IVR 2 Weiterbildung Blutzuckermessung Samariterverband des Kantons Solothurn

IVR 2 -Weiterbildung Blutzuckermessung © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 1

Sequenzablauf über 70 Minuten • Ziele • Theorie Blutzucker (Teil 1) • Symptome und Erste Hilfe • Theorie Blutzucker (Teil 2) • Blutzuckermessung (Praxis) • Puffer © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 2

Ziel der Sequenz Jede Teilnehmende § kennt die Symptomen – der Hypoglykämie (Unterzuckerung) – der Hyperglykämie (Überzuckerung) § führt eine Blutzuckermessung richtig durch © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 3

Theorie Blutzucker © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 4

Theorie Blutzucker • Warum brauchen wir Zucker? • Zuckertypen • Was ist Insulin und Glukagon? • Was ist Diabetes Mellitus? • Symptome und Erste Hilfe • Wann wird BZ im San. D gemessen? • Was mache ich mit dem Zuckerwert? © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 5

Theorie Blutzucker Warum brauchen wir Zucker? • Wir sind ständig in Bewegung => Unser Körper braucht Energie • Die Nahrung ist unsere Energie und besteht aus - Kohlenhydrate (Zucker und Ballaststoffe / Stärke) - Fette - Eiweiss - Wasser - Mineralstoffe - Vitamine - Kohlehydrate sind: - Hauptenergiequelle - Leicht und schnell verdaulich - Kommen hauptsächlich aus Obst, Gemüse und Getreide - Nicht zu vergessen: Zucker, Rohzucker, Sirup, Honig, . . . © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 6

Theorie Blutzucker Zuckerarten • • • Glukose (Traubenzucker) Fructose (Fruchtzucker Saccharose (Haushaltzucker) Laktose (Milchzucker) Maltose (Malzzucker) • Bei der Verdauung wird die Kohlehydrate in Glukose umgewandelt • Glukose ist die Energie / Nahrung der Zellen • Überschüsse werden im Leber und Muskel gespeichert. • Bei zu grössen Überschüssen wird als Fett gespeichert © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 7

Theorie Blutzucker Was ist Insulin und Glukagon • Zwei Hormone aus dem Pankreas (Bauchspeicheldrüse) © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 8

Theorie Blutzucker Merkmalle des Insulins • • • Erlaubt die Glukose in den Zellen einzudringen Verursacht die Speicherung der Glukose ins Leber und Muskeln Sinkt der Blutzuckerspiegel Zu viel Insulin im Blut verursacht eine Hypoglykämie Zu wenig Insulin verursacht eine Hyperglykämie Alle 3 bis 6 Minuten wird Insulin vom Pankreas ins Blut geschüttet Merkmalle des Glukagons • Gegenspieler des Insulins • Bei normaler Ernährung ist die Ausschüttung ziemlich konstant • Erhöhte Ausschüttung bei: - Hypoglykämie - Stress - Lange dauernde starke Körperarbeit © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 9

Theorie Blutzucker Glukose- und Insulinspiegel © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 10

Theorie Blutzucker Was ist Diabetes mellitus • Name kommt aus: - Diabetes (griechisch) = Durchfluss - Mellitus (lateinisch) = honigsüss • Störung des Zuckerstoffwechsels (Der Körper kann mit Hilfe des Insulins die Konzentration des Zucker im Blut nicht regulieren) • Eng mit der Insulinausschüttung gekoppelt • Bei zu kleiner Insulinproduktion können die Zellen das Glukose nicht aufnehmen. Der Zuckerspiegel im Blut steigt und ein Teil des Zuckers gelangt im Harn. • Ist der Blutzuckerspiegel zu hoch => Hyperglykämie • Ist der Blutzuckerspiegel zu tief => Hypoglykämie • DM 1 (10%): Autoimmunerkrankung, die Insulinproduktion zerstört • DM 2 (90%): Reduzierung der Insulinproduktion im Alter (Altersdiabetes) © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 11

Theorie Blutzucker Symptome der Hypoglykämie / Unterzuckerung © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 12

Theorie Blutzucker Erste Hilfe bei Hypoglykämie / Unterzuckerung • Sicherung der Vitalfunktionen • Befragung des Patienten oder Angehörigen • Abgabe an ansprechbare Personen von: - «Schnell verwertbare» Zucker / Traubenzucker - Süssgetränke (kein «Cola Zero» oder «Light» Getränke) - Danach Kohlehydrate, wie Brot, Obst, «normale Süssigkeiten» • Bei bewusstlosen Personen - Rettungsdienst alarmieren - Wenn möglich Blutzucker bestimmen / messen - Keine Flüssigkeit / Nahrungen verabreichen © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 13

Theorie Blutzucker Symptome der Hyperglykämie / Überzuckerung © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 14

Theorie Blutzucker Erste Hilfe bei Hyperglykämie / Überzuckerung • • • Unterstützung bei der Insulingabe Abgabe von Flüssigkeit (1 Liter Wasser in einer Stunde) Körperliche Anstrengungen vermeiden Nicht einschlafen lassen / wach behalten Bei bewusstlosen Personen - Rettungsdienst alarmieren - Wenn möglich Blutzucker bestimmen / messen - Keine Flüssigkeit / Nahrungen verabreichen © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 15

Theorie Blutzucker (Teil 2) Wann wird der BZ im San. D gemessen? • Auf Anfrage eines Diabetikers (z. B. : hat sein Messgerät zu Hause vergessen) • Ein Patient ist bewusstlos und die Ursache ist nicht bekannt NUR WENN DIE ZEIT ES ERLAUBT. ES HAT KEINE PRORITÄT • An einen anderen Samariter als Übung / Training Jede Messung wird ins Postenjournal protokolliert mit: • Personalien • Blutzuckerwert • Abgegebene Anweisungen • Datum und Unterschrift © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 16

Theorie Blutzucker (Teil 2) Was mache ich mit dem Blutzuckerwert • Wir stellen nie eine Diagnose fest! • Bei Unterzuckerung (Hypoglykämie) wird Zucker / süsses Getränke verabreicht • Bei abnormale Werte wird ein Besuch zum Hausarzt empfohlen © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 17

Theorie Blutzucker (Teil 2) Was mache ich mit dem Blutzuckerwert „Hypoglykämie“ < 3. 5 mmol/l „Hyperglykämie“ > 7. 8 mmol/l (nüchtern) > 11. 0 mmol/l (2 Std nach essen) © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 18

Blutzuckermessung Notwendiges Material © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 19

Blutzuckermessung Wie führe ich eine Blutzuckermessung durch? • • • Hände des Patienten mit Seife waschen Material vorbereiten Nummer und Verfalldatum des Streifens überprüfen Einweghandschuhe anziehen Fingerkuppe mit Alkoholtupfer gut desinfizieren (wenn die Hände nicht gewaschen sind) Teststreifen öffnen und bereit stellen Stechhilfe „zusammendrücken“ und Sicherheitsteil wegdrehen Stechhilfe auf dem Fingerkuppen festdrucken und auslösen Ersten Blutstropfen mit Zellstofftupfer abwischen Teststreifen ins Messgerät stecken Blut auf dem Teststreifen aufziehen lassen (bis ein „Bipp“ tönt) Wert ablesen © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 20

Blutzuckermessung Wie führe ich eine Blutzuckermessung durch? • • Eventuell Teststreifen wieder in ihre Verpackung stecken Teststreifen aus dem Messgerät herausziehen Fingerkuppe desinfizieren Event Pflaster anlegen Ganzes gebrauchte Material in einer Hand nehmen Handschuhe (mit dem Material) abziehen Handschuhe mit dem Material in der zweiten Hand nehmen Zweiter Einweghandschuhe abziehen und das Ganze entsorgen © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 21

Abschluss der Sequenz Herzlichen Dank Gut zu wissen: © Samariterverband des Kantons Solothurn | Folie 22
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