German Advisory Council on Global Change Serving Global
German Advisory Council on Global Change Serving Global Change Politics
Tasks • Founded in 1992 as an independent, interdisciplinary team of experts • Advises the Federal Government • Analyses global environment and development problems • Develops recommendations for policymakers
Members Prof. Dr. Nina Buchmann, Institute of Plant Sciences, ETH Zurich Prof. Dr. Astrid Epiney, Institute for European Law, Université de Fribourg Dr. Rainer Grießhammer, Institute of Applied Ecology, Freiburg Prof. Dr. Margareta Kulessa, University of Applied Sciences, Mainz Dr. Dirk Messner, director German Development Institute, Bonn Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, Potsdam Institute for Climate Impact Research Prof. Dr. Hans-Joachim (John) Schellnhuber CBE (vice chair), research director of the Tyndall Centre for Climate Change Research in Norwich (UK) and director of the Potsdam Institute for Climate Impact Research Prof. Dr. Jürgen Schmid, University of Kassel Prof. Dr. Renate Schubert (chair), Swiss Federal Institute for Technology, ETH Zurich
Staff • 9 members: interdisciplinary group nominated for four years • Assisted by personal research analysts • Supported by the secretariat: a secretary general, 5 research analysts, 3 technical staff/secretary
Structure
Publications • Main reports: scientific status report in a global change domain, e. g. freshwater (300 p. ), biannual • Special reports: scientific report on a selected issue, e. g. climate policy (100 p. ) • Policy papers: policy oriented statement, e. g. WSSD (20 p. ) • Press releases
Most recent publications 2005 2003
Recent Publications 2003 2002
Other important publications 2000 1999
Armutsbekämpfung durch Umweltpolitik (WBGU, 2005) • Armutsbekämpfung und Umweltschutz als zwei der größten Herausforderungen der Weltgemeinschaft • Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992: Umwelt- und Entwicklungspolitik gehören untrennbar zusammen • WBGU-Empfehlung: Kohärente Politik von der lokalen bis zur globalen Ebene
Struktur des Gutachtens 1) Analyse des systematischen Zusammenhangs von Armutsdimensionen und Umweltveränderungen 2) Konsistente Verknüpfung der Gesamtschau mit der Frage nach: • Geeigneten institutionellen Arrangements • Lücken in derzeit bestehenden institutionellen Arrangements 3) Evaluation der bedeutendsten internationalen Politikprozesse sowie Erarbeitung von Empfehlungen für eine kohärente Politik
Der Armutsbegriff des WBGU • Armut als mehrdimensionales Konzept • Armut als Mangel an Zugangs- und Verfügungsrechten • Unterscheidung von fünf Armutsdimensionen: • Einkommens- und Vermögensarmut • Krankheit • Unterernährung • Mangel an Bildung • Fehlendes Sozialkapital
Armutsdimensionen und Umwelt
Umweltprobleme und Armut
Konzeptionelle Grundlagen einer Vulnerabilitätsanalyse • Ziel der Analyse: Wie stark wirken sich Umwelt- veränderungen auf einzelne Armutsdimensionen aus?
Matrixmodell der Systemanalyse von Armut und Umwelt • Exposition: die spezifische Störung, die auf das System wirkt • Impakt: erfasst Folgen einer Exposition auf eine bestimmte Armutsdimension • Vulnerabilität: Zusammenhang zwischen einer Exposition und ihrem Impakt • Sensitivität: Stärke der Auswirkungen einer Exposition auf eine Armutsdimension • Bewältigungskapazität: Fähigkeit betroffener Gruppen oder Akteure, durch endogene Reaktionen die Folgen einer Exposition dynamisch abzufangen
Operationalisierung des Kohärenzgebots Eine mögliche Rio-Strategie zum Klimaschutz, symbolisiert durch die Kopplung (Pfeile) geeigneter Politikelemente. Man beachte, dass vielfach verzweigte Transmissionsmechanismen genutzt werden können, eine starke Bündelung von Politikwirkungen möglich ist und die Strategie zur Schliessung von Übertragungsschleifen zur Selbstverstärkung führt. Quelle: WBGU, 2005
Lösungsansätze im Rahmen einer kohärenten Politikgestaltung • Vorstellung der gleichläufigen Kopplung von globaler Umwelt- und Entwicklungspolitik • Identifikation komplexer Transmissionsriemen, die direkt an Politikelementen ansetzen • Erzeugung optimaler Synergieeffekte durch Kopplung der Politikelemente • Vermeidung von Zielkonflikten durch Kopplung der Politikelemente
Durch Armutsbekämpfung Umwelt erhalten Verknüpfungsoption „Durch Armutsbekämpfung Umwelt erhalten“: Eine verbesserte Grundversorgung (Infrastruktur, soziale Grunddienste), Partizipations- und Verfügungsrechte sowie bessere Verdienstmöglichkeiten der armen ländlichen Bevölkerung kann den Nutzungsdruck auf lokale Ökosysteme verringern und somit zu Ressourcenschutz und zur Bewahrung ökologischer Integrität und Vielfalt beitragen. Quelle: WBGU, 2005
Vulnerabilität durch Anpassung vermindern Verknüpfungsoption „Vulnerabilität durch Anpassung verhindern“: Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit durchgeführte Massnahmen zum Ressourcenschutz und –management machen Arme für Umweltveränderungen weniger anfällig. Quelle: WBGU, 2005
Wirtschaftspolitik sozial und ökologisch verträglicher gestalten Verknüpfungsoption: „Weltwirtschaftspolitik sozial und ökologisch verträglicher gestalten“: Schuldenerlass, die Herstellung funktionsfähiger Märkte durch den Abbau von tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen sowie von Subventionen im primären Sektor können in Verbindung mit nachhaltigen Investitionen zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum beitragen. Wenn durch nachhaltige Investitionen das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zunehmend entkoppelt wird, können Ressourcenschutz und -management verbessert werden. Quelle: WBGU, 2005
Defizite globaler Armutsbekämpfungsund Umweltschutzpolitik • Unzureichende Koordination zwischen Armutsbekämpfungs- und Umweltschutzpolitik • Schwäche des bestehenden Institutionengefüges • Schwäche der Vereinten Nationen • Unzureichende Ausrichtung der internationalen Handels- und Wirtschaftspolitik auf die Ziele Armutsbekämpfungs- und Umweltschutzpolitik • Mangel an Einsicht in die Notwendigkeit eines neuen Entwicklungsparadigmas
Armuts- und Umweltprobleme gleichrangig mit Sicherheitsfragen behandeln • UN-Reformen angehen und Umwelt im internationalen System aufwerten • Vision des WBGU: ECOSOC in einen Rat für Globale Entwicklung und Umwelt aufgehen lassen • In der Zwischenzeit: Stärkere Nutzung des Koordinierungsrates der Leiter der Organisationen des UN-Systems
Partnerschaft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern mit Leben füllen • Vereinbarung einer globalen Partnerschaft auf dem Weltgipfel in Rio de Janeiro 1992 • Empfehlung des WBGU: Globale Partnerschaft muss ernst genommen werden • Förderung von guter Regierungsführung (good governance) als Pflicht von Entwicklungsländern • Veränderung der Konsum- und Produktionsmuster in Industriestaaten sowie Einhalten von Zusagen
Gute Regierungsführung fördern • Konditionalität: Verknüpfung von Entwicklungszusammenarbeit und Auflagen für gute Regierungsführung • Stärkere Förderung positiv handelnder Staaten • Unterstützung labiler Staaten beim Aufbau funktionstüchtiger Verwaltungs- und Rechtsstrukturen • Hilfe für versagende und bereits kollabierte Staaten
Umsetzung vor Ort vorantreiben • Wachsende Umsetzungslücke globaler Abkommen erfordert erhöhte Aufmerksamkeit der Staatengemeinschaft • Nationale und lokale Akteure als treibende Kräfte begreifen • Mainstreaming: Umweltpolitik als eigenständiges Ressort und als Querschnittspolitik ernst nehmen
Armutsbekämpfung und Umweltschutz sind finanzierbar • Mittelbedarf zur Umsetzung international vereinbarter Armutsbekämpfungs- und Umweltschutzziele: niedriger dreistelliger Milliardenbereich pro Jahr • Zum Vergleich weltweite Militärausgaben: 1000 Mrd. US-$ pro Jahr • Zum Vergleich weltweite Ausgaben für Agrarsubventionen: 350 Mrd. US-$ pro Jahr • Notwendigkeit der Verbesserung der Geberkoordination
Instrumente zur Sicherung der Finanzierung • Umweltschädliche Subventionen und Handelshemmnisse abbauen • • Kompensationsfonds für Klimaschäden einrichten Öffentliche Entwicklungsleistungen aufstocken Entschuldung ausweiten Nutzungsentgelte erheben und Kompensation für Nutzungsverzicht leisten
Armutsbekämpfung und Umweltschutz zahlen sich für Industrieländer aus • Umweltdividende durch die Verringerung von Umweltschäden • Entwicklungsdividende durch die Schaffung von Märkten für Exportgüter • Handelsdividende durch den Abbau von Subventionen und damit Intensivierung des Welthandels • Sicherheitsdividende durch die Reduktion der Zahl von Umwelt- und Armutsflüchtlingen und der Schmälerung der Basis für Terrorismus
Interessante Links zu deutschen Institutionen • Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): www. wbgu. de • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): www. bmbf. de • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): www. bmz. de • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): www. bmu. de
Interessante Links zu internationalen Institutionen • United Nations Environment Programme (UNEP): www. unep. org • United Nations Development Programme (UNDP): www. undp. org • Food and Agriculture Organization (FAO): www. fao. org • Informationen zur UNO-Konferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro: www. un. org/geninfo/bp/enviro. html • Weltbank: www. worldbank. org
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