Intelligente Spezialisierung und die Frderung von Innovationsclustern Prof

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„Intelligente Spezialisierung“ und die Förderung von Innovationsclustern Prof. Christian H. M. Ketels Institute for

„Intelligente Spezialisierung“ und die Förderung von Innovationsclustern Prof. Christian H. M. Ketels Institute for Strategy and Competitiveness Harvard Business School 23. März 2012 Berlin

Was ist „Intelligente Spezialisierung“? Warum braucht Europa „Intelligente Spezialisierung“? Welche Rolle spielen Cluster für

Was ist „Intelligente Spezialisierung“? Warum braucht Europa „Intelligente Spezialisierung“? Welche Rolle spielen Cluster für „Intelligente Spezialisierung“? Was bedeutet „Intelligente Spezialisierung“ für deutsche Regionen? 2 Copyright 2010 © Christian Ketels

Intelligente Spezialisierung - Was Bedeutet das im Kern? • Definition regionaler Wirtschaftsstrategien auf Basis

Intelligente Spezialisierung - Was Bedeutet das im Kern? • Definition regionaler Wirtschaftsstrategien auf Basis bestehender Stärken – Qualität des Wirtschaftsumfelds – Portofolio wirtschaftlicher Aktivitäten (Cluster) • Explizite Integration einer sektoralen Dimension in die regional Wirtschaftsstrategie • Systematische Entwicklung von Aktivitäten mit höherem Innovations -/Wertschöpfungsgrad – Innerhalb bestehender Cluster – In angrenzenden Clustern • Mobilisierung verfügbarer Mittel zur spezifischen Stärkung der regional definierten Strategie – EU, Bund 3 Copyright 2010 © Christian Ketels

Intelligente Spezialisierung – Warum Jetzt? • Suche nach neuen, nachhaltigeren Wachstumskonzepten • Zwang zum

Intelligente Spezialisierung – Warum Jetzt? • Suche nach neuen, nachhaltigeren Wachstumskonzepten • Zwang zum effizienteren Umgang mit öffentlichen Mitteln in der regionalen Wirtschaftsförderung Aber auch • Neue Erkenntnisse und Konzepte in den Bereichen Wachstum/Wettbewerbsfähigkeit und Regionalökonomie/Cluster 4 Copyright 2010 © Christian Ketels

Europäische Regionalpolitik Konvergenz Marktliberalisierung Stärkung der Aufholdynamik Divergenz (Core-Periperhy) Gegengewicht zu Agglomerationstendenzen Europäische Regionalpolitik

Europäische Regionalpolitik Konvergenz Marktliberalisierung Stärkung der Aufholdynamik Divergenz (Core-Periperhy) Gegengewicht zu Agglomerationstendenzen Europäische Regionalpolitik • Konvergenz hat zum Teil stattgefunden, aber ihre Nachhaltigkeit steht insbesonder in Südeuropa in Frage • Die Rolle regionalpolitischer Instrumente im Konvergenzprozeß wird allgemein als eher niedrig eingeschätzt 5 Copyright 2010 © Christian Ketels

Neue Ansätze der Wachstumspolitik Evolution traditioneller Ansätze Neuere Erkenntnisse Institutionen • Eine Bandbreite von

Neue Ansätze der Wachstumspolitik Evolution traditioneller Ansätze Neuere Erkenntnisse Institutionen • Eine Bandbreite von Faktoren ist relevant • Die für einen Standort zentralen Hebel für mehr Wachstum sind kontextabhängig Wissen Kapitalstock 6 Copyright 2010 © Christian Ketels

Neue Ansätze der Wachstumspolitik Dimensionen von Wettbewerbsfähigkeit Makroökonomische Faktoren Soziale Infrastruktur and Institutionen Mikroökonomische

Neue Ansätze der Wachstumspolitik Dimensionen von Wettbewerbsfähigkeit Makroökonomische Faktoren Soziale Infrastruktur and Institutionen Mikroökonomische Faktoren Makroökonomische Politik Unternehmen Cluster Wirtschaftsumfeld • Zentrale Entscheidungen auf Bundes- und EU-Ebene • Vielzahl von Entscheidungsträgern auf allen staatlichen Ebenen und im privaten Sektor • Erreichen von allgemein gültigen Standards entscheidend • Identifizierung kontextabhängiger Strategien entscheidend • Regionen sind eine kritische Handlungsebene 7 Copyright 2010 © Christian Ketels

Mikroökonomische Wettbwerbsfähigkeit und Cluster Wirtschaftliche Leistungskraft STÄRKEN Qualität des Wirtschaftsumfelds Cluster ERMÖGLICHEN 8 Copyright

Mikroökonomische Wettbwerbsfähigkeit und Cluster Wirtschaftliche Leistungskraft STÄRKEN Qualität des Wirtschaftsumfelds Cluster ERMÖGLICHEN 8 Copyright 2010 © Christian Ketels

Clusterpräsenz und regionales Wohlstandsniveau Einflußfaktoren für Einkommen, Beschäfigung und Innovation Quantifizierung • Spezialisierung in

Clusterpräsenz und regionales Wohlstandsniveau Einflußfaktoren für Einkommen, Beschäfigung und Innovation Quantifizierung • Spezialisierung in starken Clustern • Breite der Position innerhalb von Clustern • Position in miteinander verbundenen Clustern • Die Stärke des regionalen Clusterportfolios erklärt statistisch 40% der regionalen Variation von Löhnen; BSP per capita (Porter, 2003; EU, 2008) • Eine Verdoppelung der Stärke des regionalen Clusterportfolios geht statistich mit 40% höheren Löhnen einher (Porter, 2003) • Eine Verdoppelung der Stärke des regionalen Clusterportfolios mit einer Standardabweichung geht mit 3% höherem Beschäftigungswachstum einher (Delgado/Porter/ Stern, 2011) Weit weniger. . . • Spezialisierung in Clustern mit im allgemeinen hohen Löhnen Quelle: Porter/Stern/Delgado (2010), Porter (2003) 9 Copyright 2010 © Christian Ketels

Clusterpräsenz und regionale Gründungsdynamik CLUSTER Neue Branchen Neue Industrieweige entstehen häufiger, wenn sie Teil

Clusterpräsenz und regionale Gründungsdynamik CLUSTER Neue Branchen Neue Industrieweige entstehen häufiger, wenn sie Teil eines starken Clusters sind Neue Unternehmen haben eine höhere Überlebenschance, wenn sie Teil eines starken Clusters sind Überlebensrate neuer Unternehmen Neue Unternehmen zeigen höheres Beschäftigungswachstum, wenn sie Teil eines starken Clusters sind Neue Unternehmen entstehen häufiger, wenn sie Teil eines starken Clusters sind Beschäftigung in neuen Unternehmen Quelle: Porter, The Economic Performance of Regions, Regional Studies, 2003; Delgado/Porter/Stern, Clusters and Entrepreneurship, Journal of Economic Geography, 2010; Delgado/b. Porter/Stern, Clusters, Convergence, and Economic Performance, mimeo. , 2010. 10 Copyright 2010 © Christian Ketels

Clusterpräsenz und regionale Wirtschaftsentwicklung The San Diego Economy Hospitality and Tourism Climate and Geography

Clusterpräsenz und regionale Wirtschaftsentwicklung The San Diego Economy Hospitality and Tourism Climate and Geography Sporting and Leather Goods Transportation and Logistics Power Generation U. S. Military Communications Equipment Aerospace Vehicles and Defense Information Technology Analytical Instruments Education and Knowledge Creation Medical Devices Bioscience Research Centers 1910 1930 1950 Biotech / Pharmaceuticals 1970 1990 Source: Porter, Monitor Company, Council on Competitiveness (2003) • Bestehende Cluster haben einen hohen Einfluß darauf, welche neuen Cluster wo entstehen 11 Copyright 2010 © Christian Ketels

Neue Ansätze sektoraler Wirtschaftspolitik “Was” “Wie” Structural Transformation Clusters Economic Complexity • Machen, was

Neue Ansätze sektoraler Wirtschaftspolitik “Was” “Wie” Structural Transformation Clusters Economic Complexity • Machen, was die Erfolgreichen tun • Machen, was wir tun, aber besser 12 Copyright 2010 © Christian Ketels

Cluster und “Intelligente Spezialisierung” Die Herausforderung: • Wie ermöglicht man Strukturwandel hin zu Aktivitäten

Cluster und “Intelligente Spezialisierung” Die Herausforderung: • Wie ermöglicht man Strukturwandel hin zu Aktivitäten mit höherer Wertschöpfungs-/Innovationsdichte? Der alte Ansatz • Identifizierung von Wachstumsmärkten (Bio, nano, eco, etc. ) • Fokussierung öffentlicher Mittel auf diese Sektoren Der neue Ansatz • Identifzierung bestehender Stärken, inkl. Clusterpositionen • Fokussierung öfentlicher Mittel auf höhere Wertschöpfungs-/ Innovationsdichte innerhalb bestehender und angrenzender Cluster • Hohe Fehlerrate in wettbewerbsintensiven Märkten • Höhere Erfolgsrate • Aufbau langfristiger Wettbewerbsvorteile 13 Copyright 2010 © Christian Ketels

Cluster als Instrument der Wirtschaftspolitik • Maßnahmen zur Erhöhung der Produktivität und Innovationskraft durch

Cluster als Instrument der Wirtschaftspolitik • Maßnahmen zur Erhöhung der Produktivität und Innovationskraft durch Verbesserung von Wirtschaftsumfeld und Kooperation nicht Erhöhung von privater Profitibilität durch Subventionen und Wettbewerbsbarrieren Cluster in der Wirtschaftspolitik Bessere Handlungen Mehr Wirkung Clusterinitiativen schaffen eine Plattform, um im Dialog von Unternehmen, Hochschulen, und Behörden Handlungsschwerpunkte adequat zu definieren und umzusetzen Die Ausrichting wirtschaftspolitischer Instrumente auf Cluster erhöht ihre Wirksamkeit und erhöht die Kooperationsdynamik in Clustern 14 Copyright 2010 © Christian Ketels

Entwicklung einer Regionalen Strategie • z. B. , European Cluster Observatory Daten Ökonomische Leistung

Entwicklung einer Regionalen Strategie • z. B. , European Cluster Observatory Daten Ökonomische Leistung • z. B. , „Diamond“Analyse Wirtschafts. Struktur • z. B. , regionale Wirtschaftsinitiativen Qualität des Wirtschaftsumfeldes Prozeß 15 Copyright 2010 © Christian Ketels

Regionales Clusterportfolio nach Beschäftigung Karlsruhe Location Quotient Meßtechnik Medizintechnik Maschinenbau Schmuck Automobilbau Biophama IT

Regionales Clusterportfolio nach Beschäftigung Karlsruhe Location Quotient Meßtechnik Medizintechnik Maschinenbau Schmuck Automobilbau Biophama IT Energietechnik Veränderung im LQ, 2005 - 2010 Source: European Cluster Observatory, 2012 16 Copyright 2010 © Christian Ketels

Cluster Portfolio: Karlsruhe Fischprodukte Tourismus Textilien Unterhaltung Landw. Produkte Möbel Logistik Distribution Innenausstattungen Luftfahrttechnik

Cluster Portfolio: Karlsruhe Fischprodukte Tourismus Textilien Unterhaltung Landw. Produkte Möbel Logistik Distribution Innenausstattungen Luftfahrttechnik IT Untern. Dienstl. Juwelen Finanzdienstl. Meßgeräte Ausbildung Medizintechnik Verlage Energietechnik Leder Öl & Gas Papier Kommunik. technik Motoren Chemie Lebensmittel Baudienstl. Lichttechnik Biopharma Kleidung Baumaterialien Schwermaschinen Maschinenbau Tabak Automobil Plastik Triebwerke Metall Schuhe Sportgeräte Note: Clusters with overlapping borders have at least 20% overlap (by number of industries) in both directions. 17 Red shading indicates clusters with LQ > 1, dark red with LQ > 2 Schiffbau Copyright 2010 © Christian Ketels

Regionale Wirtschaftsstrategie Positionierung • Stärkung des spezifischen Profils der Region als Wirtschaftsstandort Wirtschaftsumfeld Cluster

Regionale Wirtschaftsstrategie Positionierung • Stärkung des spezifischen Profils der Region als Wirtschaftsstandort Wirtschaftsumfeld Cluster • Verbesserungen über einzelne Cluster hinweg • Spezifische Massnahmen mit hoher Wirkung innerhalb eines Clusters • Verbesserungen mit Wirkung auf alle wirtschaftlichen Aktivitäten • Entwicklung eines starken Clusterportfolios 18 Copyright 2008 (c) Christian K Copyright 2010 © Christian Ketels

Intelligente Spezialisierung: Was ist das Neue? Sektorale Perspektive PPP in der Strategieumsetzung Regionale Perspektive

Intelligente Spezialisierung: Was ist das Neue? Sektorale Perspektive PPP in der Strategieumsetzung Regionale Perspektive Produktivität PPP in der Strategieentwicklung Stärken entwickeln 19 Copyright 2010 © Christian Ketels