HERZLICH WILLKOMMEN Burn out Erkennen Vorbeugen Dr Reinhard
HERZLICH WILLKOMMEN „Burn out – Erkennen & Vorbeugen“ Dr Reinhard Haller
Psychische Reaktionen auf Belastungen Stufe 1: Stressreaktion Stufe 2: Übermüdung Stufe 3: Erschöpfung Stufe 4: Burnout Stufe 5: Depression
ANGST Studien haben nachdrücklich gezeigt, dass die Angst Nummer 1 des Menschen das öffentliche Reden ist. Angst Nummer 2 ist der Tod. (Eric Bergman, Kanad. Kommunikationsberater)
Das Instanzenmodell nach Sigmund Freud ÜBERICH Normen, Vorschriften, Gesetze, Gebote, Sitten, Regeln, Gewissen, Werte ICH verlässlich, zwanghaft, spontan, impulsiv, vermittelnd, menschlich, verantwortungsvoll ES Bedürfnisse, Strebungen, Impulse, Triebe, Wünsche, Lust, Aggressionen, Delinquenz
Umgang mit „innerem Antrieb″ Kreativität Stress Kunst Ärger Explosion Leistung, Arbeit Aggression Burnout Engagement Konstruktiver Kampf Sport Psychosomatische Reaktionen Antrieb Implosion Suizid Angst Dämpfung Sucht Erschöpfung Depression
STRESS = Ungleichgewicht zwischen Arbeitsanforderungen und den Möglichkeiten, diese zu bewältigen
EUSTRESS Positive, für das Leben notwendige Reize und Anregungen = mit dem Wind segeln
DISSTRESS Schädliche, den Menschen überlastende Anforderungen. Löst negative Gefühle wie Angst, innere Anspannung und Hilflosigkeit aus = gegen den Wind segeln
Psychische Stressoren zu hohe Leistungsmenge zu großes Arbeitstempo fehlende instrumentelle und personelle Hilfen ständige Unterbrechungen unklare Zielvorgaben mangelnde Rückmeldungen Angst vor Misserfolg und Kontrolle unklare Zuständigkeiten widersprüchliche Arbeitsanweisungen Mobbing
Soziale Stressoren fehlende Anerkennung und Unterstürzung schlechtes Betriebsklima und Konflikte Konkurrenzdruck Diskriminierung und Benachteiligung mangelhafte Information und Beteiligung am Gesamtgeschehen Angst vor Arbeitsplatzverlust isoliertes Arbeiten Kollision mit Familienerfordernissen
Stressoren am Arbeitsplatz Quantitative Überforderung Qualitative Überforderung durch Informationsflut oder Komplexität Unterforderung Widersprüchliche Arbeitsanweisungen und unvollständige Information Unklare Zielvorgaben und mangelnde Rückmeldungen (Lob!) Ständige Unterbrechungen Ungenügend Einarbeitung und unklare Zuständigkeiten Emotionaler Stress (freundliches Gesicht)
Psychische Stressfolgen Konzentrationsstörungen, Gedankenkreisen, Denkblockaden Nervosität, Gereiztheit, Unausgeglichenheit Gefühlsschwankungen, Apathie, Affektlabilität Schlafstörungen Krankheitsgefühl, Gefühl der Ausweglosigkeit Psychosomatische Folgen (“Knödel” im Hals, Druck auf der Brust, Magenbeschwerden) Burnout, Erschöpfungszustand, Depression
Körperliche Stressfolgen 1. Herz-/Kreislaufstörungen 2. Herzinfarkt 3. Magen-/Darmkrankheiten 4. Atemprobleme 5. Schmerzsyndrome (Kopf-/Rückenschmerz) 6. Suchterkrankungen 7. Chronische Infektanfälligkeit 8. Vorzeitiges Altern, früherer Tod
Erschöpfung Tritt ein, wenn eine körperliche oder psychische Anstrengung zu lange andauert oder wenn die Regenerationsphasen keine Erholung bringen. Erschöpfung als Folge einer starken körperlichen und psychischen Anstrengung ist oft verbunden mit hoher Leistungsmotivation und ausgeprägtem Verantwortungsgefühl, sowohl im beruflichen als auch im familiären Bereich.
Das Burnout-Syndrom “Zustand einer Erschöpfung, die als Folge exzessiver Anforderungen an persönliche Energie , Kraft und Einsatzbereitschaft entsteht” (Freudenberg , 1974)
Emotionale Erschöpfung • • „Ich habe keine Kraft mehr dafür. “ „Ich fühle mich leer. “ „Ich habe keine Reserven mehr. “ „Es gibt zu viele Fragen und ich habe keine Antworten. “ „Warum mache ich das überhaupt? “ „Wenn ich 50 (48, 55…) bin, höre ich mit der Arbeit auf. “ „Ich brauche dringend Urlaub. “ „Ich kann die Dienste fast nicht mehr durchstehen. “
Phasen des Burnout Enthusiasmus Stagnation Frustration Apathie Burnout
Folgen des Burnout 1. Verflachung der Freizeitaktivitäten (Fernsehen) 2. Vermehrter Alkohol- und Zigarettenkonsum 3. Gewöhnung an Beruhigungsmittel 4. Gestörtes Essverhalten 5. Ehe- und Familienprobleme 6. Häufiger Arbeitsplatzwechsel oder Ausstieg aus dem Beruf 7. Häufiger Krankenstand 8. Todessehnsucht und Suizid
Ursachen des Burnout (1) 1. Persönliche 2. 3. 4. 1. 1 1. 2 1. 3 2. Belastungen im Privatleben 3. Beziehungsprobleme starke Emotionalität labiles Selbstwertgefühl hohe Empfindlichkeit
Ursachen des Burnout (2) 3. Helfersyndrom 4. Organisationspsychologische Ursachen 5. Gesellschaftliche Ursachen 2. 1 2. 2 2. 3 fehlende Anerkennung durch die Gemeinschaft Fehlen einer ideologischen Unterstützung geänderte Einstellung gegenüber dem Beruf
Depressionen - Fakten und Zahlen Depressionen sind jedem bekannt 10 - bis 12% der Bevölkerung leiden gegenwärtig an Depressionen 25% machen in ihrem Leben eine schwere Depression durch Depressionen nehmen heute zu Depressionen gehörten zu den unbekanntesten Krankheiten Depressionen gehören zu den am meisten tabuisierten Krankheiten Depressionen sind die schwerste und schmerzhafteste Krankheit Depressionen lassen sich heilen
Depression = Krankheit der „Losigkeit“ (antriebs-, schwung-, initiative-, freud-, lust-, ideenappetit-, schlaf-, zukunfts-, hoffnungslos usw. ) Charakteristisch sind: Appellationsverhalten Aggressionsverhalten (männlich) Rückzugsverhalten (weiblich)
Präventions- und (Selbst)Hilfemöglichkeiten
Wissenschaftliche Grundlagen der Psychohygiene 1. Salutogenese (versus Pathogenese) 2. Entwicklung von Copingstrategien 3. - problemorientiert 4. - emotionsregulierend 3. Selbstwirksamkeitserwartung 4. Empowerment
Bewältigungstypen KAMPF FLUCHT ERLERNTE HILFLOSIGKEIT Mehrarbeit Pausen ignorieren Weiterbildung Tagträumen verdrängen und vergessen mehr für die Gesundheit tun zu Hause bleiben Krankenstand nichts tun und grübeln Gespräche zur Lösungsfindung Gespräche in sich hineinfressen, Probleme runterschlucken Medikamente, um fit zu bleiben die belastende Situation einfach umdefinieren (“halb so schlimm”) innere Emigration Arbeitsablehnung Suchtverhalten eigenes Verhalten hat keinen Einfluss auf die Situation Kollektive Gegenwehr Innere Kündigung Fatalismus Dampf ablassen an anderen, Mobbing Stellenwechsel Berufswechsel Totstellreflex
„ANTI-(DIS-)STRESSPROGRAMM“ "Beginn den Tag mit einem Plan" Fangen Sie den Tag an, indem Sie in aller Ruhe Ihr Tagespensum festlegen. Ordnen Sie die Ziele nach ihrer Wichtigkeit. Das Unwichtigere kann dann immer noch verschoben werden. "Mach mal Pause!" Legen Sie eine Pause ein, wenn Sie etwas erledigt haben. So merken Sie erst richtig, wie gut es vorwärts geht. Und noch etwas: Nur die wenigsten Dinge lassen sich zu aller Zufriedenheit und für alle Zeiten erledigen. Genießen Sie deshalb auch die Freude, ein Etappenziel zu erreichen. "Belohne dich!" Setzen Sie sich Belohnungen aus für das Erreichen Ihrer Ziele. Man kann sich auch belohnen, indem man jemand anderem eine Freude macht.
„ANTI-(DIS-)STRESSPROGRAMM“ "Mach am Feierabend einen dicken Punkt!" Machen Sie endgültig Feierabend am Ende Ihrer Arbeitszeit. Unerledigtes kommt auf die folgende Tagesliste. Unbarmherzig. Und grübeln Sie nicht über begangene Fehler oder Fehlentscheidungen nach. Merken Sie sich, wie Sie diese künftig vermeiden können. "Tue etwas beim Nichtstun!" Einfach auf dem Sofa liegen, den Fernseher einschalten, sich in die Zeitung versenken, das kann mitunter wirklich helfen, sich zu entspannen und abzuschalten. Doch vergessen Sie nicht: Es gibt eine Menge anderer Freizeitbeschäftigungen - auch anstrengende - die sehr gesund sind. Lassen Sie ein wenig Ihre Fantasie walten! So können sportliche Betätigungen hilfreich sein, muskuläre Verspannungen - eine Begleiterscheinung des Stresses - zu lösen.
Betriebliche Maßnahmen gegen Stress Ausreichende Qualifikation, Zuteilung von adäquaten Aufgaben Klare Zielvorgaben, übersehbare Handlungsabläufe Faires Zeitmanagement, regelmäßige Pausen Erweitern der Handlungsspielräume und der autonomen Entscheidungsmöglichkeiten Stärkung der sozialen Kompetenz Angemessene Feedbacks geben Betriebsklima pflegen Präventive Maßnahmen sind dann effektiv, wenn sie arbeitsorganisatorische, ergonomische und verhaltensorientierte Veränderungen kombinieren
Ein Beistand kann stärken Was will ich wirklich? Was will ich wirklich nicht? Muss ich diese Situation wirklich um jeden Preis so hinnehmen? Gibt es andere Wege? Wo sind meine Stärken und meine Schwächen? Wie kann ich beides positiv nutzen?
ALLE ZEIT DER WELT… und wie man sie besser für sich gewinnt Leben Sie rhythmisch Seien Sie ab und zu langsam Warten Sie öfter mal Machen Sie Pausen Gehen oder fahren Sie Umwege Überprüfen Sie die „kleine Siege″ Ihres Alltags Vertreiben Sie nicht die Langeweile Beschleunigung ist ein Selbstzweck Managen Sie Ihre Zeit nicht zu sehr Organisieren Sie Ihren Tag, Ihre Woche nach dem Muster des Schweizer Käses
„Die einzige Chance, sein Leben zu verlängern, liegt darin, es nicht zu verkürzen“ Behutsame, aber konsequente Änderungen in der Lebensführung sind wirksamer als der „aufgegangene Knopf“
Möglichkeiten der Selbstdistanzierung l Laut mit sich selbst besprechen l Erörtern mit anderen l „Fliegenperspektiven” l „Zeitungsperspektive” l „Historische Perspektive“ l Sport l Anstrengung l Gelassenheit entwickeln
Scheuen Sie auch im Psy-Bereich nicht die professionelle Hilfe!
Gelassenheit
Worte der Gelassenheit „Geh mir aus der Sonne“ (Diogenes von Sinope zu Alexander dem Großen, 331 v. Chr. )
Worte der Gelassenheit „Gelobt seist Du, o Herr, mit allen Deinen Kreaturen“ (Franz von Assisi im „Sonnengesang“, 1224)
Worte der Gelassenheit „Vergib Deinen Feinden, nichts verdrießt sie mehr“ (Oscar Wilde)
Worte der Gelassenheit „Sei nicht so tragisch Es gibt größere Zwerge als du einer bist“ (R. H. zu seinem Spiegelbild)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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