Kommunikation Paul Watzlawick Man kann nicht kommunizieren Beispiel
Kommunikation Paul Watzlawick
Man kann nicht kommunizieren Beispiel: eine Frau kommt in ihren Betrieb und steuert direkt auf ein Regal zu. Sie sieht nicht nach links und nicht nach rechts. Zunächst könnten Sie annehmen, dass sie nicht kommunizieren würde. Aber Sie kommuniziert doch! Indem sie den Verkäuferinnen und Verkäufern mitteilt, dass sie genau weiß was sie will und keine Beratung wünscht.
Störungen: • Eine Abweisung des Gesprächspartners ("Mit Ihnen möchte ich nichts zu tun haben!") ist in sich widersprüchlich. • Eine einseitige Beendigung der Kommunikation ("Ich will an diesem Punkt nicht weiterreden. " "Mir reicht es jetzt. ") kann sich problematisch auf die Kommunikation auswirken. Hierzu zählt zudem die Flucht in Krankheitssymptome (Kopfschmerzen, Müdigkeit, . . . ) • Eine widerwillige Annahme der Kommunikation kann für den erfolgreichen Verlauf hinderlich sein. • Die Entwertung der Aussagen des Gesprächspartners wirkt sich negativ auf die Kommunikation aus
Jede Kommunikation hat einen Inhaltsund einen Beziehungsaspekt. Inhalte werden je nach Person (Sender und Empfänger) sachlich oder emotional/persönlich aufgenommen. Beispiel: in einer nicht so guten Beziehung zwischen Lehrerin und Schülern, werden die zu lernenden Inhalte eher gut aufgenommen, wenn die Beziehung auch gut ist. Sie werden eher schlecht aufgenommen, wenn die Beziehung schlecht ist.
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Störungen: Eine eher negative Beziehung wird auf der Inhaltsebene ausgetragen (Die Diskussionsargumente der Person X werden abgewertet, weil man sie nicht leiden kann). Unstimmigkeiten auf der Inhaltsebene werden auf die Beziehungsebene übertragen (dadurch dass jemand eine andere Meinung vertritt, erscheint er einem unsympathisch). Eine Beziehung, die auf unterschiedlichen Emotionen der Beteiligten basiert, führt unweigerlich zu Problemen.
Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung • Jede Kommunikation löst eine Reaktion aus. Jedes Verhalten ist somit immer eine Reaktion auf etwas Vorangegangenes und auch auf einen neuen Reiz. Watzlawick bezeichnet dies als Interaktion. Beispiel: schlechte Atmosphäre in einer Schulklasse, die Lehrerin schimpf, weil die Schüler so lustlos sind. Lehrer: “Weil ihr so lustlos seid, muss ich schimpfen. “ Schüler und Schülerinnen: „Weil Sie immer rummeckern, haben wir keine Lust mehr mitzumachen. “
Störungen: • Das eigene Verhalten wird als Rechtfertigung für das vorangegangene Verhalten gesehen. • Die Ursache einer Kommunikation wird von einem Gesprächspartner subjektiv festgelegt. • Störungen in der Kommunikation sind besonders beim Vorliegen gegensätzlicher Darstellungen des gleichen Inhalts zu erwarten, wobei jeder Kommunikationspartner von der Richtigkeit seiner Auffassung überzeugt ist (Wettrüsten unter Nationen)
Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten
Störungen: • Analoge Kommunikation und digitale Elemente können mehrdeutig oder unklar sein, oder • falsch ausgelegt werden, Fehler in der Auslegung. • Analoge und digitale Elemente können in der Ausrichtung nicht übereinstimmen, bzw. nicht Deckungsgleich sein. Sprache und Gestik oder Mimik stimmen nicht immer überein.
Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär. • Die Beziehung von Kommunikationsteilnehmern ist symmetrisch, wenn die Partner den gleichen Stand und den gleichen Status haben. • Beispiel: Ehepaare/ Kollegen • Die Beziehung von Kommunikationsteilnehmern ist Komplementär, wenn die Partner unterschiedliche Wissensstände und einen unterschiedlichen Status haben. • Beispiel: Lehrer/ Schüler Eltern/ Kind
Störung: • Bei der symmetrischen Beziehungsform besteht die Gefahr, dass ein Kommunikationspartner 'gleicher' als der andere sein will. Der andere kann unter Umständen alles daran setzen, die entstandene Ungleichheit zu verringern und die zuvor bestandene Symmetrie wieder herzustellen. Dies kann sich zu einem regelrechten Wettkampf entwickeln. • Durch eine zu starre komplementäre Beziehung besteht die Gefahr, dass sich eine Abhängigkeitsbeziehung entwickelt, die einer der Kommunikationspartner möglicherweise auch beibehalten möchte. (Eltern/Kind- oder Lehrer/Schüler - Beziehung)
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