Hygiene Infektionskrankheiten Hygiene Definitionen Hufige Infektionskrankheiten HygieneDesinfektion und

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Hygiene & Infektionskrankheiten Hygiene Definitionen Häufige Infektionskrankheiten Hygiene/Desinfektion und Schutz Impfungen

Hygiene & Infektionskrankheiten Hygiene Definitionen Häufige Infektionskrankheiten Hygiene/Desinfektion und Schutz Impfungen

Definitionen Hygiene: Unter Hygiene versteht man die Abwehr von gesundheitlicher Bedrohung sowie die Hebung

Definitionen Hygiene: Unter Hygiene versteht man die Abwehr von gesundheitlicher Bedrohung sowie die Hebung des Gesundheitszustandes. Die bedeutet körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden. n Hygiene als Prophylaxe nicht als Therapie!!! n 2

Sanitation: Keimreduktion durch Reinigung unter Einsatz von keim hemmenden Stoffen. n Abspülen mit Wasser

Sanitation: Keimreduktion durch Reinigung unter Einsatz von keim hemmenden Stoffen. n Abspülen mit Wasser oder wischen mit Wasser und/oder Seife n Hände waschen…. n 3

Desinfektion: lebendes oder totes Material in einen Zustand versetzen in dem es nicht mehr

Desinfektion: lebendes oder totes Material in einen Zustand versetzen in dem es nicht mehr infizieren kann. n Keimarmut!!! n Hierbei wird keine absolute Keimfreiheit erreicht! n 4

Sterilisation: bedeutet Abtötung aller Mikroorganismen, einschließlich der Dauerformen (Sporen) n Keimfreiheit!!! n Achtung: Steril

Sterilisation: bedeutet Abtötung aller Mikroorganismen, einschließlich der Dauerformen (Sporen) n Keimfreiheit!!! n Achtung: Steril ist nicht gleich pyrogenfrei! n Pyrogene sind fiebererzeugende Toxine z. B: Polysacharide n 5

Asepsis: alle Maßnahmen zur Verhütung einer Infektion durch Mikroorganismen n Sterile Arbeitsweise! n Unterschiede

Asepsis: alle Maßnahmen zur Verhütung einer Infektion durch Mikroorganismen n Sterile Arbeitsweise! n Unterschiede bei der Wundreinigung und beim Verbandswechsel beachten n 6

Antisepsis: Abtötung oder irreversible Schädigung pathogener Mikroorganismen durch Maßnahmen der Desinfektion! n Eine Desinfektion

Antisepsis: Abtötung oder irreversible Schädigung pathogener Mikroorganismen durch Maßnahmen der Desinfektion! n Eine Desinfektion mit z. B. : einer alkoholischen Desinfektionslösung ist somit eine Antiseptische Maßnahme! n 7

Kontamination Besiedlung von Oberflächen durch Kontaktkeime! n Gegenstände n Arbeitsflächen n Fußböden n 8

Kontamination Besiedlung von Oberflächen durch Kontaktkeime! n Gegenstände n Arbeitsflächen n Fußböden n 8

Infektion Anhaften, Eindringen und Vermehren eines Krankheitserregers in einen Organismus n Exogene Endogene Infektion

Infektion Anhaften, Eindringen und Vermehren eines Krankheitserregers in einen Organismus n Exogene Endogene Infektion n Lokale Infektion n Generalisierte Infektion n Sepis n 9

Inkubationszeit Zeit vom Eindringen eines Erregers bis zum Auftreten der ersten unspezifischen Krankheitssymptome n

Inkubationszeit Zeit vom Eindringen eines Erregers bis zum Auftreten der ersten unspezifischen Krankheitssymptome n Hepatitis C (35 -70 Tage) n Influenza (wenige Stunden bis Tage) n Windpocken (7 -21 Tage) n 10

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Desinfektionsverfahren n Chemische Desinfektionsverfahren anorganische Substanzen (Laugen/Säuren) ¨ Organische Substanzen (Alkohole) ¨ amphoteren Verbindungen

Desinfektionsverfahren n Chemische Desinfektionsverfahren anorganische Substanzen (Laugen/Säuren) ¨ Organische Substanzen (Alkohole) ¨ amphoteren Verbindungen (Oxidationsmittel) ¨ n Physikalische Desinfektionsverfahren Pasteurisieren, Verbrennen, Abflammen, Auskochen 12

Desinfektionsverfahren n n n n Sprühdesinfektion Wischdesinfektion Flächendesinfektion Raumdesinfektion Wäschedesinfektion Desinfektion von Ausscheidungen Schlussdesinfektion

Desinfektionsverfahren n n n n Sprühdesinfektion Wischdesinfektion Flächendesinfektion Raumdesinfektion Wäschedesinfektion Desinfektion von Ausscheidungen Schlussdesinfektion Wasser– Wäsche Desinfektion 13

Sprühdesinfektion 14

Sprühdesinfektion 14

Infektionswege n n n Tröpcheninfektion Beim Sprechen, Husten oder Niesen geraten Krankheitskeime (Bakterien, Viren,

Infektionswege n n n Tröpcheninfektion Beim Sprechen, Husten oder Niesen geraten Krankheitskeime (Bakterien, Viren, Pilze) als schwebende Tröpfchen in die Luft und werden beim Einatmen übertragen. Beispiele hierfür sind z. B. Masern und Tuberkulose Schmierinfektion Wird keimbeladenes Material verschmiert (Eiter und Kot) und vom Menschen über den Mund aufgenommen, so geraten die verschiedenen Krankheitserreger in den Körper. Dies kann auch über die Einnahme von belasteten Nahrunsmitteln erfolgen (z. B. Ruhr, Cholera Percutane Infektion Krankheitserreger, die durch Bisse, Stiche sowie Injektion durch die Haut übertragen werden, z. B. FSME und Borreliose 15

Erreger Bakterien n Viren n Pilze n Parasiten n Prionen n 16

Erreger Bakterien n Viren n Pilze n Parasiten n Prionen n 16

Bakterien n Bakterien gibt es überall. Sie sind eine sehr vielseitige und weit verzweigte

Bakterien n Bakterien gibt es überall. Sie sind eine sehr vielseitige und weit verzweigte Familie. Es gibt die kugelförmigen Bakterien, die Kokken. Ein anderer Familienzweig ist stäbchenförmig. Das sind die Bazillen. Und wieder ein anderer, die Spiren, sind schraubenförmig. Zwar gibt es, obwohl Bakterien einzellige Lebewesen sind, keine "männlichen" und "weiblichen" Familienmitglieder, Bakterien haben aber eine wichtige Eigenschaft, die sie grundsätzlich unterscheidet. Die einen brauchen zum Leben Sauerstoff. Das sind die Aerobier. Man nennt sie häufig auch Enterobakterien. Die anderen sterben, wenn sie Sauerstoff ausgesetzt sind. Das sind die Anaerobier. Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Wenn die Lebensbedingungen gut sind sehr schnell. Einige Bakterien bilden auch Sporen sind sehr widerstandsfähige und in dieser Form inaktive "Familienmitglieder", die sehr lange unter ungünstigen Lebensbedingungen überleben können, weil sie praktisch keinen Stoffwechsel haben. Kommen dieses Sporen, z. B. über Staub, in ein günstiges Umfeld werden sie wieder aktiv und vermehren sich. Eine Wunde ist ein idealer Nährboden für Sporen. 17

Viren n n Viren sind die kleinsten lebenden Organismen, die es gibt. Trotzdem können

Viren n n Viren sind die kleinsten lebenden Organismen, die es gibt. Trotzdem können sie eine Menge Ärger verursachen. Sie sind verantwortlich für schwerwiegende Erkrankungen wie Hepatitis oder für eine einfache Erkältung. Im Bereich der Wundinfektionen spielen Viren eine eher untergeordnete, weil seltene Rolle. Die bekanntesten Infektionen, die im Wundbereich durch Viren hervorgerufen werden können, sind Tollwut und AIDS. 18

Pilze n n Wundinfektionen durch Pilze kommen sehr selten vor. Eine lang andauernde und

Pilze n n Wundinfektionen durch Pilze kommen sehr selten vor. Eine lang andauernde und eitrige Infektion wird allerdings durch den Strahlenpilz verursacht. Dieser Name ist allerdings etwas irreführend, denn der Strahlenpilz ist eigentlich ein Bakterium. Es kommt hauptsächlich im Mundbereich vor. Er liebt im allgemeinen ein feuchtes und warmes "Klima". Im Mund "versteckt" sich der Erreger in von Karies angegriffenen Zähnen oder in den Mandeln. Bei Verletzungen im Gesichts kann es so zu Infektionen kommen. Vorsicht bei Diabetischem Fuß. Pilzinfektionen, die auch Mykosen genannt werden, kommen immer wieder an den Füßen vor. Bei Diabetikern, bei denen die Gefahr eines diabetischen Fußes vorliegt, können Pilzinfektionen schwerwiegende Folgen haben. Aus diesem Grund sollten Diabetiker ihre Füße besonders sorgfältig und schonend pflegen und auch bei geringen Veränderungen einen Arzt aufsuchen. 19

Parasiten n Sie beißen und stechen und verursachen so Hauterkrankungen mit starkem Juckreiz. Außerdem

Parasiten n Sie beißen und stechen und verursachen so Hauterkrankungen mit starkem Juckreiz. Außerdem können sie Viren und Bakterien übertragen, die zu weiteren Erkrankungen führen können. Läuse ¨ Flöhe ¨ Mücken ¨ Zecken ¨ 20

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Prione n Prionen spielen bei seltenen Krankheiten von Tieren und Menschen eine Rolle. Dazu

Prione n Prionen spielen bei seltenen Krankheiten von Tieren und Menschen eine Rolle. Dazu gehören die Traberkrankheit bei Schafen und die Bovine Spongiforme Encephalitis BSE beim Rind. Beim Menschen wurden bei der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die über Rinder übertragene nv. Creutzfeld-Jakob-Krankheit, der Kuru. Erkrankung, dem Gerstmann-Sträussler-Syndrom und der Fatal Familial Insomnia (FFI) Prionen gefunden. Da diese veränderten Eiweiße (Prionen) all diesen Erkrankungen zu Grunde liegen, fasst man sie neuerdings als Prionenkrankheiten zusammen. 22

Häufige Infektionskrankheiten 23

Häufige Infektionskrankheiten 23

Hepatitis n Formen: ¨ Hepatitis A ¨ Hepatitis B ¨ Hepatitis C ¨ Hepatitis

Hepatitis n Formen: ¨ Hepatitis A ¨ Hepatitis B ¨ Hepatitis C ¨ Hepatitis D 24

Hepatitis A n Was ist Hepatitis A? ¨ Hepatitis A ist eine Entzündung der

Hepatitis A n Was ist Hepatitis A? ¨ Hepatitis A ist eine Entzündung der Leber. Die Erkrankung wird durch ein Virus, das Hepatitis AVirus (HAV), verursacht, das über Lebensmittel übertragen wird, die mit Kotrückständen verunreinigt sind. Die Infektion kommt vor allem in Süd- und Südosteuropa, Afrika, Asien sowie Süd- und Mittelamerika vor. Etwa die Hälfte aller Hepatitis-AFälle, die in Deutschland auftreten, betreffen Touristen aus südlichen Reiseländern 25

Hepatitis A Welche Symptome treten bei Hepatitis A auf? n Der Zeitabstand zwischen der

Hepatitis A Welche Symptome treten bei Hepatitis A auf? n Der Zeitabstand zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt zwei bis sieben Wochen. Zwei Drittel der Hepatitis-AInfektionen verlaufen ohne Beschwerden. Der Patient merkt also nicht, dass er sich mit dem Virus infiziert hat, und die Erkrankung heilt von selbst aus. n Wenn sich Beschwerden entwickeln, treten zunächst unspezifische Erkrankungszeichen auf. Dazu zählen ein leichter Temperaturanstieg (niedriger als 38 Grad Celsius), Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Leistungsknick und Druckschmerzen im rechten Oberbauch auf. Etwa eine Woche später verfärbt sich die Haut gelb (Ikterus, Gelbsucht), der Urin wird dunkel und der Stuhl hell (Lehmstuhl). n Bei Beginn der Gelbfärbung der Haut fühlen sich die meisten Patienten bereits besser. Diese Gelbsucht hält üblicherweise vier bis acht Wochen an. Die Hepatitis A verläuft in der Regel als milde Erkrankung. Chronische Verläufe wie bei anderen Arten der Hepatitis kommen nicht vor. Nur in sehr seltenen Fällen tritt akutes Leberversagen auf. 26

Hepatitis A Wie wird die Therapie bei Hepatitis A durchgeführt? n Es gibt keine

Hepatitis A Wie wird die Therapie bei Hepatitis A durchgeführt? n Es gibt keine spezielle Therapie für Hepatitis A. Die Behandlung erfolgt symptombezogen. Eine stationäre Behandlung ist nicht erforderlich. Im familiären Umfeld muss man jedoch auf äußerste Hygiene achten. n Was können Sie selbst gegen Hepatitis A tun? n Sie sollten auf alle Genuss- und Lebensmittel verzichten, die Leber belasten, z. B. Alkohol und übermäßig fettreiche Ernährung. 27

Hepatitis B n Was ist Hepatitis B? ¨ Hepatitis B ist eine Entzündung der

Hepatitis B n Was ist Hepatitis B? ¨ Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber. Die Erkrankung wird durch ein Virus, das Hepatitis B-Virus (HBV) verursacht, das durch Körperflüssigkeiten (Blut oder Blutplasma, Sperma, Vaginalschleim) übertragen wird. Das Virus ist um ein Vielfaches ansteckender als der Erreger von AIDS, das HI-Virus. Es genügen bereits mikroskopisch kleine Hautverletzungen, durch die der Erreger in die Blutbahn gelangt. n Die Erkrankung kann akut (Ausheilung innerhalb von 6 Monaten, 90 Prozent) oder chronisch (keine Heilung nach 6 Monaten, zehn Prozent) verlaufen. n Hepatitis B ist die häufigste Virushepatitis weltweit, in Deutschland sind etwa 0. 5 Prozent der Bevölkerung infiziert. 28

Hepatitis B n Wie entsteht Hepatitis B? ¨ ¨ ¨ Die Ansteckung mit dem

Hepatitis B n Wie entsteht Hepatitis B? ¨ ¨ ¨ Die Ansteckung mit dem Hepatitis B-Virus geschieht über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten: Intimer, besonders sexueller körperlicher Kontakt. Hepatitis B zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Unsterile Instrumente (Nadeln, aber auch Ohrdurchstecher, Maniküre, Akupunktur, Tätowierung) können die Erkrankung übertragen. Eine infizierte schwangere Frau kann ihr Kind unter der Geburt anstecken. Durch Transfusion von Blut oder Blutprodukten. Allerdings werden heute alle Blutproben untersucht, sodass die Infektionsgefahr sehr gering ist. 29

Hepatitis B n Klassische Risikogruppen sind: ¨ ¨ ¨ ¨ Menschen, die oft in

Hepatitis B n Klassische Risikogruppen sind: ¨ ¨ ¨ ¨ Menschen, die oft in Länder mit hohem Durchseuchungsgrad der Bevölkerung reisen, sind bei engem oder intimen Kontakt ansteckungsgefährdet. Potenzielle Gefahrenregionen sind Südostasien, Länder südlich der Sahara und die Amazonas-Region. Menschen mit häufigem Partnerwechsel Ärzte (insbesondere Chirurgen und Zahnärzte), Krankenschwestern, Laboranten, etc. sind ebenfalls gefährdet, da sie häufig mit infektiösen Körperflüssigkeiten in Berührung kommen. Drogensüchtige Neugeborene, deren Mütter infiziert und ansteckend sind. Patienten und Mitarbeiter in Dialyse-Abteilungen. Bei den heutigen Methoden ist das Risiko gering. Geistig Behinderte in Heimen und ihre Betreuer. 30

Hepatitis B n Bei der akuten Hepatitis B sind folgende Symptome typisch: Die ersten

Hepatitis B n Bei der akuten Hepatitis B sind folgende Symptome typisch: Die ersten Beschwerden sind Appetitlosigkeit, Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen und leichtes Fieber. ¨ In der zweiten Krankheitsphase färben sich Haut, Schleimhäute und Augen gelb (Gelbsucht/Ikterus). Der Stuhl entfärbt sich, und der Urin wird dunkel. ¨ Danach tritt in den meisten Fällen eine Besserung ein. Die Erkrankung dauert meist vier bis sechs Wochen an. ¨ Zwei Drittel aller Erwachsenen und fast alle Kleinkinder haben Hepatitis B, ohne dass sie etwas davon bemerken. ¨ 31

Hepatitis B n Welche therapeutischen Möglichkeiten bestehen und werden angewandt? Bei der akuten Hepatitis

Hepatitis B n Welche therapeutischen Möglichkeiten bestehen und werden angewandt? Bei der akuten Hepatitis B werden nur die Beschwerden behandelt: Bettruhe und körperliche Schonung Alkoholverbot und Weglassen aller leberbelastenden Medikamente Bei der chronischen Hepatitis B kann Interferon (unter die Haut gespritzt) über mehrere Monate verabreicht werden. In der Hälfte der Fälle führt die Behandlung zu einer Besserung. ¨ Bei einigen Patienten wird Lamivudin, ein Medikament gegen das Virus eingesetzt. ¨ Im Endstadium der Hepatitis B mit Leberzirrhose kann eine Lebertransplantation durchgeführt werden. ¨ ¨ ¨ 32

Hepatitis B n Wie können Sie sich vor Hepatitis B schützen? Es gibt eine

Hepatitis B n Wie können Sie sich vor Hepatitis B schützen? Es gibt eine sehr wirksame Impfung gegen Hepatitis B. Sie gehört seit wenigen Jahren zur Standardimpfung für alle Säuglinge und wird von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt. Ältere Menschen, müssen die Impfung selbst bezahlen. Der Impfschutz hält etwa fünf Jahre lang an. Die Impfung empfiehlt sich besonders für die klassischen Risikogruppen. Es gibt auch einen kombinierten Hepatitis A/Hepatitis B-Impfstoff, der beide Impfstoffe enthält. ¨ Meiden Sie wechselnden Geschlechtsverkehr, benutzen Sie Kondome beim Geschlechtsverkehr. ¨ Spritzen dürfen nicht von mehreren Menschen verwendet werden. ¨ Teilen Sie keine Rasiersachen, Zahnbürsten, Nagelscheren oder Nagelfeilen mit infizierten Personen. ¨ 33

Hepatitis C n Was ist Hepatitis C? Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber,

Hepatitis C n Was ist Hepatitis C? Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch ein Virus, das Hepatitis C-Virus (HCV) verursacht wird. Die Erkrankung wird in erster Linie durch Blut und Blutprodukte übertragen. Eine Übertragung durch Intimkontakte ist selten. Hepatitis C wurde früher als Hepatitis-Non-A-Non-B bezeichnet. ¨ Die Erkrankung verläuft in 20 Prozent der Fälle akut, dass heißt sie heilt spätestens nach 6 Monaten aus. In 80 Prozent der Fälle verläuft sie chronisch. ¨ In Deutschland sind etwa 0, 4 Prozent der Bevölkerung Träger des Hepatitis C-Virus Die Hepatitis C ist nach Alkohol die zweithäufigste Ursache von Leberzirrhose und Leberkrebs. Eine Impfung gegen die Hepatitis C existiert nicht. ¨ 34

Hepatitis C n Wie entsteht Hepatitis C? Die Ansteckung mit dem Hepatitis-C-Virus geschieht am

Hepatitis C n Wie entsteht Hepatitis C? Die Ansteckung mit dem Hepatitis-C-Virus geschieht am häufigsten durch den Kontakt mit infiziertem Blut. Risikogruppen sind: ¨ Ärzte, Krankenschwestern und Laboranten sind besonders gefährdet, da sie mit infektiösem Blut oder Blutprodukten tagtäglich in Kontakt kommen. ¨ Drogenabhängige verwenden häufig gemeinsam Nadeln und sind dadurch sehr gefährdet. Etwa 80 Prozent der Drogensüchtigen, die Drogen spritzen, sind infiziert. ¨ Bei gut einem Drittel der Betroffenen ist der Ansteckungsweg unklar. ¨ 35

Hepatitis C n Welche Anzeichen verspürt man bei einer Hepatitis? ¨ ¨ ¨ ¨

Hepatitis C n Welche Anzeichen verspürt man bei einer Hepatitis? ¨ ¨ ¨ ¨ Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der Krankheit (Inkubationszeit) beträgt 15 Tage bis sechs Monate. Akute Hepatitis (20 Prozent) Die Erkrankung verläuft in zwei Phasen. In der ersten Phase (Prodromalstadium) fühlen sich die Betroffenen etwas unwohl, aber im wesentlichen gesund. Weitere uncharakteristische Symptome sind: Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen und leichtes Fieber ("grippale Symptome") Appetitlosigkeit und Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel Übelkeit Druckschmerzen im rechten Oberbauch 36

Hepatitis C n n n n Chronische Hepatitis (80 Prozent) Die chronische Hepatitis C

Hepatitis C n n n n Chronische Hepatitis (80 Prozent) Die chronische Hepatitis C verläuft häufig ohne Symptome oder geht mit folgenden uncharakteristischen Beschwerden einher: Müdigkeit Gelenk- und Muskelschmerzen Appetitlosigkeit Gelegentlich ein Drücken unter dem rechten Rippenbogen. Ist die Leberfunktion eingeschränkt, treten Veränderungen im Bereich der Haut und Schleimhaut (so genannte Leberhautzeichen) auf: glatte, rote Zunge und Lippen, Gefäßspinnen, Juckreiz, gerötete Handflächen. 37

Hepatitis C n Wie wird Hepatitis C behandelt? ¨ ¨ ¨ Wenn Blutuntersuchungen und

Hepatitis C n Wie wird Hepatitis C behandelt? ¨ ¨ ¨ Wenn Blutuntersuchungen und Gewebeproben Hinweise auf Hepatitis C liefern, trifft der Arzt individuell die Entscheidung, welche Therapie angewandt wird: Eine Möglichkeit ist Interferon-a, ein Stoff, der unter die Haut gespritzt im Immunsystem wirkt. Er wird meist in Kombination mit Ribavirin einem Wirkstoff gegen das Virus, als Tablette eingenommen. Diese Behandlung dauert mehrere Monate. Bei rund der Hälfte der Behandelten zeigt diese Kombinationstherapie Erfolg. Im Endstadium der Hepatitis C mit Leberzirrhose kann eine Lebertransplantation durchgeführt werden. Die Therapie unterstützende Maßnahmen sind: Körperliche Schonung und Bettruhe bei einer akuten Hepatitis C. Medikamente und andere Substanze, welche die Leber schädigen können, wie zum Beispiel Alkohol, darf man nicht einnehmen. 38

Hepatitis C n Wie können Sie der Erkrankung vorbeugen? Spritzen dürfen nicht von mehreren

Hepatitis C n Wie können Sie der Erkrankung vorbeugen? Spritzen dürfen nicht von mehreren Menschen verwendet werden. ¨ Teilen Sie keine Rasiersachen, Zahnbürsten , Nagelscheren oder Nagelfeilen mit infizierten Personen ¨ Meiden Sie wechselnden Geschlechtsverkehr bzw. benutzen Sie Kondome. ¨ 39

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HIV AIDS n Was ist HIV und AIDS? AIDS ist eine chronische, lebensbedrohliche Erkrankung,

HIV AIDS n Was ist HIV und AIDS? AIDS ist eine chronische, lebensbedrohliche Erkrankung, die durch das human immunodeficiency virus (HIV) verursacht wird. Das HIVirus schädigt oder zerstört bestimmte Zellen der Immunabwehr. Dadurch kann der Körper nicht mehr effektiv Bakterien, Viren oder Pilze, die Krankheiten auslösen, bekämpfen. Deshalb wird man empfänglicher für Infektionen, die der Körper normalerweise problemlos bekämpfen würde und für bestimmte Krebsarten Das Virus und die Infektion werden HIV genannt. Der Begriff AIDS (acquired immunodeficiency syndrome = Krankheitsbild der erworbenen Abwehrschwäche) wird für ein spätes Stadium der HIVInfektion benutzt. 41

HIV AIDS n Es gibt verschiedene Wege, wie man sich mit HIV infizieren kann:

HIV AIDS n Es gibt verschiedene Wege, wie man sich mit HIV infizieren kann: ¨ ¨ ¨ Sexueller Kontakt Übertragung durch infiziertes Blut Übertragung durch den gemeinsamen Gebrauch von Nadeln Übertragung durch Verletzungen Übertragung Mutter auf das Kind Andere Übertragungsmöglichkeiten: In sehr seltenen Fällen kann das HI-Virus durch Organtransplantation oder schlecht desinfiziertes Operationsbesteck übertragen werden. 42

HIV AIDS n Welche Symptome treten bei HIV und AIDS auf? Die Symptome von

HIV AIDS n Welche Symptome treten bei HIV und AIDS auf? Die Symptome von HIV und AIDS variieren und hängen vom Stadium der Erkrankung ab. 1987 hat das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Amerika vier verschiednen Stadien definiert. Stadium I: akute HIV-Krankheit. Die Erstinfektion mit HIV kann symptomfrei verlaufen. Bei etwa zehn bis 20 Prozent treten aber sechs Tage bis sechs Wochen nach der Infektion grippe-ähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Ausschlag auf. Auch wenn keine Symptome auftreten, kann der Infizierte das HI-Virus an andere weitergeben. Zu diesem Zeitpunkt ist der HIV-Test noch negativ. Erst ein bis drei Monate nach der Infektion lassen sich Antikörper im Blut nachweisen. Stadium II: asymptomatische Infektion (Latenzphase). Häufig folgt jetzt eine symptomfreie Phase, die etwa acht bis neun Jahre dauert. Trotzdem vermehrt sich das Virus in dieser Zeit weiter und zerstört die Immunzellen. Test zeigen eine deutliche Abnahme dieser Immunzellen im Blut. Stadium III: Lymphknotensyndrom. Etwa 40 Prozent der Infizierten leiden in dieser Zeit unter Lymphknotenschwellungen. Stadium IV: HIV-assoziierte Erkrankungen. Dieses Stadium entwickelt sich etwa zehn Jahre nach der Infektion und wird in verschiedene Unterstadien eingeteilt. Hat ein Patient eine der folgende Symptome spricht der Arzt vom AIDS-Related-Complex. 43

SARS 44

SARS 44

SARS n Erreger: ¨ Es handelt sich nach allen vorliegenden Erkenntnissen um eine Erkrankung

SARS n Erreger: ¨ Es handelt sich nach allen vorliegenden Erkenntnissen um eine Erkrankung durch einen modifizierten (mutierten) Erreger aus der Gruppe der Corona-Viren. n Krankheitsbild: ¨ Etwa 2 bis 10 Tage nach der Infektion Auftreten von Fieber (meist über 38 ° C), von Allgemeinsymptomen wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen etc. und von Atemwegssymptomen wie z. B. Husten/Atemnot/Kurzatmigkeit 45

SARS n Übertragungsweg ¨ Nach dem bisherigen Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass der hauptsächliche

SARS n Übertragungsweg ¨ Nach dem bisherigen Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass der hauptsächliche Übertragungsweg in Form einer Tröpfcheninfektion (durch Speicheltröpfchen) bei engem Kontakt mit ansteckungsfähigen Personen besteht. Für möglich werden auch Schmierinfektionen gehalten, da Corona-Viren auch über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden werden können. Eine Übertragung durch Hautkontakt (insbesondere beim Händeschütteln) erscheint somit ebenfalls möglich. Darüber hinaus werden auch andere Übertragungswege diskutiert: Übertragung durch Wasser/Abwasser, Insekten/Ungeziefer, nicht korrekt instand gehaltene und gewartete Klimaanlagen. 46

SARS n Allgemeine Hinweise zum Verhalten in SARS-gefährdeten Regionen Einhaltung der allgemeinen Hygiene-Regeln. Nur

SARS n Allgemeine Hinweise zum Verhalten in SARS-gefährdeten Regionen Einhaltung der allgemeinen Hygiene-Regeln. Nur hygienisch einwandfreies Trinkwasser verwenden, im Zweifelsfall kein Leitungswasser trinken; regelmäßiges Händewaschen, insbesondere nach Benutzung von Sanitäranlagen. ¨ Direkten bzw. engen Kontakt mit Gesprächspartnern nach Möglichkeit vermeiden. Abstand bei Gesprächen halten, Hautberührung (Händeschütteln!) nach Möglichkeit vermeiden. ¨ Nach jedem direkten Hautkontakt mit Personen in Gebieten mit SARS-Fällen Händewaschen! ¨ Bei direktem Kontakt mit Personen in Gebieten mit SARS-Infektionen gegebenenfalls Tragen einer Atemschutzmaske, um Tröpfen-Infektionen zu vermeiden. Geeignet sind z. B. : chirurgische Schutzmasken wie bei Operationen; Masken wie bei Verwendung in Reinlufträumen; partikelfiltrierende Atemschutzhalbmasken der Schutzstufe FFP 3. ¨ ¨ 47

MRSA n MRSA ORSA? Bakterien der Art Staphylococcus aureus können bei Mensch und Tier

MRSA n MRSA ORSA? Bakterien der Art Staphylococcus aureus können bei Mensch und Tier als Bestandteil der Hautflora vorkommen. Beim Menschen sind meist die vordere Nase und die Leistenregion besiedelt. ¨ Staphylokokken sind im Vergleich zu anderen Bakterienarten unempfindlich gegen Austrocknung und können auf trockenen Oberflächen/Gegenständen lange überleben. ¨ Bei Eindringen in normalerweise keimfreie Teile des Körpers kann Staphylococcus aureus Infektionen verursachen. Neben den eher harmlosen Furunkeln können schwere Wundinfektionen, Pneumonien und Sepsisfälle durch diese Bakterien hervorgerufen werden. ¨ Staphylococcus aureus ist einer der wichtigsten Erreger nosokomialer (= im Krankenhaus erworbener) Infektionen. ¨ 48

MRSA n Die Übertragung erfolgt vor allem über die Hände! Ein Multi-Resistenter-Staphylococcus-Aureus (ursprünglich Methicillin-

MRSA n Die Übertragung erfolgt vor allem über die Hände! Ein Multi-Resistenter-Staphylococcus-Aureus (ursprünglich Methicillin- resistenter. . . ; benannt nach einem heute nicht mehr verwendeten Antibiotikum, bei dem die Resistenz in den 60 er Jahren zuerst beobachtet wurde) ist in seinen biologischen Eigenschaften von den antibiotikaempfindlichen Staphylococcus aureus - Stämmen nicht zu unterscheiden. ¨ MRSA-Stämme produzieren ein verändertes Penicillinbindeprotein. Damit werden sie resistent gegenüber allen Beta-Lactam-Antibiotika (Penicilline, Cephalosporine und Carbapeneme). Diese resistenten Bakterienstämme führen aber nicht häufiger zu Infektionen als ihre antibiotikasensiblen Verwandten. ¨ Eine Infektion mit einem MRSA ist aber wesentlich schwieriger zu behandeln. ¨ Daher muss versucht werden, die Ausbreitung von MRSA besonders im Krankenhaus zu verhindern. ¨ 49

MRSA n Schutzmaßnahmen! ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ Folgende Maßnahmen müssen bei Nachweis von

MRSA n Schutzmaßnahmen! ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ Folgende Maßnahmen müssen bei Nachweis von MRSA immer durchgeführt werden: Einzelzimmerunterbringung des Patienten (Isolation). Sorgfältige Händehygiene. Händedesinfektion nach jedem Patientenkontakt und nach Ablegen von Handschuhen und Kittel ! Tragen von Schutzhandschuhen und eines Schutzkittels. Tragen einer OP-Gesichtsmaske (verhindert die Besiedelung der eigenen Nase mit MRSA). Diagnostik/Operation immer am Programmende. Flächendesinfektion erforderlich. Bei Verlegungen/Konsiluntersuchungen sollte der Patient begleitet werden. Die besuchte Abteilung ist vorab zu informieren. Bei Verlegungen/Entlassungen muss immer sowohl der Krankentransport als auch das Aufnahmekrankenhaus (Altenheim; Hausarzt) informiert werden. Die Isolation kann beendet werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind. 50

TBC n Was ist TBC (Tuberculose)? ¨ Bei der Tuberkulose handelt es sich um

TBC n Was ist TBC (Tuberculose)? ¨ Bei der Tuberkulose handelt es sich um eine weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit. Sie wird verursacht durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis. Die Tuberkulose neigt dazu, chronisch zu verlaufen. Die häufigste Form der Erkrankung ist die Lungentuberkulose. Sie kann jedoch im allgemeinen alle Organe befallen, auch die Haut. 51

TBC 52

TBC 52

TBC n Was ist TBC (Tuberculose)? ¨ Im Normalfall wird Tuberkulose als sogenannte Tröpfchen.

TBC n Was ist TBC (Tuberculose)? ¨ Im Normalfall wird Tuberkulose als sogenannte Tröpfchen. Infektion, d. h. über die Luft, übertragen. Obwohl die Tuberkulose auch in den Industrieländern auftritt, ist sie eine typische Erkrankung ärmerer Länder. In diesen Ländern besteht aufgrund mangelnder Hygiene und hoher Bevölkerungsdichte eine hohe Ansteckungsgefahr. Aus diesem Grunde sollte man nach Urlaubsreisen in solche Länder bei Auftreten von Krankheitszeichen auch an Tuberkulose denken. In Europa tritt die Krankheit von selbst selten auf; durch Vermehrung von gegen die Behandlung resistenten Stämmen wird sie jedoch in den letzten Jahren wieder häufiger angetroffen. Tuberkulose ist eine meldepflichtige Krankheit. 53

TBC n Symptome ¨ ¨ ¨ Die Primärtuberkulose ist eine Infektion, die direkt nach

TBC n Symptome ¨ ¨ ¨ Die Primärtuberkulose ist eine Infektion, die direkt nach einer Infektion mit den Tuberkulosebakterien entsteht. Sie ist eher symptomarm. Die Krankheitssymptome sind eher unspezifisch, u. a. Fieber, Krankheitsgefühl, Ermüdbarkeit und Appetitlosigkeit. Meistens setzt sich die Erkrankung in Lunge fest. Die Erkrankung setzt sich in 90 Prozent der Fälle in der Lunge fest. Die Entwicklung einer Hauttuberkulose ist bei der Primärtuberkulose selten. Die Symptome dauern 3 -4 Wochen an. Bei Betroffenen mit einem schwachen Immunsystem kann sich die Primärtuberkulose weiterentwickeln. Meistens streut dann die Krankheit aus bestehenden Herden in der Lunge aus. Die Bakterien werden im ganzen Körper verteilt, so daß es auch zum Festsetzen der Erreger in der Haut kommen kann. 54

Desinfektion/Eigen-Schutz n Am wichtigsten ist die Vorsorge! Bei allen hier aufgeführten Erkrankungen ist eine

Desinfektion/Eigen-Schutz n Am wichtigsten ist die Vorsorge! Bei allen hier aufgeführten Erkrankungen ist eine Einhaltung der vorgegeben Hygienerichtlinien des RKI das wichtigste! ¨ Eine Keimverschleppung durch eine richtige Händedesinfektion nach einem Patientenkontakt, eine Desinfektion von Arbeitsflächen, Liegen, Tragevorrichtungen etc. kann nur dann auch wirksam sein, wenn sie durchgeführt wird! ¨ Hierbei geht es schließlich nicht nur um den Eigenschutz sondern auch um Schutz des nächsten Patienten vor irgendwelchen Erregern! ¨ 55

Impfungen n Wie funktioniert eine Impfung? Auf jeder Zelle eines Lebewesens sitzen einzigartige und

Impfungen n Wie funktioniert eine Impfung? Auf jeder Zelle eines Lebewesens sitzen einzigartige und unverwechselbare Merkmale, die aus Eiweißmolekülen bestehen: die so genannten Antigene. Dies ist bei Menschen so, aber auch bei Bakterien; sogar Viren, die sehr klein sind und noch nicht einmal aus Zellen bestehen, haben solche Eiweißstrukturen auf ihren Oberflächen. Unser Immunsystem lernt sehr früh, die eigenen Merkmale zu erkennen und zu tolerieren; aber gegen sämtliche fremde Antigene (Merkmale) geht es vor. ¨ Zum einen produziert es bei einer Infektion große Mengen von Antikörpern, die ganz spezifisch gegen die als fremd erkannten Antigene des Eindringlings - zum Beispiel eines Bakteriums - gerichtet sind, und ihn letztlich vernichten und aus den Körper eliminieren können. Bis diese Produktion richtig anläuft, vergehen aber einige Tage; und dies kann bei sehr bösartigen Erregern zu lange sein. ¨ Zum anderen aber bildet es nach einem ersten Kontakt sogenannte Gedächtniszellen. Bei einem erneuten Kontakt mit dem selben Erreger sind diese in der Lage, nunmehr blitzschnell die Produktion von Antikörpern "aus dem Stand heraus" in Gang zu setzen, da die notwendigen Informationen bereits vorhanden sind. Bevor der Erreger überhaupt anfangen kann, sich richtig zu vermehren, sieht er sich bereits einer gewaltigen Übermacht von Antikörpern gegenüber, die absolut spezifisch gegen ihn gerichtet sind. Eine Krankheit kommt daher oft gar nicht erst zu Stande, und in aller Regel bemerkt der Mensch nichts von dem Vorgang. ¨ 56

Impfungen n Die passive Schutzimpfung ¨ Bei der passiven Immunisierung führt man den Organismus

Impfungen n Die passive Schutzimpfung ¨ Bei der passiven Immunisierung führt man den Organismus geeignete Konzentrate von Antikörpern von außen zu (in der Regel durch Injektion). Es dadurch für eine gewisse Zeit ähnlich geschützt, als ob er die Antikörper selber gebildet hätte. Der Schutz hält aber nur eine Weile, da die Antikörper abgebaut werden; auch ist er nur einmalig, da es natürlich keine Gedächtniszellen gibt. Man macht dies bei immungeschwächten Personen, in bedrohlichen Krankheitssituationen, oder auch zur Prophylaxe, z. B. gegen Hepatitis A oder bei Fernreisen. 57

Impfungen n Die aktive Schutzimpfung Da diese Form der Impfung den Organismus zur aktiven,

Impfungen n Die aktive Schutzimpfung Da diese Form der Impfung den Organismus zur aktiven, eigenständigen Abwehr befähigt, nennt man sie die aktive Schutzimpfung (im Gegensatz zur passiven Schutzimpfung, bei der den Organismus der Schutz nur "geliehen" wird). Die Kunst besteht nun darin, diesen Kontakt mit dem Immunsystem so zu gestalten, dass der Mensch nicht tatsächlich erkrankt oder sonst einen Schaden erleidet. Hierzu musste man bei der Impfstoffentwicklung verschiedene Wege gehen, und verwendet Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe. ¨ Lebendimpfstoffe enthalten vermehrungsfähige Erreger, die man aber durch verschiedene Verfahren abgeschwächt hat (Attenuierung). Ihr großer Vorteil ist, dass sie eine echte Krankheit sozusagen im Kleinen durchspielen, und daher oft eine gute und langanhaltende Immunität erzeugen. Ihr Nachteil ist, dass es in sehr seltenen Fällen zu ernsthaften und sogar schwerwiegenden Nebenwirkungen und Krankheitserscheinungen kommen kann. ¨ Beispiele für Lebendimpfstoffe sind Mumps, Masern, Röteln und Gelbfieber; und auch die BCG-Impfung (Tuberkulose). ¨ 58

Danke für Eure Aufmerksamkeit! 59

Danke für Eure Aufmerksamkeit! 59