Kompetenzbegriff und verstndnis in der Hochschulausbildung Welche Konsequenzen
Kompetenzbegriff und -verständnis in der Hochschulausbildung Welche Konsequenzen ergeben sich für Studium und Lehre? AGWW Seminar – Kompetenzentwicklung in der Hochschulausbildung Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007
Gliederung 1. Kompetenzbegriff: Definition und Abgrenzung 2. Kompetenzarten, Kompetenzentwicklung und Kompetenzstufen 3. Konsequenzen für Studium und Lehre 4. Literatur Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 2
1. Kompetenzbegriff: Definition und Abgrenzung Weinert definiert Kompetenzen als "bei Individuen verfügbare oder durch sie erlernbare, kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können" (Weinert 2001: 27 f) Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 3
1. Kompetenzbegriff: Definition und Abgrenzung Abzugrenzen ist der Kompetenzbegriff von § Qualifikation: verstanden als (vor)definiertes Bündel von Wissensbeständen und Fertigkeiten, die in organisierten Qualifizierungs- bzw. Bildungsprozessen vermittelt werden. ( = formale Kompetenzzuweisung) § Performanz: verstanden als die individuelle Nutzung konkreter Kompetenzen (Kenntnisse, Fertigkeiten, Werte und Haltungen) in einer spezifischen Situation mit einem prinzipiell messbaren Handlungserfolg. (= in Handlung vollzogene Kompetenzentfaltung) Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 4
2. Kompetenzarten, Kompetenzentwicklung und Kompetenzstufen Der Kompetenzbegriff (allgemein: Handlungskompetenz) ist mehrdimensional angelegt und lässt sich analytisch in vier Dimensionen aufteilen § Fachkompetenz ist das Ziel kognitiv-motorischen Erlernens von fachlich-inhaltlichem Wissen. § Methodenkompetenz ist das Ziel methodischproblemlösenden Erlernens von Lern- und Arbeitstechniken. § Sozialkompetenz ist das Ziel sozialkommunikativen Erlernens von Kommunikationsund Kooperationsformen. Werden zusammen auch als Schlüsselqualifikationen bezeichnet. § Selbstkompetenz ist das Ziel affektiv-ethischen Erlernens eigenverantwortlichen (sozialen) Verhaltens. Quelle: Zentrale Evaluation und Akkreditierungsagentur Hannover; Positionspapier: Schlüsselkompetenzen in den Curricular der Hochschulen Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 5
2. Kompetenzarten, Kompetenzentwicklung und Kompetenzstufen Kompetenzgenese Lernen „en passant“ Informelles Lernen Sozialisation Kompetenzerwerb Formales Lernen Nicht-formales Lernen Quelle: Gnahs, Dieter (2007): Kompetenzen – Erwerb, Erfassung, Instrumente Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 6
2. Kompetenzarten, Kompetenzentwicklung und Kompetenzstufen Stufen zur professionellen Kompetenz Professionalität Kompetenz Handeln Können Wissen Information Verantwortung Angemessenheit Wollen Anwendung Vernetzung Quelle: Präsentation Johannes Wildt (Hochschuldidaktisches Zentrum Dortmund) 2007 Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 7
3. Konsequenzen für Studium und Lehre „Lernkarriere“ nach Institution, Lernphase, Kompetenzentwicklung und Befähigung Institution Familie Schule Hochschule Arbeitswelt Lernphase Erziehung Primar- und Sekundarbildung Tertiäre Ausbildung Arbeit & quartäre Weiterbildung Kompetenz. Entwicklung Selbst- & Sozial. Kompetenz Selbst-, Sozial- & Methodenkompetenz Sozial-, Methoden- & Fachkompetenz Berufliche Handlungskompetenz Befähigung Lernfähigkeit Studierfähigkeit Berufsfähigkeit Innovationsfähigkeit Quelle: Zentrale Evaluation und Akkreditierungsagentur Hannover; Positionspapier: Schlüsselkompetenzen in den Curricular der Hochschulen Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 8
3. Konsequenzen für Studium und Lehre Der Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) unterscheidet § kognitive Kompetenz, die den Gebrauch von Theorien/Konzepten einschließt, aber auch implizites Wissen, das durch Erfahrung gewonnen wird; § funktionale Kompetenz (Fertigkeiten, Know-how), die zur Ausübung einer konkreten Tätigkeit erforderlich ist; § personale Kompetenz, die das Verhalten/den Umgang in/mit einer gegebenen Situation betrifft; § ethische Kompetenz, die bestimmte persönliche/soziale Werte umfasst. Quelle: Arbeitspapier der Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2005) Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 9
3. Konsequenzen für Studium und Lehre Ziele Lehrende Lehrziele, angestrebte Kompetenzen Rollenverständnis, Zeitplanung, Fachkultur Methoden Didaktisches Sechseck zur Planung von Lehre Präsentations- und Aneignungsmethode, Sozialformen, Veranstaltungstypen Inhalt/Aufbau Lernverhalten, Lernziele, Kompetenzen, Motivation; Zusammensetzung Rahmenbedingungen Stoffreduktion und Auswahl, Aufbau der Gesamtveranstaltung, Aufbau einzelner Sitzungen Dipl. -Soz. Markus Weber Lernende räumlich, zeitlich, Ausstattung, Institution; Studien- und Prüfungsordnung - 11. September 2007 10
3. Konsequenzen für Studium und Lehre Stichworte einer „Neuorientierung“ in der Hochschulausbildung § Aktivierende Lehre § Switch from „Teaching to Learning“ § Wechsel von der Input- zur Outputorientierung (Lernergebnisse) Methoden zur Förderung des Kompetenzerwerbs (Welche Kompetenzen benötigen die Lehrenden? ) Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 11
4. Literatur Gnahs, Dieter (2007): Kompetenzen – Erwerb, Erfassung, Instrumente, Bielefeld : Bertelsmann Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2005): Auf dem Weg zu einem Europäischen Qualifikationsrahmen für Lebenslanges Lernen; Download: http: //dipf. de/bildungsinformation/izb_bildungweltweit_dossier_lebenslan ges_lernen. htm Weinert, F. E. (2001): Vergleichende Leistungsmessung in Schulen – eine umstrittene Selbstverständlichkeit, in: Weinert, F. E. (Hrsg. ): Leistungsmessungen in Schulen. Weinheim und Basel 2001, S. 17 -31 ZEv. A: Positionspapier Schlüsselkompetenzen in den Curricula der Hochschulen; Download: zeva. org Dipl. -Soz. Markus Weber - 11. September 2007 12
- Slides: 12