Die Weimarer Republik Revolution Ungeliebte Demokratie Krise Prsidialdiktatur
Die Weimarer Republik Revolution – Ungeliebte Demokratie – Krise, Präsidialdiktatur und Untergang
Weltkrieg und Revolution n n I. Weltkrieg und OHL 29. 10. 1918 Beginn der Matrosenaufstände 9. 11. 1918 Generalstreik in Berlin, Abdankung des Kaisers, Ebert wird Reichskanzler, Scheidemann ruft die Republik aus 10. 11. 1918 Einsetzung des Rates der Volksbeauftragten Scheidemann ruft vom Reichstag aus die Republik aus
Stabilisierung der Herrschaft n n n 11. 1918 Erlass der Reichsregierung über das Weiterbestehen der Reichsämter 30. 11. 1918 Reichswahlgesetz 19. 1. 1919 Wahlen zur Nationalversammlung 11. 2. 1919 Wahl Eberts zum Reichspräsidenten 28. 6. 1919 Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages 31. 7. 1919 Annahme der Weimarer Reichsverfassung n Bestand der Länder bei verstärkter Dominanz Preußens n Unitarische Elemente überwiegen n Reichspräsident n Reichstag n Reichszwang Weimarer Nationalversammlung, Quelle: Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
Staatsgebiet der Weimarer Republik 1920 -1933, Quelle: DHM
Krisen des Anfangs n n n 13. 3. 1920 Kapp-Putsch „Dolchstoßlegende“ 9. 1. 1923 Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich Inflation 8. /9. 11. 1923 Hitler-Putsch
Die Weimarer Reichsverfassung n n n Reichspräsident n Notverordnungen n Bestellung/ Entlassung des Reichskanzlers n Oberbefehl über die Reichswehr Reichstag n (Nicht-)Aufhebung der Notverordnungen n Destruktives Misstrauensvotum Reichsrat n Rolle Preußens Volksentscheid Grundrechte und pflichten
Der Dualismus von Reichstag und Reichspräsident n n Reichstag – Organ des Volkes n Abhängigkeit der Reichsregierung vom Reichstag (destruktives Misstrauensvotum) – bewusste Abkehr von der Tradition des monarchischen Ministeriums n Reichstag konkurriert latent mit Staatsvolk als Gesetzgeber n Volksbegehren, Volksentscheid Reichspräsident – „Ersatzkaiser“? n Direkte Wahl (gesteigerte Legitimität) n Ernennung der Art. 48 WRV (2) Der Reichspräsident kann, wenn im Deutschen Reiche die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich gestört oder gefährdet wird, die zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nötigen Maßnahmen treffen, erforderlichenfalls mit Hilfe der bewaffneten Macht einschreiten. Zu diesem Zwecke darf er vorübergehend die in den Artikeln 114, 115, 117, 118, 123 und 153 festgesetzten Grundrechte ganz oder zum Teil außer Kraft setzen. (3) Von allen gemäß Abs. 1 oder Abs. 2 dieses Artikels getroffenen Maßnahmen hat der Reichspräsident unverzüglich dem Reichstag Kenntnis zu geben. Die Maßnahmen sind auf Verlangen des Reichstags außer Kraft zu setzen.
Konsolidierung der Weimarer Republik n n 1923 Einführung der Rentenmark und wirtschaftlicher Aufschwung Gustav Stresemann: Politik der Verständigung n n n 1925 Verträge von Locarno 1926 Berliner Vertrag 1926 Aufnahme in den Völkerbund 28. 2. 1925 Tod des Reichspräsidenten Ebert 26. 4. 1925 Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten Reichspräsident Paul von Hindenburg (1847 -1934) Reichspräsident Friedrich Ebert (1871 - 1925)
Verfassungspraxis der Weimarer Republik: Der Übergang zur Präsidialdiktatur n n n n 25. 10. 1929 Börsenkrach und Beginn der Weltwirtschaftskrise n Erosion der Reichsverfassung n Zerbrechen des demokratischen Konsenses n Es fehlt ein „Hüter der Verfassung“: Reichsgericht und Reichspräsident versagen n Anfälligkeit auch der Staatsrechtslehre für autoritäretatistische Ideologien 30. 3. 1930 Einsetzung des Präsidialkabinetts Brüning n Notverordnungen und Reichstagsauflösung als zentrale Regelungsinstrumente 10. 4. 1932 Wiederwahl Hindenburgs 1. 6. 1932 Einsetzung der Regierung Papen 20. 7. 1932 „Preußenschlag“ n Bereitschaft zum offenen Verfassungsbruch 3. 12. 1932 Ernennung Schleichers zum Reichskanzler 30. 1. 1933 Ernennung Hitlers zum Reichskanzler
Staatsrechtslehre in Weimar n n Zögerndes Bekenntnis zur Demokratie Grundrechte als Programmsätze Methoden- und Richtungsstreit Aktuelle Bedeutung Zentrale Figuren • Hermann Heller • Hans Kelsen • Carl Schmitt • Rudolf Smend
Literatur n n n Werner Frotscher, Bodo Pieroth, Verfassungsgeschichte, §§ 16, 17 Dietmar Willoweit, Verfassungsgeschichte, §§ 37, 38 Michael Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3: Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1919 -1945, München 1990, 100 -124 Michael Stolleis, Art. „Revolution“, in: Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte IV, Sp. 961 -965 Ernst-Wolfgang Böckenförde, Der Zusammenbruch der Monarchie und die Entstehung der Weimarer Republik, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 4: Das Reich als Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus, Stuttgart 1985, 1 -23 Kurt Dülfer, Reichspräsident und Reichskanzler, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 4: Das Reich als Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus, Stuttgart 1985, 138 -147
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