GOTT SEI DANK GOTT EXISTIERT NICHT WENN ABER

GOTT SEI DANK, GOTT EXISTIERT NICHT. WENN ABER, WAS GOTT VERHÜTEN MÖGE, GOTT DOCH EXISTIERT? Russisches Sprichwort


Viele Menschen versuchen Gott oder seine Nichtexistenz zu beweisen.

Der Beweis der Existenz aus der Bibel überzeugt Skeptiker wenig:

«Ich glaube an Gott, denn irgend einer muss das alles doch gemacht haben. » (7) Die Schöpfung ist das klassische Argument für Gott.

«Aber es gibt auch so viel Böses in der Welt, Katastrophen usw. Der beste Beweis, dass es Gott nicht gibt. » (1)

«Das Leid in der Welt ist die Strafe Gottes für die Sünden der Menschen»

In der Bibel kennt manche Strafen Gottes:

«Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott erfunden ist, wo doch die Religion/ der Glaube an Gott über die ganze Welt verbreitet ist. » (6)

Die Vielzahl der sich in Gottes Namen bekriegenden Religionen scheint manchen als Gegenbeweis zu genügen.

«Gott ist überall. Er ist vor allem da, wo Menschen helfen. » (3)

«Ich glaube, dass es Gott gibt. Das zeigt doch die ganze Geschichte mit Jesus. » (5)

«Gott ist eine Erfindung von Menschen. » (4) � � � Rene Descartes (+1650)– der radikale Zweifler : 1. «Ich denke, also bin ich!» 2. «Ich könnte mir Gott als Idee nicht vorstellen, wenn Gott mir diese Idee nicht gegeben hätte. »

Mit dieser Logik existieren auch Marsmännchen.

«Gott als das, von dem nichts grösseres gedacht werden kann. » � Anselm von Canterbury (+1109)

«Gott als erster Beweger, erste Ursache von allem. » � Thomas von Aquin (+1274)

«In der Welt gibt es Ordnungen, Gesetzmässigkeiten, Naturgesetze. Es braucht jemanden, der diese Ordnung geschaffen hat und allem einen Sinn gibt. »

«Gott ist eine Projektion menschlicher Bedürfnisse. » � Ludwig Feuerbach (+1872) : Gott ist also blosses Wunschdenken. Problem: Er setzt voraus, dass der Wunsch (Gott) nicht Existiert. �

Man kann sich eine Sahnetorte wünschen. Selbstverständlich existiert die Sahnetorte nicht allein schon deshalb, weil ich es mir wünsche. Das heisst aber nicht, dass es grundsätzlich keine Sahnetorte gibt.

«Gott ist tot. » Nietzsche » Friedrich Nietzsche (+1900) Pessimistischer Dichter gegen allzu schwarze christliche Moral «Wohin ist Gott? Wir haben ihn getödtet ! Wie Alle sind seine Mörder! � . . . Müssen wir nicht selber zu Göttern werden? » Nietzsche beweist nicht Gottes Nichtexistenz. Er protestiert nur gegen eine übermoralische und verlogene Kirche. Eine Welt ohne Gott ist im Prinzip wie die wilde Fete der Kinder, wenn die Eltern nicht zu Hause sind.

«Nietzsche ist tot. Gott» Nietzsche leidet unter seinem Atheismus. Er hat sein Leben lang mit Gott gerungen. Er stirbt im Alter von 55 Jahren. Manche hielten ihn für wahnsinnig. � Nachdem er Gott «getötet» hatte und den Menschen zu Gott erklärt hat, schuf er die Ideologie des «Übermenschen» : Ohne Gott als übergeordnete Grösse sind wir alle Supermänner und –frauen. Dass er eigentlich nur davor warnen wollte, haben viele übersehen. �

Ungewollt wurde dieser Gedanke Nietzsches geistiger Nährboden für die Nazis.

Karl Lagerfeld antwortet auf die Frage nach Gott: « Es fängt mir an, es hört mir auf. Basta. » Der Übermensch, der sich für Gott hält, muss nicht so furchtbare Auswirkungen haben wie der NS. Aber wenn der Mensch über sich nichts mehr anerkennt?

Wer nichts mehr glaubt, glaubt irgendwann alles. Es herrscht nicht der Atheismus, sondern die grosse, allgemeine Verunsicherung, die auf der Stelle bereit ist, alles zu glauben – vielleicht nur zum Teil und eine gewisse Zeit.

Wir leben im Zeitalter des Narzissmus. (Narziss aus der griech. Mythologie verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild) Da stört ein Gott, der darauf hinweist, dass neben mir andere Menschen auch eines Blickes würdig sind.

«Sturmfreie Bude – der kastrierte Gott» � Für eine Welt der Wirtschaft ist es verständlich, dass man Gott , wenn es ihn denn gibt, möglichst unschädlich macht. Eine gute Idee ist es, Gott dabei zur Privatsache zu erklären. Gott ist nur noch für das persönliche Wohlbefinden da und das ewige Seelenheil. Gesellschaftskritik ist unerwünscht. (Manfred Lütz)

Gott wird von den Mächtigen gerne als harmloses Hündchen gesehen: «Keine Sorge, der tut nix. Der will nur spielen. »

«Das, woran du dein Herz hängst, und worauf du dich verlässt, das ist dein Gott. » Martin Luther Eine Lebenserfahrung: Man kann sich schlecht an seinem eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen wie Münchhausen. Also sucht man Halt ausserhalb seiner selbst. Das nennt man Transzendenz. (transcendere – «übersteigen» )

«Pascalsche Wette» � Blaise Pascal (+1662) 1. Man glaubt an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man belohnt (Himmel – Man hat gewonnen). 2. Man glaubt an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man nichts (verliert aber auch nichts). 3. Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man ebenfalls nichts (verliert aber auch nichts). 4. Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man bestraft (Hölle – Man hat verloren). Aus dieser Analyse der Möglichkeiten folgerte Pascal, dass es besser sei, bedingungslos an Gott zu glauben.

«Wir hören nicht, wie Gottes Weise summt. Wir schaudern erst, wenn sie verstummt. » Hans Carossa

In der biblischen Umwelt glaubte man alles Mögliche: � Die Ägypter hatten ihre Götter:

� Die Griechen hatten ihre Götter:

� � � Die Urvölker Kanaans, dem heutigen Israel, hatten ihre Götter: El – «Höchster, Mächtigster» Aschera – seine Frau Schamasch – Sonnengott Baal – Fruchtbarkeits- und Erntegott

Wie ist der Eingottglaube entstanden? ? ? � � � � � Berufung des Mose (2. Mose 3) 31 Und Mose weidete die Schafe seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Und er trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Gottesberg, den Choreb. 2 Da erschien ihm der Bote des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Und er sah hin, und sieh, der Dornbusch stand in Flammen, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Und Gott rief ihn aus dem Dornbusch und sprach: Mose, Mose! Und er sprach: Hier bin ich. 5 Und er sprach: Komm nicht näher. Nimm deine Sandalen von den Füssen, denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 6 Dann sprach er: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, zu Gott hin zu blicken. 7 Und der HERR sprach: 9 Sieh, das Schreien der Israeliten ist zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie quälen. 10 Und nun geh, ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, heraus Ägypten. 13 Mose aber sagte zu Gott: Wenn ich zu den Israeliten komme und ihnen sage: Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch gesandt, und sie sagen zu mir: Was ist sein Name? , was soll ich ihnen dann sagen? 14 Da sprach Gott zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und er sprach: So sollst du zu den Israeliten sprechen: «Ich-werde-bei euch sein» hat mich zu euch gesandt

Mose lernte den Eingottglauben an den Gott YWH in Midian auf der Halbinsel Sinai kennen.

In der Antike übernahm man immer die Gottheit, die in einem Krieg siegte, da diese Götter dann wohl stärker waren als der eigene Gott. Dieser Gott JHWH besiegte die Ägypter und brachte die Mosegruppe nach Israel.

Nun wurde zwar nur noch zu einem Gott gebetet, aber man konnte von den alten Göttern nicht lassen: JHWH bekam als Frau Aschera

Der Glaube, dass es nur einen Gott gibt, hat sich im Judentum erst wenige Jahre vor der Geburt Jesu durchgesetzt.
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