Germanische Sprachen und Kulturen2 Sprachfamilien der Welt Arten
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Germanische Sprachen und Kulturen/2. Sprachfamilien der Welt. Arten der linguistischen Klassifikation von Sprachen.
Strukturelle Ähnlichkeiten und Unterschiede Historische Perspektive (Ursprünge einer Sp. und Sprachwandel) Herangehensweise hinsichtlich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Grammatik
Sprachvergleich Klassifizierung von Sprachen Genetische (genealogische) Methode der Klassifizierung Sprachtypologie Universalienforschung
1. Typologie und Universalien Aufgabe: „unabhängig von historischen Vorstufen eine Beschreibung der Ähnlichkeiten und Unterschiede zu erstellen und allgemeine Schlüsse auf Struktur und Funktion menschlicher Sprache zu ziehen” Crystal (2000: 84)
Typologischer Sprachvergleich Gemeinsame Strukturmerkmale Universalienforschung Strukturmerkmale, durch die sich unterscheiden Sprachtypologie
In der Geschichte der Linguistik ? Chomskys generative Sprachtheorie „Universalgrammatik” Seit Ende des 18. Jhs. Komparative Philologie und Dialektologie Genetische und strukturelle Sprachtypologien
1. 1. Universalienforschung Sprachuniversalien nennt man diejenigen Merkmale, die allen Sprachen gemeinsam sind. • die Sprachen werden primär über die Stimme und Gehör vermittelt werden • Alle Sprachen befinden sich in dauernder Veränderung • Jede menschliche Gemeinschaft hat eine Sprache usw. selbstverständliche Aussagen
Im Mittelpunkt univ. Forschungen: • Grammatikalische Erscheinungen einer Einzelsprache • Verallgemeinerungen hinsichtlich der abstrakteren Eigenschaften von Sprache (exemplarisch sehr oft: Englisch) • Feststellungen: Ø Alle Sprachen haben mindestens zwei Vokale.
Ø Jede Sprache besitzt Glieder, die im strengen Sinne des Wortes keine Bedeutung haben. Sie dienen dazu, Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen, die eine Bedeutung besitzen, herzustellen und dabei deren Bedeutung zu verändern. Im Deutschen z. B. der Artikel Ø Jede Sprache hat Elemente mit deiktischem Charakter Ø Es gibt Sprachen, in denen das Verb vor dem Objekt steht (VO), und solche, bei denen es umgekehrt ist(OV). Ø Bei den VO-Sprachen steht das Fragewort am Anfang, bei den OV-Sprachen am Ende usw.
Vergleichen Die deutsche Komparativkonstruktion „X ist größer als Y” ( kommt in vielen anderen Sprachen vor: Griechisch, Hebräisch, Suaheli, Thai usw. ) Die umgekehrte Konstruktion kommt im Japanischen und im Türkischen vor. Die finnische Sprache kennt beide Varianten.
1. 2. Sprachtypologie Wenn man Sprachen unabhängig von ihren verwandtschaftlichen Verhältnissen hinsichtlich der Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten ihrer Grammatik vergleicht, spricht man von Sprachtypologie.
Beispiel: Englisch Seiner Herkunft nach ist es eine germanische Sprache, aber es weicht in seiner Struktur von den altgermanischen Sprachen ab, während es mit dem Chinesischen strukturelle Ähnlichkeiten aufweist, obwohl zwischen ihnen keinerlei historische Verwandtschaft besteht.
Genetische Verwandtschaft Deutsch Englisch
Typologische Verwandtschaft Englisch Chinesisch
Geschichte der strukturmäßigen Klassifizierung in der Linguistik Von der Schlegelschen Theorie ausgehend ist Wilhelm von Humboldt (1767 -1835) gelungen, ein auf morphologischen Grundlagen beruhendes Klassifikationssystem zu erstellen. 4 Sprachtypen: isolierend, agglutinierend, flektierend und inkorporierend
Isolierende (amorphe) Sprachen • Die Wörter im Satz können nicht oder kaum verändert werden. • Sie unterscheiden keine Wortarten, die Sprachinhalte werden lediglich durch die Wortstellung oder die Intonation ausgedrückt. • Chinesisch, Indonesisch, manche afrikanische Sprachen
Agglutinierende (affigierende Sprachen) • Die Beziehungen der Glieder im Satz werden durch Affixe hergestellt • Ungarisch, Türkisch, Japanisch, Hindi, Armenisch usw.
Flektierende Sprachen • Die Wörter eines Satzes ordnen sich durch Beugung (Flexion) und durch vielfältige Affigierung (Hinzufügung von Partikeln) in gramm. Kategorien, wodurch ein Beziehungsgefüge von Abhängigkeiten hergestellt wird. • Durch die Bindung wird oft auch das Innere des Wortes verändert (Deutsch, Arabisch, Griechisch, Russisch usw. )
Inkorporierende (einverleibende) Sprachen • Sie verschmelzen die einzelnen Satzteile zu einem organisch-gebundenen Ganzen • Indianersprachen, Eskimo usw.
Deutsch Die Sprachen der Welt sind typologisch zusammengesetzt: Das Deutsche ist im wesentlichen flektierend, aber auch agglutinierend und teilweise inkorporierend.
Genetische Verwandtschaft von Sprachen dt. engl. nl. schw. lat. it. skr. span. hi. Mutter mother moeder moder madre mater mātā
Sind die sprachlichen Ähnlichkeiten 1. Auf gemeinsames Erbgut 2. auf historische Wechselwirkung unter den Sprechern zurückzuführen?
Historische Klassifizierung der Sprache – diachrone Betrachtung • reicht in ältere Zeiten zurück, als die typologische Klassifizierung • Am Ende des 18. Jhs. > Kolonisierung Indiens > Erforschung der indischen Sprachen, die des Sanskrits • Verblüffende Ähnlichkeiten zwischen dem Sanskrit, dem Altgriechischen, dem Lateinischen usw. (im Lautsystem, Morphologie, Wortschatz)
Begründung der vergleichenden Indogermanistik • Franz Bopp (1791 -1867) Einbezug des Persischen und der germanischen Sprachen • Aleksandr Vostokov Einbezug der slawischen Sprachen • Rasmus Rask (1787 -1832)Ausarbeitung der germanischen Linie • Jacob Grimm (1787 -1863)Einordnung des Deutschen
Sprachfamilie, Stammbaum • Sprachen, die ihrer Herkunft nach miteinander verwandt sind, von denen man also annimt, dass sie auf eine gemeinsame Ursprache zurückgehen, fasst man in Sprachfamilien zusammen. • Der Begriff wurde zuerst auf romanische Sprachgruppen angewandt. (Elternsprache, Tochtersprache, Schwestersprache)
• Seit dem 19. Jh. dient der Begriff „Sprachfamilie” als allgemeine Bezeichnung für jede Gruppe historisch wahrscheinlich verwandter Sprachen.
Die Sprachfamilien der Welt
Uralische Sprachen
Quellen: • Hutterer, C. J. 1999. Die germanischen Sprachen. Ihre Geschichte und Grundzügen. Wiesbaden: Albus (S. 1 -7) • König, W. 1978. dtv- Atlas zur deutschen Sprache. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag. (S. 27, 35 -37) • Crystal, D. 1995. Cambridge Enzyklopädie der Sprache. Frankfurt-New York: Campus. (S. 292 -327)
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