Die Umsetzung von RISA und die Vorgaben der
Die Umsetzung von RISA und die Vorgaben der DIN, DWA, etc. WIE FUNKTIONIERT DAS IN DER PRAXIS? Kristin Diercks Behörde für Umwelt und Energie Amt für Wasser Abwasser und Geologie Abteilung Abwasserwirtschaft Referat Grundstücksentwässerung, Indirekteinleiter E-Mail: kristin. diercks@bue. hamburg. de 1
INTEGRIERTES REGENWASSERMANAGEMENT Kommunikation und Zusammenarbeit Gesetzgebung + politische Vorgaben Planungsinstrumente Baugenehmigung Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung Bauleitplanung Ökonomische Instrumente Handlungsfelder des IRWM nach: E. Kruse (2015): Integriertes Regenwassermanagement für den wassersensiblen Umbau von Städten Großräumige Gestaltungsstrategien, Planungsinstrumente und Arbeitsschritte für die Qualifzierung innerstädtischer Bestandsquartiere, Dissertation an der HCU Hamburg (Verlag: Fraunhofer IRB Verlag) Bild verändert nach: FHH (2012): Wasser in der grünen Stadt Hamburg – das neue Regen. Wasser. Management. Auftraggeber: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Erstellt von: Atelier Dreiseitl, Kurz- und Langfassung, deutsch und englisch (Kurzversion), Stand Mai 2012 ( in: RISA Strukturplan Regenwasser 2030) 2
EINLEITMENGENBEGRENZUNGEN UND DIE HANDLUNGSZIELE AUS RISA 3
NIEDERSCHLAGSWASSER - INDIREKTEINLEITUNG Maßnahmen müssen den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen (§ 13 Hmb. Abw. G) 4
REGENWASSERRÜCKHALTUNG Regenwasserrückhaltung auf Grundstücken (Bemessungsregen) Grundlagen Überschreitungshäufigkeit /Jährlichkeit DIN 1986 -100, Formel 22 DIN EN 752 und Regelwerk i. V. m. DWA-A 117 DWA-A 118 Keine Einschränkungen für die Nutzbarkeit der Flächen Offene Regenwasserrückhaltungen Retentionsgründächer Becken/Mulden Kombination aus Versickerungs- und Rückhalteanlagen geschlossene Regenwasserrückhaltungen Abgedichtete Rigolen Stauraumkanäle 5 Abflussbeiwerte Gestaltung DIN 1986 -100 für a = 2 DWA-A 117 für a = >210 Arten von Regenwasserrückhaltungen Other 37% Offen ohne Ret. Dach 19% Geschlossen 63% Ret. Dach 19% (vorläufige interne Auswertung genehmigter Sieleinleitungen mit Einleitmengenbegrenzung)
ÜBERFLUTUNGSNACHWEIS Überflutungsnachweis auf Grundstücken (intensiver Starkregen) • Multifunktionale Flächennutzung statt Nachweis von explizitem Speichervolumen • Bei unterirdischem Nachweis Auflagen zur Leitungsdimensionierung und Wartung und Kontrolle • Der Überflutungsnachweis ist immer zu einzureichen, wenn eine Einleitmengenbegrenzung in das öffentliche Siel vorliegt Rückhaltesystem Kleine Horst (Hamburg), Foto K. Diercks, BUE Grundlagen Jährlichkeit Regelwerk DIN 1986 -100, Formel 20 und 21 DIN 1986 -100 und DIN EN 752 Annahmen: Formel 20: das Regenereignis, das bei der Bemessung der Grundleitungen berücksichtigt wurde kann abgeführt werden. Formel 21: es kann der maximale Abfluss bei Vollfüllung der Grundleitungen abgeführt werden. mind. 30 -jährlich 100 -jährlich, bei mehr als 70 % Dach- oder nicht schadlos überflutbarer Fläche 6
ÜBERFLUTUNGSSCHUTZ UND REGENWASSERRÜCKHALTUNG BEI EINLEITMENGENBEGRENZUNG DIN 1986 -100: Vergleich der Rückhaltevolumina aus Regenwasserrückhaltung und Überflutungsnachweis Das größere Volumen ist maßgeblich das Regenereignis, das bei der Bemessung der Grundleitungen berücksichtigt wurde kann abgeführt werden Rückhaltevolumen [m³/ha] Rückhaltevolumen in Abhängigkeit von der Drosselabflusspende Überflutungsnachweis: Gl. 21, mit QDr Überflutungsnachweis: Gl. 20, C=0, 8 Regenwasserrückhaltung: Gl. 22, C=0, 8 Fehlendes Rückhaltevolumen Betrachtung des 250 200 Bemessungsregens, i. d. R. a = 2 150 100 50 0 10 7 50 100 Drosselabflusspende [l/s*ha] 180 200
ÜBERFLUTUNGSSCHUTZ UND REGENWASSERRÜCKHALTUNG BEI EINLEITMENGENBEGRENZUNG Verwendung von Formel 21 bei Einleitmengenbegrenzung mit QDrossel anstatt Qvoll DIN 1986 -100: 2016 -12, Formel 21 (modifiziert): Rückhaltevolumen [m³/ha] Rückhaltevolumen in Abhängigkeit von der Drosselabflusspende Überflutungsnachweis: Gl. 21, mit QDr Überflutungsnachweis: Gl. 20, C=0, 8 Regenwasserrückhaltung: Gl. 22, C=0, 8 Fehlendes Rückhaltevolumen entspricht etwa einem DN 150 250 200 Sielanschluss für 1000 m² Grundstück 150 100 50 0 10 8 50 100 Drosselabflusspende [l/s*ha] 180 200
ÜBERFLUTUNGSSCHUTZ UND REGENWASSERRÜCKHALTUNG BEI EINLEITMENGENBEGRENZUNG Alternativen: - Rückhaltung auf dem Dach der Tiefgarage - Überflutungsflächen in Geländetiefpunkten im Außenbereich Einfluss des Drosselabflusses auf die Rückhaltevolumina: Rückhaltevolumen [m³] Einleitmengenbegrenzung: 25 l/s 43 l/s*ha Volumen Regenwasserrückhaltung: 7 m³ für 2 -jährlich, 10 minütig Volumen auf Überflutungsfläche: 103 m³ (Gleichung 21, mit QDr) 140 120 100 80 60 40 20 0 Überflutungsvolumen 0 Regenwasserrückhaltung Regenwas serrückhal 20 40 60 tung, -2 Drosselabfluss l/s 9
FAZIT UND AUSBLICK - Die Bemessung dezentraler Regenwasserrückhaltungen und der Überflutungsnachweis werden in den Regelwerken behandelt - Folgende Randbedingungen sind bisher jedoch nicht ausreichend berücksichtigt: - Gestaltung offener dezentraler Regenwasserrückhaltungen - Abgrenzung von Regenwasserrückhaltungen und Überflutungsflächen - Überflutungsschutz bei geringen Einleitmengenbegrenzungen - Abwasser- und wasserwirtschaftliche Festsetzungen in den Bebauungsplänen helfen bei der Umsetzung einzelner RISA Komponenten. 10
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT Weitere Infos: www. hamburg. de/regenwasserbewirtschaftung 11
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