Human Resource Management Kapitel 7 Beurteilung und Entlohnung
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 Kapitel 7: Personalbeurteilung und Entlohnung 7. 2 Grundlagen der Personalentgeltfindung © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 Gliederung 1. 2. 3. 4. 5. Rechtsgrundlagen des betrieblichen Entgeltsystems Einflussfaktoren von Entgeltsystems Grundsätze der Entgeltfindung Einfluss der Gerechtigkeitsprinzipien auf die Lohnzusammensetzung Betriebliche Ausgestaltung des Entgeltsystems 6. 7. 8. Lohnarten Mitarbeiterentlohnung Formen freiwilliger Sozialleistungen © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 2
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 1. Rechtsgrundlagen des betrieblichen Entgeltsystems n Tarifverträge n Gesetze Beispiele: • Bürgerliches Gesetzbuch • Handelsgesetzbuch • Gewerbeordnung • Tarifvertragsgesetz • Betriebsverfassungsgesetz • Vermögensbildungsgesetz • Entgeltfortzahlungsgesetz • Bundesurlaubsgesetz © 2009 Manteltarifvertrag: • legt Rechte und Pflichten der Tarifparteien, • sowie räumlichen und fachlichen Geltungsbereich fest • gilt meist mehrere Jahre • Inhalte: Allg. Entlohnungsbestimmungen, Zeitlohnarbeit, Akkordarbeit, Einstufung, Zuschläge, Lohngarantien Lohn- und Gehaltstarifverträge: • fast jedes Jahr neu verhandelt • Inhalt: Lohn- und Gehaltsgruppen, Leistungszulagen, Ortsklassen Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 3
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 1. Rechtsgrundlagen des betrieblichen Entgeltsystems n Betriebsvereinbarungen • vertragliche Vereinbarung zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber • dürfen Tarifvertrag nicht zuwiderlaufen • durch die Betriebsvereinbarung eingeräumte Rechte dürfen nur mit Zustimmung des Betriebsrates aufgehoben werden © 2009 n Arbeitsvertrag Vorschriften der vorangegangenen Regelungen müssen beachtet werden Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 4
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 n Unternehmensbezogene Einflüsse • Größe des Unternehmens • Ertragslage n Marktbezogene Einflussfaktoren • Branche • Angebot- / Nachfragestrukturen • Konzernabhängigkeit • Konjunktur • Standort 2. Einflussfaktoren von Entgeltsystemen Einstiegsgehälter Quelle: Die Welt, 30. 9. 09 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 5
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 2. Einflussfaktoren von Entgeltsystemen n Positionsbezogene Einflussfaktoren • hierarchischer Rang • Funktion • Personalverantwortung • Vollmachten • Status • Tätigkeitsprofi n Personenbezogene Einflussfaktoren • Ausbildung • Lebensalter • Berufserfahrung • Firmenzugehörigkeit • Leistung © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 6
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 3. Grundsätze der Entgeltfindung n Prinzip der Lohngerechtigkeit wird aufgeteilt in: • Markt- / Betriebsgerechtigkeit Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten • Anforderungsgerechtigkeit Schwierigkeit der Tätigkeiten • Qualifikationsgerechtigkeit Qualifikationen des AN • Leistungsgerechtigkeit Leistungsfähigkeit und – bereitschaft des AN • Sozialgerechtigkeit Berücksichtigung sozialer Faktoren: Alter, Familie, Kinderzahl © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 7
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 Quelle: Der Spiegel (Studentenspiegel 2), Gehaltscheck 2009 © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 8
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 3. Grundsätze der Entgeltfindung n Prinzip der Lohngerechtigkeit § Markt- / Betriebsgerechtigkeit • Lohn muss dem “Wert” der Position eines Mitarbeiters am Markt entsprechen. • Verdienstmöglichkeiten bei alternativen Arbeitgebern werden zum Vergleich herangezogen; die Unternehmung muss mit ihrer Lohn- und Gehaltspolitik wettbewerbsfähig bleiben. § Anforderungsgerechtigkeit • schwierige Tätigkeiten müssen auch unterschiedlich entlohnt werden (Bedeutung einer Stelle im Vergleich zu anderen Stellen). • der im Arbeitsbewertungsverfahren ermittelte (Gesamt-) Arbeitswert einer Tätigkeit bestimmt die Einordnung in eine Lohngruppe (Gruppenlohndifferenzierung, Einordnung in das Lohngefüge). © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 9
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 3. Grundsätze der Entgeltfindung n Prinzip der Lohngerechtigkeit § Qualifikationsgerechtigkeit • Lohn muss der angebotenen persönlichen Qualifikation des Mitarbeiters entsprechen. § Leistungsgerechtigkeit • Lohn muss der Leistung des einzelnen (oder Gruppe) entsprechen (Feststellung von Leistungsunterschieden). • Der im Leistungsbewertungsverfahren ermittelte Punktwert dient zur Bestimmung der individuellen Leistungszulage. © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 10
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 3. Grundsätze der Entgeltfindung n Prinzip der Lohngerechtigkeit § Sozialgerechtigkeit Es müssen soziale Bedürfnisse entsprechend der gegebenen gesellschaftlichen Vorstellung berücksichtigt werden: • Lohnbemessung nach soziale Kriterien (Alter, Familienstand, Zahl der Kinder, etc. ), • Freiwillige Sozialleistungen (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, etc. ), • Gesetzliche Sozialleistungen (Leistungsverpflichtung der Arbeitgeber aufgrund bestehender Tarifverträge bzw. Sozialgesetze). © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 11
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 4. Einfluss der Gerechtigkeitsprinzipien auf die Lohnzusammensetzung © 2009 Lohnanteile Gerechtigkeitsprinzip Grundlohn bei Normalleistung Anforderungsgerechtigkeit Leistungszulage Leistungsgerechtigkeit Orts- oder Berufszuschlag Marktgerechtigkeit Sozialleistungen (gesetzl. , tarifl. , freiwillig) Sozialgerechtigkeit Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 12
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 Teilprinzip der Lohngerechtigkeit © 2009 Instrumente der Bestimmung / Festlegung Realisierung Anforderungsgerechtigkeit Arbeitsbewertung Qualifikationsorientierte Tarifgruppen, garantierter oder tariflicher Mindestlohn Marktgerechtigkeit inner-, zwischen-, überbetriebliche Vergleiche (Benchmarking) Zulagen nach Regionen, Branchen, Berufen, z. B. : “Orts zuschlag”, “Berufszuschlag für Informatiker” Leistungsgerechtigkeit Leistungsbewertung Beurteilung des Zielerreichungsgrades Leistungszulage (meist in % auf Tarif), Boni, Zielerreichungszulage gesetzl. Sozialversicher. Sozialkomponenten in ungsbeiträge, Urlaubsgeld, Sozial. Gesetzen, Tarifen Alters-/ Familienzuschläge, gerechtigkeit oder freiwillige betriebliche Sozialleistungen, Sozialleistungen Erfolgs-/ Kapitalbeteiligungen 13 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 5. Betriebliche Ausgestaltung des Entgeltsystems Das Entgeltsystem kann entstanden sein: • durch Übernahme eines bereits bestehenden Entgeltsystems z. B. Tarifverträge: BAT (Vergütungsordnung des Bundesangestelltentarifs) • durch Entwicklung eines Entgeltsystems mittels Arbeitsbewertungsund – beurteilungsmethoden • durch betriebshistorische Entwicklung und Gebrauch n Die betriebliche Lohngestaltung sollte jedoch auf das Prinzip der Lohngerechtigkeit ausgerichtet sein. © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 14
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 Entlohnungsformen materielle Entlohnung geldliche Entlohung © 2009 Immaterielle Entlohnung geldwerte Entlohnung Þ Löhne Þ Dienstfahrzeuge Þ Zulagen Þ Dienstwohnungen Þ Nutzungsrechte Þ Gratifikationen Þ Prämien Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer Þ Zuschläge 15
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 Entgeltformen Zeitlohn Reiner Zeitlohn Leistungslohn Akkordlohn Sonderentgelte Pensumlohn Prämienlohn © 2009 Zeitlohn + Leistungs. Prof. Dr. C. Eckstaller zulage – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 16
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 6. Lohnarten n Zeitlohn • Entlohnung nach Dauer der Arbeitszeit • Lohnhöhe ist unabhängig von der Leistungsmenge n Zeitlohn + Leistungszulage • Leistungszulage meist als Prämie n Akkordlohn • besteht meist aus 2 Teilen: Mindestlohn + Akkordzuschlag Voraussetzungen für den Akkordlohn Akkordfähigkeit: • Ablauf der Arbeit ist im Voraus bekannt • Arbeit ist genau messbar, regelmäßig und gleichartig Akkordreife: • Arbeitsablauf weist keine Mängel auf • Arbeit wird vom Arbeitnehmer beherrscht © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 17
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 • 6. Lohnarten n Akkordlohn • Arten von Akkordlöhnen • Stückakkord (=Geldakkord): –bestimmter Geldbetrag für die Erbringung eine bestimmten Arbeitsleistung –Akkordlohn = Leistungsmenge * Akkordsatz (Geldwert pro Stück) • Zeitakkord: Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer © 2009 18
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 6. Lohnarten n Prämienlohn zu einem vereinbarten Grundlohn wird eine Prämie für besondere, überdurchschnittliche Leistungen gezahlt. Arten von Prämien § Mengenleistungsprämien • quantitativ meßbare Leistung über der Normalleistung, ähnlich Akkord § Qualitätsprämien • z. B. Reduzierung von Ausschuss oder Nacharbeit § Ersparnisprämien • Rohstoffeinsparung, Energieverbrauchsreduktion § Nutzungs(grad)prämien • optimale Ausnutzung der Betriebsmittel § Sonstige Prämien • Termintreueprämien, • Unfallverhütungsprämien, • Anwesenheitsprämien • etc. © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 19
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 6. Lohnarten n Pensumlohn • zielt auf künftig erwartete Leistungen ab • Grundlohn + Pensumanteil Arten von Pensumlöhnen § Vertragslohn (Kontraktlohn) • individuell vereinbarter Lohn geknüpft an eine für eine bestimmte Zeit vereinbarte Leistung § Measured Day Work • Festlohn mit geplanter Tagesleistung § Programmlohn • Fester Lohn für die Erfüllung eines bestimmten Programms, • Lohnminderung bei Nichterfüllung © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 20
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 6. Lohnarten n Sonderentgelte § Gratifikationen • Weihnachtsgratifikation • Urlaubsgratifikation • Jubiläumsgratifikation § Zuschüsse • Mietzuschüsse • Fahrtkostenzuschüsse • Beihilfen etc. § Erfindervergütungen § Verbesserungsvorschlagprämien © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 21
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 7. Mitarbeiterentlohnung Neuere Formen der Mitarbeiterentlohnung: Mitarbeiterbeteiligung materiell immateriell Mitbestimmung © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 22
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 • 7. Mitarbeiterentlohnung n Formen der materiellen Mitarbeiterbeteiligung § Kapitalbeteiligungen: – – Beteiligungen auf Eigenkapitalbasis (z. B. Belegschaftsaktien) Beteiligungen auf Fremdkapitalbasis (z. B. Mitarbeiterdarlehen an das Unternehmen § Erfolgsbeteiligungen: Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer © 2009 23
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 8. Formen freiwilliger Sozialleistungen n Personalzusatzkosten § Geldliche Leistungen: • Fahrtkostenzuschuss • Gratifikationen • Sterbegeld • Trennungsgeld • Umzugskostenübernahme • Urlaubsgeld § Sachmittelversorgung: • Arbeitsschutzkleidung • Betriebsverpflegung • Haustrunk, Freibrot • Geschenke zu Geburtstagen, Jubiläen § Freiwillige Betriebsrente: © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 24
Human Resource Management Kapitel 7: Beurteilung und Entlohnung Teil 2 8. Formen freiwilliger Sozialleistungen n Sachmittelverbilligung n Sachmittelnutzung • Belegschaftsrabatte • Betriebswohnungen • Zuschüsse für verbilligte • Berufskleidung Betriebsverpflegung • Private Nutzung von Dienstwagen • Verbilligter Bezug von Gas, • Werkbücherei Kohle, Energie • Werkzeugausleihe • Verbilligte Einkaufsmöglichkeiten • Sporteinrichtungen in bestimmten Läden n Dienstleistungen • Beratungsleistungen (Steuer-, Versicherungs-, Rentenberatung) • Betriebsarzt und Sanitätsdienst • Darlehensgewährung n Sonstige Freiwillige Sozialleistungen • Als Wahlleistung im Cafeteriasystem © 2009 Prof. Dr. C. Eckstaller – Prof. Dr. W. Maier – Prof. Dr. J. Schweitzer 25
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