Differenzierung im Informatikunterricht Fachseminar Informatik Berlin Andreas Gramm
Differenzierung im Informatikunterricht Fachseminar Informatik, Berlin Andreas Gramm 19. 01. 2006
Struktur • Dimensionen und Aspekte von Differenzierung • Konsequenzen für guten Unterricht • Differenzierung im Informatikunterricht
Was heißt Differenzierung? Schüler. Innen verfolgen verschiedene Lernprozesse … … um verschiedene Lernertypen zu berücksichtigen und so Chancenungleichheiten abzubauen.
Worin wird differenziert? zieldifferent: verschiedene Lernziele, verschiedene Lerninhalte zielgleich: verschiedene Methoden, verschiedene Medien (= Hilfsmittel)
Organisationsformen I Auf Entscheidungen haben wir kaum Einfluss: äussere Differenzierung: permanent getrennte Lerngruppen, oft zieldifferent Beispiele: Hauptschule – Realschule – Gymnasium / F – E – G – A / Grundkurs – Leistungskurs
Gründe, die gegen eine äußere Differenzierung sprechen: • Soziale Schichten werden getrennt • Erziehung zu Kooperation und solidarischem Handeln Oft als Argument 80 er. Beziehungsfähigkeit belächelt … erschwert, geringereder soziale Schüler. Innen … von Pisa bestätigt! in ihren individuellen Stärken • Effizienzsteigerung empirisch nicht nachweisbar zu bestätigen gibt ihnen das Selbstvertrauen, • Homogenisierung wird nur anzueignen! in Ansätzen erreicht sich weitere Fähigkeiten
Wonach wird differenziert? • Auffassungsgabe und Arbeitstempo • Abstraktionsfähigkeit • Inhaltliche und methodische Vorerfahrung • Selbständigkeit • Kooperationsfähigkeit • Interesse und Motivation präzise. Schüler. Innen Diagnose der einzelnen Problem: weisen Fähigkeiten bezüglich flexible verschiedene Gruppenbildung je nach Kriterienschwerpunkt verschiedener Kriterien auf.
Organisationsformen II relevant für Informatik am Gymnasium (=uns): Innere Differenzierung (= Binnendifferenzierung) : zeitweise getrennt arbeitende Lerngruppen Beispiele: Materialien mit verschiedenen Themen (arbeitsteilig) Materialien mit versch. Hilfestellungen (Förderung bei gleichem Lernziel)
Wann wird differenziert? Bei Binnendifferenzierung in der Regel in Erarbeitungsphasen
Konsequenzen • Paradigmenwechsel zu lernerorierten Unterrichtsformen. • Schüler. Innen arbeiten zunehmend selbständig und tauschen dabei Wissen untereinander aus. • Lehrer. In nimmt Beobachterrolle ein, um Kompetenzentwicklung auf verschiedenen Niveaus zu diagnostizieren. • Sinnvolle Gruppeneinteilung und Abstufung geeigneter Materialien zentraler Teil der Unterrichtsplanung. Adaptiver Unterricht
Differenzierung im Informatikunterricht • Stark heterogene Vorkenntnisse großer Bedarf an zielgleicher Binnendifferenzierung um Unterschiede nicht zu vergrößern • Typische Einsatzgebiete: – (arbeitsteilige) Problemlösungsfindung – Kooperation beim Aushandeln / Absprache von Schnittstellen – Abstrakte Begriffe / Prozesse erfahrbar und begreifbar machen • In der Regel arbeitsteilige Erarbeitung mit anschließender zielgleichen Auswertung / Ergebnissicherung
Geeignete Lernformen • Lernen an Stationen • Expertenpuzzle • Rollenspiel / Planspiel (Rolle ≈ indiv. Arbeitsauftrag) – Class Responsibility Collaboration / „Objektspiel“ – Client-Server Interaktion • Projektunterricht
Fazit Differenzierung im Informatikunterricht … • … ist wichtig! • … stellt hohe Anforderungen an die Unterrichtsplanung von Lehrer. Innen. • … ist trotzdem wichtig! • … ist das 7. Gebot Hilbert Meyers!
Literatur Differenzierung im Informatikunterricht • Ludger Humbert: Didaktik der Informatik. Teubner 2005. Differenzierung allgemein • Ela Eckert: „Individuelles Fördern“ in H. Meyer: Was ist guter Unterricht. Cornelsen Scriptor 2004. • Hanna Kieper: „Umgang mit Heterogenität“ in Einführung in die Schulpädagogik. Cornelsen Scriptor 2002. • Wolfgang Klafki: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Beltz Verlag 1985 (1991).
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