HERZLICH WILLKOMMEN Neue Kernlehrplne fr die Gymnasiale Oberstufe
HERZLICH WILLKOMMEN Neue Kernlehrpläne für die Gymnasiale Oberstufe Kernlehrplan Englisch 1
Agenda I. Grundlegendes: Konzept und Gestaltung kompetenzorientierter Kernlehrpläne - Orientierungswechsel: von der Stoff- zur Ergebnisorientierung - Kompetenzorientierung - Merkmale und Struktur der neuen kompetenzorientierten Kernlehrpläne II. Fachspezifische Erläuterungen zum neuen KLP Englisch - Kontinuitäten und Neuerungen - Kompetenzbereiche und Kompetenzerwartungen - Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung, Abiturprüfung III. Schulinterne Lehrpläne und Unterstützungsangebote 2
I. Grundlegendes: Konzept und Gestaltung kompetenzorientierter Kernlehrpläne 3
Orientierungswechsel Von der Input-Steuerung und „Stofforientierung“ Was soll am Ende dieses Bildungsabschnitts durchgenommen und behandelt worden sein? zur Ergebnis- bzw. „Output-Steuerung“ und Kompetenzorientierung Was sollen Schülerinnen und Schüler am Ende eines Bildungsabschnitts können? 4
Orientierungswechsel Steuerungsverständnis alter Lehrpläne Unterrichtsgestaltung und Arbeitsprozesse Nutzung des unterrichtlichen Angebots Lernergebnisse Lernerfolg Kompetenzen durchzunehmender Stoff als unterrichtliches Angebot Fokus 5 Steuerungsverständnis neuer Kernlehrpläne
Kompetenzorientierung Kompetenzen • benennen individuelle fachspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten einer Person (keine reinen Unterrichtsinhalte) • werden in einem längeren Entwicklungsprozess erworben (sind nicht identisch mit Stundenzielen) • sind Grundlage für das selbstständige Lösen von Problemen und für das Hervorbringen von Neuem • sind stärkenorientiert (nicht defizitorientiert) formuliert 6
Kompetenzorientierung Kompetenzbegriff der Kernlehrpläne: Kompetenzen werden verstanden als „ die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“. (Weinert 2001, S. 27 f. ) 7
Merkmale kompetenzorientierter Kernlehrpläne • standardorientiert: greifen die Bildungsstandards vollständig auf bzw. definieren Standards (zu erreichende Ziele) • kompetenzorientiert: bestehen aus fachbezogenen Kompetenzerwartungen • outputorientiert: beschreiben die erwarteten Lernergebnisse • verbindlich: beschreiben eine landesweit verbindliche Obligatorik; formulieren klare Ergebniserwartungen und keine Wahlmöglichkeiten • entdidaktisiert: Kernlehrpläne beschränken sich auf die Formulierung der zu erreichenden Ergebnisse und treffen keine Aussagen zu Wegen und Verfahren der Zielerreichung. Didaktische Entscheidungen werden in den Schulen – u. a. bei der Erstellung des schulinternen Lehrplans – getroffen. 8
Kompetenzorientierte Kernlehrpläne Kapitel Gliederungspunkt Vorbemerkungen 1 Aufgaben und Ziele des Faches 2 Kompetenzbereiche und Kompetenzerwartungen 2. 1. Kompetenzbereiche des Faches 2. 2. Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase 2. 3. Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase im Grundkurs 2. 4. Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase im Leistungskurs 3 Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung 4 Abiturprüfung Anhang 9
II. Fachspezifische Erläuterungen zum neuen KLP Englisch 10
Bezugsrahmen der KLP Fremdsprachen 11
Bezugsrahmen Ge. R wichtige fachliche Richtschnur für das Fremdsprachenlernen seit 2001: der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (Ge. R) des Europarats • Beschreibungsansätze für das fremdsprachliche Lehren und Lernen • Zuordnung von sprachlichen Leistungen zu Niveaus eine differenzierte Sicht auf kommunikative Kompetenzen und Teilkompetenzen, interkulturelles Lernen, Sprachbewusstheit und Sprachlernkompetenz verbunden mit einem positiven, entwicklungsorientierten Umgang mit individuellen sprachlichen Leistungen 12
Bezugsrahmen Bildungsstandards • • • Regelstandards Förderung der Entwicklung eines kompetenzorientierten Unterrichts Weiterentwicklung der Bildungsqualität Transparenz schulischer Anforderungen Vergleichbarkeit schulischer Abschlüsse durch bundeseinheitliche Standards • Durchlässigkeit des Bildungswesens 13
Bezugsrahmen Bildungsstandards Wesentliches Ziel des Fremdsprachenunterrichts der Oberstufe ist die Befähigung zum mündlichen und schriftlichen Diskurs, • verstanden als eine Verstehens- und Mitteilungsfähigkeit, • die inhaltlich zielführend, sprachlich sensibel und differenziert, adressatengerecht und pragmatisch angemessen ist. • Sie umfasst wichtige interkulturelle Kompetenzen, die im Unterricht • zusammen mit den sprachlichen Kompetenzen, • im Rahmen einer Auseinandersetzung mit Themen, Texten und Medien • integriert erworben werden. • Dies schließt ein, dass Schülerinnen und Schüler sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Bereich Aufgaben bewältigen können, die Erläutern, begründetes Stellungnehmen und kreatives Gestalten erfordern. (gemäß Bi. Sta, S. 9 f. ) 14
Der neue KLP GOSt Englisch: Kontinuitäten und Neuerungen Vom Lehrplan 1999 zum Kernlehrplan 2013 Im Vergleich zum Lehrplan Sekundarstufe II (1999) Im Vergleich zu den Kernlehrplänen der Sekundarstufe I (ab 2004): • gleiches Leitziel: Interkulturelle Handlungsfähigkeit • weiterhin Kompetenzbeschreibungen in Form von übergeordnetem Deskriptor und untergeordneten Indikatoren • weitgehende Beibehaltung der Themenfelder des soziokulturellen Orientierungswissens • zugrunde liegendes Verständnis des fortgeschrittenen Fremdsprachenerwerbs (insbes. Anwendungsorientierung) • Berufs- und Wissenschaftsorientierung des fortgeschrittenen Fremdsprachenunterrichts 15 • Adaptierte Fortführung folgender Kompetenz- bereiche (in oberstufenspezifischer Ausprägung): • (Funktionale) kommunikative Kompetenz • Interkulturelle Kompetenzen
Neuerungen (1) • Berücksichtigung und Umsetzung der KMK-Beschlüsse vom 18. 10. 2012: Bildungsstandards für die fortgeführte Fremdsprache (Englisch / Französisch) für die Allgemeine Hochschulreife • Umsetzung der „Hinweise zur Prüfungsdurchführung zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife in der fortgeführten Fremdsprache (Englisch / Französisch)“ (= „EPA neu“) • Erweiterung und Neubenennung einzelner Kompetenzbereiche (v. a. Text- und Medienkompetenz) • Sprachlernkompetenz und Sprachbewusstheit als eigenständige, „laterale“ Kompetenzbereiche 16
Neuerungen (2) • konsequente Standard- und Kompetenzorientierung (Outputorientierung) und Konzentration auf die fachlichen Kerne: Was sollen Schülerinnen und Schüler am Ende eines Bildungsabschnittes können? • Ausweisung von Regelstandards, die am Ende der Einführungsphase sowie am Ende der Qualifikationsphase im GK und LK verbindlich entwickelt sein sollen. • durchgängige Orientierung an den Niveaustufen des Ge. R 17
Kompetenzbereiche der modernen Fremdsprachen im Überblick Interkulturelle kommunikative Kompetenz Verstehen Wissen Handeln Einstellungen Bewusstheit Hör-/Hörsehverstehen Leseverstehen Schreiben Sprechen Sprachmittlung Verfügen über sprachliche Mittel und kommunikative Strategien Text- und Medienkompetenz mündlich 18 schriftlich medial Sprachbewusstheit Sprachlernkompetenz Funktionale kommunikative Kompetenz
Kompetenzbereiche im Vergleich: KLP SI – KLP GOSt KLP Sek I Interkulturelle kommunikative Kompetenz Wissen Verstehen Handeln Einstellungen Bewusstheit Hör-/Hörsehverstehen Leseverstehen Schreiben Sprechen Sprachmittlung Verfügen über sprachliche Mittel und kommunikative Strategien Text- und Medienkompetenz mündlich 19 schriftlich medial Sprachbewusstheit Sprachlernkompetenz Funktionale kommunikative Kompetenz
Kompetenzbereiche im Vergleich: Lehrplan 1999 – KLP GOSt Lehrplan 1999 20
Kompetenzbereiche (1) Funktionale kommunikative Kompetenz Hör-/Hörsehverstehen 21 Leseverstehen Sprechen an Gesprächen teilnehmen zusammenhängendes Sprechen Schreiben Sprachmittlung
Kompetenzbereiche (2) Interkulturelle kommunikative Kompetenz Soziokulturelles Orientierungswissen 22 Interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit Interkulturelles Verstehen und Handeln
Kompetenzbereiche (2) Interkulturelle kommunikative Kompetenz Soziokulturelles Orientierungswissen 23 Interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit Interkulturelles Verstehen und Handeln
Themenfelder des soziokulturellen Orientierungswissens (EF) • (Sprachen-)Lernen, Leben und Arbeiten im englischsprachigen Ausland • Wertorientierung und Zukunftsentwürfe im „global village“ 24 Alltagswirklichkeiten und Zukunftsperspektiven junger Erwachsener Politische, soziale und kulturelle Wirklichkeiten Globale Herausforderungen und Zukunftsvisionen • Zusammenleben, Kommunikation und Identitätsbildung im digitalen Zeitalter
Themenfelder des soziokulturellen Orientierungswissens (LK) • Lebensentwürfe, Studium, Ausbildung, Beruf international – Englisch als lingua franca • • Fortschritt und Ethik in der modernen Gesellschaft Chancen und Risiken der Globalisierung 25 Alltagswirklichkeiten und Zukunftsperspektiven junger Erwachsener Politische, soziale und kulturelle Wirklichkeiten und ihre historischen Hintergründe Globale Herausforderungen und Zukunftsvisionen • Das Vereinigte Königreich im 21. Jahrhundert – Selbstverständnis zwischen Tradition und Wandel • Amerikanischer Traum – Visionen und Lebenswirklichkeiten in den USA • Postkolonialismus – Lebenswirklichkeiten in einem weiteren anglophonen Kulturraum • Literatur und Medien in ihrer Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft
Kompetenzbereiche (3) Text- und Medienkompetenz Sach- und Gebrauchstexte 26 literarische Texte diskontinuierliche Texte medial vermittelte Texte
Text- und Medienkompetenz umfasst als komplexe, integrative Kompetenz folgende Fähigkeiten: • Texte selbstständig, zielbezogen sowie in ihren historischen und sozialen Kontexten verstehen und deuten, • eine Interpretation begründen, • die gewonnenen Erkenntnisse über die Bedingungen und Techniken der Texterstellung und die Charakteristika von Texten zur Produktion eigener Texte unterschiedlicher Textsorten nutzen, • ein breites Methodenrepertoire des Umgangs mit Texten anwenden, • den eigenen Rezeptions- und Produktionsprozess reflektieren. (vgl. KLP S. 16, S. 24 f. , S. 34 ff. , S. 44 ff. ) 27
Kompetenzbereiche (4) Sprachlernkompetenz Konsolidierung und Weiterentwicklung von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens 28 Sprachbewusstheit Einsichten in Struktur und Gebrauch von Sprache Ziel: sprachlich sensible Gestaltung von Kommunikationssituationen
Sprachlernkompetenz umfasst folgende Fähigkeiten: • das eigene Sprachenlernen selbstständig analysieren, • es bewusst gestalten, • dabei auf vorhandene Mehrsprachigkeit und individuelle Sprachlernerfahrungen zurückgreifen und • ein breites Repertoire von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens nutzen. (vgl. KLP S. 16, S. 26, S. 36 f. , S. 46 f. ) 29
Sprachbewusstheit umfasst folgende Fähigkeiten: • Sensibilität für die Struktur und den Gebrauch von Sprache und sprachlich vermittelter Kommunikation • sicherer, variabler und bewusster Gebrauch der Ausdrucksmittel einer Sprache • Reflexion über Sprache • die sprachlich sensible Gestaltung von Kommunikationssituationen (vgl. KLP S. 16, S. 27, S. 37, S. 47 f. ) 30
Grundstruktur der Kompetenzbeschreibungen Deskriptor Indikatoren 31
Kumulative Kompetenzentwicklung (1) Beispiel: Leseverstehen 1. Ebene: Deskriptoren Einführungsphase Grundkurs Leistungskurs Die Schülerinnen und Schüler können umfangreichere authentische Texte umfangreichere komplexere umfangreiche und komplexe authentische Texte unterschiedlicher Textsorten und Entstehungszeiten zu vertrauten Themen verstehen. auch zu abstrakteren, in Einzelfällen nicht immer vertrauten Themen verstehen. auch zu abstrakteren, nicht bzw. wenig vertrauten Themen verstehen. 32
Kumulative Kompetenzentwicklung (2) Beispiel: Leseverstehen 2. Ebene: Indikatoren Einführungsphase Grundkurs Leistungskurs Die Schülerinnen und Schüler können Sach- und Gebrauchstexten, literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten selbstständig umfangreichen und komplexen Sach- und Gebrauchstexten, literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen und leicht zugängliche Einzelinformationen entnehmen und diese Informationen in den Kontext der Gesamtaussage einordnen Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen und diese Informationen in den Kontext der Gesamtaussage einordnen. 33 selbstständig
Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung 34
Lernerfolgsüberprüfung + Leistungsbewertung: Grundsätze 1. Leistungsbewertung orientiert sich an den Vorgaben des Schulgesetzes, der Ausbildungs- und Prüfungsordnung und an den von Fachkonferenzen entwickelten Kriterien für Notengebung. 2. Es sind grundsätzlich alle Kompetenzbereiche insgesamt angemessen zu berücksichtigen. 3. In Klausuren und in der sonstigen Mitarbeit werden die in Kapitel 2 aufgeführten Kompetenzerwartungen überprüft. 4. In den schriftlichen Arbeiten/Klausuren sind die drei Anforderungsbereiche weiterhin zu berücksichtigen. 35
Lernerfolgsüberprüfung + Leistungsbewertung: Regelungen 1. neu: Die Verpflichtung zur Überprüfung des Kompetenzbereichs Sprechen wird mit der obligatorischen mündlichen Prüfung an Stelle einer Klausur in der Qualifikationsphase erfüllt. Für die Bewertung der verpflichtenden mündlichen Prüfung wird der Einsatz des Bewertungsrasters empfohlen, das im Bildungsportal unter http: //www. standardsicherung. schulministerium. nrw. de/cms/muendlichekompetenzen-entwickeln-und-pruefen/angebot-home. html erhältlich ist. 2. neu: In den Klausuren der Qualifikationsphase werden in der Summe Kompetenzen aus allen Kompetenzbereichen (Ausnahme SLK) verbindlich überprüft. 3. neu: Weiterentwicklung der bisherigen Klausurformate/Aufgabenarten: Neben der traditionellen Überprüfung von Kompetenzen in den Bereichen Schreiben und Leseverstehen werden durch Kombination mit weiteren Aufgabenarten auch Kompetenzen in den Bereichen Hörverstehen/Hör. Sehverstehen oder Sprachmittlung oder Kompetenzen im Bereich Sprechen überprüft. Dabei sind auch halboffene und geschlossene Formate möglich. 36
Klausuren: Regelungen in EF, Q 1 und Q 2 Berücksichtigung der Teilkompetenzen der funktionalen kommunikativen Kompetenz in Klausuren in jeder Klausur: Erstellen eines zusammenhängenden englischsprachigen Textes (Teilkompetenz Schreiben) Überprüfung der Teilkompetenz Schreiben wird (i. d. R. ) ergänzt durch die Überprüfung von zwei weiteren Teilkompetenzen der funktionalen kommunikativen Kompetenz Beispiele: Leseverstehen + Sprachmittlung Schreiben + Leseverstehen + Hör-/Hörsehverstehen Leseverstehen + Sprechen Hör-/Hörsehverstehen + Sprachmittlung in Q: alle funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen mindestens einmal überprüfen Sprechen: verbindliche mündliche (Kommunikations-)Prüfung in Q 1. 1 – Q 2. 1 in EF und in Q: je einmal Schreiben + (nur) eine weitere Teilkompetenz möglich 37
Klausuren: Regelungen in EF, Q 1 und Q 2 Verbindlich: In jeder Klausur Überprüfung von drei Teilkompetenzen Leseverstehen Schreiben (verpflichtend) 2 + aus: Sprachmittlung Hör-/Hörsehverstehen Sprechen* (*mündliche Prüfung als Ersatz für eine Klausur) 38
Klausuren: Regelungen in EF, Q 1 und Q 2 Mögliche Ausnahmen: 1 x in EF, 1 x in Q Leseverstehen Schreiben (verpflichtend) 1 + aus: Sprachmittlung Hör-/Hörsehverstehen Sprechen* (*mündliche Prüfung als Ersatz für eine Klausur) 39
Abiturprüfung 40
Schriftliches Abitur: Aufgabenarten bzw. -kombinationen Kompetenzüberprüfungen im Schreiben und Leseverstehen sind Bestandteil jeder schriftlichen Abiturprüfung. Ergänzend werden Kompetenzen entweder in der Sprachmittlung oder im Hörverstehen/Hör-Sehverstehen (oder im Sprechen) überprüft. Die Kompetenzbereiche Interkulturelle kommunikative Kompetenz, Text- und Medienkompetenz, Sprachbewusstheit sind integrative Bestandteile jeder Abituraufgabe. Orientierung an den drei AFB Abiturvorgaben legen jeweils fest, welche Teilkompetenzen Gegenstand der schriftlichen Abiturprüfung sind. Grundlage: Bildungsstandards der KMK vom 18. 10. 2012 41
Schriftliches Abitur: Mögliche Aufgabenarten (I) 1. Schreiben mit einer weiteren integrierten Teilkompetenz, die als solche identifizierbar sein muss, + isolierte Überprüfung einer dritten Teilkompetenz (Aufgabenart 1, zweiteilig): Variante 1: isoliert: integriert: + Sprachmittlung Schreiben oder und Hör-/Hörsehverstehen Leseverstehen (oder Sprechen) Klausurteil A Gewichtung: 42 70 – 80% Klausurteil B 20 – 30%
Zentralabitur 2017: Aufgabenart 1. 1 (KLP S. 62): Klausurteil A Klausurteil B integriert: Schreiben und isoliert: + Sprachmittlung Leseverstehen • • • 43 schriftliche englischsprachige Textgrundlage, ggf. ergänzt um visuelle Materialien mehrgliedrige Aufgabenstellung dabei ggf. Aufgabe mit Bezug auf Textgrundlage des Klausurteils B • • schriftliche deutschsprachige Textgrundlage aufgabengeleitete Wiedergabe dieser Textgrundlage in Englisch
Schriftliches Abitur: Mögliche Aufgabenarten (II) 1. Schreiben mit einer weiteren integrierten Teilkompetenz, die als solche identifizierbar sein muss, + isolierte Überprüfung einer dritten Teilkompetenz (Aufgabenart 1, zweiteilig): Variante 2: integriert: + Schreiben isoliert: und Leseverstehen Hör-/Hörsehverstehen Klausurteil A Gewichtung: 44 70 – 80% Klausurteil B 20 – 30%
Schriftliches Abitur: Mögliche Aufgabenarten (III) 2. Schreiben mit zwei weiteren integrierten Teilkompetenzen, die als solche identifizierbar sein müssen (Aufgabenart 2, einteilig) integriert: Schreiben – Leseverstehen – Hör-/Hörsehverstehen 45
Schriftliches Abitur: Mögliche Aufgabenarten (IV) 3. Schreiben + zwei weitere Teilkompetenzen, die jeweils isoliert überprüft werden (Aufgabenart 3, zweiteilig) isoliert: Leseverstehen (obligatorisch) und isoliert: Schreiben + entweder Sprachmittlung oder Hör-/Hörsehverstehen (oder Sprechen) Gewichtung: 46 Klausurteil A 50% Klausurteil B 50%
Abitur: Vorgaben Kapitel 4 KLP: Die jährlichen „Vorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen für die schriftlichen Prüfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufe“ konkretisieren den Kernlehrplan, soweit dies für die Schaffung landesweit einheitlicher Bezüge für die zentral gestellten Abiturklausuren erforderlich ist. Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamten Kernlehrplans bleibt hiervon unberührt. jährliche Vorgaben für das Zentralabitur! 47
III. Schulinterne Lehrpläne und Unterstützungsangebote 48
Schulinterne Lehrpläne: Funktion Aufgabe schulinterner Lehrpläne: die verbindlichen Vorgaben der Kernlehrpläne auf die Situation der Schule bezogen konkretisieren und dabei Freiräume ausgestalten Rechtliche Grundlagen Schul. G § 29 - Unterrichtsvorgaben (1) Das Ministerium erlässt in der Regel schulformspezifische Vorgaben für den Unterricht (Richtlinien, Rahmenvorgaben, Lehrpläne). Diese legen insbesondere die Ziele und Inhalte für die Bildungsgänge, Unterrichtsfächer und Lernbereiche fest und bestimmen die erwarteten Lernergebnisse (Bildungsstandards). (2) Die Schulen bestimmen auf der Grundlage der Unterrichtsvorgaben nach Absatz 1 in Verbindung mit ihrem Schulprogramm schuleigene Unterrichtsvorgaben. (3) Unterrichtsvorgaben nach den Absätzen 1 und 2 sind so zu fassen, dass für die Lehrerinnen und Lehrer ein pädagogischer Gestaltungsspielraum bleibt. 49
Schulinterne Lehrpläne: Funktion Rechtliche Grundlagen Schul. G § 70 – Fachkonferenz, Bildungskonferenz (3) Die Fachkonferenz berät über alle das Fach oder die Fachrichtung betreffenden Angelegenheiten einschließlich der Zusammenarbeit mit anderen Fächern. Sie trägt Verantwortung für die schulinterne Qualitätssicherung und –entwicklung der fachlichen Arbeit und berät über Ziele, Arbeitspläne, Evaluationsmaßnahmen und –ergebnisse und Rechenschaftslegung. (4) Die Fachkonferenz entscheidet in ihrem Fach insbesondere über 1. Grundsätze zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit 2. Grundsätze zur Leistungsbewertung 3. Vorschläge an die Lehrerkonferenz zur Einführung von Lernmitteln. 50
Schulinterne Lehrpläne Aufgaben und Gestaltungsspielräume von Schulen KLP Schule Vorgabe zu erreichender Kompetenzen Verantwortung für didaktisch-methodische Prozesse Beschränkung auf den Kernbereich fachlicher Anforderungen Nutzung von Gestaltungsspielräumen Formulierung von Kompetenzerwartungen und inhaltlichen Schwerpunkten zu einem bestimmten Zeitpunkt des Bildungsgangs Konkretisierung und Umsetzung in aufeinander abgestimmten Unterrichtsvorhaben (Progression, Kumulativität) Festlegung des Umfangs von Kompetenzen lerngruppen-adäquate Konkretisierung und damit verbundener Fachkenntnisse Umsetzung Aussagen zur Leistungserfassung und -bewertung 51 Vereinbarungen und Absprachen über Kriterien, Formen, Gestaltung, Organisation
Schulinterne Lehrpläne: Mögliche Gliederung Kapitel 1 Die Fachgruppe Englisch in der Schule XY 2 Entscheidungen zum Unterricht 2. 1 52 Gliederungspunkt Unterrichtsvorhaben 2. 1. 1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben 2. 1. 2 Konkretisierte Unterrichtsvorhaben 2. 2 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit 2. 3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung 2. 4 Lehr- und Lernmittel 3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen 4 Qualitätssicherung und Evaluation
Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben Schulinternes Curriculum: Grundkurs – Qualifikationsphase 1, 2. Hj. Übersicht über Unterrichtsvorhaben (Beispiel) Quartal Unterrichtsvorhaben “Isles of Wonder”? The UK between selfperception and external perspectives Q 1. 2 -1 (20 Stunden Obligatorik, ca. 6 Stunden Freiraum) Q 1. 2 -2 53 Zugeordnete Themenfelder des soziokulturellen Orientierungswissens Schwerpunkte des Kompetenzerwerbs: FKK/TMK: Leseverstehen: politische Reden, Kommentare Hör-/Hör-Sehverstehen: documentaries/ features, Spielfilm Das Vereinigte Königreich im Sprachmittlung: informell/formell, 21. Jahrhundert – mündlich/schriftlich Selbstverständnis zwischen Schreiben: Filmanalyse Tradition und Wandel IKK: Kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten sensibel beachten und angemessen interagieren Klausur Schreiben mit Hör. Sehverstehen (integriert), Sprachmittlung (isoliert) [ggf. Facharbeiten statt Klausur] FKK/TMK: Leseverstehen: zeitgenössische Gedichte, Songtexte, short Das Vereinigte Königreich im stories From Shakespeare Hör-/Hör-Sehverstehen: songs, Auszüge 21. Jahrhundert – to Zephaniah: Schreiben mit Selbstverständnis zwischen aus Shakespeareverfilmung One land – many voices Leseverstehen Tradition und Wandel SB: Varianten und Varietäten des (integriert), Hörverstehen Medien in ihrer Bedeutung für Sprachgebrauchs erkennen und erläutern (isoliert) (20 Stunden Obligatorik, ca. den Einzelnen und die IKK: sich kultureller und sprachlicher 6 Stunden Freiraum) Gesellschaft Vielfalt bewusst werden
Beispiel für ein konkretisiertes Unterrichtsvorhaben 54
Einbettung des UV in die Themenfelder des soziokulturellen Orientierungswissens (GK) GK Q 1. 2 -2: From Shakespeare to Zephaniah: One land – many voices • Lebensentwürfe, Studium, Ausbildung, Beruf international – Englisch als lingua franca • Chancen und Risiken der Globalisierung 55 Alltagswirklichkeiten und Zukunftsperspektiven junger Erwachsener Politische, soziale und kulturelle Wirklichkeiten Globale Herausforderungen und Zukunftsvisionen • Das Vereinigte Königreich im 21. Jahrhundert – Selbstverständnis zwischen Tradition und Wandel • Amerikanischer Traum – Visionen und Lebenswirklichkeiten in den USA • Postkolonialismus – Lebenswirklichkeiten in einem weiteren anglophonen Kulturraum • Medien in ihrer Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft
Schwerpunkte des Kompetenzerwerbs GK Q 1. 2 -2: From Shakespeare to Zephaniah: One land – many voices Leseverstehen: zeitgenössische Gedichte, Songtexte, short stories Hör-/Hör-Sehverstehen: songs, Auszüge aus Shakespeareverfilmung Text- und Medienkompetenz Interkulturelle kommunikative Kompetenz Funktionale kommunikative Kompetenz Sprachlernkompetenz Sprachbewusstheit Varianten und Varietäten des Sprachgebrauchs erkennen und erläutern 56 sich kultureller und sprachlicher Vielfalt bewusst werden
Kompetenzorientierte Unterrichtsplanung: Grundsätze Kompetenzen als Ausgangspunkt für die Sequenzplanung • Welche Kompetenzen sollen bis zum Ende des Unterrichtsvorhabens entwickelt werden (KLP-Vorgabe, schulinterner Lehrplan)? • In welchen Anwendungs- und Handlungssituationen ist die Kompetenz relevant? • Auf welche Kompetenzen kann aufgebaut werden? • Welche Inhalte / welche Unterrichtsgegenstände sind geeignet, um diese Kompetenzen zu entwickeln? • Wie müssen auf dieser Grundlage die Erwerbs- bzw. Lernsituationen gestaltet sein? „Nach Abschluss des Unterrichtsvorhabens (Thema/Dauer) sollen die Schülerinnen und Schüler …, …, … und … können. “ 57
Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung Leistungsbewertung: übergeordnete Kriterien • Sicherheit im Umgang mit der Fremdsprache sowie Erfüllung fremdsprachlicher Normen • Selbstständigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache • sachliche Richtigkeit und Schlüssigkeit der Aussagen • Differenziertheit des Verstehens und Darstellens, Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeutsamkeit • Herstellen geeigneter Zusammenhänge, Eigenständigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten und Problemstellungen • argumentative Begründung eigener Urteile, Stellungnahmen und Wertungen 58
Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung Leistungsbewertung: fachspezifische Kriterien Klausuren: Kriterienraster des Zentralabiturs a)verbindlich im Zentralabitur b)Orientierung stiftend für Klausuren in EF und Q v. a. : Gewichtung Sprache – Inhalt 3: 2 Gewichtung AFB I – III Kategorien zur Bewertung der sprachlichen Leistung/Darstellungsleistung Mündliche Prüfungen als Ersatz für eine Klausur: Kriterienraster des MSW a)empfohlen für die (obligatorische) mündliche Prüfung in Q 1. 1 – Q 2. 1 b)Orientierung stiftend für (eventuelle) mündliche Prüfung in EF 59
Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung Leistungsbewertung: fachspezifische Kriterien Sonstige Mitarbeit: ergänzend zu den Kriterien zur Bewertung schriftlicher und mündlicher Leistungen a) Sprachlernkompetenz, Umgang mit Feedback u. a. Dokumentationsfähigkeit b) selbstständiges Arbeiten bzw. Arbeiten in der Gruppe/im Team u. a. Selbstständigkeit, Zielstrebigkeit 60
Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung Rückmeldungen zu Kompetenzstand und Kompetenzentwicklung: • Klausur und Facharbeit: Randkorrektur (auch positiv), Kriterienraster (Inhalt / Sprache), Gutachten, Gespräch • Mündliche (Kommunikations-)Prüfung: Bewertungsraster, individuelle Hinweise • Sonstige Mitarbeit: mündliche Hinweise, ggfs. schriftliche Korrektur schriftlich erbrachter Leistungen • Portfolio: Selbsteinschätzung mit Beratungsgespräch WICHTIG: Transparenz der Bewertungskriterien und -maßstäbe 61
Unterstützungsangebot Lehrplannavigator Kernlehrplan Schulinterner Lehrplan im HTML-Format • verbindliche Kompetenzerwartungen am Ende bestimmter Phasen des Bildungsganges • obligatorische Inhaltsfelder und inhaltliche Schwerpunkte • Umsetzungsbeispiel für eine fiktive Schule (ohne landesweiten Geltungsanspruch) • Konstruktionshinweise • Leitfragen und Checklisten Materialdatenbank perspektivisch Beispielaufgaben (Lernaufgaben / Testaufgaben) zu konkreten Kompetenzerwartungen 62 Unterrichts- und Lernarrangements schülerverständliche Ausformulierungen zu Kompetenzerwartungen von Kompetenzerwartungen Diagnosebögen und Evaluationsinstrumente Konkretisierungen zum Schulinternen Lehrplan: Beispiele zu Unterrichts vorhaben Hintergrundmaterialien, „Tools“, Unterstützungsmaterial
HERZLICHEN DANK für Ihre Aufmerksamkeit Wir freuen uns auf Ihre Fragen! 63
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