Knigge im Business Adolph Freiherr von Knigge 1752
Knigge im Business Adolph Freiherr (von) Knigge 1752 – 1796 - deutscher Schriftsteller und Aufklärer 1780 bis 1784 führendes Mitglied des Illuminatenordens. Bekannt wurde er vor allem durch seine Schrift “Über den Umgang mit Menschen“. Sein Name steht heute stellvertretend, aber irrtümlich, für Benimmratgeber, die mit Knigges eher soziologisch ausgerichtetem Werk im Sinne der Aufklärung nichts gemeinsam haben.
„Jeder Mensch gilt in dieser Welt nur so viel, als wozu er sich selbst macht“ Diese Aussage ist Herrn Knigge „keinen Kirschkern“ wert, da nur Hochstapler, Prahler, „Windbeutel und andere seichte Köpfe“ sich diverser unredlicher Mittel bedienen, um in der Gesellschaft Positionen einnehmen, die ihnen fachlich jedoch nicht zustehen. „Zeige Dich mit einem gewissen Bewusstsein innerer Würde und vor allen Dingen mit dem auf Deiner Stirne strahlendem Bewusstsein der Wahrheit und Redlichkeit. Zeige Vernunft und Kenntnisse, wo Du Veranlassung dazu hast. Nicht so viel, um Neid zu erregen und Forderungen anzukündigen, nicht so wenig, um übersehn und überschrien zu werden! Mache Dich rar, ohne daß man Dich weder für einen Sonderling, noch für scheu, noch für hochmütig halte!
„Strebe nach Vollkommenheit, aber nicht nach dem Scheine der Vollkommenheit und Unfehlbarkeit. “ • Die Menschen beurteilen uns und richten nach dem Maßstab unseres Anspruchs und unserer Anmaßung. • Sind unsere Ausführungen nicht wirklich vollkommen, so werden wir entsprechend verurteilt. „Dann heißt es, wenn Du auch nur des kleinsten Fehlers Dich schuldig machst: „Einem solchen Manne ist das gar nicht zu verzeihn“; und da die Schwachen sich ohnehin ein Fest daraus machen, an einem Menschen, der sich verdunkelt, Mängel zu entdecken, so wird Dir einziger Fehltritt höher angerechnet als andern ein ganzes Register Bosheiten und Pinseleien“.
„Sei aber nicht gar zu sehr Sklave der Meinungen anderer von Dir!“ • Sei selbständig! • Was kümmert Dich am Ende das Urteil der ganzen Welt, wenn Du tust, was Du sollst? • Und was ist Deine ganze Garderobe von äußeren Tugenden wert, wenn Du diesen Flitterputz nur über ein schwaches, niedriges Herz hängst, um in Gesellschaften Staat damit zu machen?
„Enthülle nie auf unedle Art die Schwächen Deiner Nebenmenschen, um Dich zu erheben!“ • Ziehe nicht ihre Fehler und Verirrungen an das Tageslicht, um auf ihre Unkosten zu schimmern!
„Schreibe nicht auf Deine Rechnung das, wovon andern das Verdienst gebührt!“ • Suche aber selbst zu verdienen, daß man Dich um Deinerwillen ehre! • Sei lieber das kleinste Lämpchen, das einen dunkeln Winke mit eigenem Lichte erleuchtet als ein großer Mond einer fremden Sonne oder gar Trabant eines Planeten!
„Wenige helfen tragen; fast alle erschweren die Bürde!“ „Fehlt Dir etwas, hast Du Kummer, Unglück, leidest Du Mangel, reichen Vernunft, Grundsätze und guter Wille nicht zu, so klage Dein Leid, Deine Schwäche niemand als dem, der helfen kann, selbst Deinem treuen Weibe nicht!“ „Menschen treten zurück oder meiden Dich, sobald das Glück Dich nicht anlächelt. Und fändest Du ja einen solchen, so würde es doch nur etwas ein anderer armer Teufel sein, dessen Schutz Dir mehr schädlich als nützlich wäre!“
„Rühme aber auch nicht zu laut Deine glückliche Lage!“ Menschen vertragen Pracht, Reichtum und Talente bei anderen schlecht und meist nicht ohne Murren und Neid. „Also hüte Dich, zu groß zu werden in Deiner Brüder Augen, auch fordert jeder zu viel von Dir, und eine einzige abgeschlagene Wohltat macht tausend wirklich erzeigte in einem Augenblick vergessen!“
„Wache über Dich … …daß Du nie die innere Zuversicht zu Dir selbst, das Vertrauen auf Gott, auf gute Menschen und auf das Schicksal verlierst!“ Sobald Dein Nebenmann auf Deiner Stirne Mißmut und Verzweiflung liest, so ist alles aus! Sehr oft aber ist man im Unglücke ungerecht gegen Menschen. Jede kleine böse Laune, jede kleine Miene von Kälte deutet man auf sich.
„Gegenwart des Geistes ist ein seltenes Geschenk des Himmels!“ „Ich rate daher, wenn eine unerwartete Frage, ein ungewöhnlicher Gegenstand oder irgend etwas anders uns überrascht, nur eine Minute still zu schweigen und der Überlegung Zeit zu lassen, uns zu der Partei vorzubereiten, die wir einnehmen sollen. “ Schnelle übereilte Reaktionen können anderen und uns Schaden zufügen.
„So wenig als möglich lasset uns von anderen Wohltaten fordern und annehmen!“ • Früher oder später fordern Menschen für kleine Dienste unverhältnismäßige Gefälligkeiten zurück. Das hebt das Gleichgewicht im Umgang auf und raubt Freiheit. • Außerdem gehen Mitmenschen nicht gerne auf Forderungen zur Unterstützung ein. Aus diesem Grund ist es gut, wenig Bedürfnisse zu haben, mäßig zu sein und bescheidene Wünsche zu haben. „Wer aber von unzähligen Leidenschaften in rastlosem Taumel umhergetrieben wird, …, wen vorwitzige Neugier und ein unruhiger Geist treiben, sich in jeden unnützen Handel zu mischen, der wird freilich nie der Hilfe und Unterstützung fremder Leute sich entäußern können. “
Halte Dein Wort „Keine Regel ist so allgemein, keine so heilig zu halten, keine führt so sicher dahin, uns dauerhafte Achtung und Freundschaft zu erwerben, als die: Unverbrüchlich, auch in den geringsten Kleinigkeiten, Wort zu halten, seiner Zusage treu, und stets wahrhaftig zu sein in seinen Reden. “ „Es gibt keine Notlügen; noch nie ist eine Unwahrheit gesprochen worden, die nicht früh oder spät nachteilige Folgen für jedermann gehabt hätte; der Mann aber, der dafür bekannt ist, streng Wort zu halten und sich keine Unwahrheit zu gestatten, gewinnt gewiß Zutrauen, guten Ruf und Hochachtung!“
Pünktlichkeit in Wort und Tat • Sei streng, pünktlich, ordentlich, arbeitsam, fleißig in Deinem Berufe! • Bewahre Deine Papiere, Deine Schlüssel und alles so, daß Du jedes einzelne Stück im Dunkeln finden könntest! • Verleihe nie Gegenstände, die Dir geliehen wurden! • Geliehene Gegenstände bringe / schicke zu gehöriger Zeit eigenständig zurück
Allein? • „Interessiere Dich für andre, wenn Du willst, daß andre sich für Dich interessieren sollen! • Wer unteilnehmend, ohne Sinn für Freundschaft, Wohlwollen und Liebe, nur sich selber lebt, der bleibt verlassen, wenn er sich nach fremden Beistande sehnt. “
Vorsicht mit der Offenheit • „Zwei gründe hauptsächlich müssen uns bewegen, nicht gar zu offenherzig gegen die Menschen zu sein: • Zuerst die Furcht, unsre schwäche dadurch aufzudecken und mißbraucht zu werden, und dann die Überlegung, daß, wenn man die Leute einmal daran gewöhnt hat, ihnen nichts zu verschweigen, sie zuletzt von jedem unsrer kleinsten Schritte Rechenschaft verlangen, alles wissen, um alles zu Rate gezogen werden wollen. “
Unterhaltung bitte • Leute wollen unterhalten und amüsiert werden. Ein Vortrag muss durch Witz und gute Laune gewürzt werden. Lob und Schmeicheleien passen immer. „Daß es aber unter der Würde eines klugen Mannes ist, den Spaßmacher, und eines redlichen Mannes unwert, den niedrigen Schmeichler zu machen. …“ Der Mittelweg: „Nichts ist reizender und liebenswürdiger, als eine gewisse, frohe, muntre Gemütsart, die aus der Quelle eines schuldlosen, nicht von heftigen Leidenschaften in Tumult gesetzten Herzens hervorströmt. “
Leeres Geschwätz sei verbannt!!! „Gehe von niemand und laß niemand von Dir, ohne ihm etwas Lehrreiches oder etwas Verbindliches gesagt und mit auf den Weg gegeben zu haben: aber beides auf eine Art, die ihm wohltue, seine Bescheidenheit nicht empöre und nicht studiert scheine, daß er die Stunde nicht verloren zu haben glaube, die er bei Dir zugebracht hat, und daß er fühle, Du nehmtest Interesse an seiner Person, es gehe Dir von Herzen! …möchte, daß man auf sich acht hätte, nie etwas zu sagen, wovon der, welcher es anhören muß, weder Nutzen noch wahres Vergnügen haben, woran er weder mit dem Kopfe noch mit dem Herzen Anteil nehmen könnte. “
Achtung erlangen Um dauerhafte Achtung zu erlangen und Gesprächspartner in einer Unterhaltung zu halten, ist es wichtig darauf zu achten, dass Inhalte keinem zur Last werden und nicht anstößig wirken. Gespräche mit Lästerungen und Spott „können einigemale und bei einer gewissen Klasse von Menschen auch öfter gefallen; aber man flieht und verachtet doch in der Folge den Mann, der immer auf andrer Leute Kosten oder auf Kosten der Wahrheit die Gesellschaft vergnügen will. “
Anekdoten? „Erzähle nicht leicht Anekdoten, besonders nie solche, die irgend jemand in ein nachteiliges Licht setzen, auf bloßes Hörensagen nach! Sehr oft sind sie gar nicht auf Wahrheit gegründet oder schon durch so viele Hände gegangen, daß sie wenigstens vergrößert, verstümmelt worden, und dadurch eine wesentlich andre Gestalt bekommen haben. Vielfältig kann man dadurch unschuldigen guten Leuten ernstlich schaden und noch öfter sich selber großen Verdruß zuziehn. “
Stille Post? „Hüte Dich, aus einem Hause in das andre Nachrichten zu tragen, vertrauliche Tischreden, Familiengespräche, Bemerkungen, die Du über das häusliche Leben von Leuten, mit welchen Du viel umgehst, gemacht hast, und dergleichen auszuplaudern! Wenn dies auch eigentlich nicht aus Bosheit geschieht, so kann doch eine solche Geschwätzigkeit Mißtrauen gegen Dich und allerlei Zwist und Verstimmung veranlassen. “
Sei vorsichtig im Tadel und Widerspruche! Die Dinge haben immer zwei Seiten und manchmal fällt es schwer, die Perspektive zu wechseln und den Sachverhalt von einer anderen Seit zu sehen. „Urteile besonders nicht so leicht über kluger Leute Handlungen“, da sie ggf. „gute“ Gründe haben. Richte den Fokus lieber auf die in Deinen guten Handlungen dieser Person und gewichte diese mehr, als seinen „Fehler“. „Vor allen Dingen maße Dir nicht an, die Beweggründe zu jeder guten Handlung abwägen zu Wollen! Bei einer solchen Rechnung würden vielleicht mancher Deiner eigenen großen Taten verzweifelt klein erscheinen. Jedes Gute muß nach seiner Wirkung für die Welt beurteilt werden.
Ermüde Deine Gesprächspartner nicht „…die Gabe, mit wenig kernigen Worten viel zu sagen, durch Weglassung kleiner unwichtiger Details die Aufmerksamkeit wach zu erhalten, und dann wieder, zu einer andern Zeit, die Geschicklichkeit, einen nichtbedeutenden Umstand durch die Lebhaftigkeit der Darstellung interessant zu machen – das ist die wahre Kunst der gesellschaftlichen Beredsamkeit!“ Rede nicht zuviel! Sie haushälterisch mit Spendung von Worten und Kenntnissen!
Ungerecht und lästig! Es gibt Menschen, die nur empfangen und nie geben wollen: sie erwarten amüsiert, unterrichtet, gelobt, bezahlt, gefüttert und nicht gelangweilt zu werden. Andererseits gibt es Menschen, die lediglich ihre eigene Person, ihre häuslichen Umstände, ihre Verhältnisse, ihre Taten und ihre Berufsgeschäfte zum Gegenstand ihrer Unterhaltung machen. Sie wissen außerdem, wie sie Inhalte anderer nutzen, um wieder über sich reden zu können.
Bescheidenheit ist eine Zier … „Rede also nicht zu viel von Dir selber, außer in dem Zirkel Deiner vertrautesten Freunde, von welchen Du weißt, daß die Sache des einen unter ihnen eine Angelegenheit für alle ist; und auch da bewache Dich, daß Du nicht Egoismus zeigest. … Bescheidenheit ist eine der liebenswürdigsten Eigenschaften und macht um so vorteilhaftere Eindrücke, je seltener diese Tugend in unseren Tagen wird. Sei also nicht bereit, jedermann Deine Schriften unberufen vorzulegen, Deine Anlagen zu zeigen und Deine rühmlichen Handlungen zu erzählen. … zeige in keiner Gesellschaft ein solches Übergewicht, daß andre verstummen, sich in schlechtem Lichte zeigen müssen!“
Verschiedenes • Widersprich Dir selbst nicht. Prüfe lieber länger, bevor Du revidieren musst. • Wiederhole nicht ständig Deine Anekdoten, Späße, Wortspeile etc. • Würze Deine Unterhaltung nicht mit Zweideutigkeiten oder Anzüglichkeiten. • Flicke keine platten Gemeinsprüche in Deine Reden ein. • Belästige nicht mit unnützen Fragen. • Lerne Widerspruch ertragen – werde nicht hitzig oder grob im Zanke!
• „Man respektiere das, was anderen ehrwürdig ist. Man lasse jedem die Freiheit in Meinungen, die wir selbst verlangen. “ • „Halte Dich über niemandes Gestalt, Wuchs und Bildung auf!“ • „Briefwechsel ist schriftlicher Umgang“: keine „leeren Briefe bitte, sondern inhaltlich einen Nutzen oder reine Freude bringend • Mache Dich nicht lustig über andre. „Ist er dumm, so hast Du wenig Ehre von dem Witz. “ Ist er es nicht, erwarte die Retourkutsche. • Man hüte sich, bei seinen Mitmenschen unangenehme Dinge in Erinnerung zu bringen. • Tue so, als hörest Du es nicht, wenn jemand einen Dritten unangenehme Dinge sagt oder ihn beschämt • Wenn Dir Langeweile gemacht wird, dann bleibe geduldig und denke einfach an etwas anderes
• Verschwiegenheit ist eine der wichtigsten Tugenden im gesellschaftlichen Leben und wird täglich seltener. Kluge Verschwiegenheit statt Mysteriösität • Ausreden lassen • Was uns dargereicht wird, ist anzunehmen, auch wenn wir nichts davon halten, „damit der andre nicht die Mühe habe, es unsertwegen in der Hand zu tragen. “ • Durch Studium und Achtsamkeit seinen Vortrag und seinen Umgang mit Menschen verbessern, um das Miteinander angenehm zu machen. • Gesellschaftliche Unschicklichkeiten vermeiden wie: während der Predigt schlafen, in Konzerten plaudern, sich so platzieren, dass nicht über uns hinweg gesehen werden kann, in eine Versammlung später zu kommen, früher wegzugehen…
• „Sei, was Du bist, immer ganz und immer derselbe!“ – Mit wechselnden Gemütern ist schlecht umzugehen. • Keine menschl. Gesellschaft ist so schlecht, dass wir nicht irgendetwas daraus lernen, eine Erfahrung machen oder neue Gedanken mitnehmen könnten. • „Wähle die Weisern zu Deinem Umgange“, um zu lernen. Doch umgebe Dich auch mit Menschen, die von Dir lernen können. • Willst Du gelobt werden und gefallen, lobe andere und schenke ihnen Deine Aufmerksamkeit. Wie viele bedanken sich für das gute Gespräch, obwohl nur sie gesprochen haben …
Schlechte Nachrichten? „Es gibt der wahrhaft, mißvergnügten, unangenehmen, ängstlichen Augenblicke so viele in der Welt, daß es wohl brüderliche Pflicht ist, alles hinwegzuräumen, was die Last der wirklichen und eingebildeten Plagen auch nur um ein Sandkorn erschweren kann. … Überhaupt muß man so wenig als möglich die Leute in Verlegenheit setzen, vielmehr sich bemühn, wenn auch jemand im Begriff ist, eine Unvorsichtigkeit zu begehn oder sonst beschämt zu werden, ihm diese Verlegenheit zu ersparen oder die Sache auf irgendeine Weise wieder ins Reine zu bringen. “
Bleib bei Dir „Bekümmere Dich nicht um Handlungen Deiner Nebenmenschen, insofern sie nicht Bezug auf Dich oder so sehr auf die Moralität im Ganzen haben, daß es Verbrechen sein würde, darüber zu schweigen. Ob jemand langsam oder schnell geht, viel oder wenig schläft, prächtig oder lumpig gekleidet ist, Wein oder Bier trinkt, Schulden oder Kapitalien macht, eine Geliebte hat oder nicht – was geht es Dich an, wenn Du nicht sein Vormund bist!“
Mache einen Unterschied … „Mache einigen Unterschied in Deinem äußern Betragen gegen die Menschen, mit denen Du umgehst, in den Zeichen von Achtung, die Du ihnen beweisest. Reiche nicht jedem Deine rechte Hand dar. Umarme nicht jeden. Drücke nicht jeden an Dein Herz. Was bewahrest Du den Bessern und Geliebten auf, und wer wird Deinen Freundschaftsbezeigungen trauen, ihnen Wert beilegen, wenn Du so verschwenderisch in Austeilung derselben bist? “
Tradierte Langeweile? Zuweilen leben Menschen in einer Gemeinschaft, „die allen zusammen und jedem einzelnen unendliche Langeweile machen. Dennoch glauben sie, sich den Zwang antun zu müssen, diese Lebensart fortzuführen. “ … „Hat man Gewicht bei seinen Mitbürgern und Nachbarn, so ist es Pflicht, alles dazu beizutragen, den Ton vernünftiger zu stimmen. “
„Beurteile die Menschen nicht nach dem, was sie reden, sondern nach dem, was sie tun!“ „Richte Deine Aufmerksamkeit auf die kleinen Züge, nicht auf die Haupthandlungen, z denen jeder sich in seinen Staatsrock streckt. Gib acht auf die Laune, die ein gesunder Mann beim Erwachen vom Schlafe hat, …; ob er lieber allein seinen Weg geht oder sich immer an eines anderen Arm hängt; ob er in der geraden Linie fortschreiten kann oder seines Nebengängers Weg durchkreuzt, oft an andre stößt und ihnen auf die Füße tritt; ob er durchaus keinen Schritt allein tun, sondern stets Gesellschaft haben, immer sich an andre anschließen, auch um die geringsten Kleinigkeiten erst Rat fragen; ob er gern andern in die Rede fällt, niemand zu Wort kommen läßt; ob er gern geheimnisvoll tut …. . “
…habe immer ein gutes Gewissen! „Bei keinem Deiner Schritte müsse Dir Dein Herz über Absicht und Mittel Vorwürfe machen dürfen. Gehe nie schiefe Wege und baue dann sicher auf gute Folgen, auf Gottes Hilfe und auf Menschenhilfe in der Not. Und verfolgt Dich auch wohl eine Zeitlang ein widriges Geschick, so wird doch die selige Überzeugung von der Unschuld Deines Herzens, von der Redlichkeit Deiner Absichten Dir ungewöhnliche Kraft und Heiterkeit geben; Dein kummervolles Antlitz wird im Umgange mehr, weit mehr Interesse erwecken als die Fratze des lächelnden, grinsenden, glücklich scheinenden Bösewichts. “
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