Gerhard Tersteegen 16971769 Gerhard Tersteegen Kurze Lebensbeschreibung Autodidakt
Gerhard Tersteegen (16971769)
Gerhard Tersteegen � Kurze Lebensbeschreibung � Autodidakt � Schriftsteller � Liederdichter � Wegbegleiter � Erweckungsprediger
Gerhard Tersteegen – kurze Lebensbeschreibung 1697 geboren in Moers a. Niederrhein 1703 -1713 Lateinschule in Moers 1713 -1719 Kaufmannslehre Tuchhändler und eigenes Geschäft in Mühlheim a. d. R. /Z 1719 -1724 erlernt das Handwerk d. Seidenbandwebers 1724 Verschreibt sein Leben Jesus 1728 Schreiben, Seelsorge, Krankenbesuche, Reisen 1769 In Mühlheim verstorben
Gerhard Tersteegen – Schriftsteller Übersetzt Schriften aus versch. Sprachen, u. a. „Imitatio Christi“ von Thomas v. Kempen Geistliches Blumengärtlein Von der 1. Auflage (1729) bis zur 7. Auflage (1768) wuchs diese Sammlung von "geistlichen Blüten" inwendiger Lebenserfahrungen stetig. 1. Büchlein: 606 kurze und erbauliche Schluß-Reime, eine Blütensammlung im engeren Sinn, die dem Büchlein seinen Namen gab. � 2. Büchlein: 120 gereimte Betrachtungen zu den vier großen Propheten, sowie 16 Sprüchlein von der "Kraft der Erhöhung Christi" und im Vorwort dazu "über das Lesen, Verstehen und Auslegen der heiligen Schrift. � 3. Büchlein: 122 geistliche Lieder und Andachten � 4. Büchlein: 412 Denksprüche der "Frommen Lotterie" als geistliche Alternative zum verpönten Lotteriespiel. "Das ist der Frommen Lotterie, wobei man kann verlieren nie, das Nichts darin ist all so groß, als wann dir fiel das beste Los. " Diese Sprüche waren z. B. Gesprächsimpulse in hauskreisähnlichen Gemeinschaften. �
Gerhard Tersteegen – Beispiele der Gedichte: 1. Büchlein: 606 kurze und erbauliche Schluß-Reime, eine Blütensammlung im engeren Sinn, die dem Büchlein seinen Namen gab. Nr. 98 Eins ist Not Die Menschen suchen viel, und finden nimmer g‘nug ich aber bin vergnügt, weil ich nur Eines such; Sie haben viel zu tun; ich, nur einzig‘s Werk, daß ich beim Stillesein auf Jesu Reden merk‘. Nr. 85 Umgang mit Menschen In Werken und in Worten, sanft, lieblich, aller Orten, Sollst du bei Menschen sein: Doch musst du stets daneben, an Gott im Grunde kleben, als wenn du wärst allein.
Gerhard Tersteegen – Schriftsteller Weg der Wahrheit – 1750 erschienen ein Werk, das 12 Abhandlungen aus verschiedenen Anlässen vereinigt. T. erwies sich hier als beachtlicher Schrift- und Erfahrungstheologe. Alle Erkenntnis der Wahrheit entspringt nach T. der Gottseligkeit (dem Wandel in und vor Gott) und führt zu ihr. Über die notwendigen Bedingungen zur Erkenntnis der heiligen Schrift Der köstliche Weg der wahren Liebe Die Macht der Liebe Vom Umgang mit Gott und sich selbst allein Über die Gottseligkeit
Gerhard Tersteegen – Schriftsteller Auserlesene Lebensbeschreibungen heiliger Seelen (3 Bände 1733 – 1754) Band III Armelle Nicolas Angele von Foligni Baltasar Alvares Elisabeth von Schönau Nikolaus v. Flüe Elisabeth Baillou Anna Garcias Franz v. Assisi u. Mitbrüder Margareta v. Beaune Gertrud v. Sachsen Bruder Lorenz Hl. Mechthild Juliana v. Norwich Gregorius Lopes Katharina v. Genua Heinrich Suso(Seuse) Maria Magd. V. Pazzis Markgraf v. Renty Hl. Theresa von Jesu Hildegard v. Bingen Katharina v. Siena Maria Guyard Johanna Maria v. Cambry Johannes v. Kreuz Marina v. Escobar
Gerhard Tersteegen – Liederdichter Mit seiner Lieder- und Spruchdichtung gilt Gerhard Tersteegen als der bedeutendste Dichter des Pietismus, und wird neben Martin Luther und Paul Gerhard zu den größten Liederdichtern des Protestantismus gezählt. Die vom tiefen Glauben Tersteegen´s durchdrungenen 110 Liedtexte sind in der Ausgabe des „Geistlichen Blumengärtleins“ zu finden. � Der selige Wandel in der Gegenwart Gottes (Lied Nr. 80, 1 -16) � Großer Gott in dem ich schwebe, Menschenfreund, vor dem ich lebe, � höchstes Gut und Herr allein! Ich bet‘ an Dein Nahesein. � Den die Engel bückend sehen, und mit tausend Lob erhöhen, � da Du sitzest auf dem Thron, Du bist hier auch nahe schon. � � Gottes Haus und Himmelspforte, ist hier, und an jedem Orte; � Du bist nie und nirgend weit, ach, wo war ich sonst verstreut! � Sachen dieser Welt ich sah, und nicht Dich, der Du so nah‘; � Draußen ging ich wie ein Tier; Du, mein Gott, du warst in mir. � Spät erkannt‘ ich diese Lehre, diesen Adel, diese Ehre, � Deiner Gottheit Gegenwart, unverrückt und innig zart. � Sollt´ sich nicht mein alles beugen, und in Liebes-Ehrfurcht schweigen; � da ich, wo ich geh und steh, meinen Gott vor Augen seh‘.
Gerhard Tersteegen – Liederdichter Mit seiner Lieder- und Spruchdichtung gilt Gerhard Tersteegen als der bedeutendste Dichter des Pietismus, und wird neben Martin Luther und Paul Gerhard zu den größten Liederdichtern des Protestantismus gezählt. Die vom tiefen Glauben Tersteegen´s durchdrungenen 110 Liedtexte sind in der Ausgabe des „Geistlichen Blumengärtleins“ zu finden. EG 41 Jauchzet ihr Himmel, froklocket, ihr Engel, in Chören EG 140 Brunn alles Heils, dich ehren wir EG 165 Gott ist gegenwärtig EG 252 Jesus, der du bist alleine, Haupt und König der Gemeine EG 392 Gott rufet noch, sollt ich nicht hören EG 393 Kommt, Kinder, laßt uns gehen EG 480 Nun schläfet man EG 481 Nun sich der Tag geendet
Gerhard Tersteegen – Liederdichter Mit seiner Lieder- und Spruchdichtung gilt Gerhard Tersteegen als der bedeutendste Dichter des Pietismus. Die vom tiefen Glauben Tersteegen´s durchdrungenen Liedtexte sind in der Ausgabe des „Geistlichen Blumengärtleins“ zu finden. Ich bete an die Macht der Liebe 1. Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesu offenbart; Ich geb mich hin dem freien Triebe, wodurch ich Wurm geliebet ward; Ich will, anstatt an mich zu denken, ins Meer der Liebe mich versenken. 2. Für Dich sei ganz mein Herz und Leben, Mein süßer Gott, und all mein Gut! Für Dich hast Du mir's nur gegeben; In Dir es nur und selig ruht. Hersteller meines schweren Falles, für Dich sei ewig Herz und alles! 4. Des Vaterherzens tiefste Triebe in diesem Namen öffnen sich; ein Brunn der Freude, Fried und Liebe quillt nun so nah, so mildiglich. Mein Gott, wenn’s doch der Sünder wüsste! sein Herz alsbald Dich lieben müsste. 7. Ehr sei dem hohen Jesusnamen, in dem der Liebe Quell entspringt, von dem hier alle Bächlein kamen, aus dem der Sel‘gen Schar dort trinkt. Wie beugen sie sich ohne Ende! Wie falten sie die frohen Hände!
Gerhard Tersteegen – Wegbegleiter „Geistliche und Erbauliche Briefe über das Inwendige Leben und Wesen des Christenthums“ Über 750 Briefe, manche mit sendschreibartigem Charakter, oft aber dialogisch, erbauend, tröstend. "Tersteegen war Seelsorger, der sowohl in mühsamer Kleinarbeit wie in Gruppenpastorale sich einsetzte, das Christliche im Menschen zu erwecken, zu fördern, zur vollen Entfaltung zu bringen, um ihn zu einem neuen Geschöpf in Christus (2. Kor. 5, 17) zu machen. > erhältlich sind sowohl Nachdrucke, als auch eine wissenschaftliche Edition aus dem Jahr 2008, „Gerhard Tersteegen – Briefe“ ; Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2008. > Auf dieser Basis verfasst 2011 Friedhelm Ackva das Buch „ Tersteegen als Briefseelsorger“. > Briefseelsorge hat eine lange Tradition z. B. Zwingli (300 Briefe), August Hermann Francke ( 40. 000), Johann Christoph Blumhardt, Martin Luther u. v. m. Z Briefseelsorge ist nicht überholt - s. online Beratung und Briefseelsorge der einzelnen Landeskirchen
Gerhard Tersteegen – Wegbegleiter „Geistliche und Erbauliche Briefe über das Inwendige Leben und Wesen des Christenthums“ , Band 1 und 2 im Jahre 1773, Band 3 und 4 im Jahre 1775, beinhalteten 605 Briefe und die Lebensbeschreibung Tersteegen´s, die ein nicht genannter Freund, der ihn ungefähr 40 Jahre gekannt hat, niederschrieb. So wie wir materielle Güter teilen können, läßt sich dies auch mit geistlichen „Perlen“, wie es z. B. die Briefe Tersteegens sind machen. "In unserm gesegneten Heilande Jesus sehr werter und herzlich geliebter Bruder! Deinen Brief habe ich richtig erhalten und mich daraus sehr erquickt. Ich bin seitdem so beschäftigt gewesen, daß ich erst heute dazu kommen konnte, Dir mit der Feder zu antworten, was ich indessen oft im Geist getan habe. Sehr dankbar bin ich dem Herrn, dessen gütige Hand es so geordnet hat, daß wir einander nicht bloß in dieser fremden Welt getroffen haben, sondern der uns auch noch so viel besondere Vereinigung in dem Geiste gegeben hat. Die Gemeinschaft der Heiligen (ach, daß ich der Geringste von ihnen wäre!) ist ein Geheimnis der Gottseligkeit und ein größerer Schatz, als man gewöhnlich denkt und glaubt. Es ist eine Gemeinschaft in Jesu Christo, als dem Haupte, aus dessen Fülle jedes Glied nach seinem Maße Gnade über Gnade durch den Glauben empfängt, und diese durch die Adern der herzlichen Liebe und Vereinigung in die andern Glieder wieder ausgießt zur Verherrlichung ihres Ursprungs. Wer am innigsten und beständigsten in Jesu bleibt, wird am meisten empfangen, und durch die Liebe teilen wir das Gute, was Andere empfangen, so wie wir auch durch die Liebe Anderen das mitteilen, was uns gegeben wird. Hier sind alle Güter gemeinschaftlich; das Eigene ist ausgeschlossen, und wer das Erhaltene sich allein zueignet, der verliert sicher was er hat, und verschließt sein Herz für jede neue Gabe. Je entfernter das Eigene bleibt, desto mehr empfängt man und desto reichlicher wird man überfließen. Welch festhaltendes Wesen haben wir nicht von Natur! Aber die göttliche Liebe bestreitet diese Eigenliebe und rottet sie immer mehr aus. Sie macht uns ohne Kunst und Künstelei zu einem Herz und einer Seele mit allen Kindern Gottes. Der Herr Jesus hat so zu sagen die Glieder seines menschliches Körpers voneinander reißen lassen, um die seines geistigen Körpers zu vereinigen, damit sie alle eins sein möchten, wie er und der Vater eins sind. Herr, wann werden wir die ganze Erfüllung dieses deines göttlichen Gebetes sehen! Doch die Gemeinschaft der Heiligen ist nicht allein eine Gemeinschaft des Geistes, weil sie aus dem Geiste der Liebe Jesu Christi fließt, sondern auch, weil man sehr gesammelt im Geiste vor dem Herrn leben muß, wenn man ihr köstlichen Früchte schmecken will. (es folgen noch wenige Sätze des Trostes wegen der körperlichen Beschwerden des Adressaten) "Ich grüße und umarme Dich herzlich im Geiste der Liebe. Der Herr sei innig mit Deinem Geiste! Ich bleibe Dein treu verbundener Bruder". G. Tersteegen.
Gerhard Tersteegen – Erweckungsprediger Geistliche Brosamen 29 Reden ( 1753 – 1756) Band I – III Z Mit dem Titel seiner Sammlung Geistliche Brosamen spielt Tersteegen auf eine Stelle aus dem Evangelium des Johannes über die wundersame Speisung der Fünftausend an, die er zur Verdeutlichung auch zum Gesamtmotto der Buchausgabe gemacht hat: „ Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkomme“ (Joh. 6, 12). z. B. Band I, Fünfte Rede zu Johannes 19, 25 -27 „…als nun Jesus seine Mutter sah, und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: das ist dein Sohn. Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter. Und von der Stunde an nahmsie der Jünger zu sich“. Eine Verwandtschaft stiftende Liebe Jesu Christi Ist den nun eine Verwandtschaft durch Christus unter uns gestiftet worden, sind wir Kinder Gottes, sind wir Brüder und Schwestern untereinander geworden; nun so lasst uns bei der Hand fassen und festhalten in der Liebe. Bald werden wir Jesus auf dem Thron seiner Herrlichkeit sehen und als Freunde miteinander vor ihm stehen. Da wird einer an dem Anderen keine Fehler, keine Flecken und keine Gebrechen mehr sehen, sondern wir werden in ihm und durch ihn schöne und ruhmvolle Kinder in Ewigkeit sein. Darum lasst uns von nun an einander lieben, damit Jesus erfreut, und sein Name verherrlicht werde. Amen.
Gerhard Tersteegen – Leitmotive Loslassen Kind sein vor Gott - die herzliche Beziehung - Abba Pilgerschaft ins Vaterhaus – die ökumenische Bergbesteigung Übung in der Gegenwart Gottes Z Website mit weiteren Informationen/Texten: www. arbeiter-im-weinberg. de
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