Joseph Freiherr von Eichendorff Im Abendrot Wir sind

Joseph Freiherr von Eichendorff Im Abendrot Wir sind durch Not und Freude Gegangen Hand in Hand, Vom Wandern ruhen wir beide Nun überm stillen Land. n e ein z t a s n o i t a t e r p r e t n In e d n i f Rings sich die Täler neigen, Es dunkelt schon die Luft, Zwei Lerchen nur noch steigen Nachträumend in den Duft. Tritt her und laß sie schwirren, Bald ist es Schlafenszeit, Daß wir uns nicht verirren In dieser Einsamkeit. O weiter, stiller Friede! So tief im Abendrot, Wie sind wir wandermüde – Ist das etwa der Tod?

Joseph Freiherr von Eichendorff Im Abendrot Wir sind durch Not und Freude Gegangen Hand in Hand, Vom Wandern ruhen wir beide Nun überm stillen Land. Rings sich die Täler neigen, Es dunkelt schon die Luft, Zwei Lerchen nur noch steigen Nachträumend in den Duft. Tritt her und laß sie schwirren, Bald ist es Schlafenszeit, Daß wir uns nicht verirren In dieser Einsamkeit. O weiter, stiller Friede! So tief im Abendrot, Wie sind wir wandermüde – Ist das etwa der Tod?

Joseph Freiherr von Eichendorff Im Abendrot Wir sind durch Not und Freude Gegangen Hand in Hand, Vom Wandern ruhen wir beide Nun überm stillen Land. Rings sich die Täler neigen, Es dunkelt schon die Luft, Zwei Lerchen nur noch steigen Nachträumend in den Duft. Tritt her und laß sie schwirren, Bald ist es Schlafenszeit, Daß wir uns nicht verirren In dieser Einsamkeit. O weiter, stiller Friede! So tief im Abendrot, Wie sind wir wandermüde – Ist das etwa der Tod? Stimmung des Gedichts Konnotationen: § Titel – Abendrot (2 x), Schlafenszeit, Tod = das Ende des Tages § Not und Freude = Höhen und Tiefen § Hand in Hand = gemeinsam § Einsamkeit = nicht mehr gemeinsam aussagekräftige Verben: § ruhen, neigen, dunkeln, nachtträumend = ein Ende finden aussagekräftige Adjektive: § still (2 x), wandermüde = leer, ausgebrannt

Joseph Freiherr von Eichendorff Im Abendrot Wir sind durch Not und Freude Gegangen Hand in Hand, Vom Wandern ruhen wir beide Nun überm stillen Land. Rings sich die Täler neigen, Es dunkelt schon die Luft, Zwei Lerchen nur noch steigen Nachträumend in den Duft. Tritt her und laß sie schwirren, Bald ist es Schlafenszeit, Daß wir uns nicht verirren In dieser Einsamkeit. O weiter, stiller Friede! So tief im Abendrot, Wie sind wir wandermüde – Ist das etwa der Tod? Form des Gedichts äußerer Aufbau: § 4 Strophen mit je 4 Quartetten = Gleichklang, Ausgeglichenheit § fast gleichmäßiger Wechsel von Zeilenstil und Zeilensprung = gleichbleibender Rhythmus § alle Versanfänge groß = Gedanken gleichwertig § ein Ausrufezeichen = besonders wichtig § ein Fragesatz = Ungläubigkeit § ein Gedankenstrich = besonders wichtig lyrisches Ich: § wir = der Sprecher schließt sich ein, spricht den anderen auch an (Tritt, laß) Metrik: § Jambus = gleichbleibender Rhythmus (eine Ausnahme – 1. Strophe, dritter Vers) Reim: § Kreuzreim = gleichbleibender Rhythmus

Joseph Freiherr von Eichendorff Im Abendrot Wir sind durch Not und Freude Gegangen Hand in Hand, Vom Wandern ruhen wir beide Nun überm stillen Land. Rings sich die Täler neigen, Es dunkelt schon die Luft, Zwei Lerchen nur noch steigen Nachträumend in den Duft. Tritt her und laß sie schwirren, Bald ist es Schlafenszeit, Daß wir uns nicht verirren In dieser Einsamkeit. O weiter, stiller Friede! So tief im Abendrot, Wie sind wir wandermüde – Ist das etwa der Tod? Sprache des Gedichts sprachliche Bilder: § Not und Freude = Höhen und Tiefen § Hand in Hand = gemeinsam § Schlafenszeit = Lebensende/Tod § wandern (2 x) = langer Lebensweg Symbole: § Lerchen = Fröhlichkeit/Leben § Abendrot (2 x) = Besinnlichkeit Ellipse: § 4. Strophe, 1. Vers = Zusammenfassung

Joseph Freiherr von Eichendorff Interpretationsansatz Im Abendrot Das Gedicht von Joseph von Eichendorff „Im Abendrot“ wurde im Jahr 1837 Wir veröffentlicht sind durch Notund undgehört Freudesomit in die Epoche der Romantik. Es beschreibt, wie Gegangen Hand in Hand, zwei Menschen – möglicherweise ein Ehepaar – auf ihr Leben zurück blicken. Sie Vomhaben Wandern ruheneinen wir beide vielleicht Großteil ihres Lebens gemeinsam verbracht, haben Höhen Nunund überm stillen Land. Tiefen erlebt und sind dabei stets „Hand in Hand“ gegangen. Jetzt spüren sie, dass sich das Leben neigt. Sie sind „müde“ (4. Strophe, 3. Vers), wahrscheinlich alt. Rings sich die„dunkelt Täler neigen, Die Luft schon“ (2. Strophe, 2. Vers), wie es am Ende des Tages, („im Es dunkelt schon die Luft, Abendrot“ (Titel, 4. Strophe, 2. Vers) der Fall ist. Die Grundstimmung des Zwei. Gedichts Lerchenist nurgetragen, noch steigen ruhig, gefasst. Dies wird deutlich, z. B. an den Adjektiven Nachträumend in den 4. Duft. „still“ (1. Strophe, Vers und 4. Strophe, 1. Vers) und „wandermüde“ (4. Strophe, 3. Vers). Tritt. Bestärkt her und wird laß sie schwirren, dieses Gefühl des Getragenen, Gleichklingenden durch die Bald. Verwendung ist es Schlafenszeit, des Jambus (Betonung jeder 2. Silbe) und durch die Gleichförmigkeit Daßdes wir Reims uns nicht verirren (Kreuzreim). In dieser Einsamkeit. Eichendorff verwendet das Symbol der Lerche (2. Strophe, 3. Vers). Dies steht für Freude, Heiterkeit. Die beiden sind also keineswegs unglücklich oder angesichts O weiter, stillerpanisch. Friede! Sie sind sich bewusst, dass sie am Ende ihres Weges des Todes So tief im Abendrot, angekommen sind. Dessen ungeachtet wird das Leben in seiner Heiterkeit auch Wienach sind wir wandermüde – ihnen weitergehen. Ist das … etwa der Tod?
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