Eiweioffensive Grnland Grundfutter produziert Rohprotein am billigsten Eiweiproduktion
„Eiweißoffensive Grünland“ Grundfutter produziert Rohprotein am billigsten
Eiweißproduktion Weltweit 1, 3 Mrd. ha Ackerfläche Sojaanbaufläche - letzten 10 Jahren um + 30 Mio. ha auf 104 Mio. ha gestiegen. ¾ der Soja-Anbauflächen liegen in Nord- und Südamerika (Sojabedarfszuwachs allein in China + 60 % in den letzten 5 Jahren ) Nur 0, 4 % der Sojaanbaufläche befindet sich in der EU 27. Der Sojabedarf der EU beträgt hingegen rd. 20 % der Weltproduktion. 70% aller Eiweißfuttermittel in der EU 27 werden durch Sojaimporte (23 Mio. t Sojaschrot + 14 Mio. t Sojabohnen) gedeckt. Der Selbstversorgungsgrad bei Sojaschrot liegt in der EU 27 bei 2 %, bezogen auf alle eingesetzten Eiweißfuttermittel unter 30 %. Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 2
Sojaanbauflächen Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 3
Eiweißfuttermittelaufteilung Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 4
Grünland hat enorme Eiweißreserven 1 % mehr XP im Futter entspricht 100. 000 t Soja Österreich 1, 35 Mio ha Grünland (Hälfte extensiv) entspricht fast 1 Mio t Rohprotein vom Grünland XP Gehalte in Gunstlagen 14 – 18 % Steigerung Rohprotein (XP) um 1 % im Futter (nur vom normal ertragsfähigen Grünland) 50. 000 t XP 100. 000 Sojabohnen 2 % mehr RP aus Grundfutter ist Proteinbedarf für Rinder gedeckt Österreich - Eiweißfuttermittelimport 720. 000 t, davon 1/3 für Rinderfütterung (Bayern 52 %) Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 5
Vergleich Grassilage 1. Aufwuchs 2012 Angaben in g bzw MJ NEL Region Niedersachsen Hessen Bayern Salzburg Heuprojekt Milchvieh- AK Österreich 2012 Probenzahl 1302 357 983 106 735 Rohprotein 169 172 139 108 Rohfaser 251 256 227 248 277 MJ NEL 6, 2 6, 1 6, 5 6, 3 5, 7 Rohasche 106 118 83 94 88 P 3, 7 3, 6 3, 5 2, 8 2, 4 Zucker 55 31 80 51 140 Soll - Werte: Rohprotein 160 -180 g/kg TM Phosphor 3, 5 g/kg TM Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 6 Rohfaser 22 -25 % Rohasche < 100 g/kg TM
Empfehlungen zur Versorgung von Milchkühen (Gesellschaft für Tierernährung, 1993) Milch TMKalzium Phosphor kg Aufnahme g g kg 5 10 15 20 25 30 35 40 10, 0 12, 0 14, 0 15, 5 17, 5 19, 5 21, 0 22, 0 32 49 66 82 98 114 130 144 21 31 41 51 61 71 80 89 Magnesium Natrium g g 16 19 22 25 29 32 35 38 12 15 18 22 25 28 31 35 60 % der Futterproben zeigen P-Mangel (Edelbauer 2001) 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 7
Ziel: 6 000 kg Milch aus Gras 2 000 kg Rohprotein pro Hektar Grundfutterleistung schwankt zwischen 10 bis 25 kg Milch Bessere Futterqualität erhöht die Futteraufnahme und verbessert die Kraftfuttereffizienz „Das Geld liegt auf der Wiese“ Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 8
Fressleistung steigt mit der Futterqualität (n. Burgstaller, 1990) TM-Verzehr, kg/Tag Futterverzehr (kg TM pro Tag) Mangel an Phosphor und Rohprotein verschlechtern die Fresslust MJ NEL/kg * bei 10 kg Kraftfuttereinsatz Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 9
Energiedichte, Futteraufnahme und Milchleistung von Grünlandgrundfutter und Ackergrundfutter (nach Kühbauch, 1997) Futterart Energiedichte Futteraufnahme Tägl. Milchleistung kg MJ/kg TS Rel. kg TS/Tag Ackergrundfutter 6, 8 100 17, 5 Weidelgrassilage Maissilage Futterrüben (50/30/20) 6, 0 88 13, 5 Grassilage Rel. kg 100 25 75 16 64 Reine Heuration 5, 4 57 8 31 74 11 1 MJ NEL ~ 2. 500 kg Milch Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 10 rel. 100
Rohprotein im Futter – Monetäre Bewertung Vergleich: RP MV-Arbeitskreis Salzburg mit Bayern Grundfutter 140 g RP/kg 170 g RP/kg Futteraufnahme 12 kg TM/Tag 14 kg TM/Tag (Basis HP Soja mit 48 % RP, Preis € 0, 76 /kg) Ergebniss: RP-Aufnahme / Tag RP-Aufnahme / Jahr Differenz 1680 g 504 kg 2380 g (300 Tage) 714 kg 210 kg RP /Jahr 210 kg /Jahr : 480 g RP HP-Soja = 438 kg Soja /Kuh/Jahr x 30 Kühe x 0, 76 € = 9. 986, - /Jahr (höherer Düngerkosten - € 70, - höherer Ertrag + € 200, -) Offen: Förderung ? Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 11
Idealer Pflanzenbestand 60 – 80 % Gräser 10 – 20 % Leguminosen 10 – 20 % Kräuter (keine Unkräuter) 31. 10. 2020 /Folie 12
Nutzungsintensität bestimmt das Leitgras Düngung und Nutzung müssen im Einklang stehen Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 13
Leitgras definieren § Standort, Düngung und Nutzungsintensität bestimmen das Leitgras § 200 Pflanzen – weniger als 10 Pflanzen liefern 90 % des Ertrages und der Futterqualität § Ziel definieren: Wer das Ziel nicht kennt, wird auch den Weg nicht finden. Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 14
Sortenfrage immer wichtiger Sortenunterschiede Winterhärte, Nachtriebstärke, Wuchshöhe, Blühbeginn, geringere Düngung und späte Nutzung fördert Rostanfälligkeit in Gunstlagen Frühe Sorten vertragen Unkrautdruck besser, rascherer Narbenschluss, für höhere Lagen, winterfester (Weidelgräser) Späte Sorten brauchen länger zum Ährenschieben, daher nutzungselastischer, aber weniger Ertrag Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 15
Knaulgraskräuterwiese 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 16
Deutsches Weidelgras oder Englisches Raygras (Lolium prenne) 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 17
Wiesenfuchsschwanzwiese 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 18
Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis) 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 19
Wiesenrispe (Poa pratensis) 1, 5 cm Tief keimen nur noch 20 % Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 20
31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 21
Problemkind Wiesenrispe Rasenbildend und trittfest Dichte Grasnarbe - schützt vor Bodenverdichtung - schützt vor Ampfer und Gemeiner Rispe - schützt vor Futterverschmutzung (Rohasche) leider konkurrenzschwach, daher 10 Tage früher einsäen, dann Rest 0, 5 bis max. 1 cm tief – nicht vergraben Draufsaat + Anwalzen 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 22
Gemeine Rispe (Poa trivalis) Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 23
Gemeine Rispe – 1. Aufwuchs 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 24
Gemeine Rispe (Poa trivialis) 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 25
Wiesenlischgras oder Timothe (Alopecurus pratensis) Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 26
Wiesenlischgras od. Timothe (Alopecurus pratensis) 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 27
Wiesenschwingel (Festuca pratensis) Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 28
Nutzungszeitpunkt und Energiegehalt 1. Aufwuchs zeitig nutzen Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 29
Ertragszuwachs im Jahresverlauf (n. Dietl, 1995) Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Betriebsentwicklung und Umwelt 20. November 2006/Folie 30
Häufige Bewirtschaftungsfehler meiden § Narbenverletzung § Schlupf Traktorreifen § Beweidung bei Nässe § Rasierschnitt § Futterverschmutzung § Verzögerter Austrieb § Schädigung Horstgräser § Bodenverdichtung § Befahren bei Nässe § Trittschäden § Denitrifikation Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 31
Rasierschnitt meiden Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 32
Rasierschnitt fördert Flach- und Tiefwurzler hemmt Horstgräser Gemeine Rispe Deutsches Weidelgras Kriechenden Hahnenfuß Knaulgras Weiche Trespe Wiesenschwingel Quecke Glatthafer Ampfer Timothe Löwenzahn Luzerne Weißklee Rotklee Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 33
Bodenverdichtung meiden § Störung Bodenlufthaushalt § Wurzelatmung, Gasaustausch § Störung Bodenwärmehaushalt § Langsamere Bodenerwärmung § Schlechtere Nährstoffverfügbarkeit § Schlechtere Durchwurzelbarkeit § Flacheres Wurzelprofil § Schlechtere Wasser-Infiltration § Staunässe (Binsen, Hahnenfuß) § verstärkte Denitrifikation § Verschlechterung des Pflanzenbestandes § Rückgang Süßgräser Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 34
Anteil des Volumens der Grob-, Mittel- und Feinporen in Abhängigkeit vom Volumengewicht als Maß für den Verdichtungsgrad Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 35
Bodenverdichtung stört Wurzelatmung Bodenverdichtung fördert Flachwurzler hemmt Süßgräser Gemeine Rispe Wiesenrispe Kriechenden Hahnenfuß Knaulgras Quecke Glatthafer Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 36
Bodenverdichtung sowie Nährstoffmangel hemmen Wurzelausbildung (nach SOBOTIK, 1996) NÄHRSTOFFMANGEL –TROCKENSCHÄDEN, ENGERLINGE Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 37
Kriechender Hahnenfuß Anzeiger für Bodenverdichtung Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 38
Tiefwurzler lockern den Boden Löwenzahn, Spitzwegerich etc. Bodenfrost Regenwurm, Maulwurf Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 39
Regenwürmer 1000 – 2000 kg /ha Rotwurm – verhindert Rohhumusauflage durch Abbau von Pflanzenresten Wiesenwurm – sorgt Bodenstruktur bis 40 cm Tauwurm – Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 40 Regenabfluss durch vertikale Gänge, verringert Bodenverdichtung
Frostgare und Maulwurf lockern im Grünland Maulwurf – auch Schädling, da er auch Regenwürmer frisst Rohaschewerte im Futter mitverantwortlich Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 41
Grasnarbenbelüfter lockert nur Oberboden Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 42
Grasnarbenbelüfter Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 43
Bodenverdichtung vorbeugen – Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 44 • Kein Befahren bei Nässe • Luftdruck verringern 0, 8 - 1 bar • Dichte Grasnarbe – Wiesenrispe schützt Boden • Düngung fördert Wurzelbildung
Wir sind noch nicht müde ! Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 45
Nettoentzüge des Dauergrünlandes (n. Diepolder, 2003) (nach Abzug der Werbungsverluste u. Berücksichtigung der N-Lieferung durch Boden bzw. Leguminosen) 3 Nutzungen kein Mineraldünger erforderlich Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 46
TM-Ertrag brutto (Ø 1999 – 2008) (n. Diepolder, Raschbacher, 2009) Düngung und Nutzung müssen im Einklang stehen 31. 10. 2020 Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler 47
Ammoniumanteile einiger Dünger im Vergleich (Angaben in %) Ammonium (NH 4) organisch geb. N Mineraldüngerstickstoff 100 - Jauche 95 5 Rindergülle 50 50 Schweinegülle 65 35 Legehennengülle 50 40 Stallmist 15 85 Stallmistkompost 5 95 Ammonium verbessert „Priming-Effekt“ Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 48
Was passiert bei N-Mangel? Rohproteinwerte nehmen ab Gräseranteil geht zurück Kräuteranteil nimmt zu Mengenertrag geht zurück unter 14 % Rohprotein in der Futter-Trockenmasse bei zeitgerechter Nutzung = N-Mangel Dauergrünland 15 -20 % RP Kleegras ca. 20 % RP Klee, Luzerne ca. 25 % RP Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 49
Eiweißertrag und Nutzungsintensität Dauergrünland (Rieder, 1983) 1 ha Sojabohnen 1 ha Ackerbohnen 3. 500 kg Ertrag (350 g RP/kg) 3. 500 kg Ertrag (280 g RP/kg) 1 ha Grünland 3 Nutzungen + 40 N/Aufwuchs 1. 310 kg RP Differenz 1. 225 kg RP/ha 980 kg RP/ha 1. 000 – 2. 500 kg RP/ha 4 Nutzungen + 50 N/Aufwuchs 1. 870 kg RP + 560 kg RP = 1685 kg Soja (~ ½ Sojabohne) + 1. 650 kg TM = 18 kg TM/kg N + 8. 100 kg MJ-NEL/ha = 1. 000 kg Futtergerste + wiederkäuergerechtes Grundfutter Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 50
N-Steigerungsversuch – Spitalhof, 1995 -2000 (n. Diepolder, Schröpel, 2002) 4 x 20 m 3 Gülle = 180 kg N (45 kg/Aufw. ) +40 N (2) +2 x 40 N (2, 3) +3 x 40 N (1, 2 , 3) +4 x 40 N (1, 2, 3, 4) Ertrag dt TM 105 114 121 127 140 RP in % 15, 5 15, 9 16, 0 Kg RP/ha 1627 1767 1875 2019 2240 MJ NEL/kg 6, 18 6, 15 6, 14 6, 16 6, 11 MJ NEL/ha 64. 800 70. 110 74. 294 78. 232 85. 540 *) Stickstoff geht zuerst in den Mehrertrag, erst dann steigen RP-Werte in % 4 Schnitte (4 x 20 m 3 Gülle) = ca. 45 kg N/Aufwuchs 1 kg N brachte einen zusätzlichen Mehrertrag von 22 kg TM 4 x 40 N zusätzlich = 3. 500 kg TM Mehrertrag/ha + 613 kg RP-Mehrertrag/ha (= ½ ha Sojabohne) + 20. 740 MJ NEL/ha (ca. 4. 000 l Milch bzw. 2. 500 kg Gerste) + höhere Grundfutteraufnahme + 2/10 mehr Milcheiweißgehalt + wiederkäuergerechte Ration ,
TM und RP-Erträge in Abhängigkeit von Düngung und Nutzung (Rieder, Dauergrünland, 1983) Mähweide 3 Nutzungen je 40 kg N 4 Nutzungen je 50 kg N 85 dt TM mit 1275 kg RP 98 dt TM mit 1860 kg RP Weidelgrasweide 3 Nutzungen je 40 kg N 109 dt TM mit 1560 kg RP 4 Nutzungen je 50 kg N 121 dt TM mit 2050 kg RP 5 Nutzungen je 80 kg N 138 dt TM mit 2620 kg RP Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 52
Nr. 1 Wirtschaftsdüngerkreislauf verbessern Viehbesatz erhöhen Düngerwert 1 Kuh 300 € Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 53
Stickstoffanfall je Rinder-GVE 1, 0 GVE*) = 60 – ( 70) N entspricht 35 m 3 Gülle (1: 1) 1, 5 GVE = 90 – (105) N entspricht 50 m 3 Gülle (1: 1) 2, 0 GVE = 120 – (140) N entspricht 70 m 3 Gülle (1: 1) *) 1 GVE (Mischung 70 % Kuhanteil und 30 % Jungviehanteil) liefert 60 kg N bei 6. 500 kg Milch bzw. 70 kg N bei 8. 000 kg Milchleistung 1 Kuh (6. 500 kg Milch) = 75 kg N, 1 Jungvieh = 30 kg N Mischung 70/30 ca. 60 kg N bei 6. 500 kg Milch bzw. 70 kg N bei 8. 000 kg Milch 2, 0 GVE (nur Milchkühe) = 150 N (6. 500 kg Milch) = Grenze Nitratrichtlinie **) 1 m 3 Rindergülle (1: 1) entspricht ca. 1, 75 kg N feldfallend + 1 kg P 2 O 5 + 3, 3 kg K 2 O 30 m³ Gülle 1: 1 = 50 kg N Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 54
Pflanzengesellschaften und Stickstoffbedarf Gesellschaften Erträge Schnittanzahl Düngerbedarf in kg N N-Düngung Glatt- u. Goldhaferwiese 65 – 85 3 120 50/40/30 Fuchsschwanzwiese 80 – 100 4 160 50/40/40/30 Knaulgras. Kräuterwiese 85 – 110 4 200 60/50/50/40 Intensive Knaulgraswiese 90 – 120 5 250 60/50/50/50/40 Weidelgraswiese 100 – 130 5 300 80/60/60/50/50 *) der erste Aufwuchs sollte eine höhere N-Gaber erhalten als die Folgeaufwüchse **) mit 2 GVE (140 kg N + 10 % Klee und Bodenmineralisierung kann eine 4 -Schnitt -Wiese bedarfsgerecht gedüngt werden. (WRG max. 210 kg N , d. h. +70 kg aus Mineraldünger erlaubt) Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 55
Milcheiweißbildung im Pansen Mit steigender Milchleistung stößt Synthese von Mikrobenprotein an Grenzen, d. h. mehr stabiles UDP u. weniger NPN erforderlich Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 56 56
Eiweißstabilität (UDP) einiger Futtermittel Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 30. 08. 06 /Folie 5757 31. 10. 2020 /Folie
Raufuttermittel im Vergleich (Angaben in g /kg TM) UDP steigt mit TM-Gehalt – nicht aber der Rohproteingehalt MJ RP g UDP n. XP RFA SW Zucker Stärke NDF NEL Grünfutter (früh) Grünfutter (spät) Grassilage (früh) Grassilage (spät) Bodenheu (früh) Bodenheu (spät) Belüftungsheu (früh) Grascobs g g g 6, 9 210 10 155 210 1, 6 130 - 430 6, 0 160 15 130 245 2, 0 85 - 480 6, 5 170 10 145 230 2, 7 55 - 440 5, 3 120 15 110 290 3, 5 40 - 580 5, 8 155 20 135 250 3, 2 75 - 520 5, 0 120 25 95 320 4, 0 50 - 610 6, 5 170 35 145 250 3, 1 130 - 500 6, 8 210 40 190 210 1, 6 135 - 430 Faustzahl: 400 kg Soja 44 liefern 100 kg n. XP Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 58
Veränderung der Rohproteinfraktionen Silierprozeß baut Reineiweiß (= XP- NPN) ab, UDP sinkt dadurch Silage Heu Reineiweiß UDP (Protein) direkt 80% verfügbar NPN Aufbau im 20% Pansen nötig 40 % Pansen nötig Reineiweiß UDP 40 -60% direkt verfügbar - Eiweißabbau führt zu Sättigungsgefühl - Gärsäuren bremsen Fresslust - Nasssilagen anfälliger für Eiweißabbau, d. h. NPN steigt Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 59
Eiweißoffensive Grünland 80 % Gräser + zeitgerechte Nutzung + Stickstoff 1 ha Grünland 1000 – 2500 kg Rohprotein Nur 300 kg je ha Grünland mehr Rohprotein entspricht dem RP-Gehalt von 810 kg Sojabohnen (300 kg/370 g/kg) Bei einem Betrieb mit 25 ha = 20. 000 kg Sojabohnenertrag 1 kg N = 15 -20 kg TM x 15 % RP = 3 kg Rohprotein = 8 kg Sojabohnen Sojabohne 370 g RP je kg Futter Ackerbohne 265 g RP Soja 44 450 g RP Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 60
Stickstoffdüngung und Energiebilanz Positive Energiebilanz dank Assimilation § 1 kg Luftstickstoff erfordert 36 MJ (= ¾ Liter Erdöl incl. Ausbringung) § 1 kg Stickstoff produziert im Mittel 20 kg TM (20 kg x 15 MJ = 300 MJ) § 1 kg Stickstoff erhöht Energieeffizienz um das 8 fache (300 MJ/ 36 MJ) dank der Assimilation der grünen Pflanze Kohlendioxid § § § 1 kg Stickstoffproduktion verursacht 3 kg an CO 2 - Ausstoß 1 kg TM bindet 1, 46 kg CO 2, d. h. bei 20 kg Mehrertrag fast 30 kg CO 2, d. h. etwa das Zehnfache als bei der Produktion ausgestoßen wurde Jede Erhöhung des Ertragsniveaus bindet zusätzlich CO 2 , allerdings nur bis zum Erreichen des Ertragsoptimums, dann ist die Bilanz wieder ausgeglichen. Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 61
FAZIT: § Grünland stecken hohe Eiweißreserven (1000 – 2500 kg/ha). Nur 300 kg mehr Rohprotein entsprechen 810 kg Sojabohnen/ha § Düngung und Nutzung müssen im Einklang stehen. Gezielte Stickstoffdüngung fördert den Gräseranteil sowie den Rohproteingehalt. § Der 1. Aufwuchs ist am produktivsten. 1 kg N produziert 15 -20 kg Heu § Zuerst geht die N-Düngung in den Mehrertrag, erst danach steigen die Rohproteinwerte. Zeitgerechte Nutzung ist entscheidend. § 2 GVE decken N-Düngerbedarf für max. 4 Nutzungen. Eine Stickstoff. Unterbilanzierung geht auf Kosten der Bodenfruchtbarkeit. Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 62
Danke für die Aufmerksamkeit ! Betriebsentwicklung und Umwelt, Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler/br 31. 10. 2020 /Folie 63
Eiweißfuttermittel im Vergleich Angaben in g je kg Frischmasse ( je kg TM) Futterart TM MJ NEL Rohprotein UDP XP in % nutzbares Protein n. XP RNB (TM) Sojaschrot 44 880 7, 6 (8, 6) 449 (510) 30 255 (290) 35 Rapsschrot 00 -Typ 890 6, 4 (7, 2) 352 (395) 30 210 (236) 26 Ackerbohnen 880 7, 6 (8, 6) 262 (298) 15 174 (198) 17 Biertreber 260 1, 7 (6, 8) 64 (245) 40 48 (185) 10 Maissilage 340 2, 2 (6, 6) 27 (80) 25 45 (134) -9
Milchharnstoffwerte richtig interpretieren Dipl. -HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 65 65
P-Gehalt - abhängig von Schnittzeitpunkt und Schnitthäufigkeit Betriebsentwicklung Umwelt, Dipl. -HLFL-Ing. Josefund Galler/br Dipl. -HLFL-Ing. Josefund Galler, Abt. Betriebsentwicklung Umwelt 31. 10. 2020 /Folie 66 66 31. 10. 2020
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