Frhneuhochdeutsch 1350 1650 Rumliche Gliederung phonematische und lexematische

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Frühneuhochdeutsch (1350 - 1650) Räumliche Gliederung, phonematische und lexematische Aspekte D. Koroljow. Geschichte der

Frühneuhochdeutsch (1350 - 1650) Räumliche Gliederung, phonematische und lexematische Aspekte D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 1

Nach dem Vorschlag Wilhelm Scherers (1878) wird heute allgemein zwischen dem Mhd. und dem

Nach dem Vorschlag Wilhelm Scherers (1878) wird heute allgemein zwischen dem Mhd. und dem Nhd. eine eigenständige Periode „Frühneuhochdeutsch“ angesiedelt. In dieser Periode entwickeln sich unter völlig neuen soziokulturellen Verhältnissen (Entwicklung der Städte, Ostbesiedelung, Buchdruck und Reformation Luthers) die Grundlagen der späteren nhd. Schreib- und Verkehrssprache. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 2

Kriterien für diese zeitliche Einordnung: Deutliche Ansätze zu überlandschaftlichen Schreibsprachen (am frühesten in der

Kriterien für diese zeitliche Einordnung: Deutliche Ansätze zu überlandschaftlichen Schreibsprachen (am frühesten in der Prager Kanzlei Karls IV. ) seit der Mitte des 14. Jh. Ø Entstehung im Bereich der Gebrauchsprosa neuer Textsorten mit speziellen Normen. Ø Bedeutende sprachliche Ausgleiche und Ansätze eines einheitlichen Sprach- und Kulturbewusstseins im 17. Jh. Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 3

Erste Versuche, den neuen Sprachzustand allgemeingültig zu normieren (Schriften von Ratke, Opitz und Schottelius).

Erste Versuche, den neuen Sprachzustand allgemeingültig zu normieren (Schriften von Ratke, Opitz und Schottelius). Ø Als lautlich-phonologische Kriterien werden oft die nhd. Diphthongierung für den Beginn und der Ausgleich des Stammvokals im Präteritum der starken Verben für das Ende der Periode hervorgehoben. Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 4

Festigung der deutschen Territorialstaaten in der Mitte des 14. Jh. Die Territorialstaaten erlangen eine

Festigung der deutschen Territorialstaaten in der Mitte des 14. Jh. Die Territorialstaaten erlangen eine große Bedeutung für die Ausbildung von Sprachgrenzen. Ø Das Ende des 30 -jährigen Krieges und der Westfälische Friede sanktionieren das Ausscheiden der Niederlande aus dem Deutschen Reich. Die lange vorher einsetzende Sonderentwicklung des Niederländischen ist dadurch endgültig besiegelt. Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 5

Historisch-sozialer Hintergrund Ø Das Aufkommen der Städte führt zu Beginn der fnhd. Zeit zum

Historisch-sozialer Hintergrund Ø Das Aufkommen der Städte führt zu Beginn der fnhd. Zeit zum Wandel der feudalen agrarischen Gesellschaftsordnung des Mittelalters. Neue Aufgaben im Rechts- und Verwaltungswesen sowie die Entwicklung der Diplomatie erfordern eine breitere Bildungselite. Es kommt zu einer Welle von Universitätsgründungen in wichtigen Städten. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 6

Ein Streben nach verwaltungs- und verkehrsmäßiger Vereinheitlichung zwischen Dialekten führt im 14. Jh. in

Ein Streben nach verwaltungs- und verkehrsmäßiger Vereinheitlichung zwischen Dialekten führt im 14. Jh. in Städten mit weiten Handelsverbindungen zu den ersten überregionalen Kanzleisprachen. Ø Übergang vom Pergament zu dem billigeren Papier Ende des 14. Jh. und Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg 1436. Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 7

Gründung neuer Druckereien und Verbreitung des gedruckten Wortes führen schließlich zur Entstehung verschiedener Druckersprachen

Gründung neuer Druckereien und Verbreitung des gedruckten Wortes führen schließlich zur Entstehung verschiedener Druckersprachen und zur Vereinheitlichung der Orthografie und der Sprachformen. Im frühen 17. Jh. erscheinen die ersten Tageszeitungen, ein wichtiger Faktor der sprachlichen und kulturellen Konsolidierung. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 8

Ø 1) 2) 3) 4) 5) Unter dem Einfluss der Kanzlei- und Druckersprachen bilden

Ø 1) 2) 3) 4) 5) Unter dem Einfluss der Kanzlei- und Druckersprachen bilden sich auf deutschem Boden 5 größere Schreibsprachen heraus: die mittelniederdeutsche Schreibsprache, die Kölner Schreibsprache, die ostmitteldeutsche Schreibsprache, die südöstliche Schreibsprache (das Gemeine Deutsch) und die südwestliche Schreibsprache. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 9

Die Reformation, Martin Luthers Tätigkeit und besonders seine Bibelübersetzung tragen wesentlich zur Herausbildung einer

Die Reformation, Martin Luthers Tätigkeit und besonders seine Bibelübersetzung tragen wesentlich zur Herausbildung einer gemeindeutschen Literatursprache bei. Ø Der Humanismus ist neben der Reformation die zweite große geistige Strömung des 16. Jh. Obwohl die Humanisten die Stellung des Lateins noch mehr befestigten, förderten sie in Deutschland ein Interesse an der eigenen Vergangenheit und Sprache. Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 10

Zerfall des alten Reichsgebietes in Einzelterritorien nach dem Tod Friedrichs II. 1250. Die politische

Zerfall des alten Reichsgebietes in Einzelterritorien nach dem Tod Friedrichs II. 1250. Die politische und wirtschaftliche Zersplitterung führte zur verspäteten Entwicklung einer deutschen Nationalsprache. Ø Die Gegenreformation und die Aufteilung in drei politischreligiöse Lager (Lutheraner, Calvinisten und Katholiken) führten auch zu einer kulturellen Spaltung. Der 30 -jährige Krieg hatte katastrophale humanitäre Folgen und besiegelte die Kleinstaatlichkeit sowie die politische Zersplitterung. Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 11

Räumliche Gliederung des Fnhd. Oberdeutsch: Alemannisch (einschl. Schwäbisch), Ø Bairisch-Österreichisch, Ø Ostfränkisch; Ø D.

Räumliche Gliederung des Fnhd. Oberdeutsch: Alemannisch (einschl. Schwäbisch), Ø Bairisch-Österreichisch, Ø Ostfränkisch; Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 12

Mitteldeutsch: Ø Westmitteldeutsch: -Rheinfränkisch, -Mittelfränkisch (Moselfränkisch + Ripuarisch); Ø Ostmitteldeutsch: -Böhmisch, -Thüringisch, -Obersächsisch (Meißnisch),

Mitteldeutsch: Ø Westmitteldeutsch: -Rheinfränkisch, -Mittelfränkisch (Moselfränkisch + Ripuarisch); Ø Ostmitteldeutsch: -Böhmisch, -Thüringisch, -Obersächsisch (Meißnisch), -Lausitzisch-Schlesisch, -Hochpreußisch. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 13

Das phonologische System des Fnhd. Ø Ø Ø Ø Ø Frühneuhochdeutsche Diphthongierung Frühneuhochdeutsche Monophthongierung

Das phonologische System des Fnhd. Ø Ø Ø Ø Ø Frühneuhochdeutsche Diphthongierung Frühneuhochdeutsche Monophthongierung Dehnung kurzer Vokale in offenen betonten und geschlossenen Silben Kürzung langer Vokale vor mehrfacher Konsonanz Entrundung der Vokale Frühneuhochdeutsche Vokalrundung Frühneuhochdeutsche Vokalsenkung Weitere Entwicklung des Umlauts Assimilation und Dissimilation der Konsonanten D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 14

Frühneuhochdeutsche Diphthongierung Der Prozess beginnt bereits im 12. Jh. im Südbairischen. Die mhd. Monophthonge

Frühneuhochdeutsche Diphthongierung Der Prozess beginnt bereits im 12. Jh. im Südbairischen. Die mhd. Monophthonge [i: ], [u: ], [y: ] werden im Nhd. zu [ai], [au] und [ɔy]: mhd. zît nhd. ? mhd. mûs nhd. ? mhd. niun nhd. ? Merkworte: mhd. mîn niuwez hûs nhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 15

mhd. zît nhd. Zeit mhd. mûs nhd. Maus mhd. niun nhd. neun mhd. mîn

mhd. zît nhd. Zeit mhd. mûs nhd. Maus mhd. niun nhd. neun mhd. mîn niuwez hûs nhd. mein neues Haus D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 16

Die neuen Diphthonge sind ein wichtiges Kennzeichen des nhd. Vokalismus. Die ursprünglichen Grafeme für

Die neuen Diphthonge sind ein wichtiges Kennzeichen des nhd. Vokalismus. Die ursprünglichen Grafeme für die neuen Diphthonge sind ei, ou, öu, die aber oft bald durch ai/ay, au, eu/äu ersetzt werden. Die Verteilung der Grafeme eu und äu in der Gegenwartssprache hängt vom morphologischen Prinzip der Schreibung ab. ai, ay ist entweder historischer Reflex (Kaiser) oder dient der Vermeidung von Homografen (Laib und Leib, Seite und Saite) oder kennzeichnet die Schreibung von Eigennamen (Maier). D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 17

Frühneuhochdeutsche Monophthongierung Dieser Lautwandel beginnt schon in der mhd. Zeit, etwa ab 1100. Die

Frühneuhochdeutsche Monophthongierung Dieser Lautwandel beginnt schon in der mhd. Zeit, etwa ab 1100. Die mhd. Diphthonge ie, uo, üe werden im Nhd. zu den Langvokalen [i: ], [u: ], [y: ] monophthongiert. Zum Teil bleibt die alte Schreibweise erhalten (ie, ů). Der Rest des o erscheint bis ins 20. Jh. als Bogen über dem u (ŭ). Das e verliert durch die Monophthongierung seine Funktion und wird oft zum Dehnungszeichen. mhd. lieb fnhd. ? ; mhd. huon fnhd. ? ; mhd. süeze nhd. ? Merkworte: mhd. lieben guoten brüeder nhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 18

mhd. lieb fnhd. līb, lieb; mhd. huon fnhd. hū(h)n; mhd. süeze nhd. süß mhd.

mhd. lieb fnhd. līb, lieb; mhd. huon fnhd. hū(h)n; mhd. süeze nhd. süß mhd. lieben guoten brüeder nhd. liebe gute Brüder D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 19

Dehnung kurzer Vokale Kurze Vokale in offener Silbe werden gedehnt: mhd. lëben fnhd. lēben,

Dehnung kurzer Vokale Kurze Vokale in offener Silbe werden gedehnt: mhd. lëben fnhd. lēben, mhd. wonen fnhd. wō(h)nen, mhd. lẹwe nhd. ? mhd. vride fnhd. frīd, friede. Auch Vokale in geschlossenen Silben werden häufig gedehnt 1) in Analogie zu flektierten Formen mit kurzen Vokalen in offener Silbe: mhd. sunes fnhd. sūnes; mhd. sun fnhd. sūn, ? ; D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 20

2) vor bestimmten Konsonanten, v. a. vor r, l, m, n und Konsonantenverbindungen, v.

2) vor bestimmten Konsonanten, v. a. vor r, l, m, n und Konsonantenverbindungen, v. a. r + Konsonant: mhd. für fnhd. fǖr; mhd. hẹr fnhd. hēr nhd. ? ; mhd. wol fnhd. wōl nhd. ? ; mhd. art fnhd. ārt nhd. ? Vor r + Konsonant bleibt jedoch oft der kurze Vokal erhalten: nhd. bergen, fertig, Herz. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 21

3) bei unterschiedlichem Stammvokal in Formen des gleichen Wortes: mhd. sprach, sprâchen fnhd. sprāch,

3) bei unterschiedlichem Stammvokal in Formen des gleichen Wortes: mhd. sprach, sprâchen fnhd. sprāch, sprāchen. In manchen Fällen ist die Dehnung nicht eingetreten, besonders vor t, m und den Endungen -er, -el. Meist sind die Konsonanten dabei verdoppelt worden, besonders seit dem 16. - 17. Jh. : mhd. himel fnhd. himel nhd. ? ; mhd. wëter fnhd. weter nhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 22

Regelmäßig unterbleibt die Dehnung vor sch und ch. In beiden Fällen handelt es sich

Regelmäßig unterbleibt die Dehnung vor sch und ch. In beiden Fällen handelt es sich um ursprüngliche Doppelkonsonanz, d. h. hier liegt eigentlich keine offene Silbe vor: ahd. fiskâri fnhd. , nhd. ? ; ahd. brëchan fnhd. , nhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 23

Kürzung langer Vokale Lange Vokale vor mehrfacher Konsonanz werden in der fnhd. Zeit gekürzt,

Kürzung langer Vokale Lange Vokale vor mehrfacher Konsonanz werden in der fnhd. Zeit gekürzt, v. a. im Ostmitteldeutschen und Ostfränkischen. Dieser Wandel tritt besonders vor ht (cht), ft sowie vor r + Konsonant ein: mhd. dâhte fnhd. dachte; mhd. klâfter fnhd. klafter; mhd. lêrche fnhd. lerche. Vor st unterbleibt die Kürzung oft, z. B. : mhd. Ôster nhd. ? ; mhd. trôst nhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 24

Die Kürzung erfasst teilweise auch die Monophthonge, die erst durch die fnhd. Monophthongierung entstanden

Die Kürzung erfasst teilweise auch die Monophthonge, die erst durch die fnhd. Monophthongierung entstanden sind: mhd. lieht fnhd. ? ; mhd. stuont fnhd. ? ; mhd. nüehtern fnhd. ? Die Kürzung tritt auch dann ein, wenn die mehrfache Konsonanz durch Komposition entstanden ist: mhd. brâmber fnhd. brambör, bramber nhd. ? ; mhd. hôchzît fnhd. ? ; mhd. hêrlîche fnhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 25

Die Kürzung tritt im mitteldeutschen Gebiet auch vor einfacher Konsonanz ein: vor t und

Die Kürzung tritt im mitteldeutschen Gebiet auch vor einfacher Konsonanz ein: vor t und m sowie vor den Endungen -er, -el, -en. mhd. muoter fnhd. ? ; mhd. iemer fnhd. ? ; mhd. wâfen fnhd. ? Selten tritt die Kürzung vor anderen Konsonanten ein, z. B. : mhd. slôz fnhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 26

Entrundung der Vokale Die gerundeten Monophthonge und Diphthonge [œ], [ø], [y: ], [oi], [üe]

Entrundung der Vokale Die gerundeten Monophthonge und Diphthonge [œ], [ø], [y: ], [oi], [üe] werden in vielen Gebieten entrundet und fallen daher mit den Phonemen [ε], [e: ], [ı], [i: ] und [ai] zusammen: mhd. eröugnen nhd. ? ; mhd. müeder nhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 27

Vokalrundung Die Rundung von ursprünglich ungerundeten Vokalen erfasst vorwiegend oberdeutsche Mundarten. Ursache für diese

Vokalrundung Die Rundung von ursprünglich ungerundeten Vokalen erfasst vorwiegend oberdeutsche Mundarten. Ursache für diese Labialisierung ist vermutlich der Einfluss benachbarter Laute. Ø Mhd. e ö nach w, vor Labialen, sch und l: e e fnhd. zwolf, schwöster, wollen, hoben, troschen. In die Schriftsprache aufgenommen wurden u. a. Hölle. Löffel, Löwe, löschen, schöpfen, schwören, zwölf. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 28

Ø Mhd. i ü nach w, vor sch und Nasalverbindung, besonders vor Doppelnasal: fnhd.

Ø Mhd. i ü nach w, vor sch und Nasalverbindung, besonders vor Doppelnasal: fnhd. zwüschen, schwümmen, wüschen, fünden. Dieser Wandel zeigt sich am stärksten im Alemannischen. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 29

Vokalsenkung Mhd. u und ü werden im Mitteldeutschen oft zu o und ö gesenkt:

Vokalsenkung Mhd. u und ü werden im Mitteldeutschen oft zu o und ö gesenkt: mhd. vrum fnhd. ? Besonders häufig setzt sich dieser Wandel vor Nasalen und Nasalverbindungen durch: mhd. sun fnhd. ? ; mhd. künec fnhd. ? ; mhd. sunst fnhd. ? ; mhd. sumer fnhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 30

Aber auch in anderer Nachbarschaft ist diese Entwicklung festzustellen, v. a. vor r, l

Aber auch in anderer Nachbarschaft ist diese Entwicklung festzustellen, v. a. vor r, l plus Konsonant: mhd. mügen fnhd. ? ; mhd. burse fnhd. ? ; mhd. durst fnhd. ? ; mhd. wurst fnhd. ? Vom mitteldeutschen Raum aus sind viele Formen in die Schriftsprache eingedrungen, v. a. wenn der Vokal vor m(m) und n(n) steht, z. B. Nonne, Sonne, Trommel. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 31

Weiterentwicklung des Umlauts Ø Der Umlaut wird mehr und mehr gekennzeichnet, sodass die Phonemopposition

Weiterentwicklung des Umlauts Ø Der Umlaut wird mehr und mehr gekennzeichnet, sodass die Phonemopposition auch ihren grafischen Ausdruck findet: fnhd. mutter - mütter. Die Opposition [a] ↔ [e] wird meist durch die Grafeme a und ä markiert. Ø Der Umlaut erhält stärker als im Mhd. eine grammatische Funktion, v. a. bei der Pluralbildung der Substantive und der Komparation der Adjektive: mhd. nagele nhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 32

Der Umlaut betrifft zunächst nicht alle Substantive mit umlautfähigem Vokal oder es gibt anfangs

Der Umlaut betrifft zunächst nicht alle Substantive mit umlautfähigem Vokal oder es gibt anfangs noch keine Bezeichnung des Umlauts. Bei Substantiven mit dem en. Plural schwankt der Sprachgebrauch bis in die Gegenwart: Bogen / Bögen, Wagen / Wägen. Beim en-Plural kommen im 17. Jh. neben den umlautlosen Pluralformen auch die Formen mit Umlaut. Die Formen mit und ohne Umlaut konkurrieren oft miteinander: gartner / gärtner, kramer / krämer, rauber / räuber, traumer / träumer. In vielen Wörtern hat sich der Umlaut in der Schriftsprache nicht durchgesetzt: Hauer, Klausner, Maurer, Zauberer. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 33

Entwicklungen im Konsonantismus Ø Konkurrenz von b und p in der Schreibung. In die

Entwicklungen im Konsonantismus Ø Konkurrenz von b und p in der Schreibung. In die Schriftsprache wurden u. a. folgende Wörter mit p übernommen: pochen, Polster, Posaune, prangen, Prügel, purzeln, putzen. Die zwischenvokalische Geminata bb erscheint oft als pp: crippe, rappe „Rabe“, rippe, üppig. Doppelformen führen zur Bedeutungsdifferenzierung bei rappe / rabe, knappe / knabe. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 34

Ø Vor allem im Oberdeutschen wird d vor r zu t: mhd. drabant fnhd.

Ø Vor allem im Oberdeutschen wird d vor r zu t: mhd. drabant fnhd. ? ; mhd. drucken fnhd. ? Ø Das mhd. g geht in weiten Teilen des Mitteldeutschen in j am Wortanfang und gh oder ch im Wortinnern über: mhd. gut fnhd. (md. ) ? ; mhd. gar fnhd. (Nürnb. ) ? ; mhd. sagen fnhd. (md. ) ? ; mhd. nachvolgen fnhd. (md. ) ? Einige Formen sind in die Schriftsprache übernommen worden: jäh, jählings, mancherlei. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 35

Ø Durchsetzung der Affrikate [pf] im Wortanlaut. Während der gesamten fnhd. Zeit finden sich

Ø Durchsetzung der Affrikate [pf] im Wortanlaut. Während der gesamten fnhd. Zeit finden sich Formen mit unverschobenem [p]. Unter niederdeutschem und mitteldeutschem Einfluss dringen einige Wörter mit anlautendem [p] in die Schriftsprache ein: pellen, plunder, plündern, pocke, pöckeln. Im In- und Auslaut nach m sowie in der Gemination ist die Verschiebung zur Affrikata im Md. zum großen Teil unterblieben. Eine Reihe von Wörtern ist mit unverschobenen Formen schriftsprachlich geworden: klappern, Knüppel, Lippe, Stempel. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 36

Ø Das mhd. tw (ahd. dw) wird im Fnhd. zum zw oder kw: mhd.

Ø Das mhd. tw (ahd. dw) wird im Fnhd. zum zw oder kw: mhd. twalm → fnhd. ? ; mhd. twarc → fnhd. ? ; mhd. twërch → fnhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 37

mhd. twalm → fnhd. qualm; mhd. twarc → fnhd. quark; mhd. twër → fnhd.

mhd. twalm → fnhd. qualm; mhd. twarc → fnhd. quark; mhd. twër → fnhd. kwer; mhd. twërch → fnhd. zwerch. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 38

Ø Die Epithese des t. Es tritt oft an das Ende eines Wortes, besonders

Ø Die Epithese des t. Es tritt oft an das Ende eines Wortes, besonders nach unbetonter Silbe: mhd. mâne → fnhd. ? ; mhd. ieman → fnhd. ? ; mhd. nirgen → fnhd. ? Die Epithese ist auch im mittelbaren Auslaut, beim ersten Teil der Komposita festzustellen: mhd. anderhalben → fnhd. ? ; mhd. allen halben → fnhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 39

mhd. mâne → fnhd. mond; mhd. ieman → fnhd. iemant; mhd. nirgen → fnhd.

mhd. mâne → fnhd. mond; mhd. ieman → fnhd. iemant; mhd. nirgen → fnhd. nirgent(s); mhd. anderhalben → fnhd. anderthalben; mhd. allen halben → fnhd. allenthalben. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 40

Ebenso erscheint t als Gleitlaut in Ableitungen zwischen auslautendem n und anlautendem l des

Ebenso erscheint t als Gleitlaut in Ableitungen zwischen auslautendem n und anlautendem l des Suffixes, z. B. : eigentlich, ordentlich, namentlich. Ø Im Anlaut vor Vokalen und im Inlaut zwischen Vokalen sowie zwischen sonoren Konsonanten und Vokalen setzt sich der stimmhafte [z]-Laut durch. Im Inlaut nach kurzem Vokal und neben Konsonanten, v. a. in der Verbindung st, sp, sowie im Auslaut entwickelt sich ein stimmloser [s]-Laut. Im Anlaut vor Konsonanten [l, m, n, w, p, t] wird [s] zum [ ʃ ]: D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 41

mhd. swërt → fnhd. ? ; mhd. snê → fnhd. ? ; mhd. sprëchen

mhd. swërt → fnhd. ? ; mhd. snê → fnhd. ? ; mhd. sprëchen → fnhd. ? ; mhd. stein → fnhd. ? Im In- und Auslaut nach [r] wird [s] oft zu [ ʃ ]: bursche, herrschen, kirsche. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 42

Das h zwischen Vokalen innerhalb eines Morphems verliert auch weiterhin seinen Wert als Hauchlaut

Das h zwischen Vokalen innerhalb eines Morphems verliert auch weiterhin seinen Wert als Hauchlaut und wird zum Dehnungszeichen. mhd. sehen [zehən] → fnhd. ? ; mhd. nâhe [na: hə] → fnhd. ? Das ch im Auslaut verliert oft seinen Lautwert: mhd. schuoch → fnhd. ? ; mhd. sach → fnhd. ? Nach hellen Vokalen entwickelt sich der velare Reibelaut [x] zum palatalen [ç]: mhd. rëcht [rεxt] → fnhd. ? ; mhd. niht [nıxt] → fnhd. ? Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 43

Vor s geht der Reibelaut in den Verschlusslaut [k(g)] über: fuchs, sechs. Ø w

Vor s geht der Reibelaut in den Verschlusslaut [k(g)] über: fuchs, sechs. Ø w fungiert bis ins Mhd. als Halbvokal. Zu Beginn der fnhd. Zeit ist w meist schon labiodentaler Reibelaut [v], der nun in Opposition zum stimmlosen Reibelaut [f] steht. Im Inlaut wird [v] nach [a: ] zu [u] vokalisiert. Diese Entwicklung wird dann in den Auslaut übertragen: mhd. brâwe → fnhd. ? ; mhd. klâwe → fnhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 44

Nach anderen langen Vokalen fällt w im Inlaut in der Regel aus: mhd. bûwen

Nach anderen langen Vokalen fällt w im Inlaut in der Regel aus: mhd. bûwen → fnhd. ? ; mhd. niuwez → fnhd. ? In der Schriftsprache erhalten bleibt inlautendes w nur in ewig und Löwe. Ø Das mhd. j entwickelt sich weiter vom Halbvokal zum stimmhaften palatalen Reibelaut. Inlautend zwischen Vokalen fällt j in der Regel aus und wird oft durch h ersetzt: mhd. næjen → fnhd. ? ; mhd. blüejen → fnhd. ? ; mhd. glüejen → fnhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 45

In dieser Position kommt es nur bei Wörtern niederdeutscher Herkunft vor: Boje, Koje. Weit

In dieser Position kommt es nur bei Wörtern niederdeutscher Herkunft vor: Boje, Koje. Weit verbreitet ist der Wandel von j zu g vor Konsonanten. Besonders nach r setzt er sich z. T. in der Schriftsprache durch: mhd. schẹrje → fnhd. ? ; mhd. mẹtzjer → fnhd. ? D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 46

Das n vor g und k entwickelt sich zum velaren Nasal. Infolge der Assimilation

Das n vor g und k entwickelt sich zum velaren Nasal. Infolge der Assimilation des folgenden Verschlusslautes entsteht das Phonem [ŋ]. Ø Zum alveolaren [r] des Mhd. kommt in der fnhd. Zeit das uvulare [ʀ] hinzu. Die Aussprache ist zunächst landschaftlich bedingt, in der fnhd. Zeit dringt das [ʀ] allmählich weiter vor. Ø Beim Übergang vom Mhd. zum Fnhd. und besonders in der fnhd. Zeit selbst tritt häufig die Assimilation von Konsonanten auf. Viele von ihnen sind in die Schriftsprache eingegangen. Die Dissimilation kommt nicht so oft vor. Ø D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 47

Wortschatz in der fnhd. Zeit Beim Wortschatz sind mehrere Faktoren zu nennen, die auf

Wortschatz in der fnhd. Zeit Beim Wortschatz sind mehrere Faktoren zu nennen, die auf unterschiedliche Weise zur Anreicherung des Lexikons beitragen: 1) 2) 3) 4) 5) die landschaftliche Gebundenheit der Territorialsprachen, ein realistisch-nominalistischer Grundzug der Zeit, der gesellschaftlich-wirtschaftliche Fortschritt, die Sprachgewalt Luthers, der Einfluss der klassischen Sprachen. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 48

Ø Über die Territorialsprachen kommt es zum Nebeneinander zahlreicher Heteronyme: Niederdeutsch Mitteldeutsch Oberdeutsch Pott

Ø Über die Territorialsprachen kommt es zum Nebeneinander zahlreicher Heteronyme: Niederdeutsch Mitteldeutsch Oberdeutsch Pott Topf Hafen Tischler Schreiner Pferd Gaul Ross In der weiteren Entwicklung konnten sich manche dieser Heteronyme mit neutraler Denotation allgemein durchsetzen (Topf, Pferd). Andere machten eine Bedeutungsveränderung durch (Tischler, Schreiner) oder erhielten soziale Konnotationen. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 49

Ø Ein realistisch-nominalistischer Grundzug der Zeit führt zu genauerer Beobachtung der Umwelt und zu

Ø Ein realistisch-nominalistischer Grundzug der Zeit führt zu genauerer Beobachtung der Umwelt und zu exakterer Kennzeichnung von Einzelerscheinungen. Das bewirkt die Verwendung von Synonymen und Metaphern. So, z. B. bei Johann von Tepl, Ackermann aus Böhmen: jagen, hetzen, birsen, beizen, züchtigen, strafen, bessern; kotfaß, stankhaus, leimtigel, harnkrug (für den Leib des Menschen). D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 50

Besonders literarische Texte zeigen bald eine Vorliebe für die Häufung sinnverwandter Ausdrücke und für

Besonders literarische Texte zeigen bald eine Vorliebe für die Häufung sinnverwandter Ausdrücke und für die asyndetische Reihung von Wörtern oder Satzgliedern. Hierher rührt auch die spätere Forderung nach lexikalischer Varianz in normativen Poetiken. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 51

Gleichermaßen werden nun ältere, unzeitgemäße Wörter verdrängt, z. B. diet durch volk, barn durch

Gleichermaßen werden nun ältere, unzeitgemäße Wörter verdrängt, z. B. diet durch volk, barn durch kind, kopf durch haupt. Manche Wörter verändern ihre Bedeutung: mhd. kriec „Widerstand, Streit“ → nhd. Krieg „Kampf“; mhd. hövesch „höfisch“ → nhd. hübsch, höflich; mhd. edel „adelig“ → nhd. edel „vornehm“. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 52

Ø Der gesellschaftlich-wirtschaftliche Fortschritt bewirkt eine Zunahme der Nomina agentis, v. a. mit handwerklichen

Ø Der gesellschaftlich-wirtschaftliche Fortschritt bewirkt eine Zunahme der Nomina agentis, v. a. mit handwerklichen Berufsbezeichnungen (Böttcher, Gerber, Brauer; Buchdrucker, Buchbinder; Schuster etc. ). Ebenfalls ist hier der Ersatz der alten Beinamengebung durch die Einführung fester Familiennamen zu erwähnen (nach Kriterien wie Beruf, Herkunft, Abstammung, Wohnplatz u. a. ). Besonders wichtig ist die Ausbildung von Fach- und Sonderwortschätzen mit starkem Lehneinfluss, aus denen dann zahlreiche Elemente in die Allgemeinsprache übergehen. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 53

Ø Luthers Schriften verdankt der deutsche Wortschatz eine ganze Reihe von Neubildungen und auch

Ø Luthers Schriften verdankt der deutsche Wortschatz eine ganze Reihe von Neubildungen und auch den Erhalt älteren Wortguts. Im „Deutschen Wörterbuch“ der Brüder Grimm wurde Luthers Sprachgebrauch stark berücksichtigt. Zu nennen sind hier einmal noch erhaltene bildkräftige Neologismen wie Feuereifer, friedfertig, gastfrei, Glaubenskampf, Herzenslust, Lückenbüßer, Lästermaul, Machtwort, Morgenland, Sündenbock, wetterwendisch. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 54

Von Luther stammen viele Schlagwörter der reformatorischen Bewegung, z. B. evangelium, wort gottes, glaube,

Von Luther stammen viele Schlagwörter der reformatorischen Bewegung, z. B. evangelium, wort gottes, glaube, gnade, christenmensch und aus der Polemik hervorgegangene Schimpfwörter papist, schwarmgeist, werkheiliger, ertzgotteslästerer, beichthengst, arschhummel, eselfurzbabst, seeltyrann. Aber auch die typische Verwendung zahlreicher Würzoder Modalwörter geht auf Luther zurück: ja, doch, denn, nur, allein, sonst, schon etc. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 55

Von Polenz nennt außerdem eine Reihe ursprünglich dialektaler Ausdrücke wie Splitter, schüchtern, Spuck, Motte,

Von Polenz nennt außerdem eine Reihe ursprünglich dialektaler Ausdrücke wie Splitter, schüchtern, Spuck, Motte, Knochen, lüstern, Scheune, bange, Wehklage sowie niederdeutsche und mitteldeutsche Wörter, die sich durch Luthers Bibelübersetzung gegen oberdeutsche durchsetzen konnten: Lippe gegen Lefze, Peitsche gegen Geißel, Ziege gegen Geiß, Ufer gegen Gestad. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 56

Um der Anschaulichkeit willen gebrauchte Luther viele volksläufige Wendungen, vor allem Redensarten und Sprichwörter,

Um der Anschaulichkeit willen gebrauchte Luther viele volksläufige Wendungen, vor allem Redensarten und Sprichwörter, die so zum Gemeingut der deutschen Sprache werden konnten: sein Licht unter den Scheffel stellen, sein Scherflein beitragen, ein Stein des Anstoßes sein, ein Dorn im Auge sein, mit Blindheit geschlagen sein, herrlich und in Freuden leben, der Mensch lebt nicht vom Brot allein, niemand kann zwei Herren dienen, bleibe im Lande und nähre dich redlich usw. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 57

Ø Die klassischen Sprachen Latein und Griechisch erhielten durch die Humanisten neue Geltung. Es

Ø Die klassischen Sprachen Latein und Griechisch erhielten durch die Humanisten neue Geltung. Es kam zu zahlreichen Entlehnungen außerhalb der bereits erwähnten Fachsprachen: Latein Griechisch Universität Akademie Kollege Bibliothek Professor Gymnasium Text Pädagoge diskutieren Apotheke protestieren Technik Despot Pathologie D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 58

Recht aufschlussreich ist der Beitrag einzelner Wissenschaften aus dem 15. und 16. Jh. :

Recht aufschlussreich ist der Beitrag einzelner Wissenschaften aus dem 15. und 16. Jh. : Philosophie: Logik, Definition, Deduktion; Mathematik: dividieren, multiplizieren, addieren; Medizin: Medizin, Medikament, Kur, Patient, Skelett; Sprachwissenschaft: Verb, Deklination, Konjugation, Periode, Etymologie. Bis heute schöpfen vor allem die westlichen Zivilisationsund Fachsprachen aus lateinisch-griechischem Wortund Wortbildungsmaterial. Produktiv wurden antike Elemente auch in der Studentensprache: Kommers, Karzer, Moneten, Jux, Luftikus, Schwulität, burschikos. D. Koroljow. Geschichte der deutschen Sprache. 59

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