Gotthold Ephraim Lessing Gotthold Ephraim Lessing wurde am

Gotthold Ephraim Lessing

Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 in dem kleinen ostdeutschen Städtchen Kamenz (in. Sachsen) als Sohn eines Pastors geboren. Schon in früher Kindheit las er sehr gern und viel. Als man den Kleinen einmal fragte, wie er sich am liebsten malen lassen wurde, antwortete er: , , Mit einem großen Haufen Bücher. " Zuerst besuchte Lessing in seiner Vaterstadt die Lateinschule, später die Fürstenschule in der Stadt Meißen. In dieser Schule lernten die Söhne von Adligen und hohen bürgerlichen Beamten. Der junge Lessing war nur deshalb hierher gekommen, weil er ein besonders begabter und fleißiger Schüler war.

Im Jahre 1746 bezog der siebzehnjährige Lessing die Universität Leipzig. Auf Wunsch seiner Eltern sollte er Geistlicher werden. Lessing war schon damals ein vielseitig gebildeter junger Mensch. Er kannte die altgriechische und römische Literatur, die deutsche Literatur und beschäftigfe sich auch mit Mathematik. Lessing möchte den geistlichen Beruf nicht und wurde deshalb Medizinstudent. Bald aber mußte er Leipzig verlassen, denn er sollte verhaftet werden, weil er für einige zahlungsunfähige Schauspieler gebürgt hatte.

Aus Leipzig begab sich der Neunzehnjährige nach Berlin und wurde freier Schriftsteller. Er schrieb Artikel für Zeitungen und lebte von der Hand in den Mund. Berlin gefiel dem Dichter nicht. In Berlin verbrachte Lessing rund neun Jahre. Die Arbeit war hart und das Leben schwer. Der Schriftsteller schrieb hier viele wissenschaftliche Abhandlungen und mehrere dramatische Werke, von denen „Miss Sara Sampson" das bedeutendste ist. Indem sich Lessing an englische Vorbilder anlehnte, schuf er mit seinem neuen Werk das erste deutsche bürgerliche Trauerspiel. Es war auch zugleich die erste deutsche Tragödie in Prosa.

In Berlin fand er interessante Gesprächspartner wie Voltaire und den weisen jüdischen Moralphilosophen Moses Mendelssohn. Im Siebenjährigen Krieg, angestellt als Sekretar bei der preußischen Armee, genoss er das freie Soldatenleben. In dieser Zeit schrieb er das Lustspiel „Minna von Bamhelm", sowie zahlreiche Fabeln in Versen.

Er ging nach Hamburg und wurde Dramaturg an dem neueröffneten Theater. Als solcher half er den Schauspielern bei der Auswahl und beim Einüben von Theaterstücken und schrieb Kritiken über die Aufführungen. Die Theaterkritiken aus dieser Zeit sind später als Buch unter dem Titel „Hamburgische Dramaturge" erschienen. Trotzdem schuf der Dichter und Gelehrte in dieser Zeit eine Reihe bedeutender Werke. Zu den größten davon gehört das Trauerspiel „Emilia Gallotti". Dieses Werk war das erste Trauerspiel in der deutschen Literatur, in dem der scharfe Protest des Bürgertums gegen den Adel zum Ausdruck kam. Lessing setzte große Hoffnungen in das Hamburgische Theater. Er erblickte darin den Versuch, ein deutsches Nationaltheater aufzubauen. Das Theater ging schon nach einem Jahr ein, . Lessing war wieder brotlos.

Infolge der angestrengten Arbeit und der ständigen Not war der Gesundheitszustand Lessings stark angegriffen. Trotzdem setzte er seine Arbeit ununterbrochen fort. Lange und beharrlich kämpfte er mit seinen Schriften gegen die reaktionaren Geistlichen, die Dunkelmänner des 18. Jahrhunderts, und schrieb das herrliche Schauspiel „Nathan der W e i s e".

Seine letzten Lebensjahre ab 1770 bis zu seinem Tod im Jahr 1781 verbrachte Lessing recht einsam und fast blind in dem kleinen Wolfenbüttel. Dort war er Bibliothekar beim Herzog von Braunschweig und verwaltete dessen weltberühmte Bibliothek. Da machte am 15. Februar 1781 ein Schlaganfall seinem tatenreichen Leben ein Ende. Der Dichter war so arm, daß man ihn auf Staatskosten beerdigen mußte.

Lessing war ein großer Menschenfreund, ein wahrer Humanist, ein rastloser Forscher und Denker. Seine leidenschaftliche Wahrheitsliebe, sein aufrechter Kampf gegen den Feudalismus und die Reaktionäre aller Schattierungen, seine Arbeitslust und sein außerordentlicher Scharfsinn machten ihn zu einem der größten Gelehrten seiner Zeit, zum bahnbrechenden Kritiker und unsterblichen Dichter. Seine dichterischen und wissenschaftlichen Werke haben bis heute ihren Wert nicht verloren.

„M inna von Barnhelm". Dieses Werk gehört zu den besten deutschen Komödien. Lessing übt darin Kritik an dem preußischen König Friedrich II. , zeigt das Unglück, das der Krieg über die ehrlichen Menschen bringt, und schildert mit warmer Sympathie solche Menschen, die auch in den Kriegswirren ehrenfest und treu bleiben, z. В. den tapferen und uneigennützigen Major Tellheim und die kluge, gütige Minna.

“ Nathan der Weise” Das Drama berichtet von Ereignissen, die sich im 12. Jahrhundert während der Kreuzzüge in Jerusalem abspielen. Nathan, von Volke der Weise genannt, ein begülerter Mann, hat während der blutigen Kämpfe der Christen gegen die Mohammedaner Frau und Kinder verloren. Obwohl ihn die Christen ins Unglück gestürzt haben, nimmt er ein verlassenes Christenkind in sein Hausund zieht es groß. Nathan ist ein Menschenfreund, ein Humanist. Er hilft seinen Mitmenschen gern und oft und fragt dabei nicht: nach Rassenzugehörigkeit, Nationalität oder Religion. Für ihn sind alle gleich. Weil er so handelt, lieben und achten ihn die Menschen.

„EMILIA GALOTTI" Das tiefgreifendste dramatische Werk Lessings ist das Trauspiel „Emilia Galotti", das im Jahre 1772 erschien. Die Namen der handelnden Personen sind italienisch, der Ort der Handlung — ein kleines italienisches Fürstentum. Vertauscht man aber Schauplatz und Namen gegen deutsche, so stehen wir unmittelbar mitten im Leben und Treiben der deutschen Fürstenhöfe des 18. Jahrhunderts, wo mit Gut und Ehre, ja sogar dem Leben der Untertanen nur gespielt wurde.

Der Affe und der Füchs. „Nenne mir ein so geschicktes Tier, dem ich nicht nachahmen könnte!" so prahlte der Affe gegen den Fuchs. Der Fuchs aber erwiderte: „Und du, nenne mir ein so geringschätziges Tier, dem es einfallen könnte, dir nachzuahmen. " Schriftsteller meiner Nation! — Muß ich mich noch deutlicher erklären?

Der Löwe mit dem Esel. Als der Löwe mit dem Esel nach dem Wald ging, rief ihm eine naseweise Krähe vom Baum zu: „Ein schöner Gesellschafter'! Schämst du dich nicht, mit einem Esel zu gehen? " — „Wen ich brauche", versetzte der Löwe, „dem kann ich ja wohl meine Seite gönnen. " So denken die Großen alle, wenn sie einen Niedrigen ihrer Gemeinschaft würdigen.

Der Adler Man fragte den Adler: „Warum erziehst du deine Jungen so hoch in der Luft? " Der Adler antwortete: „Würden sie sich erwachsen so nahe zur Sonne wagen, wenn ich sie tief an der Erde erzöge? "

Welche Aussagen stimmen (Ja), welche nicht (Nein) ? ja nein Lesing wurde Medizinstudent. ja nein Er wurde auch freier Schriftsteller. ja nein Lessing schrieb nur Gedichte. ja nein Er schrieb Tragödie in Prosa, Fabeln, Lustspiele. ja nein Lessing wurde am 22. Januar 1729 geboren. Sein Vater war Lehrer von Beruf. Lessing starb am 16. Februar 1781.

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