Grundlagen der Bewegungstherapie Psychiatrie des UKTs April 2009
Grundlagen der Bewegungstherapie Psychiatrie des UKT`s April 2009 Heike Ossoba Leitende Physiotherapeutin Team Psychiatrie am Universitätsklinikum Tübingen
Themen-Übersicht 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Vorstellung Therapeutin und der Klinik / UKT Grundlagen der Bewegungstherapie an der UKT Entwicklungen BWT B 2 -Projekt - Schizophrene Psychosen BWT Station. A 6 – Sucht Ausbildungsschwerpunkte: Physiotherpeut/Sportlehrer Schluss 2
Therapeutin und Klinik Heike Ossoba, Physiotherapeutin seit Oktober 1996 am Universitätsklinikum Tübingen seit 2005 Teamleitung Erfahrungsbereiche: § 12 Jahre mit Alkoholerkrankten § 3 Jahre mit depressiv Erkrankten § 5 Jahre auf einer Akut-Station § 3 Jahre mit Essgestörten Patientinnen § 1 Jahr mit schizophren Erkrankten 3
Therapeutin und Klinik Organisation und Abteilungsgröße der BWT 150 Betten im Haus: § 5, 25 Vollkräfte: 4 Physiotherapeut. Innen, 2 Sportlehrerinnen und 1, 5 VK Masseurinnen § Bewegungstherapie ist Pflicht für die Patient. Innen § BWT wird für jede Station speziell angeboten § i. d. R. 2 mal pro Woche je 60 Minuten § Freiwillige Angebote: Körperliches Training, Laufgruppe, Qi Gong § Angebote der Bäder-Abteilung: Wassertreten, Sauna 4
Grundlagen der BWT Entwicklung unseres Konzeptes von Frau Heuer Physiotherapeutin mit Hindergrund § Konzentrative Bewegungstherapie § Funktionelle Entspannung § tiefenpsychologischen Übungsleitlinien von Prof. Dr. Scharfetter § Zusammenarbeit mit Sophie Krietsch-Mederer Hieraus bildet sich ein: Ø übungszentrierter - funktionaler therapeutischer und ein Ø erlebnistzentrierter - aktivierender therapeutischer Handlungs- und Erfahrungsspielraum 5
Grundlagen der BWT § Wahrnehmung und Bewegung werden als Grundlage von Erfahrung und Handeln des Menschen für den therapeutischen Prozess genutzt § Erinnerungen, die im Laufe des Lebens Haltung und Verhalten geprägt haben, werden durch konzentratives sich-bewegen und sich-wahrnehmen reaktiviert § Im Umgang mit Materialien und Menschen könne sowohl die konkrete Erfahrung als auch ein symbolischer Bedeutungsgehalt erlebbar gemacht werden 6
Grundlagen der BWT § Im reflektierten Gesprächen werden die Erfahrungen: § bewusst gemacht zumindest in: angenehme oder unangenehme Empfindung spüren kann oder den Bezug zum Alltag hergestellt werden kann oder § die Verbindung zu den Grundkonflikten (Mutter- oder Vaterkonflikten) § Als Materialien werden eingesetzt Kleingeräte oder Umweltdinge, wie z. B. Muscheln, Holzstückchen, Kastanien, ……. 7
Grundlagen der BWT § Diese dienen um Erinnerungen wachzurufen, Ressourcen und Wünsche zu wecken § Mit Symbolhaltigen Inhalten arbeiten: mit beiden Füßen auf dem Boden stehen Im Mittelpunkt stehen/Am Rand stehen § Themen können sein: Geben / Nehmen Festhalten / Loslassen Aktiv- / Passiv - sein Widerstandgeben / Nachgeben Führen / geführt werden 8
Grundlagen der BWT Die 4 Übungsleitlinien der Bewegungstherapie von Prof. Dr. Scharfetter: ü ü Beziehung zu sich selbst Beziehung zu Raum und Zeit Beziehung zu den Dingen Beziehung zum Mitmensch 9
Historie der BWT Die Entwicklung der letzten 15 Jahre § Die Stationen entwickeln spezielle Verhaltenstherapie Konzepte für die einzelnen Krankheitsbilder: ü Geronto - Psychiatrie ü Sucht-Stationen: Alkohol-Medikamente-, Spiel-/ illegale Drogen-Sucht ü Schizophrenie ü Depression ü Essstörungen ü Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderline-Typ § Folglich existieren 2 betreute und eine offene Station ohne eine Spezialisierung. 10
BWT B 2 -Projekt - Schizophrene Psychosen Ziele: ü·sich als eigene Person wahrnehmen: ü·Zusammenhang, Halt und Abgrenzung wahrnehmen ü·sich in Raum und Zeit eingeordnet erleben ü·in Kontakt kommen und aushalten ü·Nähe und Distanz regulieren ü·Kontinuität durch regelmäßige Teilnahme ü·eigene Bedürfnisse finden, mitteilen und ausprobieren ü·Zugang zu den eigenen Ressourcen entdecken und nutzen 11
BWT Station. A 6 – Alkoholismus: Entgiftung und Motivation Ziele: üWahrnehmen der eigenen Leistungsfähigkeit üVerbesserung der Selbsteinschätzung üFörderung von Gleichgewicht, Koordination, Ausdauer Geschicklichkeit und Feindosierung üFörderung der Frustrationstoleranz üFörderung vom Einfühlungsvermögen für sich und einer/m Partner/in wieder finden 12
Vergleich Physiotherapie/Sportlehrer • Physiotherapeut. INnen • Sportlehrer. INnen üSchwerpunkt liegt auf Einzeltherapie üPrimärer Blick auf funktionelle Symptome üTherapievorgaben mit viel Struktur und zielorientiert üHauptblick auf funktionelle Defizite üWill klare Ziele erreichen Gruppentherapie üPrimärer Blick auf Interaktionen üTherapievorgaben sind situationsbezogen und mit eher spielerischen Inhalten üHauptblick auf gesunde Anteile üIst prozessorientiert 13
Unterschiede in der Bewegungstherapie • Physiotherapeut. INnen • Sportlehrer. INnen üGehen eher in den Wider- üHolt die Patienten eher da ab, stand der Patient. INnen üGeben mehr Struktur mit Übungscharakter vor üInhalte sind eher auf Therapieziele bezogen üTherapeut. INnen geben Inhalte eher vor wo Sie sind üProzessorientiertes Erleben steht im Mittelpunkt üInhalte sind eher ressourcenorientiert üPatient. INnen bestimmen stärker die Therapieziele mit 14
Schluss • Sind mehrer Berufsgruppen in einer Bewegungstherapie-Abteilung beschäftigt, so erhöht dies die Vielfalt der Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung zu und mit den Patient. INen. 15
DANKE für Ihre Aufmerksamkeit ! 16
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