Januar Zum Neujahr Mit einem Taschenkalender an tausend

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Januar Zum Neujahr Mit einem Taschenkalender, an tausend Wünschen, federleicht, Wird sich kein Gott

Januar Zum Neujahr Mit einem Taschenkalender, an tausend Wünschen, federleicht, Wird sich kein Gott noch Engel kehren, ja wenn es so viel Flüche wären. Dem Teufel wären sie zu seicht, doch wenn ein Freund in Lieb und Treu Dem andern den Kalender segnet, so steht ein guter Geist dabei. Du denkst an mich, was Liebes dir Eduard Mörike begegnet, Bitte ob dir‘s auch ohne das beschieden klicken

Februar Vorfrühlin g Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung an der Wiesen aufgedecktes

Februar Vorfrühlin g Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung an der Wiesen aufgedecktes Grau. Kleine Wasser ändern die Betonung. Zärtlichkeiten, ungenau. Greifen nach der Erde aus dem Raum, Wege gehen weit ins Land und zeigens. Rainer Maria Rilke Unvermutet siehst du seines Steigens Ausdruck in dem

März Im Frühling Leise sank von dunklen Schritten der Schnee, im Schatten des Baums

März Im Frühling Leise sank von dunklen Schritten der Schnee, im Schatten des Baums heben die rosigen Lider Liebende. Immer folgt den dunklen Rufen der Schiffer Stern und Nacht; und die Ruder schlagen leise im Takt. Balde an verfallener Mauer blühen die Veilchen. Georg die Trakl Schläfe des Er grünt so stille Einsamen.

April Das ist die Drossel, die da schlägt. Der Frühling, der mein Herz bewegt;

April Das ist die Drossel, die da schlägt. Der Frühling, der mein Herz bewegt; Ich fühle, die sich hold bezeigen. Die Geister aus der Erde steigen. Theodor Storm Das Leben fließet wie ein

Mai Im wunderschönen Monat Mai Im wunderschönen Als alle Knospen sprangen, Da ist in

Mai Im wunderschönen Monat Mai Im wunderschönen Als alle Knospen sprangen, Da ist in meinem Herzen Die Liebe aufgegangen. Als alle Vögel sangen Im wunderschönen Monat Mai Da hab ich ihr gestanden Mein Sehnen und Verlangen. Heinrich Heine

Juni Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst. Dass sie im

Juni Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst. Dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst. Die Luft ging durch das Fenster die Ähren wogten sacht Es rauschten leis‘ die Wälder so sternklar war die Nacht. Joseph von Eichendorff Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.

Juli Klingt im Wind ein Wiegenlied, Sonne warm hernieder sieht, Seine Ähren senkt das

Juli Klingt im Wind ein Wiegenlied, Sonne warm hernieder sieht, Seine Ähren senkt das Korn, Rote Beere schwillt am Dorn, Schwer von Segen ist die Flur – Junge Frau, was spinnst du nur? Theodor Storm

August Somme r Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze Und von den

August Somme r Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze Und von den Auen dränget uns die Glut: Doch dort am Wasserfall, am Felsensitze Erquickt ein Trunck, erfrischt ein Wort das Blut. Der Donner rollt, schon kreuzen sich die Blitze, Die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut, Johannnach Wolfgang von Goethe Dem Tosen kracht schnell ein knatternd Schmettern;

September Fülle Genug ist nicht genug! Gepriesen werde der Herbst! Kein Ast, der seiner

September Fülle Genug ist nicht genug! Gepriesen werde der Herbst! Kein Ast, der seiner Frucht entbehrte! Tief beugt sich mancher allzu reich beschwerte, Der Apfel fällt mit dumpfem Laut zur Erde. Genug ist nicht genug! Es lacht im Laube! Die saftige Pfirchsche winkt dem durstgen Munde! Conrad Ferdinand Meyer Die truncknen Wespen summen in die Runde:

Oktober Herbstbil d Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist

Oktober Herbstbil d Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atmete man kaum. Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah, Die schönsten Früchte ab von jedem Baum. O stört sie nicht, die Feier der Friedrich Hebbel Natur! Dies ist die Lese, die selber hält,

November Blätterfall Der Herbstwald raschelt um mich her. Ein unabsehbar Blättermeer Entperlt dem Netz

November Blätterfall Der Herbstwald raschelt um mich her. Ein unabsehbar Blättermeer Entperlt dem Netz der Zweige. Du aber, dessen schweres Herz Mitklagen will den großen Schmerz: Sei stark, sei stark und schweige. Du lerne lächeln, wenn das Laub Dem leichteren Wind ein Christian Morgenstern leichter Raub

Dezember Winternac Wie ist so herrlich ht die Winternacht Es glänzt der Mond in

Dezember Winternac Wie ist so herrlich ht die Winternacht Es glänzt der Mond in voller Pracht Mit den silbernen Sternen am Himmelszelt. Es zieht der Frost durch Wald und Feld Und überspinnet jedes Reis Und alle Halme winterweiß. Er hauchet über dem See und im Nu Noch eh‘ wir‘s denken, friert er zu. So hat der Winter auch unser gedacht Und über Nacht uns Freude gebracht. Hoffmann Fallersleben Nun wollen wirvon auch dem Winter