Kinderarmut von Jessica HeiHasala Jessica Trumpf Gliederung Definition

Kinderarmut von: Jessica Heiß-Hasala & Jessica Trumpf

Gliederung • Definition • Zahlen & Fakten – Deutschland • Zahlen & Fakten – weltweit • Ursachen • Ausmaß & Folgen • Maßnahmen • Kinderhilfsorganisationen • UN - Kinderechtskonventionen

Armut Absolute Armut Relative Armut

Armut - Definition Absolute Armut = „wenn die lebensnotwendigen Grundlagen wie Essen, Kleidung, Wohnung oder medizinische Versorgung fehlen wenn das physische Existenzminimum nicht mehr garantiert ist. “ (Reichwein 2012: 31) • Laut Weltbank: Menschen, die weniger als $ 1, 90 am Tag zur Verfügung haben • Auch existenzielle oder primäre Armut genannt • In Deutschland nahezu nicht vorhanden, wenn dann bei Obdachlosen & Straßenkindern

Armut - Definition Relative Armut = „Personen, die über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist. “ (Reichwein 2012: 31 f. ) • Ändert sich mit dem Lebensstandard des Landes • Als betroffen gelten Menschen, dessen Einkommen geringer als 60% des mittleren Netto-Einkommens der Gesamtbevölkerung beträgt

Kinderarmut - Definition Kinderarmut = „eine Armut welche Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr betrifft. Es handelt sich dabei um die Unterversorgung in verschiedensten Lebensbereichen und -situationen, beispielsweise Kleidung oder Fördermittel. “ (Reichwein 2012: 41 f. )

Zahlen & Fakten - Deutschland

Zahlen & Fakten – Deutschland

Zahlen & Fakten – Deutschland

Zahlen & Fakten - weltweit • Jedes vierte Kind weltweit ist mangelernährt • In Ländern wie Sierra Leone und Afghanistan erlebt bis heute jedes vierte Kind nicht einmal seinen fünften Geburtstag • 143 Millionen Kinder haben durch die AIDS-Epidemie Mutter, Vater oder beide Eltern verloren. Viele von ihnen leben in extremer Armut, immer mehr sind ganz sich selbst überlassen und müssen die Schule abbrechen. Viele haben keine Wahl, als sich für Nahrungsmittel oder etwas Geld zu prostituieren oder zu betteln.

Überleben – keine Selbstverständlichkeit

Die häufigsten Todesursachen bei Kindern

UNICEF-Jahresbericht „Zur Situation der Kinder in der Welt 2006“

Zahlen & Fakten - weltweit • Jedes Jahr werden ungefähr 55 Prozent (48 Millionen) aller Geburten in den Entwicklungsländern nicht registriert • 171 Millionen Kinder unter 18 Jahren arbeiten unter Bedingungen, die ihrer Gesundheit schaden. 8, 4 Millionen von ihnen in sklavenähnlichen Verhältnissen. Mehr als 70 Millionen arbeitende Kinder sind nicht einmal zehn Jahre alt • Es gibt weltweit über 100 Millionen Straßenkinder • Mehr als eine Million Kinder sitzen weltweit in Gefängnissen

Relative Armut

Ursachen für Kinderarmut Elternarmut = Kinderarmut • Trennungen & Scheidungen • Kurzfristige & langfristige Arbeitslosigkeit • Kinderreiche Familien • Familien mit Migrationshintergrund • Gesellschaftsstrukturelle Problematiken, Polarisierung von arm und reich

Ausmaß & Folgen • Psychische Auffälligkeiten • Ausgrenzung, Beeinträchtigung der Chancengleichheit • Geringeres Gesundheitsbewusstsein • Übergewicht • Nikotinabhängigkeit • Störungen der Sprachentwicklung und Koordinationsschwierigkeiten • Unzufriedenheit, niedriges Wohlbefinden, Einsamkeitsgefühle, häufigere Ängste & Sorgen (insbesondere die Zukunft betreffend)

Maßnahmen - Deutschland Kindergeld • Kindergeldsatz nach § 6 BKKG: - 1. Und 2. Kind erhalten jeweils 192€ - Das 3. Kind erhält 198€ - Das 4. Und jedes weitere Kind erhalten jeweils 223€

Maßnahmen – Deutschland Hartz IV Regelbedarfssätze (Vergleich zum Jahr 2016) Alleinerziehend/Alleinstehend 409€ (+5€) Regelbedarfsstufe 1 Erwachsene nicht erwerbsfähige/Behinderte 409€ (+5€) Regelbedarfsstufe 1 Paare je Partner/Bedarfsgemeinschaft 368€ (+4€) Regelbedarfsstufe 2 Erwachsene Behinderte in stationären Einrichtungen 327€ (+3€) Regelbedarfsstufe 3 Nicht erwerbsfähige Erwachsene unter 25 im Haushalt der Eltern 327€ (+3€) Regelbedarfsstufe 3 Jugendliche vom 15. – 18. Lebensjahr 311€ (+5€) Regelbedarfsstufe 4 Kinder vom 7. – 14. Lebensjahr 291€ (+21€) Regelbedarfsstufe 5 Kinder bis Vollendung des 6. Lebensjahr 237€ (unverändert) Regelbedarfsstufe 6

Maßnahmen - Deutschland Kinderzuschlag • Eigener Bedarf gedeckt, der Kinder jedoch nicht • Voraussetzung: Kein Bezug von ALG II und Sozialhilfe, Kinder im selben Haushalt leben, das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, Paare ein Mindesteinkommen von 900€ haben und alleinerziehende von 600€ Finanzielle Unterstützung bei Kinderbetreuung • dies ist je nach Bundesland verschieden, die Kommunen beteiligen sich an den Kosten. Auch spielt hier das Einkommen der Eltern eine zentrale Rolle. Stuttgart Bonuscard

Maßnahmen - Deutschland Bildungs–und Teilhabeleistungen – – – Zahlungen Schul- und Kitaausflüge, Schulmaterialien der Kinder, ÖPNV – Tickets für den Schulweg Unterstützung bei Nachhilfestunden, Mahlzeiten in der Schule und Kita sowie die – Förderung der Beiträge in Vereinen Beispiel Stadt Stuttgart – Bonuscard – Kostenfreie Betreuung in Kita , Hort und Grundschule – Mittagessen für 1€ – Kostenlose Teilnahme an Waldheimen – 90%ige Übernahme der Musikschule – 50€ für Schulbedarf (wird von der Schule verwendet) – 100€ Sachmittelbedarf für Kita und Schule – VVS – Ticket wird subventioniert Weitere Partner – – Wilhelma Museen Schwäbische Tafel Sozialkaufhäuser

Maßnahmen Deutschland Hilfe bei Trennung und Scheidung • Unterhaltsvorschussgesetz - Alleinerziehende die keinen oder unregelmäßig Unterhaltszahlungen des anderen Elternteils erhalten Unterhaltsvorschuss - Bisher: Nur bis 12 Jahre und nur 72 Monate - Jetzt: Bis 18 Jahre und unbegrenzte Unterhaltszahlung • Auszahlung - Für Kinder von 0 -5 Jahre werden 150€ ausgezahlt. - Für Kinder zwischen 5 -12 Jahren werden 201€ zugesteuert - Und für Kinder von 12 -18 Jahren 268€

Maßnahmen - Deutschland Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt § 27 - 48 SGBXII) • Je nach Regelbedarfsstufe, wird der Betrag der finanziellen Unterstützung durch Sozialhilfe berechnet. • Übernahme von: - Wohnungskosten - Heizungskosten - Übernahme - Pflege- und Rentenversicherungsbeiträge - Ggf. Übernahme von Schulden

Kinderhilfsorganisationen: • • UNICEF • SOS-Kinderdorf • Brot für die Welt Save the Children World Vision • • Die Arche • ….

Kinderhilfsorganisationen: UNICEF = Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations International Children’s Emergency Fund) • Auftrag: Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Richtschnur für die weltweite Arbeit ist die UN-Konvention über die Rechte des Kindes und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. • UNICEF ist überall dort im Einsatz, wo Kinder in Not sind oder benachteiligt werden. In über 150 Ländern setzt sich UNICEF dafür ein, dass Kinder medizinisch versorgt werden, sauberes Trinkwasser haben, zur Schule gehen können und vor Gewalt und Ausbeutung geschützt sind.

UN - Kinderechtskonvention In der Kinderrechtskonvention sind u. a. folgende Kinderrechte festgelegt worden: • Keine Benachteiligung von Kindern • Achtung des Privatlebens und der Würde der Kinder • Mitbestimmungsrecht und freie Meinungsäußerung. • das Recht auf Informationen • das Recht auf Bildung und Ausbildung • das Recht auf Spiel, Erholung und Freizeit • das Recht auf besonderen Schutz im Krieg und auf der Flucht • das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung • das Recht auf Gesundheit • das Recht auf Geborgenheit, Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause • das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung bei einer Behinderung.

Quellen • BUNDESMINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES, 2017. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung [Online-Quelle]: Lebenslagen in Deutschland [Zugriff am 24. 11. 2017]. Verfügbar unter: http: //www. bmas. de/Shared. Docs/Downloads/DE/PDF-Pressemitteilungen/2017/5 -arbkurzfassung. pdf? __blob=publication. File&v=2 • BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIEN, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND, 2017 a. Ausweitung des Unterhaltsvorschusses [Online-Quelle] [Zugriff am 23. 11. 2017]. Verfügbar unter: https: //www. bmfsfj. de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/ausweitung-des-unterhaltsvorschusses-/113572 • BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIEN, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND, 2017 b. Hilfe und Beratung für Familien mit geringem Einkommen [Online-Quelle] [Zugriff am 22. 11. 2017]. Verfügbar unter: http: //www. familienwegweiser. de/wegweiser/stichwortverzeichnis, did=133836. html • BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT UND ENTWICKLUNG, 2017. Armut [Online. Quelle] [Zugriff am 24. 11. 2017]. Verfügbar unter: https: //www. bmz. de/de/service/glossar/A/armut. html • BUTTERWEGGE, Christoph und Michael KLUNDT, Hrsg. , 2003. Kinderarmut und Generationengerechtigkeit: Familienund Sozialpolitik im demografischen Wandel. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. • BUTTERWEGGE, Christoph, 2005. Maßnahmen zur Verringerung und Vermeidung von Kinderarmut [Online-Quelle] [Zugriff am 22. 11. 2017]. Verfügbar unter: https: //www. boeckler. de/wsimit_2005_05_butterwegge. pdf • CREMER, Georg, 2016. Armut in Deutschland: Wer ist arm? Was läuft schief? Wie können wir handeln? Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für Politische Bildung. Bonn: bpb Bundeszentrale für politische Bildung.

Quellen • DEUTSCHER BUNDESTAG, 2017 a. Kinderarmut in Deutschland [Online-Quelle]: Überblick über aktuelle Zahlen und Studien [Zugriff am 29. 11. 2017]. Verfügbar unter: https: //www. bundestag. de/blob/514144/9806 e 9989 a 225 bde 4 d 71460 aac 021 a 6 a/wd-9017 -17 -pdf-data. pdf • DEUTSCHER BUNDESTAG, 2017 b. Kinderarmut in Deutschland [Online-Quelle]: Überblick über aktuelle Zahlen und Studien. • DEUTSCHES KOMITEE FÜR UNICEF, 2016. Geschäftsbericht 2016 [Online-Quelle]. • DIE BUNDESREGIERUNG, 2016. Die Regelsätze steigen ab 2017 [Online-Quelle] [Zugriff am 23. 11. 2017]. Verfügbar unter: https: //www. bundesregierung. de/Content/DE/Artikel/2016/09/2016 -09 -21 -erhoehung-regelbedarf. html • LANDESHAUPTSTADT STUTTGART, 2017. Bonuscard [Online-Quelle]. Verfügbar unter: https: //www. stuttgart. de/item/show/460653 • REICHWEIN, Eva, 2012. Kinderarmut in der Bundesrepublik Deutschland: Lebenslagen, gesellschaftliche Wahrnehmung und Sozialpolitik. 1. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / Springer Fachmedien Wiesbaden Gmb. H. • SEILS, Eric und Jutta HÖHNE, April 2017. III. WSI-KINDERARMUTSBERICHT: [Online-Quelle]: Kinderarmut&Flüchtlingskrise [Zugriff am 29. 11. 2017]. Verfügbar unter: https: //www. boeckler. de/pdf/wsi_vm_kinderarmut_2015. pdf • UNICEF, 2006. Zur Situation der Kinder in der Welt [Online-Quelle]: Zusammenfassung [Zugriff am 24. 11. 2017]. Verfügbar unter: https: //www. unicef. de/blob/9420/29 b 813 f 96 c 30826415 f 2264028 cfab 47/i 0094 -sowcr-info-2005 -pdf-data. pdf

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!!!

Diskussionsfragen: • Wer trägt die Schuld an der (Kinder-)Armut? • Was müsste eurer Meinung nach passieren, um Kinderarmut zu beenden? Was könnte insbesondere die Soziale Arbeit dafür tun?