Energieorientierte BWL Prof Dr Johannes Kals 02 6
Energieorientierte BWL Prof. Dr. Johannes Kals 02. 6 Energiecontrolling und -kennzahlen Gliederung 1. Begriff Energiecontrolling 2. Energiekennzahlen 3. Energiekennzahlensysteme 1
Energiecontrolling: Berater, Lotse, Kartenhalter, Steuermann des Management (Kapitäns) Pixabay. com
Zusammenhang der Systeme für Führung, Management, Controlling (nach Horvath) Führungssystem Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystem Management Controlling: Koordination von Planung und Informationsversorgung Betriebsdatenerfassung IT Reporting Berichtswesen Auswertungen Ausführungssystem der Produktion - Betrieb
Führungssystem im Hinblick auf Energiecontrolling Energiemanagement Beispiel Lastmanagement, Demand Side Management Info-Versorgung: Smart Metering, laufende Strompreise, Produktionsprogramm usw. Ausführungssystem der Produktion - Betrieb
Systemnutzende Aufgaben des Controlling (Numbercruncher mit viereckigen Augen? ) Systemgestaltende Aufgaben: Mitverantwortung für ALLES (siehe nächste Folie)
Umsetzung Wirtschaftlichkeit, Strategie, Ethik Bilanzen Kostenrechnung Energie. Controlling Beratung aller Funktionen Technik: Smart Metering, -Grids Kennzahlen Info-Versorgung Io. T, I 4. 0
Diese umfassenden Begriffe von Energiecontrolling kontrastieren mit der häufigen Verwendung in der Praxis: t h ge d er m un nt e d er lling t mu ß Au ntro t of der Co emen inan ag rche n Ma du En erg En iec erg on Au ieda trol sw te ling Sch ertu nerf oft An nitts ng, E assu als we tel xce ng nd le z lun u gen
Pixabay. com Durch Io. T wird der Controller vom Numbercruncher zum Data-Analyst (in die Informatik. Richtung) und/ oder Change-Agent (in die Personal/ Organisationsentwicklung/ Psychologie-Richtung)! Pixabay. com
Gliederung 1. Begriff Energiecontrolling 2. Energiekennzahlen 3. Energiekennzahlensysteme
Betriebliche Kennzahlen allgemein Energiekennzahlen • Instrument des Controlling • Instrument des Energiecontrolling • KPI (Key Perfomance Indicator) • En. PI (Energy Performance Indicator) • Basis für operative, taktische, strategische Planung für alle Funktionen • Planung, Steuerung und Kontrolle der energetischen Leistung, alle Planungsebenen und Funktionen • Identifikation von Einsparpotenzialen • Identifikation von Energie- und CO 2 -Einsparung • Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (Business Cases) • Neue Geschäftsmodelle im Rahmen der Energiewende
Klassifizierung von Kennzahlen Absolute Kennzahlen Relative Kennzahlen Gliederungszahlen Beziehungszahlen Indexzahlen
Beispiele absolute Kennzahlen (ohne Bezug zu anderen Zahlengrößen)
Beispiele Gliederungszahl (Anteil an einer Gesamtmenge, gliedert eine Grundgesamtheit)
Beispiele Beziehungszahlen (stellen Ursache-Wirkungszusammenhänge her: Ursache steht im Nenner, Wirkung im Zähler)
Rechenaufgabe Das Unternehmen X möchte eine Anlage anschaffen und hat zwei Angebote eingeholt. Maschine 1 benötigt bei einem Output von 1. 000 Produkteinheiten (Stück) pro Stunde eine Energiezufuhr von 100 k. Wh, während Maschine 2 aufgrund von Energiesparmodi Nur 85 k. Wh benötigt. Berechnen Sie die Energieeffizienz der Maschinen und führen Sie eine Break-Even-Analyse durch. Der Preis pro k. Wh beträgt 0, 25 Euro. Maschine 1 weist Anschaffungskosten Von 100. 000 Euro auf, Maschine 2 115. 000 Euro. Interpretieren Sie das Ergebnis unter der Annahme, dass die Maschinen keinen Ausschuss produzieren.
Beispiel Beziehungszahl Kesselwirkungsgrad • • Effizienz der Heizungsanlage Je höher, desto besser Maß für die Wärmedichte eines Kessels 100 Prozent in der Realität aufgrund von Wärmeverlusten nicht möglich
Rechenbeispiel Kesselwirkungsgrad Einem Kessel wird eine Energie von 20 k. Wh in Form von Kohle oder Heizöl zugeführt, welche durch die Verbrennung freigesetzt wird. Durch entstehende Abgase entweicht Energie und der Kessel erzeugt eine Wärme von 18 k. Wh. Der Kesselwirkungsgrad hat somit eine Effizienz von 18/20, also 90%. Die verbleibenden 10% repräsentieren die Abgasverluste, welche beispielsweise durch eine bessere Isolierung minimiert werden können. Quelle: wikipedia. de
Beispiele Indexzahlen (Zeigen zeitliche Entwicklungen auf) Energiepreisentwicklung in Prozent bezogen auf ein Basisjahr Senkung der Kohlendioxidemissionen in Deutschland seit 1990 Steigerung (oder Senkung) der Energiekosten eines Unternehmens bezogen auf das jeweilige Vorjahr
Vergleich mittels Kennzahlen Zeitvergleich Soll-Ist-Vergleich Betriebsvergleich
Gliederung 1. Begriff Energiecontrolling 2. Energiekennzahlen 3. Energiekennzahlensysteme
Entwicklung von Energiekennzahlensystemen Bestimmung relevanter En. PI Begrenzung der Anzahl der En. PI durch Relevanz Darstellung der Beziehung der En. PI zu- und untereinander Orientierung am betrieblichen Energiefluss Auswahl des Kennzahlensystems Nutzung und Integration in bereits bekannte / genutzte Kennzahlensysteme Im Folgenden verschiedene Möglichkeiten
Energiekennzahlen aus Energiebilanzen Unternehmen Betrieb 1 Kostenstelle 1 Maschine Produktion Logistik Kostenstelle 2 … Betrieb 2 Facility Management … …
Einbindung von En. PIs in die Balanced Scorecard (BSC) Energiesaspekte Vision & Strategie Krück, Dennis: Betriebswirtschaftslehre und Energie – Unterstützung für Veröffentlichungen und Projekte des betreuenden Professors im Bereich Energiecontrolling (Masterarbeit), Heidelberg/Ludwigshafen 2015, S. 109
Beispiele für Energiekennzahlen in der BSC Finanzielle Perspektive: Abbildung von Energieverlusten in Gewinn- und Verlustrechnung Kundenperspektive: Anteil der Kunden, die Nachhaltigkeit, Umwelt und Energie in ihre Kaufentscheidung einfließen lassen Perspektiven / Strategien Interne Prozessperspektive: Energieverbrauch pro Betrieb, Kostenstelle, Produkt Lern- und Entwicklungsperspektive: Vorschläge von Mitarbeitern zu Energieverbesserungen / Jahr
Drei Möglichkeiten der Einbindung von En. PIs in eine Balanced Scorecard (BSC) Neue BSC mit Fokus Energie Erweiterung BSC (5 Kategorien) • KPI und En. PI stehen nebeneinander • Schwierige Einbindung in bestehendes System • Erweiterung um Nachhaltigkeitsperspektive, in die En. PI eingehen • Macht nur bei Unternehmen Sinn, die Nachhaltigkeit und Energie große Bedeutung zumessen Integration in bestehende BSC • Integration des Themas Energie in die bestehenden vier Perspektiven • In den meisten Fällen die geeignete Strategie bezogen auf die Bedeutung, die Energie in Unternehmen zukommt
Vorsicht: Anforderungen und Fehlentwicklungen (Automatisierte) Die wichtigen Kein Wildwuchs, Auswertung und Welcher Nutzer? En. PIs, nicht nur kein Urwald – (graphische) die gerade Systematik und Darstellung für Welcher Nutzen? verfügbaren Struktur den Nutzer
Interne Kennzahlensysteme, Reporting, Berichtswesen, Planung, Steuerung und Kontrolle • Aufwändig, detailliert, für die vielen angesprochenen Zwecke • auch als Teil der IT-Strategie des Unternehmens – siehe folgende Folie Externe Berichterstattung, Offenlegung, Disclosure • Vielfältige Systeme möglich (Global Reporting Initiative (GRI), Carbon Disclosure Project (CDP), ISO 50001 usw. • Geringe Anforderungen (gegenüber dem Internen) • Wie tief Stakeholder hineinblicken lassen?
Game Changer Io. T, I 4. 0 (Schnittstelle zu IT-Präsentationen) Viele definierte Kennzahlen kostengünstig ermitteln in festen Kennzahlensystemen und standardisierten Auswertungen Business Intelligence, Data Mining, Business Analytics, Big Data: KPIs flexible, kreativ, spontan, spielerisch bilden für konkreten Zweck oder zum Verstehen
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