ERFOLGREICH ARGUMENTIEREN MMag Mishela Ivanova Ph D Gegrndet

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ERFOLGREICH ARGUMENTIEREN MMag. ª Mishela Ivanova Ph. D Gegründet im Jahr 1669, ist die

ERFOLGREICH ARGUMENTIEREN MMag. ª Mishela Ivanova Ph. D Gegründet im Jahr 1669, ist die Universität Innsbruck heute mit mehr als 28. 000 Studierenden und über 4. 000 Mitarbeitenden die größte und wichtigste Forschungs- und Bildungseinrichtung in Westösterreich. Alle weiteren Informationen finden Sie im Internet unter: www. uibk. ac. at.

"Die da oben machen doch, was sie wollen" „Lehrer haben vormittags Recht und nachmittags

"Die da oben machen doch, was sie wollen" „Lehrer haben vormittags Recht und nachmittags frei" "Die Ausländer wollen sich nicht integrieren" "Alle Schwarzen sind Drogendealer!" "Die Flüchtlinge wollen nicht arbeiten" "Ausländer sind kriminell" „wer Arbeit will, bekommt auch eine" "Frau am Steuer: Ungeheuer!" „Homosexualität ist unnatürlich" …… 2

Denken Sie an eine konkrete Situation, in der mit einer Aussage konfrontiert wurden, auf

Denken Sie an eine konkrete Situation, in der mit einer Aussage konfrontiert wurden, auf die Ihr gerne besser reagiert hätten. Notieren Sie mit Stichwörtern die Situation die Aussage Ihre Reaktion 3

Was charakterisiert Stammtischparolen? Sie sind: • • • pauschal verkürzt dogmatisch aggressiv herabsetzend diskriminierend

Was charakterisiert Stammtischparolen? Sie sind: • • • pauschal verkürzt dogmatisch aggressiv herabsetzend diskriminierend menschenverachtend selbstgerecht einfach strukturiert 4

Warum verwenden Menschen Stammtischparolen? • Vorurteile – Irrmeinungen, Uninformiertheit • Angst-Aggressions-Theorie (natürlicher Trieb) •

Warum verwenden Menschen Stammtischparolen? • Vorurteile – Irrmeinungen, Uninformiertheit • Angst-Aggressions-Theorie (natürlicher Trieb) • Frustrations-Aggressions-Theorie (relative Deprivation) • Psychoanalytische Theorien (Projektion) • Das Konzept der autoritären Persönlichkeit – Die „autoritäre Reaktion“ (Suche nach Halt und Orientierung) • Theorie des realistischen Gruppenkonfliktes (Konkurrenz um knappe Ressourcen) • Soziale- Identitäts- Theorie (Stärkung der eigenen sozialen Identität) • …. . 5

Diskursive Erzeugung des Fremden und des Eigenen Positives Selbstkonzept der Eigengruppe Orientierung , Halt,

Diskursive Erzeugung des Fremden und des Eigenen Positives Selbstkonzept der Eigengruppe Orientierung , Halt, Verhaltenssicherheit Ideologien sind Gruppenleistungen und erfüllen wichtige Funktionen Legitimation und Stabilisierung von Herrschaftsverhältnissen Solidarität innerhalb der Eigengruppe, ungleiche Machtverteilung zwischen Mehr- und Minderheiten Deprivilegierung des Anderen und Privilegierung des Eigenen 6

Warum stören uns Stammtischparolen? 7

Warum stören uns Stammtischparolen? 7

Warum fällt es so schwer Stammtischparolen zu erwidern? ein kurzer, allgemeiner, plakativer Satz differenzierte

Warum fällt es so schwer Stammtischparolen zu erwidern? ein kurzer, allgemeiner, plakativer Satz differenzierte Argumentation 8

Prozessmodell nach Latene und Darley (1970) 1. bemerken, dass etwas geschieht / Ablenkung 2.

Prozessmodell nach Latene und Darley (1970) 1. bemerken, dass etwas geschieht / Ablenkung 2. das Ereignis als eine ‚Notsituation‘ interpretieren / pluralistische Ignoranz 3. sich für die ‚Einmischung‘ verantwortlich fühlen / Verantwortungsdiffusion 4. entscheiden, was zu tun/sagen ist / Kompetenzmangel 5. Gegenreaktion/ soziale Hemmung

Ziele der Gegenargumentation • Veränderung der Einstellung • Veränderung des Verhaltens • eine Aussage

Ziele der Gegenargumentation • Veränderung der Einstellung • Veränderung des Verhaltens • eine Aussage nicht unwidersprochen im Raum stehen lassen • jemanden beschützen • …. 10

Argumentationsarten Scheinargumente Sophismen Logische Argumente 11

Argumentationsarten Scheinargumente Sophismen Logische Argumente 11

Scheinargumente • • • Aggression/Beleidigung Zynismus/Witz Übertriebene Bestätigung Abgrenzung Drohung … 12

Scheinargumente • • • Aggression/Beleidigung Zynismus/Witz Übertriebene Bestätigung Abgrenzung Drohung … 12

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Sophismen • • • Erörterung (benötigt Faktenwissen) Beispiele lch-Botschaften Mitleid anregen Moralischer Appell Hypothetisches

Sophismen • • • Erörterung (benötigt Faktenwissen) Beispiele lch-Botschaften Mitleid anregen Moralischer Appell Hypothetisches Argument Pragmatisches Argument Fragen … 17

Logische Argumente • Deduktive Argumente – die Schlussfolgerung wird von den Prämissen abgeleitet •

Logische Argumente • Deduktive Argumente – die Schlussfolgerung wird von den Prämissen abgeleitet • Induktive Argumente - stützen sich auf empirische Erhebungen. Dabei wird mit bestimmter Wahrscheinlichkeit von Einzelfällen auf das Allgemeine geschlossen • Indirekte Argumente (Umkehrschluss) - untermauert die eigene These mit der Falsifizierung des Gegenteils (indirekter Beweis) 18

Disput • Vorrede 1. Wiederholung + Stellungnahme 2. Eigene Position + Begründung 3. Beleg

Disput • Vorrede 1. Wiederholung + Stellungnahme 2. Eigene Position + Begründung 3. Beleg bzw. plausible Erklärung 4. Schlussfolgerung 19

Übung 20

Übung 20

Argumentationstechniken • • • • Aggression/Beleidigung Zynismus/Witz Übertriebene Bestätigung Abgrenzung Drohung Erörterung (benötigt Faktenwissen)

Argumentationstechniken • • • • Aggression/Beleidigung Zynismus/Witz Übertriebene Bestätigung Abgrenzung Drohung Erörterung (benötigt Faktenwissen) Beispiele lch-Botschaften Mitleid anregen Moralischer Appell Hypothetisches Argument Pragmatisches Argument Fragen Deduktive und Induktive Argumente Disput 21

Bericht aus den Arbeitsgruppen 22

Bericht aus den Arbeitsgruppen 22

Wertschätzend im Umgang, hart in der Sachebene Persönliche Ebene Argument Störung thematisieren Argument 23

Wertschätzend im Umgang, hart in der Sachebene Persönliche Ebene Argument Störung thematisieren Argument 23

wichtige Grundsätze • An der Schwachstelle der Vorrede ansetzen • Nicht zu viel auf

wichtige Grundsätze • An der Schwachstelle der Vorrede ansetzen • Nicht zu viel auf einmal sagen • Sich an der Lebenswelt und Erfahrungswelt des Gegenübers orientieren • Starke Argumente der Gegenseite anerkennen 24

„Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man

„Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi. “ Gerhard Bronner Quelle: bei der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen, 7. Mai 2005, http: //gutezitate. com 25

Literatur: • Hufer, Klaus-Peter (2001): Argumentationstraining gegen Stammtischparolen. Materialien und Anleitungen für Bildungsarbeit und

Literatur: • Hufer, Klaus-Peter (2001): Argumentationstraining gegen Stammtischparolen. Materialien und Anleitungen für Bildungsarbeit und Selbstlernen. 2. Aufl. Schwalbach/Ts. : Wochenschau-Verl. • Ivanova Mishela (2016): Umgang der Migrationsanderen mit Rassismus. „Nachher haben sie nicht mehr Ching chang chung gesagt“. Dissertation. Innsbruck, Leopold-Franzens-Universität, Institut für Lehrer. Innenbildung und Schulforschung. • Latenè, Bibb & Darley, John M. (1970): The unresponsive bystander: Why doesn´t he help? Englewood Cliffs, NJ: Prentice. Hall. • Bilder: https: //de. 123 rf. com/photo_14801076_3 d-leute-menschliches-zeichen--person-argumentieren-konflikt-3 drender. html 26