Grundzge der Mikrokonomik Prof Dr Harald Wiese Universitt
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Grundzüge der Mikroökonomik Prof. Dr. Harald Wiese Universität Leipzig Lehrstuhl für Mikroökonomik Grimmaische Str. 12, Zimmer I 219, I 233, I 235 tel: 0341 - 97 33 771 e-mail: wiese@wifa. uni-leipzig. de
Mikroökonomik untersucht Entscheidungen einzelner (z. B. Haushalte, Unternehmen) und das Zusammenwirken dieser Entscheidungen in Unternehmen, auf Märkten, bei Wahlen und allgemein in Kooperations- oder Konfliktsituationen.
In der Vorlesung untersuchen wir, l l l wie Mindestlöhne Arbeitslosigkeit hervorrufen können, warum Mindestlöhne in bestimmten Situationen die Beschäftigung erhöhen können, wie Produktionstechnologien und Kosten zusammenhängen, warum Umweltverschmutzung ineffizient sein kann, warum die "optimale" Umweltverschmutzung nicht bei Null liegt, warum die Spieltheorie für ernsthafte Angelegenheiten wichtig ist.
Wofür ist die Mikroökonomik wichtig? Grundbegriffe: Nachfrage, Kosten, Elastizität l Marketing: Optimale Preispolitik l Personalwirtschaft: Prinzipal-Agenten-Theorie l Theorie des internationaler Handels l Arbeitsmarkttheorie l Controlling l Makroökonomik (mikrofundiert) l. . . l
Was haben Sie zu tun? l Sie bestimmen selbst die geeignete Mischung folgender Maßnahmen: » selbstständige Bearbeitung der Übungsaufgaben, auch in Arbeitsgruppen » Lehrbücher studieren » Powerpoint-Folien durchsehen » aufmerksamer Vorlesungs- und Übungsbesuch l Fangen Sie heute an!
Literaturempfehlungen I • • • deutschsprachige Lehrbücher VARIAN, Hal (2003). Grundzüge der Mikroökonomik, 6. Aufl. , R. Oldenbourg, München. WIESE, Harald (2005). Mikroökonomik, 4. Aufl. , Springer-Verlag, Berlin et al. englischsprachige Lehrbücher PINDYCK, Robert S. / RUBINFELD, Daniel L. (2001). Microeconomics, 5. Aufl. , Prentice Hall, London et al. SCHOTTER, Andrew (2003). Microeconomics - A Modern Approach, 3. Aufl. , Prentice Hall, London et al. VARIAN, Hal (2004). Intermediate Microeconomics, 6. Aufl. , W. W. Norton & Company, New York / London.
Literaturempfehlungen II für den Sonntagnachmittag: • LANDSBURG, Steven E. (1993). The Armchair Economist, The Free Press, New York et al. • FRIEDMAN, David (1996). The Hidden Order, Harper Business. • JEVONS, Marshall (1993). Murder at the Margin, Princeton University Press, Princeton.
Wirtschaftskreislauf Gütermärkte Haushalte Unternehmen Faktormärkte
Grundkategorien der Mikroökonomik Akteure: Konsumenten Unternehmen Wähler, Politiker Verhalten: Institutionen: Gleichgewichte: Nutzenmaximierung Gewinnmaximierung Markt, Auktionen, Eigentumsrechte. . . Haushaltsoptimum gewinnmaximale Ausbringungsmenge Bei mehreren Akteuren: Nash-Gleichgewichte (Spieltheorie)
Übersicht Teil I: Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte
Teil I - Haushaltstheorie Teil I: Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Das Budget Präferenzen, Indifferenzkurven und Nutzenfkt. Das Haushaltsoptimum Komparative Statik Arbeitsangebot und Sparen Unsicherheit Marktnachfrage und Erlöse Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte
Haushaltstheorie Budget Präferenzen Kap. B Kap. C Haushaltsoptimum Kap. D Entscheidungen - über Güterbündel (Kap. D), - über das Arbeitsangebot (Kap. F), - über den Konsumzeitpunkt (Kap. F), - unter Unsicherheit (Kap. G).
Teil I - Haushaltstheorie Teil I: Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Das Budget Präferenzen, Indifferenzkurven und Nutzenfkt. Das Haushaltsoptimum Komparative Statik Arbeitsangebot und Sparen Unsicherheit Marktnachfrage und Erlöse Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte
Das Budget l Das Budget als Geldeinkommen l Das Budget als Anfangsausstattung
Budgetbeschränkung Zwei Güter, Mengen und l die Preise, und l Budget als Geldeinkommen: m l Budget als Anfangsausstattung mit Gütern: , Wert: l
Budget bei Geldeinkommen: x 2 Bu dge Budgetgleichung bei Geldeinkommen: tge rad e Budgetmenge x 1 absolut genommene Steigung = marg. Opportunitätskosten=MOC=
Marginale Opportunitätskosten
Zeichnung einer Budgetgerade mit m=100, p 1=1, p 2=2 :
Budget bei Besteuerung: x 2 ursprünglich: nach Steuer: x 1
Budget bei einem freien Gut 1 steht zum Preis von 0 zur Verfügung:
Budget bei einem begrenzt freiem Gut 1 steht in der Menge x 0 kostenlos zur Verfügung: x 1
Budget bei Anfangsausstattung: Budgetgleichung bei Anfangsausstattung: x 2 mit Anfangsausstattung Bud get ger ade Budgetmenge x 1
Preisänderung bei Anfangsausstattung x 2 x 1
Teil I - Haushaltstheorie Teil I: Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Das Budget Präferenzen, Indifferenzkurven und Nutzenfkt. Das Haushaltsoptimum Komparative Statik Arbeitsangebot und Sparen Unsicherheit Marktnachfrage und Erlöse Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte
Präferenzen, Indifferenzkurven und Nutzenfunktionen l Die Präferenzrelation l Die Indifferenzkurve l Nutzenfunktionen
Präferenzen und Indifferenzkurven Präferenz: Wertschätzung l Präferenzrelation: Ordnungsrelation l Indifferenzkurven: geometrischer Ort von Güterbündeln, zwischen denen das Individuum indifferent ist l
Präferenzrelationen: Schwache Präferenzrelation: "A ist mindestens so gut wie B" Daraus lassen sich ableiten a) die Indifferenz "A ist genau so gut wie B" : b) die starke Präferenzrelation : "A ist besser als B"
Eine Indifferenzkurve x 2 A x 1
Die Axiome (1) Diese Axiome gelten immer! 1. Vollständigkeit: für alle Güterbündel A, B gilt 2. Transitivität: für alle Güterbündel A, B, C gilt Anmerkung: Auf Grund der Vollständigkeit gilt:
Die Axiome (2) Dieses Axiom gilt meistens. 3. Monotonie: "mehr ist besser", Nichtsättigung für A = (a 1, a 2) und B = (b 1, b 2) gelte: Strenge Monotonie: x 2 Bessermenge F G E Schlechtermenge x 1
Konvexe Linearkombination zweier Güterbündel x 2 A B x 1
Die Axiome (3) Dieses Axiom gilt meistens. 4. Konvexität: die Extreme sind schlecht x 2 A C B x 1
Das Geldpumpenargument Annahme: Transitivität soll nicht gelten - Anfangsausstattung: C - Endausstattung C-1 GE => Vernichtung von 1 GE
Beispiele für Indifferenzkurven für Güter, x 2 bei Sättigung, x 2 10 6 5 10 5 x 1 x 2 x 1 neutrale Güter, und Ungüter. x 2 5 10 x 1
Indifferenzkurven: Menge aller Bündel, die zueinander indifferent sind x 2 kon per fek perfekte kon vex te S kav ubs titu te Komplemente x 1
Indifferenzkurven bei lexikographischen Präferenzen: x 2 Bündel (b 1, b 2 ) wird (a 1, a 2 ) vorgezogen, falls • b 1 > a 1 oder • b 1 = a 1 und b 2 > a 2. D F B C A E x 1
Indifferenzkurven können sich nicht schneiden: x 2 I 1 I 2 A~B A~C B C A x 1
Der Anstieg der Indifferenzkurve gibt an, in welchem Verhältnis Gut 1 gegen Gut 2 ausgetauscht werden muß, wenn Indifferenz zwischen altem und neuem Güterbündel bestehen soll. MRS=Marginal Rate of Substitution
Marginale Zahlungsbereitschaft = MRS x 2 0 x 1
MRS muss nicht konstant sein x 2 0 x 1
Nutzenfunktionen sind Abbildungen der Menge der Güterbündel in die Menge der reellen Zahlen, l repräsentieren Präferenzordnungen, wenn l - bei Indifferenz zwischen A und B u(A)=u(B) gilt, - bei starker Präferenz für A gegenüber B u(A)>u(B) gilt.
Nutzenfunktionen für. . . (a) Perfekte Substitute: (b) Cobb-Douglas-Nutzenfunktion: (c) Perfekte Komplemente: (d) Ungüter, neutrale Güter? (e) Lexikographische Präferenzen: haben keine Nutzenrepräsentation
Verschiedene Nutzenfunktionen widerspiegeln die selbe Präferenzordnung, falls sie durch streng monotone Transformationen voneinander abgeleitet werden können, beispielsweise durch - Multiplikation mit positiven Zahlen, - Quadrieren (ausgehend von positiven Zahlen), - Logarithmieren.
Monotone Transformation?
Nutzentheorie kardinale ordinale Nutzen als Maß für die Befriedigung Nutzen als Beschreibung einer Präferenzordnung absolute Höhe relevant nur Rangordnung relevant direkt interpretierbar nur in Bezug auf das Vorzeichen interpretierbar
Gossensche Gesetze: 1. Gossensches Gesetz: Der Grenznutzen nimmt mit jeder konsumierten Einheit ab. (Aber: Interpretation nur bei kardinaler Nutzentheorie möglich. ) 2. Gossensches Gesetz: (Auch bei ordinaler Nutzentheorie sinnvolle Aussage. )
Die Grenzrate der Substitution MRS ist gleich dem Verhältnis der Grenznutzen (MU=marginal utility) der beiden Güter: denn entlang einer Indifferenzkurve íst der Nutzen konstant: u(x 1, x 2(x 1))=const.
Wie erkennt man Konvexität? • Indifferenzkurven sind zum Ursprung hin gekrümmt • Die Grenzrate der Substitution nimmt mit zunehmendem x 1 ab. Beispiel: Cobb-Douglas-Nutzenfunktionen mit 0<a<1 Durch Logarithmieren erhält man v(x 1, x 2)=ln u(x 1, x 2 )= a ln x 1 + (1 -a) ln x 2 und schließlich
Teil I - Haushaltstheorie Teil I: Haushaltstheorie Teil II: Unternehmenstheorie Das Budget Präferenzen, Indifferenzkurven und Nutzenfkt. Das Haushaltsoptimum Komparative Statik Arbeitsangebot und Sparen Unsicherheit Marktnachfrage und Erlöse Teil III: Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie Teil IV: Marktformenlehre Teil V: Externe Effekte
Das Haushaltsoptimum Das Maximierungsproblem des Haushalts l Ungleichheit von Zahlungsbereitschaft und Opportunitätskosten l Streng konvexe Präferenzen l Perfekte Komplemente / Konkave Präferenzen l Bekundete Präferenzen l Die Ausgabenfunktion l
Haushaltsoptimum Die optimale Güterkombination maximiert den Nutzen unter Beachtung der Budgetbeschränkung. l Entscheidung ist abhängig von l - Einkommen, - Preisen und - Präferenzen.
Ansatz: Wähle aus der Budgetmenge ein Güterbündel auf der höchsten erreichbaren Inidfferenzkurve aus. x 2 x 1
Haushaltsoptimum bei Sättigung x 2 17 0 9 8 7 1 x 1
Zahlungsbereitschaft und Opportunitätskosten Marg. Zahlungsbereitschaft: Wenn der Konsument 1 Einheit von Gut 1 mehr konsumiert, auf wieviele Einheiten von Gut 2 kann er als Ausgleich verzichten, damit er zwischen den Güterbündeln vor und nach dem Tausch indifferent ist? - Bewegung auf der Indifferenzkurve Marg. Opportunitätskosten: MOC = Wenn der Konsument 1 Einheit von Gut 1 mehr konsumiert, auf wieviele Einheiten von Gut 2 muß er verzichten? - Bewegung auf der Budgetgeraden
Ungleichgewichte (1) Steigung der Indifferenzkurve Budgetgeraden x 2 MRS= = MOC Erwerb von. . . MOC 1 Einheit von Gut 1 MRS MOC Verzicht auf. . . 0 x 1
Ungleichgewichte (2) Steigung der Indifferenzkurve Budgetgeraden x 2 MRS = = MOC Erwerb von. . . MRS 1 Einheit von Gut 1 MOC MRS Verzicht auf. . . 0 x 1
Cobb-Douglas-Nutzenfunktionen x 2 I 1 I 2 I 3 Ansatz: und ! ! p 1 x 1 +p 2 x 2 =m und x 1
Bestimmung des Haushalts-optimums mit Lagrange-Ansatz Ist Haushaltsoptimum, so gelten: ! ! ! (Budgetgleichung)
Perfekte Substitute MRS konstant meist Randlösung bzw. x 2 I 1 I 2 I 3 x 1
Perfekte Komplemente Lösungsansatz über ein zusammengesetztes Gut mit anteiligem Gut 1 MRS im Eckpunkt nicht definiert! und Gut 2 mit festem Verhältnis: x 2 I 3 I 2 I 1 x 1
Die Nachfrage des Haushalts nach Gut 1, abhängig vom Preis, ist. . . allgemein: für perfekte Substitute: bei Cobb-Douglas. Nutzenfunktionen: für perfekte Komplemente:
Variationen der Haushaltstheorie l Haushaltsoptimum l Bekundete Präferenzen l Ausgabenfunktion
Haushaltsoptimum: Perfekte Substitute u(x 1, x 2)= x 1 +2 x 2 p 1 =1 p 2 =3
Haushaltsoptimum: Perfekte Komplemente u(x 1, x 2)= min (x 1, 2 x 2) p 1 =3 p 2 =1
Haushaltsoptimum: Cobb-Douglas-Funktion D K m Disko, Eintritt € 2 Konzertbesuch, Eintritt € 4 Budget, 64 € Nutzenfunktion:
Bekundete Präferenzen Ist es mit strenger Monotonie vereinbar, wenn zunächst A, bei verändertem Budget B gewählt wird? x 2 B' A A' B x 1
Ausgabenfunktion • e(û, p 1, p 2) gibt an, welches Einkommen bei gegebenen Preisen wenigstens benötigt wird, um ein vorgegebenes Nutzenniveau zu erreichen. • Optimierungsproblem:
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