Edith Piaf Ich habe nichts bereut Song Edith
Edith Piaf Ich habe nichts bereut. . Song Edith Piaf „Non, je ne regrette rien“
Manchmal, wenn ich die kleine Frau, ganz in Schwarz, dort unten im Schweinwerferlicht stehen sehe, frage ich mich: wieviel passt in ein kurzes Leben – nicht einmal 47 Jahre lang?
Wie viel Liebe, wie viel Trauer – wie viel Freude, wie viel Leid wie viel Bewunderung, wie viele Demütigungen? Egal, es ist vorbei, vergessen, ich bereue nichts!
Ich war ein Kind der Straße, begleitete meinen Vater, der mit einem Wanderzirkus umherzog.
Die Leute blieben stehen und staunten über meine Stimme, die damals schon ein besonderes Timbre hatte. So hielten wir uns über Wasser…
Mit 16 zog ich mit einer Freundin durch die Hinterhöfe von Paris. Wir sangen vor einer kleinen Menschenmenge. Manchmal reichte es nicht einmal für eine warme Mahlzeit…
So geriet ich ins Milieu; aber hier erfuhr ich mehr Wärme und Menschlichkeit als jemals zuvor. Passé, vergessen, ich bereue nichts!
Louis Leplée entdeckte mich und gab mir eine Chance, auf der Bühne aufzutreten. 1935 war das – und von nun an war ich Edith Piaf.
1937 nahm sich Raymond Asso meiner an, führte mich in die Welt des Chansons ein, zeigte mir, wie ich mich besser kleiden, frisieren konnte, brachte mir eine gute Aussprache bei.
Dank Asso bekam ich mehr und mehr Auftritte.
Ich sang für meine Landsleute über das, was auch mich beschäftigte: das Leben, die Liebe, die Eifersucht…
Und immer wieder über unser Paris – der Stadt der Liebe und der Lebenslust.
Im Sommer 1944 nahm mich Lou Barrier, der Impressario des MOULIN ROUGE, als Chansonsängerin auf die Bühne des weltberühmten Cabarets.
Ich sang wie in Trance. Auf der Bühne gab ich alles, sie war mein Ziel – und jetzt war ich angekommen! Vergessen alles Schwere, vergessen die Vergangenheit, ich lebte!
Im „Moulin Rouge“ lernte ich Yves Montand kennen. Wir verliebten uns; ich förderte ihn.
Auch Gilbert Bécaud machte Karriere dank meiner Hilfe, auch mit ihm hatte ich eine Affäre.
Ob ich jemals daran gedacht habe, dass Männer mich nur benutzt und nicht geliebt hätten? Nein, nein, das alles ist Vergangenheit. Ich pfeife drauf – ich bereue nichts!
Charles Aznavour war damals schon großartig; einer der Besten. Wir wurden Freunde fürs Leben.
1952 heiratete ich den Sänger Jacques Pills. Die Ehe war eine Katastrophe. Ich gebe es zu: auch durch meine Drogen- und Alkoholkrankheit…
Erste Pfiffe im „Casino Royal“ bei einem Konzert. Ich war fast volltrunken. Unglücklich in meiner Ehe. Ein erster Entzug war die Folge.
Trost fand ich nur in der Musik und in wechselnden Affären. Aber ich bereue nichts, es war alles gut so…
1956/57 trete ich als erste Varieté-Sängerin in der berühmten „Carnegie-Hall“ in Amerika auf. Hier lernte ich George Moustaki kennen. Der „Spatz von Paris“ war jetzt weltberühmt.
Marcel Cerdan, die Liebe meines Lebens, stirbt bei einem Flugzeugabsturz. Damals glaubte ich, verrückt zu werden. Aber auch das ging vorbei, wurde Vergangenheit, ich habe es überlebt, habe weitergelebt, irgendwie…
Ich kehrte nach Paris zurück. Nur hier konnte ich leben, trotz meiner Verletzungen, meiner Verzweiflung…
Die Anzeichen einer verheerenden Krankheit mehrten sich. Sie raubten mir fast die letzten Kräfte…
Am 10. November 1960 sang ich erstmals – von Schwächeanfällen unterbrochen – „Non, je ne regrette rien“.
Nein, ich bereue nichts! Mein Lebensbekenntnis, meine ganz persönliche Hymne, ein unvergängliches Chanson!
Vierzigtausend Menschen drängten sich, als Edith Piaf auf dem Pariser Prominentenfriedhof Père Lachaise am 14. 10. 1963 beerdigt wurde. Sie wurde nur siebenundvierzig Jahre alt. Design: Mara Text : Inge Weitere PPS von mir: www. marashome. at
- Slides: 28