Homiletik Predigtlehre Wie man eine ansprechende Predigt vorbereitet
Homiletik - Predigtlehre Wie man eine ansprechende Predigt vorbereitet. 1. Teil: Warum predigen? & Die „Predigtkrawatte“ Version vom 17. 2. 2009
Warum predigen? Der Grund zur Predigt 2
Warum predigen? • Ein äthiopisches Sprichwort: – „Das Wort, das dir hilft, kannst du dir nicht selber sagen. “ • Unsere Erfahrung: – Wir sind auf das Gegenüber angewiesen, das uns neue Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigt. – Wir leben vom Zuspruch des anderen. – Das gilt auch für den christlichen Glauben. 3
Warum predigen? • Der christliche Glaube: – Christen sind auf die guten Geschichten Gottes mit uns Menschen angewiesen. – Gott will durch die Verkündigung in dieser Welt zu Wort kommen. – Menschen reden aber auch gerne von dem, was sie persönlich betrifft und sie befreit. – Das Reden von Gottes freundlichem Wirken in dieser Welt ist ein freudiges Herzensanliegen. 4
Warum predigen? • Christen sind von Gottes Wort berührt. • Christen drängt es, die Liebe Jesu weiterzusagen. • Predigen ist eine freudige Aufgabe: – Rudolf Bohren: • • Predigen ist schön, es macht Freude. Predigtlehre ist Lehre zur Freude. Das Predigen soll in die Freude führen. In der Freude kommt die Rede von Gott zu ihrem Ziel! 5
Warum predigen? • Der Apostel Paulus befiehlt seinem Schüler Timotheus, das Wort Gottes zu predigen. – „So ermahne ich dich inständig vor Gott und Jesus Christus, der da kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich: – Predige das Wort, steh dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre. “ (2 Tim 4, 1 f Luther 1984) • Warum dieser Aufruf? 6
Warum predigen? • Der Apostel hat eine sehr hohe Meinung von der christlichen Predigt, denn durch die Predigt wirkt Gott selbst am Hörer. • Die Predigt des Wortes … – … weckt den Glauben (Röm 10, 17). – … führt zur geistlichen Wiedergeburt (1 Pet 1, 23+25; 1 Thess 1, 9 -10; 2, 13) – …vermittelt geistlichen Segen (Röm 1, 11) – … fördert das geistliche Wachstum (2 Tim 3, 15 f) 7
Die Grundlage der Predigt • Die Grundlage für die Predigt ist das Wort Gottes. • Sonntags geht es auf der Kanzel – – – nicht um Wirtschaft nicht um Politik nicht um Philosophie nicht um religiöse Slogans nicht um Psychologie 8
Die Grundlage der Predigt • Auf der Kanzel soll das Wort Gottes verkündigt werden: – und zwar unverkürzt – und ungeschminkt. • Gott selbst soll durch das gepredigte Wort zur Geltung kommen. • Gott selbst soll durch die Predigt gehört werden. 9
Die Grundlage der Predigt • Die Predigt hat das Wort Gottes zur Grundlage. • Das Wort Gottes soll ausgelegt werden. • Der Prediger hat die Aufgabe, der Gemeinde das Wort Gottes nahezubringen. 10
Dem Wort Gottes verpflichtet • Der Prediger soll die biblische Lehre verkündigen. • Deshalb muß der Prediger … – … selbst genau auf das Wort Gottes. – … seine eigenen Gedanken der Bibel unterordnen. – … alle menschliche Weisheit und Theologie am Wort Gottes ausrichten. – … bereit sein, seine bisherigen Überzeugungen bei Seite zu legen, wenn sie mit dem Wort Gottes nicht übereinstimmen. 11
Dem Wort Gottes verpflichtet • Die Predigt hat die Aufgabe, Gottes Gedanken zu vermitteln. • Der Prediger wird deshalb Gottes Gedanken nachspüren, indem er sie in ihrem – geschichtlichen, – grammatikalischem und – literarischem • Zusammenhang sieht und dann dem Hörer vorstellt. 12
Gottes Wort an den Hörer • Nachdem der Prediger – sich selbst mit der Botschaft der Bibel vertraut gemacht hat – und das Wort Gottes an sich selbst arbeiten läßt èwird der bewegen und überlegen, wie er der Gemeinde das Wort Gottes weitersagen kann. • Die Predigt hat nun die Aufgabe, Gottes Botschaft dem Hörer ans Herz zu legen. 13
Die Struktur der Predigt • Bei der Ausarbeitung einer Predigt ist es hilfreich, zunächst einen Überblick über den Aufbau und die Einzelelemente der Predigt zu haben. • Zur Veranschaulichung läßt sich die Struktur einer Predigt mit einer Krawatte vergleichen. • Jede Predigt oder Rede besteht sinnvoller-weise aus – Einleitung – Hauptteil – Schluß 14
Die Predigtstruktur Die Predigtkrawatte 15
Die Predigtkrawatte Das Programm Einleitung Ausarbeitung in Hauptteil Punkten: Erklären Beispiele Anwenden Zusammenfassung Schluß "Predigtkrawatte" aus "Schriftgemäß predigen" 16
Die Einleitung • Die Predigteinleitung wirbt um die Aufmerksamkeit des Hörers und führt ihn hin zu der Sache, um die es im Bibeltext zentral geht. • Als Überleitung zum Hauptteil hat es sich bewährt, daß der Redner in Form einer Vorschau einen kleinen Überblick über die folgenden Hauptpunkte bietet. 17
Der Hauptteil • Im Hauptteil werden die einzelnen Gliederungspunkte entfaltet. • Folgendes Grundschema kann dabei als Hilfe dienen. • Jeder Punkt der Predigtgliederung besteht aus der – „Auslegung“, des betreffenden Textabschnittes und – einer kurzen „Überleitung“ zum nächsten Punkt. 18
Die Auslegung • Die Auslegung besteht aus der Erklärung des betreffenden Textabschnittes und einer kurzen Überleitung zum nächsten Punkt. • Die Auslegung vollzieht sich dabei in folgenden 3 Grundschritten (E-V-A-Schema): – „Erklärung“ des Textes – „Veranschaulichung“ des Textes – „Anwendung“ auf den Hörer 19
Der Schluß • Der Schluß der Predigt spitzt die Gesamtbotschaft nachdrücklich auf den Hörer zu. • Er sucht den Hörer zu veranlassen, mit seinem Leben auf das gehörte Gotteswort zu antworten. 20
Hinweis • Diese Struktur - vor allem im Hauptteil - ist lediglich ein Grundschema • Der geübte Prediger wird diese Struktur sachgemäß variieren. • Die Struktur soll der Textart angemessen sein. 21
Quellen • Diese Präsentation wurde aus folgenden Büchern zusammengestellt: – Helge Stadelmann: Schriftgemäß predigen: • TVG, Wuppertal: R. Brockhaus, 1990, S. 179 ff – Achim Härtner / Holger Eschmann: Predigen lernen – Ein Lehrbuch für die Praxis • Göttingen: Edition Ruprecht, 2. erweiterte Auflage 22
Literatur • Weitere Bücher zum Thema: – W. Klippert, Vom Text zur Predigt, • Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, 1995, ISBN 3 -417 -25032 -3 – M. Josuttis, Rhetorik und Theologie in der Predigtarbeit • München, 1985 – A. Alteneder, Fachvorträge vorbereiten und durchführen • 5. Auflage, Berlin/München, 1982 23
Literatur • Weitere Bücher zum Thema: – E. Wagner, Rhetorik in der christlichen Gemeinde • Stuttgart: Christliches Verlaghaus, 1992 ISBN: 3 -7675 -7735 -6 – R. Eichenberger, Klartext reden • Asslar: Schulte & Gerth, 1992, ISBN: 3 -89437 -200 -1 24
Infos - Hinweise Diese Präsentation wurde mit Power. Point von Microsoft Office XP Professional 2002 erstellt. Sie ist einer der vielen Downloadangebote der „Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Berlin Hohenstaufenstraße“. Unsere Internetadresse lautet: http: //www. efg-hohenstaufenstr. de Die Präsentation steht Ihnen für den privaten Gebrauch zur freien Verfügung. 25
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