Gedichte Gut zu wissen Klasse 5 Gedichte habe
Gedichte Gut zu wissen Klasse 5
Gedichte habe eine besondere Form
Was ist das Besondere an Gedichten? Merkmale von Gedichten Sie haben eine eigene Textgestalt, denn die Zeilen sind im allgemeinen kürzer als die Blattlänge. Mehrere Zeilen/Verse werden zu Strophen zusammengestellt. Zeilenenden reimen sich oft nach bestimmten Mustern.
Aufbau Beispiel: Herbstbild Die einzelnen Abschnitte eines Gedichtes nennt man Strophe. Die einzelnen Zeilen einer Strophe nennt man Verse (Einzahl: Vers) Am Ende eines Verses findest du oft Reimwörter Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atme ich kaum, Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah, Die schönsten Früchte ab von jedem Baum. Diese 1 Strophe besteht aus 4 Versen.
Aufbau – Formale Merkmale kurz zusammengefasst Vers = Zeile Strophe = Abschnitt Reim = Gleichklang
Verse in Gedichten Häufig haben alle Verse eines Gedichtes eine ähnliche Länge – eine ähnliche Anzahl von Silben. Das Samenkorn Ein / Sa/men/korn / lag / auf / dem / Rü/cken; 9 Silben die / Am/sel / woll/te / es / zer/pi/cken. 9 Silben Aus / Mit/leid / hat / sie / es / ver/schont 8 Silben und / wur/de / da/für / reich / be/lohnt. 8 Silben (Joachim Ringelnatz)
Reimformen Paarreim: aabb Kreuzreim: abab Im Sommer ist der Himmel blau, Boote schaukeln auf die Wellen, die Sonne scheint, die Luft ist lau, Kinder bauen Burgen aus Sand Da isst man gerne Eis, und manche Hand hat Dellen denn draußen ist es heiß. Vom langen Spielen am Strand.
Reimformen Umarmender Reim: abba Schweifreim: aabccb Es war einmal ein Engel, Der Mond ist aufgegangen, der saß auf Wolke sieben. die golgenden Sternlein prangen was hat dich nur vertrieben, am Himmel hell und klar; du süßer kleiner Engel. der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar.
Reimformen Bein – ein Die Katze bewegen – deswegen Die Katze liegt auf meinem Bein. Diese Wörter reimen sich. Sie schnurrt Und dann schläft sie ein. Es gibt aber kein Wort, dass sich auf schnurrt oder Angst reimt. Solche Verse bezeichnet man als freie Verse. Ich kann mich nicht bewegen, aus Angst sie könnte ja aufwachen deswegen.
Reimformen – Wie schreibt man das auf? Es schneit, hurra, es schneit! a Ein lustiges Gewimmel b Kommt aus dem grauen Himmel. b Schneeflocken weit und breit! a umarmender Reim Das Reimschema legt man durch Kleinbuchstaben am Ende des Verses fest. Dabei gehst du nach dem Alphabet vor.
Reimformen – Wie schreibt man das auf? Möchte seh‘n ein grünes Tal, a Oh, wie ist es kalt geworden a Auf die Berge möchte‘ ich fliegen, b und so traurig, öd‘ und leer! b Möchte‘ in Gras und Blumen liegen b Raue Winde weh‘n von Norden a Und mich freu‘n am Sonnenstrahl. a und die Sonne scheint nicht mehr. b Das ist ein umarmender Reim. Das ist ein Kreuzreim.
Reimformen – Wie schreibt man das auf? Die Wanderratten Es gibt zwei Sorten Ratten: a Die hungrigen und satten. a Die satten bleiben vergnügt zu Haus, b Die hungrigen aber wandern aus. b Sie wandern viele tausend Meilen, c Ganz ohne Rasten und Weilen, c Gradaus in ihrem grimmigen Lauf, d Nicht Wind noch Wetter hält sie auf. d Sie klimmen wohl über die Höhen, e Sie schwimmen wohl durch die Seen; e Gar manche ersäuft oder bricht das Genick, f Die Lebenden lassen die Toten zurück. … f Verse, die sich reimen, erhalten dabei denselben Buchstaben. Wenn es ein neues Reimpaar gibt, dann wird der nächste Buchstabe im Alphabet genommen.
Reine und unreine Reime, die genau gleich klingen heißen auch reine Reime. Beispiel: Lamm – Kamm / liegen – biegen Klingen Reimwörter nicht gleich, sondern nur ähnlich, spricht man von unreinen Reimen. Beispiel: gerne – Wärme / Liebe – trübe
Das lyrische Ich – der Sprecher im Gedicht Die Vögel warten im Winter vor dem Fenster Natürlich ist Bertold Brecht kein Sperling. Ich bin der Sperling. Wenn es ein „Ich“ in Gedichten gibt, das etwas erzählt oder betrachtet, so nennt man das lyrisches Ich. Kinder, ich bin am Ende. Und ich rief euch immer im vergangenen Jahr, Wenn der Rabe wieder im Salatbeet war. Bitte um eine kleine Spende. Der Autor hat dieses Ich als ein selbstständiges Wesen zu Leben erweckt. Sperling, hier ist dein Korn Das lyrische Ich kann jemand ganz anders sein als der Dichter: ein Kind, ein Junge, ein alter Mann usw. Und besten Dank für die Arbeit! In diesem Fall ist das lyrische Ich ein Sperling, komm nach vorn. (Bertolt Brecht)
Formale Merkmale eines Gedichtes üben Lernvideos Gedichte - Formaler Merkmale benennen Teil 1 Gedichte - Formale Merkmale benennen Teil 2
Formale Merkmale eines Gedichtes üben Lernvideos Nun kannst du das Gelernte anwenden! 1. Formale Merkmale – Fachbegriffe 2. Formale Merkmale – Fachbegriffe 3. Formale Merkmale – Fachbegriffe 4. Formale Merkmale - Fachbegriffe
Hier kannst du alles noch einmal üben! Kannst du Reimpaare finden? Bestimme den Reim 1. Reimpaare finden 1. Reim bestimmen 2. Reimpaare finden 2. Reim bestimmen 3. Reimpaare finden 3. Reim bestimmen 4. Reim bestimmen
Hier kannst du alles noch einmal üben! Kannst du diese Gedichte ordnen? Bestimme die Silbenanzahl und den Reim 1. Gedichte ordnen 1. Silben und Reim bestimmen 2. Gedichte ordnen 2. Silben und Reim bestimmen 3. Gedichte ordnen 3. Silben und Reim bestimmen 4. Silben und Reim bestimmen
Noch einmal: Aufbau eines Gedichts Schulbeginn Hörst du‘s schlagen halber acht? Gleich das Buch zurechtgemacht! Schau, schon rudelt‘s groß und klein, Dick und dünn zur Schule hinein. Willst du gar der Letzte sein? Schnell die Mappe übern Kopf Und die Kappe auf den Schopf. Und nund spring und lern recht viel. Friedrich Wilhelm Güll Das solltest du aufschreiben können: Das Gedicht mit dem Titel „Schulbeginn“ von Friedrich Wilhelm Güll besteht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Die verwendete Reimform in der ersten Strophe ist der Paarreim (aabb). In der zweiten Strophe gibt es kein richtiges Reimschema (bccd). Die erste und die letzte Zeile sind freie Verse.
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