Erneuerbare Energien in der Lehrerbildung v Zukunftsvisionen erankern
Erneuerbare Energien in der Lehrerbildung v Zukunftsvisionen erankern!
Erneuerbare Energien dauerhaft in die Lehrerausbildung integrieren Curriculum und Unterrichtspraxis verändern Akteure im Lehr- und Lernprozess für Energiefragen der Zukunft qualifizieren Neue Ausbildungskonzepte und Kommunikationsinstrumente entwickeln und testen 2
Themen der Fachseminare www. ufu. de/lehrerbildung Bereit zur Wende? (auch als Online-Kurs) Fächerübergreifende Projekte zu EE Experimente mit EE Grüne Berufe Nachhaltig bauen Alternative Mobilität Energie sparen Zukunftsvisionen 3
Gliederung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Weltspiel Energie Nachhaltigkeit als globale Herausforderung Ist die Energiewende machbar? Studien und Energieszenarien bis 2050 Modellregionen in Deutschland Zukunftsvisionen – der große Blick Film: Spurwechsel Zukunftswerkstatt 2050 Diskussion und Feedback Fotolia / © N-Media-Images 4
Wann kippt das Klima? , S. 6 -15 Weltspiel Energie WWF / Uf. U 2012 Fachseminar Klimawandel und Klimaschutz 5 5
Nachhaltigkeit global Die Menschheit konsumiert momentan so viel, dass sie dafür etwa 1, 5 Erden bräuchte! à Die Entwicklungsländer verbrauchen wesentlich weniger, die Industrieländer wesentlich mehr. Katar: 10 Erden USA: 4 Erden BRD: 2, 5 Erden Globale Gerechtigkeit Nicht nachhaltig und global nicht gerecht! China: 2, 2 Erden Malawi: 0, 7 Erden Living Planet Report 2012, WWF 6
Nachhaltige Entwicklung heißt… „Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstandard zu wählen“ Brundtland Bericht Fotolia / © N-Media-Images NH • • • Natürliche Regenerierbarkeit von Systemen erhalten Generationengerechtigkeit und globale Gerechtigkeit Nachhaltige Entwicklung als Antwort auf globale Probleme 7
Nachhaltige Entwicklung heißt… Klimawandel bekämpfen: 2 -Grad-Ziel beachten Ökonomie Biologische Vielfalt erhalten Ökologie Globale Gerechtigkeit Ressourcenverbrauch senken Soziales Menschenrechte achten und Befriedigung der Grundbedürfnisse ermöglichen 8
Film: Energiewende Solare Zukunft www. wissenswerte. e-politik. de 9
Die drei Säulen der Energiepolitik • den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf 60 % zu steigern Energiesparen und Energieeffizienz • 80 -95 % der Treibhausgasemissionen zu reduzieren Erneuerbare Energien Emissionsminderung Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt bis 2050… • den Primärenergieverbrauch um 50 % zu verringern Fotolia © Kob L, Fotolia © photlook XS, Clipart Die drei Ziele sind voneinander abhängig. Auch die EU hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: – 20 % Primärenergie bis 2020 10
Emissionsminderung Wie kann das umgesetzt werden? Deutsche Umwelthilfe 11
Wie kann das umgesetzt werden? Notwendig ist ein Mix von Maßnahmen, eine Änderung der Rahmenbedingungen: • Entwicklung einer Strategie für mehr Energieeffizienz, -einsparung und Förderung erneuerbarer Energien • Ausbau von intelligenten Netzen und Speichern • Ambitionierte Preise für CO 2 -Emissionen • Abbau von Subventionen fossiler Energieträger • Akzeptanz für Strukturwandel durch Bürgerbeteiligung „Im Moment werden Milliarden für die Subventionierung von fossilen Energien ausgegeben. Wenn wir alleine das abbauen würden, dann würde alleine das eine Reduktion des CO 2 -Ausstoßes um zehn Prozent schon bringen. “ Heino von Meyer, OECD 2012 Peter Ahmels, Deutsche Umwelthilfe 2007, www. forum-netzinteration. de 12
Film: Kombikraftwerk 2 www. kombikraftwerk. de 13
Ist die Energiewende machbar? Verschiedene Szenarien bzw. Studien auf globaler, europäischer und deutscher Ebene zeigen: à 100 % Erneuerbare Energien sind machbar! Beispielstudien • SRU 2011: Wege zur 100 % erneuerbaren Stromversorgung • WBGU 2011: Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation • WWF/Öko-Institut/Prognos 2009: Modell Deutschland. Klimaschutz bis 2050 vom Ziel her denken siehe Literaturliste tuart © Jacoby & S 14
Vision: 100 % EE global © Jacoby & Stuart Vision zur globalen erneuerbaren Energieversorgung bis 2050 – WBGU, Abb. 4. 1 -1 15
Vision: 100 % EE global Die Abbildung zeigt, welche Szenarien es noch gibt, wie deren Energiemix sich zusammensetzt und wie hoch der Energieverbrauch ist. 100 % Erneuerbare Szenario (WBGU) WBGU 2011, Abb. 4. 2 -4 16
Was beschleunigt den Wandel? • (Umwelt-) Krisen können Dynamik verändern und Entwicklungen beschleunigen (Fukushima, Ölkatastrophe Deep Water Horizon…) • Ohne ein Mindestmaß an sozialer Gerechtigkeit kann die Energiewende allerdings nicht umgesetzt werden – ALLE müssen mitgenommen werden! „Der härteste und wichtigste Kampf des 21. Jahrhunderts wird ohne Waffen geführt. Die Werkzeuge dieses Kampfes heißen: Energieeffizienz, Energie sparen und erneuerbare Energien. “ Franz Alt Internationale Sommeruniversität, KMGNE: http: //kmgne. de/front_content. php? idart=1488 „Die Mehrkosten für erneuerbare Energien von heute sind gesicherte Energie, vermiedene Umweltschäden und niedrige Energiekosten von morgen. “ Hermann Scheer 17
Was beschleunigt den Wandel? • Preisliche Entwicklung fossiler Energieträger Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkotrolle, Mineralölwirtschaftsverband 2012 18
Regionale Beispiele EE • • Das Netzwerk der „ 100 ee Regionen“ umfasst energiepolitisch besonders aktive Regionen, die vollständig auf erneuerbare Energien umstellen wollen. Über 120 Regionen und Kommunen sind im Netzwerk vertreten (rund 19 Mio. Einwohner/innen). à Beispiel Wolfhagen in Hessen: 100 % bis 2015 100 -ee. de; Id. E g. Gmb. H 19
Videospot: Up de Bank Internationale Sommeruniversität 2010, KMGNE: www. ufu. de/filme 20
Transition Towns Internationale Bewegung „Transition Towns“ • Ziele: Wandel hin zu erneuerbaren Energien, Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Selbstversorgung, Stärkung der regionalen bzw. lokalen Wirtschaft • Beispiel Transition Town Berlin (Friedrichshain/Kreuzberg) à Unterstützung beim Stromwechsel à Aktion „Ein Auto weniger“: Lastenradverleih à Energiegespräche mit Schülern und Schülerinnen à Obstbaumpflanzung im Görlitzer Park à Löwengarten: landwirtschaftliches Selbstversorgungsprojekt in Kooperation mit landwirtschaftlichem Betrieb im Spreewald à Gestaltung Öffentlichen Raums als Begegnungszone 21
Zukunftsvisionen – der große Blick Transformation muss und wird in einen größeren gesellschaftlichen Wandel eingebettet sein. • • Wachstumslogik hinterfragen? Gut leben statt viel haben? „Wir stecken in der unerträglichen Zwangslage, entweder das System oder den Planeten gegen die Wand fahren zu lassen. “ Jacksons „Die Umweltkrise, die aus der Überkonsumtion natürlicher Ressourcen erwächst, kann nicht allein durch ökonomische Effizienzsteigerung bewältigt werden. “ Naomi Klein Fotolia / © terranova 17 „Der Kapitalismus in seiner heutigen Form ist nicht länger das Wirtschaftsmodell, das die globalen Probleme lösen kann. “ Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums Davos 22
Animationsfilm: Spurwechsel WWF Deutschland: www. wwf. de/fachseminare 23
Warm up: Zukunft Bitte positionieren Sie sich zu den folgenden Fragen auf dem am Boden befestigten Klebestreifen! – ……………………. + stimme nicht zu stimme zu 24
Methode Zukunftswerkstatt Diskussion • Diskussionen führen häufig dazu, dass Kritik, Beschwerden, Ideen, Hinweise auf Zuständigkeiten und Sachzwänge, Lösungsvorschläge und Verwirklichungsschwierigkeiten miteinander vermischt werden. • • Auseinandersetzung soll nicht ausschließlich mündlich stattfinden. • Gruppenarbeit ab Phase 2 zu den Themen Energieversorgung, Mobilität, Ernährung, Konsum und Wohnen. Klare Trennung der drei Phasen in der Zukunftswerkstatt: Kritik, Utopie und Realisierung. Jeder Mensch braucht. . . nicht nur Wissen, sondern er braucht auch Kreativität; er muss lernen, eigene Einfälle zu haben, Dinge zu tun, die man ihm nicht beigebracht hat. Man muss ihm eine Haltung vermitteln, selbst Lösungen zu finden. “ Robert Jungk, Zukunftsforscher und Erfinder Zukunftswerkstatt © Gerd Altmann / Shapes: All. Silhouettes. com / PIXELIO 25
Zukunftswerkstatt 2050 Bezüge zum Rahmenlehrplan Klasse 3 -6 Sachunterricht Konsumverhalten reflektieren, Räume erschließen und nutzen, Wandel von Lebensverhältnissen darstellen, Technische Entwicklungen, Energie und Energiesparen, Erkunden der Umwelt und Umweltschutz Geografie Verkehrsgeografische Herausforderungen, Maßnahmen zur Reduktion des Verkehrsaufkommens, Zusammenhang Verkehrsaufkommen und Umweltbelastung Naturwissenschaften Schutz von Lebensräumen, Nachhaltigkeit von Maßnahmen, Energieerzeugung und Energieumwandlung Deutsch Medienbeiträge selbst gestalten, Interesse an Gesprächen entwickeln, Sprechen und zuhören bewusst gestalten 26
Zukunftswerkstatt 2050 Bezüge zum Rahmenlehrplan Klasse 7 -10 Politik Sozialkunde Eigene Zukunft, Verantwortungsübernahme im gesellschaftlichen Umfeld, Lebensformen und Lebenssituationen, Probleme lösen und eigene Positionen vertreten, Spannungsverhältnis Recht und Gerechtigkeit, Demokratie und Bürgerbeteiligung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Demokratie, Ökologie und Ökonomie, Globalisierung Ethik Identität und Rolle (u. a. Zukunft gestalten), Freiheit und Verantwortung (u. a. Solidarisches Handeln), Recht und Gerechtigkeit (u. a. Gerechtigkeit in der Wirtschaft und unter den Menschen), Mensch und Gemeinschaft Geografie Globale Zukunftsszenarien und Wege zur Nachhaltigkeit auf lokaler und globaler Ebene, Verknappung der Ressourcen, Einfluss des Menschen auf das Klima 27
Zukunftswerkstatt 2050 Bezüge zum Rahmenlehrplan Klasse 7 -10 Nachhaltiges Wirtschaften, Nachhaltiger Konsum, Arbeit-Wirt. Verbraucherverhalten (u. a. Bedürfnishierarchie), schaft-Technik Gesellschaftliche Arbeitsteilung, Technische Innovationen Naturwissenschaften Energiebedarf und Verbrauch, Klimawandel und Treibhauseffekt, Energieträger und deren Emissionen Deutsch In Alltags- und Arbeitssituationen sprachlich handeln (u. a. Informationen verknüpfen, fragen, diskutieren, informieren), Sprachliche Fähigkeiten fächerübergreifend und fächerverbindend verwenden (u. a. protokollieren, präsentieren, diskutieren), Medienbeiträge selbst gestalten 28
Zukunftswerkstatt 2050 Wie stellen Sie sich den Alltag 2050 in einer klimafreundlichen Gesellschaft vor? • • Welche Veränderungen sind notwendig, um die Energiewende in ihrer Kommune umzusetzen und bis 2050 die CO 2 Emissionen um 80 -95 % zu reduzieren? Entwickeln Sie neue Konzepte zu: à Energieversorgung à Mobilität à Ernährung à Konsum à Wohnen 29 © Jacoby & Stuart
Phase 1: Kritik und Beschwerde World Café • Bestandsaufnahme der Gegenwart • Unmut, Kritik und negative Erfahrungen werden ausgetauscht: à Wie sind die einzelnen Bereiche im Alltag in Ihrer Kommune auf politischer, rechtlicher, wirtschaftlicher, technischer und sozialer Ebene organisiert? à Was ist nicht nachhaltig? à In Bezug auf die negativen Auswirkungen auf unser Klima. © knipseline / PIXELIO 30
Phase 2: Fantasie und Utopie Kartenabfrage und Visualisierung • • • Die formulierte Kritik wird nun positiv gewendet. • Die Visionen zu den fünf Bereichen werden auf Plakaten visualisiert und dem Plenum präsentiert (3 min pro Gruppe). Kreativität und utopisches Denken sind gefragt. Ideen zu alternativen kommunalen Energiekonzepten, möglichen Mobilitätsformen, veränderten Ernährungsweisen und Versorgungskonzepten, anderen Konsummustern und neuen Wohn- bzw. Bewohnformen werden auf Karten mit Satzanfängen formuliert. Das ist unmög-lich Wer soll das bezah-len? Das ist gegen die Vor-schriften Das gehört nicht zum Thema Wenn das jede/r wollte 31
Phase 3: Realisierung Handlungsplan für Ihre Kommune • Nun wird die Kritik mit den formulierten Visionen verknüpft und die Umsetzbarkeit der verschiedenen Ideen diskutiert. • Hier können auch Hindernisse für einen gesellschaftlichen Wandel benannt werden, aber mit der Perspektive, diese zu überwinden. • Jede Gruppe entwickelt eine Konzeptidee mit Handlungsplan zur CO 2 Minderung in ihrem Bereich. Konzeptidee mit Handlungsplan Vision ? ? ? Ziele ? ? ? Maßnahmen ? ? ? Erste Schritte ? ? ? Offene Fragen ? ? ? 32
Auswertung der Zukunftswerkstatt Bitte stellen Sie Ihre Ergebnisse vor! • • Präsentation max. 3 min pro Gruppe • • Schwierigkeiten bei der Gruppenarbeit? Fragen und Feedback zum Handlungsplan Anpassung an eigene Zielgruppe? Veröffentlichen Sie eigene Unterrichtsentwürfe zum Thema Zukunftsvisionen! • www. ufu. de/lehrerbildung > Unterrichtsmaterial austauschen • Dokument ins Forum hochladen Was wollen Sie zeitnah im Unterricht umsetzen? • Schreiben Sie die Aktivitäten und Ihren Namen auf die Postkarte. • Gestalten Sie außerdem die Rückseite. • Wir schicken Ihnen die Karte via Mail in ein paar Wochen zurück. 33
Infos und Tipps • Lehrerbildung EE Materialpool, Beratung, Vernetzung www. ufu. de/lehrerbildung © Christoph Rossme issl / PIXELIO • Uf. U-Bildungsmaterialien Broschüren, Filme, Online-Kurse www. ufu. de/bildung • Klimaschutzschulenatlas Vernetzung der Schulen, Ö-Arbeit www. klimaschutzschulenatlas. de • Experimentiermaterial Solarsets, Stirlingmotoren, Zubehör www. eduwerk. com • Junge Reporter für die Umwelt Wettbewerb und Material www. jungereporter. org • Materialkompass Unterrichtmaterial Verbraucherbildung www. materialkompass. de • Aktion Klima! Mobil Klimaschutzprojekte im Kiez initiieren www. aktion-klima-mobil. de • Umwelt im Unterricht 2 -wöchig neue Unterrichtsmaterialien zu aktuellen Umweltthemen www. umwelt-im-unterricht. de • soko klima Beteiligung von Schulen an kommunalen Planungen zum Klimaschutz www. soko-klima. de 34
Diskussion und Feedback 5 -Finger-Methode Daumen: Was war gut? Was hat mir gut gefallen? Zeigefinger: Welchen Hinweis möchte ich noch geben? Mittelfinger: Was war blöd? Was hat mir nicht gefallen? Ringfinger: Was nehme ich mit? Kleiner Finger: Was ist zu kurz gekommen? Vielen Dank! © Stephanie Hofschlaege r/ PIXELIO 35
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