Druckfarben und Lacke fr sichere Lebensmittelverpackungen Die Umsetzung
Druckfarben und Lacke für sichere Lebensmittelverpackungen Die Umsetzung Fachgruppe Druckfarben im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e. V. (Vd. L)
Druckfarben Lebensmittelverpackungen • Gesetzliche Vorgaben: Inhaltsstoffe, Migration, GMP • Spezifische Anforderungen von Endkunden • Technische Anforderungen • Ziel: Sichere Verpackung konform mit Verordnung (EG) Nr. 1935/2004: Kein Übergang von Stoffen auf Lebensmittel in Mengen, die geeignet sind, a) die menschliche Gesundheit zu gefährden, oder b) eine unvertretbare Veränderung der Zusammensetzung oder c) eine Beeinträchtigung des Geschmacks oder Geruchs der Lebensmittel herbeizuführen. drupa 2016 Folie 2
Kommunikation in der Lieferkette Details der geplanten Anwendung Substrat Klebstoff Rohstoffe Druckfarbenhersteller Drucker Konverter Abpacker Lebensmittelhersteller Verarbeitungshinweise, Inhaltsstoffe, Restriktionen drupa 2016 Folie 3
Kommunikation in der Lieferkette Details der geplanten Anwendung Rohstoffe Druckfarbenhersteller Inhaltsstoffe: Listung in 10/2011, SR 817. 023. 21 oder toxikologische Bewertung … drupa 2016 Drucker Konverter Verarbeitung: Druckprozess, Substrat, Konfektionierung, Abfüllprozess, … Abpacker Lebensmittelhersteller Anwendung: Art des Lebensmittels, Direktkontakt j/n, Lagerung, Verpackungsdesign, … Folie 4
Kommunikation in der Lieferkette TI, SDB, Regulatorische Informationen Rohstoffe TI, SDB, Statement of Composition mit Liste potentieller Migranten Druckfarbenhersteller Konformitätserklärung mit Bewertung möglicher Migration Drucker Konverter Abpacker Lebensmittelhersteller Verarbeitungshinweise, Inhaltsstoffe, Restriktionen drupa 2016 Folie 5
Formulierung von Druckfarben • Seit 2005 Eu. PIA-Leitlinie • Erweitert durch Eu. PIA-GMP (2009) • Seit 1. März 2016 neue, sehr detaillierte Eu. PIA-GMP Kontinuierliche Weiterentwicklung der selbst gesetzten Standards drupa 2016 Folie 6
Eu. PIA-GMP GMP-Verordnung (EG) Nr. 2023/2006 fordert: • Prozesse müssen festgelegt sein • adäquate Dokumentation Eu. PIA-GMP: • International harmonisierte Gute Herstellungspraxis • Detaillierte Vorgaben für Hersteller von Druckfarben für Lebensmittelverpackungen • Produktzusammensetzung, Qualitäts- und Hygienemanagement • Ermöglicht Herstellung rechtskonformer Lebensmittelkontaktmaterialien drupa 2016 Folie 7
Eu. PIA-GMP: DFC und non-DFC Die neue GMP gilt für die Herstellung von Druckfarben für Lebensmittelkontaktmaterialien, sowohl • für den direkten Lebensmittelkontakt (DFC), als auch • für die Bedruckung der dem Lebensmittel abgewandten Seite (non DFC) drupa 2016 Folie 8
Eu. PIA-GMP Die Eu. PIA-GMP… … macht nicht nur Vorgaben für die Produktion, sondern auch für o o Kundenanforderungen, Produktempfehlungen Einkauf, Rohstoffspezifikationen Produktion, Qualitätsmanagement, Hygienemanagement Chargenrückverfolgung … stellt sichere Formulierung, Empfehlung, Produktion, Qualität Rückverfolgbarkeit sicher drupa 2016 und Folie 9
Eu. PIA-GMP - Produktion o Produktionsanweisungen o Kontrolle der Produktrezepturen: nur freigegebene Rohstoffe o Vermeidung von Kontamination o Hygienevorschriften Für alle Prozessschritte werden Risikobewertungen mit Hilfe einer spezifischen FMEAMethode durchgeführt. drupa 2016 Folie 10
Eu. PIA-GMP - Qualitätskontrolle drupa 2016 o Rohstoffkontrolle o Prozessbegleitende Kontrolle o Abschließende Qualitätskontrolle o Rückstellmuster Folie 11
Rohstoffauswahl Kenntnis: Kategorisierung: • Z u s a m m e n s e t z u n g • Migrationspotential • R e i n h e i t • Migrationsverhalten • Analysenmethoden • SML (Spezifisches Migrationslimit) drupa 2016 Folie 12
SML (Spezifisches Migrationslimit) • Betrachtung jedes einzelnen Bestandteils des Rohstoffs • Bewertete Stoffe SML-Werte [mg/kg Lebensmittel] Gelistet in Positivlisten • Nicht bewertete Stoffe Nachweisgrenze 0, 01 mg/kg Lebensmittel • Weitere Grenzwerte: Metalle, primäre aromatische Amine (pa. A) drupa 2016 Folie 13
Primäre aromatische Amine (pa. A) Pigmentherstellung • Viele Pigmente enthalten herstellungsbedingte Spuren von pa. A • Reinheitskriterien aus AP(89)1: pa. A < 500 ppm • Pigmente, die pa. A abspalten können*, werden nicht eingesetzt drupa 2016 *siehe Anhang 1, ETAD notice No. 6, 2008 Folie 14 / Anhang 10, REACH (1907/2006)
Primäre aromatische Amine (pa. A) • Migration aus dem fertigen FCM: o Summe der pa. A: < 0, 01 mg/kg Verordnung (EU) Nr. 10/2011 o kanzerogene pa. A: < 0, 002 mg/kg IX. Bf. R Empfehlung, Entwurf deutsche Druckfarben. VO • Migration abhängig von der Verpackungsstruktur o Substrat, Gewicht, Farbauftrag, Flächendeckung o Kritisch bei leichten Papieren (Bäckerbeutel, Servietten) - Kaltwasserextrakt DIN EN 645 wird aktuell überarbeitet drupa 2016 Folie 15
Nanopartikel • • • Nanopartikel (NP): Durchmesser <100 nm Nanomaterial: >50% NP (Anzahl) Pigmente und Füllstoffe in Druckfarben haben einen Anteil im Nanobereich Quelle: Artikel „Nanoskalige Pigmentpartikel “; Deutsche Lebensmittel-Rundschau, April 2013 drupa 2016 Folie 16
Nanopartikel • Ergebnisse der Studie o NP fest in Farbfilm gebunden o Keine Migration durch Verpackung o keine Übertragung auf Rückseite • Aktuell laufende Untersuchung: Direkter Kontakt, Abrieb • Fazit: NP sind in Druckfarbe enthalten, aber unkritisch drupa 2016 Quelle: Artikel „Nanoskalige Pigmentpartikel “; Deutsche Lebensmittel-Rundschau, April 2013 Folie 17
Informationspaket für Kunden • Technische Informationsblätter mit genauen Hinweisen zum Anwendungsbereich • Sicherheitsdatenblatt • „Statement of Composition“ mit Angabe potentiell migrierfähiger Stoffe: CAS No PM Ref FCM No No Name Restrictions and specific migration limits (SML) Regulation (EC) 1333/2008 1334/2008 Maximum amount in dried ink film in [%] Regulation (EU) Nr 10/2011 Swiss Ordinance 817. 023. 021 (non-volatile / non-reactive substances) Xxx-xx-x XXXXX Substance X SML = 12 mg/kg 9% drupa 2016 Comments Folie 18
Risikobewertung eines Verpackungsmaterials mit Hilfe der Informationen im „Statement of Composition“ Annahme: 1 kg Lebensmittel ist in 6 dm² Folie verpackt • Worst Case-Rechnung, Annahme: 100% Übergang Que • up Berechne: max. Menge der Substanz X pro dm² gro • ber Beispiel: Kunststoff, bedruckt mit 1 g getrockneter Farbe/m² lle: hu • d G hlan Deu tsc mb. H Fall: SML kann nicht überschritten werden: OK! Fall: SML kann überschritten werden: Migrationstest! Migrationstest: OK! drupa 2016 Folie 19
Farben für sichere Lebensmittelverpackungen Fazit: • Zur Herstellung sicherer Lebensmittelverpackungen ist viel Know how nötig • Wichtig: Informationsaustausch in der Lieferkette • Die Druckfarbenhersteller im Vd. L sind gute Partner o Sie bieten geeignete Farben und Lacke an o Sie unterstützen den Verpackungshersteller drupa 2016 Folie 20
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fachgruppe Druckfarben im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e. V. Mainzer Landstraße 55 60329 Frankfurt am Main Telefon: E-Mail: Internet: © Fachgruppe Druckfarben im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e. V. (Vd. L) +49 69 2556 -1411 vdl@vci. de www. druckfarben-vdl. de Quelle Titelbilder: https: //de. fotolia. com
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