11, World Trade Center)
Annahmen, die sich aus dem traditionellen Nationalparkkonzept für das Management ergeben Unbesiedelte Gebiete Zentrale Verwaltung mit Durchsetzungsvermögen Planung für ein geschütztes Gebiet ohne Gegner
Elemente traditioneller Managementpläne Beschreibung des Geländes Bestimmung der Ziele des Schutzgebietes Raumordnung (Zonierung) des Schutzgebietes Bestimmung von Aktivitäten zur Umweltbildung Bestimmung von Aktivitäten zur Überwachung/ Kontrolle eventuell: während der Erstellung des Managementplans Befragung der Bevölkerung (consulta pública)
Kritik am deterministischen Modell ignoriert die Existenz von Anderen und deren Planungen ignoriert Gegenspieler und deren Interessen ignoriert Veränderungen des Spiels oder einzelner Regeln ignoriert soziale Akteure und ihre Abhängigkeiten untereinander Planung eines einzelnen Spielers, der denkt, das Spiel bestimmen zu können
Es ist die Planung eines Direktors und vieler Figuren
Die Realität der Schutzgebiete sieht anders aus. . .
Rahmenbedingungen für Schutzgebiete (in Lateinamerika und anderswo) - geringe Akzeptanz auf lokaler Ebene - Bewohner innerhalb und am Rande der Schutzgebiete - schwache Institutionen mit schwachem Management - geringe Finanz- und Personalausstattung - geringer politischer Rückhalt - unbefriedigende Gesetzgebung - geringe Durchsetzungs- und Sanktionsmöglichkeit
Ein Managementplan sollte. . . . der Unterstützung und Orientierung zum Erreichen von Schutz- und Entwicklungszielen für ein Gebiet dienen
Vereinfachung des Managementplanes: Aufteilung in vier Elemente Kompendium der Gebietsbeschreibung Kompendium zu Rechten, Normen u. Vereinbarungen Strategieplan Landnutzungsplan / Zonierung
Kompendium der Beschreibung des Schutzgebietes Erhoffte Wirkung: - die Bevölkerung sowie andere Interessierte kennen die geographischen, ökologischen und sozioökonomischen Elemente des Schutzgebietes und der Region - die Akteure kennen generell den Wert des Schutzgebietes
Kompendium zu Rechten, Normen u. Vereinbarungen Ziel: Die für das Schutzgebiet zuständige Instanz stellt sicher, dass alle für das Management relevanten Gesetze, Erlasse und Regeln bekannt und den Akteuren zugänglich sind (lokale Abmachungen, spezifische Regeln, Verträge und Konzessionen, die mit der Entwicklung des spezifischen Schutzgebietes zu tun haben, aber auch übergeordnete Rahmengesetzgebungen oder internationale Vereinbarungen, die Einfluss auf das Management haben können)
Landnutzungsplan (“Zonierung”) Erhofftes Produkt: - ein Dokument, das durch Karten ergänzt wird und das die erreichten Vereinbarungen über die Nutzung eines Gebietes im Schutzgebiet beschreibt Erhoffte Wirkung: - Nutzungs-Konflikte zwischen den verschiedenen Interessensgruppen werden durch verbindliche Vereinbarungen von Nutzungsabsprachen gelöst bzw. vermieden
Zonierungsplan ist ein Instrument zur Konfliktschlichtung und -vermeidung
Zonierung ist ein partizipativer Prozess, der Jahre dauern kann: - je nach Rahmenbedingungen, - Größe des Gebietes - Verhalten der verschiedenen Akteure
Strategischer Plan geht auf die folgenden Fragen ein: Wer sollte mit wem arbeiten, um die Planung zu gestalten und umzusetzen? Welches sind die wichtigsten Probleme und Potentiale? Welche strategischen Möglichkeiten eröffnen sich (Zusammenarbeit, Opposition, Konfrontation)? Welche Aktivitäten sollten priorisiert werden? In welchem Zeitrahmen sollten die Aktivitäten durchgeführt werden? Welche personellen und finanziellen Ressourcen sind notwendig?
Der strategische Plan muß hin zu einer gemeinsamen Entwicklungsvision der Region führen, in der das Schutzgebiet integraler Bestandteil ist und akzeptiert wird
Konzeptionelle Gründe für die Aufteilung in vier Elemente • Die angestrebten Produkte und Effekte sind bei jedem Element unterschiedlich; entsprechend ergeben sich speziell auf jeden Bereich zugeschnittene Strategien. • Die Informationsbasis für die Erarbeitung und Nutzung der verschiedenen Elemente kann in Teilbereichen als Grundlage für verschiedene Komponenten fungieren. Sie ist aber nicht identisch. • Einige Akteure sind für die Ausarbeitung verschiedener Elemente relevant, es sind aber nicht für alle Bereiche dieselben. • Die Methoden, die zur Erarbeitung der einzelnen Elemente genutzt werden, sind unterschiedlich. • Das Zeitschema zur Erarbeitung variiert stark von einem Element zum anderen. • Letztendlich wird auch die formale Anerkennung der vier Elemente von unterschiedlichen Akteuren, auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Institutionen oder Organisationen erteilt.
Vereinfachung des Managementplanes: Aufteilung in vier Elemente Kompendium der Gebietsbeschreibung Kompendium zu Rechten, Normen u. Vereinbarungen Strategieplan Landnutzungsplan / Zonierung
Dokumentation und Präsentation des “Managementplanes” • Elemente und aus ihnen resultierende Dokumente sind das Produkt eines kontinuierlichen Managementprozesses in einem Schutzgebiet - sie bleiben offen und veränderbar • Dokumente müssen während des Managementprozesses ständig angepasst und optimiert werden, allen Beteiligten zugänglich sein • Um Texte ergänzen oder aktualisieren zu können, am besten mit Loseblatt-Sammlungen (Aktenordnern) arbeiten - so können einzelne Blätter einfach ausgetauscht werden
Prinzip strategischer Planung: gemeinsames Gestalten eines Schutzgebietes
Management Prinzip: Planung als Prozess basierend auf wachsender Kenntnis über das Gebiet
Management Prinzip: Dynamik und Kontinuität des Prozesses CICLOS DE PLANIFICACION auf unterschiedlichen Planungsebenen Strategische Planung Programmplanung Operative Jahresplanung Diagnose und Analyse Organisation des Prozesses Erstellung der Dokumente Vermittlung Genehmigung (und Verteilung) Anfangs Entscheidungen Verhandlung, Beobachtung und Evaluierung des AP Großer Zyklus (mehrere Jahre): durch Monitoring wird bestimmt, wo und wann der Plan angepasst werden muss Formulierung der Initialprogramme Umsetzung und Entwicklung der Programme Monitoring und kontinuierliche Anpassung Zyklus mit unterschiedlich langen und veränderlichen Intervallen, entsprechend den einzelnen Programmen Festlegung der Aktivitäten Umsetzung + Evaluierung Jahreszyklus
Management Prinzip: Partizipation in der Planung in der Durchführung
X Ich plane Du planst Er/Sie plant Wir alle planen
Konsequenzen für die Projektplanung Planung für Schutzgebiete ist wichtig und notwendig. Das traditionelle, deterministische Managementplankonzept sollte nicht gefördert werden, da es statisch, teuer und schnell desaktualisiert ist. Die Akteure sollten in strategischer Planung geschult werden. Zonierung als Instrument der Schlichtung und Vermeidung von Landnutzungskonflikten muß mit Beteiligung der Akteure erfolgen.
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