Durch die Brandschutzgesetze der jeweiligen Bundeslnder sind die
Durch die Brandschutzgesetze der jeweiligen Bundesländer sind die Aufgabenbereiche der Feuerwehren festgelegt. Bei der Erfüllung dieser Aufgaben, im Rahmen der Gefahrenabwehr, treffen Einsatzleiter und Einsatzkräfte auf eine Vielzahl von Gefahren. Für einen erfolgreichen Feuerwehreinsatz müssen diese vorausschauend erkannt und mit geeigneten Mitteln bekämpft werden (Führungsvorgang). Doch das Erkennen von Gefahren an der Einsatzstelle ist nicht nur die Aufgabe des Einsatzleiters sondern auch jeder Einsatzkraft. Zum Innenangriff vorgehende Trupps müssen selbständig den Brandraum bzw. ihre unmittelbare Umgebung beobachten, um auftretende Gefahren zu erkennen und durch entsprechende Maßnahmen abzuwehren. Der Grundsatz lautet: Die Gefahren erkennen - sich vor Gefahren schützen. 2
Gefahren an der Einsatzstelle Atemgifte Angstreaktion Ausbreitung Atomare Strahlung Chemische Stoffe Erkrankung/Verletzung Explosion Elektrizität Einsturz 3
Gefahrenschema Gefahren bestehen: 4
Atemgifte sind Stoffe in der Umluft, die über die Atmung und/oder Haut in den Körper gelangen und dort schädigend wirken. Es können auch Stoffe sein, die zwar ungiftig sind, aber durch Sauerstoffverdrängung den Körper schädigen. 5
Eigenschaften von Atemgiften 6
Atemgifte Aggregatzustand: fest, flüssig, gasförmig Dichte: schwerer oder leichter als Luft Wirkung: Atemgiftgruppe 1: erstickende Wirkung Stickstoff, Wasserstoff, Ethan, Methan, Edelgase Atemgiftgruppe 2: Reiz- und Ätzwirkung Chlor, Nietrose Gase, Phosgen, Säure- und Laugendämpfe Atemgiftgruppe 3: auf Blut und Nerven CO, CO 2, Wassergas, Lösungsmitteldämpfe 7
Atemgifte Brandrauch: Gemisch aus gasförmigen, festen und flüssigen Verbrennungsprodukten und Verbrennungsrückständen. Zusammensetzung ist abhängig vom Brandgut, Verbrennungstemperatur, Sauerstoffangebot > CO, CO 2, HCN, Ruß, SO 2, , Teerkondensat Schutzmaßnahmen: Außerhalb des Gefahrenbereichs bleiben auch wenn es noch so reizt die Nase in die Brandstelle zu stecken Im Zweifel ist immer umluftunabhängige Atemschutzgeräte zu tragen ( UVV schreibt die Richtlinien geeigneter Atemschutzgeräte vor) 8
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Formeln • Co – Kohlenoxid • HCI – Chlorwasserstoff • HCN – Blausäure • NOx – Nitrose Gase • CO 2 –Kohlendioxid • SO 2 – Schwefeloxid Brennbar, Atemgift B, + 0. 96 Nicht Br. , Atemgift R, - 1. 25 Brennbar , Atemgift B, + 0. 94 Nicht Br. , Atemgift R/B, -1. 50 Nicht BR. , Atemgift E/B, -1. 50 Nicht Br. , Atemgift R, - 2. 30 10
Brandrauch Gefährlichkeit durch gleichzeitiges Zusammenwirken mehrerer Atemgifte 11
Brandrauch 12
Brandrauch Rauchentwicklung von 10 kg Probematerial 13
Angstreaktionen entstehen durch subjektives Empfinden einer Gefahrenlage (Eingeschlossensein, Versperrung des Rückzugweges oder Einwirkung von Atemgiften). Sie können durch falsches Verhalten der Einsatzkräftebegünstigt werden. Eine typische Fehlreaktion von Personen, die durch Angst verursacht wird: Bei Rauchentwicklung oder Brandeinwirkung ohne zwingende Notwendigkeit oder entgegen den Anweisungen der Einsatzkräfte aus dem Fenster springen. 14
Angstreaktion PANIK Mit Panik bezeichnet man eine unkontrollierte Fluchtreaktion, die durch einen heftigen Schrecken oder Angst ausgelöst wurde. In Panik geratene Personen gefährden sich und andere. Oft schließen Sie sich instinktiv den Fehlentscheidungen anderer Personen an. Schutzmaßnahmen: selbst Ruhe bewahren zu eingeschlossenen Personen ständig im Kontakt bleiben beruhigend auf die Personen einwirken 15
Angstreaktionen durch: Sauerstoffmangel Hitze Dichter, sichtbehinder Rauch Ätzende, reizende und giftige Gase / Dämpfe - Kohlendioxid, Kohlenmonoxid ( CO 2, CO ) - Nietrose Gase, Ammoniak, Chlorwasserstoff - Ätzende oder korrosiv wirkende Säuredämpfe die bei der Verbrennung von Kunststoffen entstehen 16
Ausbreitung 1. Ausbreitung einer vorliegenden Gefahr oder eines Schadenereignisses 2. Brandausbreitung: - Wärmeleitung - Wärmeströmung - Wärmemitführung - Wärmeübertragung - Wärmestau - Feuerübersprung - Flugfeuer - Funkenflug - durch bauliche, betriebliche od. naturbedingte Umst. - durch löschtechnische 3. Ausbreitung von Schadstoffen 17
Um die von der Ausbreitung eines Brandes ausgehende Gefahren transparenter zu machen, ist es sinnvoll, den Brandverlauf einmal genauer zu betrachten. Die meisten der Brände verlaufen nach diesem oder ähnlichem Muster. Fast alle Brände beginnen klein. Es brennt zunächst wenig, z. B. ein Papierkorb o. ä. . Dann greift das Feuer auf immer mehr Gegenstände über, bis letztendlich das ganze Gebäude in Flammen steht. Dieser Brandverlauf wird in der nachfolgenden Grafik dargestellt. 18
Es sind vier Phasen zu erkennen. Zuerst die Zündphase, in dieser steigt die Temperatur an bis die Zündtemperatur des brennbaren Stoffes erreicht ist. Hieran schließt sich die Schwelbrandphase an, deren Charakteristikum der Sauerstoffmangel ist. Dieser führt zu einer unvollständigen Verbrennung mit geringem Temperaturanstieg und der Gefahr der Freisetzung von Atemgiften. Die vorhandenen Temperaturen sind ausreichend, um andere im Raum befindliche brennbare Stoffe thermisch aufzubereiten. Bei plötzliche Sauerstoffzuführung (Öffnen einer Türe, Platzen von Scheiben usw. ) kommt es dann zum schlagartigen Durchzünden der gebildeten Schwelgase. Dieser Vorgang wird als "flash over" bezeichnet. Nun ist der ganze Raum vom Feuer erfaßt, es entwickelt sich ein Vollbrand. Mit Abnahme der brennbaren Stoffe klingt auch der Brand langsam ab, bis er letztlich zum Erlöschen kommt. 19
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Brandausbreitung Bauliche Mängel Betriebliche Mängel Feuerbrücken Flugfeuer Partikelfunken Wärmeübertragung • Wärmestrahlung • Wärmeleitung • Wärmemitführung Löschtechnische und -taktische Fehler • Überlaufen von Behältern • Fettexplosionen • Staubexplosionen • Zu wenig Einsatzkräfte/Material 21
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Ausbreitung Schutzmaßnahmen: die richtigen Löschmittel einsetzen direkte Bekämpfung des Brandherdes (wo’s brennt - nicht wo’s qualmt) Abschirmen von benachbarten Häusern mit Sprühstrahl Evakuierung des Ausbreitungsbereiches (Atemgifte, Feuer, Wasser, . . . ) 23
Atomare Gefahren Radioaktive Strahlung geht von radiaktiven Stoffen aus und ist nicht einfach abzuschalten oder abzustellen. Sie durchdringt Materialen und kann sich wie folgt auswirken: 1. Kontamination (Äußere Bestrahlung): Ablagerung von radioaktiven Stoffen auf der Oberfläche (Haut, Kleidung); sie strahlen dort ständig weiter! 2. Inkorporation (innere Verunreinigung): Aufnahme von radioaktiven Stoffen in den Körper; sie können besonders intensiv auf die Körperorgane einwirken! 3. Schädigungen: - Akute Strahlenkrankheit bei stärkerer Bestrahlung - Strahlenspätschäden (Organ- und Gewebeschädigungen) - Erbschäden (genetische Schäden) 24
Atomare Gefahren Wo treffen wir radioaktive Stoffe an? In Krankenhäusern, Arztpraxen, Fertigungsbetrieben (Kontrolle von Maßen u. Gewichten), Atomanlagen und bei Atomtransporten Schutzmaßnahmen: • Kennzeichnung beachten (schwarzes Flügelrad auf gelbem Grund) • vorgefundene Kennzeichnung melden • unnötige Strahlenbelastung vermeiden (Abstand so groß wie möglich), Aufenthaltsdauer so kurz wie nur nötig, Abschirmung nutzen (hinter Mauern und Bleiabdeckungen) • geeignete Schutzkleidung anlegen • Verletzte sofort ärztlich versorgen lassen 25
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Chemische Stoffe im Sinne der Feuerwehrtaktik sind Stoffe in festem, flüssigen oder gasförmigen Zustand. Sie können schädigend auf Menschen, Tiere, Umwelt oder Sachwerte wirken: - Ätzend - Reizend (Zerstörung von Materialien, Körpergewebe) (Reizungen im Bereich Haut, Speiseröhre, Atemwege, Augen) - Giftig (Atemgifte) - Brennbar (brandfördernd, selbstentzündlich - Explosionsgefährlich - Wassergefährdend (1 Liter Öl verunreinigt 100. 000 Liter Wasser) - Gefährlich reagierend (z. B. mit Wasser, Sauerstoff, . . . ) 28
Chemische Stoffe Vorkommen Chemische Stoffe können wir überall antreffen: - Labor - Lagerstätten - chemische Industrie - verarbeitendes Gewerbe - Verkaufsstätten - Haushalt, Hobbyräumen, Garagen - Transport auf Straße, Schiene, Luft und Wasser 29
Gefahren durch Chemikalien Ätzende Stoffe entfalten eine direkte Reiz- und Ätzwirkung auf Augen, Haut und Gewebe von Menschen und Tieren. Säuren und Laugen (stark ätzende Stoffe) verursachen Verätzungen der Augen, der Haut und der Atemwege sowie Zerstörung der Bekleidung und der Geräte. Umweltgefährdende Stoffe schädigen je nach Art und Wirkung Pflanzen, Boden, Grundwasser und Gewässer. Giftige Stoffe bewirken die Schädigung von Blut, Nerven oder Zellen von Menschen und Tieren. Stickstoffdünger zersetzen sich bei Temperaturen über 130°C. Dabei entstehen Nietrose Gase und Ammoniak-Gas. Mineralölprodukte sind grundwasserschädigend und können je nach Art Brand- und Explosionsgefahren hervorrufen. 30
Chemische Stoffe Schutzmaßnahmen: • Kennzeichnungen auf Behältnissen, Transportfahrzeugen beachten • Abstand halten • Meldung an Einsatzleitstelle zur Ermittlung des Stoffes, erst dann weitere • Maßnahmen zur Bekämpfung der Gefahr ergreifen • Schutzausrüstung (Atemschutz, Vollschutzanzug) tragen • Windrichtung beachten • Zündquellen vermeiden • Nicht essen oder trinken • Löschmittel bereitstellen • Behälter nicht öffnen bzw. Schädigen • Verunreinigte Kleidung sofort ablegen 31
Erkrankung / Verletzung Damit bezeichnet wir Gesundheitsschäden, die durch das Schadenereignis bzw. durch die Auswirken des Schadenereignisses an Menschen oder Tieren hervorgerufen werden. Diese Schäden können entstehen durch: - mechanische Wirkung - thermische Wirkung - chemische Wirkung Weiterhin besteht die Gefahr der Spätschäden durch lange Latenzzeiten und die Gefahr der Verletzung an der Einsatzstelle! Schutzmaßnahmen: Tragen von Schutzkleidung (Schnittschutzhose bei Motorsägeneinsatz, . . . ) überlegtes Handeln und Vorgehen Sofortige ärztliche Behandlung von Verletzungen Bei Bränden aller Art Atemschutz-Ausrüstung anlegen Eigene Gesundheit geht vor - auch vor Menschenrettung! 32
Explosion Eine Explosion ist eine sehr schnell ablaufende chemische Reaktion, bei der große Gas- und Wärmemengen freigesetzt werden. ( in form von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen ) Im Feuerwehreinsatz können wir folgenden Explosions-Gefahren begegnen: - Fettexplosion (Wasser in überhitztes Fett, Bitumen, . . . ) - Stichflamme (Flammenstrahl einer plötzlichen Verbrennung) - Druckgefäß zerknall (Bersten eines Druckbehälters) - Staubexplosion (schnelle Verbrennung von Staubpartikeln) - Flash Over (plötzliche Sauerstoffzufuhr bei einem Zimmerbrand 33
Phänomen Flashover (schematische Darstellung). Der Brandrauch ist brennbar (zu erkennen an den links und rechts hochschlagenden Flammenzungen). 34
Backdraft = Rauchexplosion 35
WIE EIN FLASHOVER ENTSTEHT! Mit fortlaufender Zeit heizen sich die Rauchgase auf und werden durch die bis über 1. 000 °C hohen Temperaturen im Deckenbereich thermisch aufbereitet (aus größeren Molekülen entstehen besser brennbare kleinere Moleküle). Dann kommt bei Sauerstoffzufuhr die kritische Phase, in welcher bestimmte lokale Rauchgasströme zu brennen beginnen: Es bilden sich Flammenzungen, die sich an der Decke des Raums entlang schlängeln. Im Englischen spricht man von so genannten dancing angels (tanzenden Engeln). Damit verbunden ist in der Regel ein plötzliches Entflammen von brennbaren Einrichtungsgegenständen (Tische, Sessel, Polstermöbel, Textilien etc. ), wenn diese auf Zündtemperaturen von über 300 °C aufgeheizt sind (tritt vor allem durch Rückstrahlung der heißen Brandgase ein). Jetzt sind alle Voraussetzungen für den Feuersprung (Flashover) gegeben: Die Rauchgase entzünden sich und die Einrichtungsgegenstände entflammen innerhalb kürzester Zeit. Dadurch entsteht eine Flammenwalze, vor der es kein entrinnen gibt 36
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Man unterscheidet nach Reaktionen und Hefigkeit der Explosionen die folgende Merkmale auf weisen: 1. ) Verpuffung Die Verpuffung ist eine schnelle Verbrennung, die an der Explosionsgrenze stattfindet wobei der Druckanstieg ausreichend ist um Fensterscheiben bersten zu lassen und Türen aus dem Rahmen zu drücken. Verletzungen bei Personen belaufen sich meist auf Prellungen, Druck bis 1 bar Brand- und Schnittverletzungen. Ausbreitung in cm /sec 38
2. ) Deflagration Eine Deflagration verläuft aufgrund eines günstigeren Mischungsverhältnisses mit Sauerstoff schneller und mit etwas größerem Druckanstieg. Die Ausbreitung findet mit Unterschallgeschwindigkeit über die entstehende Temperatur statt. Der dabei entstehende Druck reicht aus, um Gebäude ganz oder teilweise zu zerstören. Personen erleiden schwerste Verletzungen, die auch zum Tod führen können. Druck bis 10 bar Ausbreitung in m/sec 39
3. ) Detonation Die Detonation ist die heftigste Reaktion und kommt vor allem bei Sprengstoffen vor. Die Ausbreitung erfolgt durch den Druckanstieg wobei sich die Druckwelle mit Überschallgeschwindigkeit ausbreitet und in weitem Umkreis zu schwersten Zerstörungen führt. Im direkten Einflussbereich haben Personen kaum eine Überlebenschance. Druck über 10 bar Ausbreitung in km/sec 40
Explosion Schutzmaßnahmen: Kennzeichnung beachten Abstand halten UEG, OEG (messen) Zündquellen vermeiden Temperatureinflüsse auf Druckbehälter beachten gegebenenfalls kühlen löschtechnische Fehler vermeiden (Fettbrände) 41
UEG und OEG 42
Elektrizität kann bei einem Menschen Nerven- und Muskelstörungen (Verkrampfungen) hervorrufen. Schon ab einer Stromstärke von 80 m. A tritt ein irreversibles Herzkammerflimmern auf, das den sicheren Tod bedeutet. Daher sind im Feuerwehreinsatz besondere Schutzmaßnahmen für Personen und Geräte zu beachten. Bei Löscheinsätzen sind die erforderlichen Strahlrohrabstände einzuhalten: Niederspannung (bis 1000 V): Sprühstrahl 1 m Vollstrahl 5 m Hochspannung (über 1000 V): (1 KV ) Sprühstrahl 5 m Vollstrahl 10 m 43
Elektrizität Auswirkungen auf den menschl. Körper Gleichstrom Wechselstrom (50 Hz) Physiologische Reaktion bis 80 m. A bis 25 m. A bis 5 m. A : nur geringe Einwirkung 5 - 15 m. A : Loslassen noch möglich, Krampfgefühl 15 - 25 m. A: selbstständiges Loslassen des Kontaktes nicht mehr möglich 80 - 300 m. A 25 – 80 m. A noch ertragbare Stromstärke, Blutdrucksteigerung, Herzunregelmäßigkeit, , Herzstillstände mit Wiedereinsetzen der Herztätigkeit Bewußtlosigkeit 300 m. A - 3 A 80 m. A - 3 A Herzkammerflimmern, Tod, bei kürzerer Einwirkung als 0, 3 s meist noch kein Herzkammerflimmern mehr als 3 A wie bei II, aber meist Lungenblähung Bewußtlosigkeit und , jedoch mit steigender Stromstärke auch Verbrennungen 44
Elektrizität Achtung: - Kein ABC-Pulver zur Brandbekämpfung benutzen - Schaum ist als Löschmittel in elektrische Anlagen verboten Sicherheitsabstände für Personen und Geräte: Spannung bis 1000 V 1 k. V - 110 k. V - 220 k. V - 380 k. V min. 1 m min. 3 m min. 4 m min. 5 m 45
Elektrizität Ist die vorhandene Spannung bekannt, gelten folgende Abstände (CMStrahlrohre bis 12 mm Mundstücksweite, bei Vollstrahl Strahlrohrdruck nicht über 5 bar): Niederspannung | Hochspannung bis 1000 v 30 k. V 110 k. V 220 k. V 380 k. V Sprühstrahl 1 m 3 m (2 m)* 3 m 4 m 5 m Vollstrahl 5 m 5 m 6 m 7 m 8 m *Der Abstand von 2 m gilt nur bei Aufsicht durch unterwiesene Personen oder Fachpersonal. 46
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Elektrizität Die 5 Sicherheitsregeln - Freischalten - Gegen Wiedereinschalten sichern - Spannungsfreiheit feststellen - Erden und kurzschließen - Benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken 48
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Auf die Bauteile eines Hauses z. B. wirken viele Faktoren ein: Brandtemperatur Löschwasser Brandrauch Bauteil Überlastung Stoß /Anprall 50
Einsturzursachen können also sein: - Brandeinwirkung auf Bauteile (Tragfähigkeitsverlust, Formänderung, . . . ) - Überlastung von Bauteilen (Brandschutt, Löschwasser, Wasserbett, . . . ) - Anprall von Fahrzeugen (Ausfall tragender Bauteile, Löschwasserstrahl) - Explosionen (Gasexplosion) - Naturereignisse (Erdbeben, Sturm, . . . ) - bauliche Mängel(Einsatz falscher / zu schwacher Baustoffe) - unzureichende Absicherung bei Bauarbeiten 51
Erhöhte Einsturzgefahr besteht bei Brandbeanspruchung von Bauteilen aus: - Natursteinen - ungeschütztem Stahl oder Gußeisen - feingliedrigem und weitgespanntem Holz - ungeschütztem Spannbeton oder bei freistehenden Bauteilen wie: - Wänden - Schornsteinen 52
Einsturz Allgemeine Maßnahmen nach einem Einsturz • • • Absperren und kenntlich machen für alle Zusätzliche Belastung vermeiden Sind Personen in der Schadenstelle ? Vermisste Personen ? Verschüttete Personen ? Ärztliche Versorgung Übersicht verschaffen (EL) Lage besprechen (EL) Ortskundige befragen (EL) 53
Baustoffe Verhalten verschiedener Baustoffe bei Bränden / beim Löschangriff Holz: ein brennbarer Stoff (abhängig von Oberflächenbeschaffenheit und Verhältnis Umfang zur Masse) bei Erwärmung: chemische Zersetzung Bildung von Holzkohle Bildung brennbarer Gase spontane Entzündung ab 340°-430°C Bildung von Holzkohle wirkt wärme isolierend Schutz des Querschnittsinneren, Verzögerung einer weiteren Zersetz. Abbrandrate ca. 1 mm/min 54
Baustoffe Stahlbeton - nicht brennbar - ab ca. 400°C Zersetzung der einzelnen Bestandteile, Rückgang der Festigkeit - kritische Temperatur ca. 600°C - Zerstörung der Zuschlagstoffe, weiterer Rückgang der Festigkeit - Abplatzungen - freiliegende Bewehrung - bei großflächigen Abplatzungen - Einsturzgefahr - gutes Brandverhalten 55
Baustoffe Stahlbeton 56
Baustoffe Natursteine: - uneinheitliche Zusammensetzung - hohe innere Spannung - bei Beaufschlagung von Löschwasser schlagartiges Zerplatzen - bei Sand- und Kalksteinen ab ca. 500°C Festigkeitsverlust - schlechtes Brandverhalten Künstliche Steine - einheitliche Zusammensetzung - geringe innere Spannung - gutes - sehr gutes Brandverhalten 57
Baustoffe Stahl - nicht brennbar - hohe Wärmeleitfähigkeit > schnelle Durchwärmung - wird bei Erwärmung weich > es entstehen bleibende Verformungen - Versagenstemperatur ca. 500°C - große Wärmeausdehnung > 0, 012 mm/K - Zusammenziehen beim Abkühlen - schlechtes Brandverhalten 58
Baustoffe Stahl – „Nudeleffekt“ 59
Baustoffe Spannbeton - nicht brennbar - Anfällig gegen Temperaturbeaufschlagung > Dehnung des Spannstahls > Reduzierung der Vorspannung > Durchbiegungen > Überlastung des Querschnitts - Kritische Temperatur bei ca. 400°C - Einsturz ohne Vorankündigung > schlechtes Brandverhalten 60
Baustoffe Spannbeton - Brandverhalten • 100°C Durchbiegen des Spannstahls Beton bekommt Risse • 200 -300°C Weitere Erhöhung der Durchbiegung • ~400°C Einsturzwahrscheinlichkeit der Spannbetonbauteile ab hier sehr hoch 61
Baustoffe Glas - nicht brennbar - herkömmliche Verglasung zerspringt bei ca. 120°C - brandschutztechnisch unbedeutend - man unterscheidet 2 Arten von Brandschutzverglasung: G-Verglasung verhindern: Flammendurchtritt Rauchdurchtritt F-Verglasung verhindern: Flammendurchtritt Rauchdurchtritt und Durchtritt der Wärmestrahlung 62
Was ist F und G Glas? • Konstruktion F 30: • Feuerhemmendes einbaufertiges Wandelement F 30 Brandschutzglas Pyro stop Typ 30 -10, 15 mm dick 63
Konstruktion F 90: Feuerbeständiges einbaufertiges Wandelement F 90 Brandschutzglas Pyrostop Typ 30 -10, 15 mm dick Brandschutzglas Pyrostop Typ 30 -20, 18 mm dick Brandschutzglas Pyrostop Typ 90 -10, 50 mm dick 64
Baustoffe Kunststoffe - brennbar - erhebliche Entwicklung von Rauch und giftigen Gasen - schädigende Wirkung auf Bauteile durch Korrosivität der Brandgase Thermoplaste: erweichen bei Erwärmung und können abtropfen bzw. fließen PVC= Poly- Venyl chlorid , Poly-Styrol-Hartschaum, . . . ) Duroplaste: sind durch Härtung starr, erweichen oder fließen auch bei hohen Temperaturen nicht (PU-Hartschaum, UP, . . . ) Elastomere: sind bei Normaltemperaturen als auch bei höheren Temperaturen verformbar, Gefahr des Abtropfens 65
Welche Gefahren werden erkannt? 66
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Absperren und kenntlich machen für alle Abstützen und verbauen Trümmerschatten meiden Bauteile einreißen oder gefährdete teile entfernen Sofortiger Rückzug aus der Gefahrenzone und Meldung an Gruppenführer, Info an die Mannschaft 68
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Wer seinen Kameraden beim Einsatz auf Gefahren hinweist, mindert damit auch das Unfallrisiko Nur gemeinsam können wir den Gefahren entgegen wirken
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