Die SinusMilieus in Deutschland zusammengestellt aus dem Vortrag

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Die Sinus-Milieus in Deutschland zusammengestellt aus dem Vortrag von Dr. Hermann-Josef Beckers und den

Die Sinus-Milieus in Deutschland zusammengestellt aus dem Vortrag von Dr. Hermann-Josef Beckers und den von Sinus-Sociovision für den 8. Bundeskongress der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe zur Verfügung gestellten Daten

Sinus A 12: Konservative

Sinus A 12: Konservative

Konservative Definition: n Das alte deutsche Bildungsbürgertum n Humanistisch geprägte Pflichtauffassung, konservative Kulturkritik n

Konservative Definition: n Das alte deutsche Bildungsbürgertum n Humanistisch geprägte Pflichtauffassung, konservative Kulturkritik n Distinguierter Lebensrahmen, gepflegte Umgangsformen

Konservative Soziale Lage: n Altersschwerpunkt ab 60 Jahre; meist 2 -Personen. Haushalte n Akademische

Konservative Soziale Lage: n Altersschwerpunkt ab 60 Jahre; meist 2 -Personen. Haushalte n Akademische Abschlüsse überrepräsentiert, aber auch Volksschulabschlüsse mit qualifizierter Berufsausbildung (Frauen) n Hoher Anteil von Personen im Ruhestand; typische (ehemalige) Berufe: höhere Angestellte und Beamte sowie Selbstständige und freie Berufe n Gehobenes Einkommensniveau, teilweise größere Vermögen

Konservative Grundorientierung : n Bewahren der Werte und Traditionen, der alten Ordnung und der

Konservative Grundorientierung : n Bewahren der Werte und Traditionen, der alten Ordnung und der bewährten Institutionen n Bildungsbürgerliches Selbstverständnis, humanistisch geprägtes Pflichtethos und gesellschaftliches Verantwortungsgefühl (ehrenamtliche Engagements) n Elitebewusstsein; teilweise rechtskonservative Grundhaltung und autoritäres Denken n Hohe Wertschätzung von Kultur und Kunst; Feindbilder: Amerikanisierung, Konsum-Materialismus und SpaßGesellschaft

Konservative Lebensstil: n Distanzierung von modisch-aktuellen Entwicklungen weltanschaulicher, technologischer oder ästhetischer Art n Ablehnung

Konservative Lebensstil: n Distanzierung von modisch-aktuellen Entwicklungen weltanschaulicher, technologischer oder ästhetischer Art n Ablehnung der Welt des oberflächlichen Konsums, der Mode und der Werbung (insbesondere im Osten); statt dessen „Genuss immaterieller Werte" n Pflege des familiären, kulturellen und nationalen Erbes n Distinguierter Lebensrahmen, Wertschätzung gepflegter Umgangsformen, großbürgerlicher Lebensstil als Leitbild

Sinus A 23: Traditionsverwurzelte

Sinus A 23: Traditionsverwurzelte

Traditionsverwurzelte Definition: n Die Sicherheit und Ordnung liebende Kriegsgeneration n Verwurzelt in der kleinbürgerlichen

Traditionsverwurzelte Definition: n Die Sicherheit und Ordnung liebende Kriegsgeneration n Verwurzelt in der kleinbürgerlichen Welt bzw. in der traditionellen Arbeiterkultur n Geprägt durch traditionelle Normen

Traditionsverwurzelte Soziale Lage: n Altersschwerpunkt in der Kriegsgeneration (65 Jahre und älter); entsprechend hoher

Traditionsverwurzelte Soziale Lage: n Altersschwerpunkt in der Kriegsgeneration (65 Jahre und älter); entsprechend hoher Frauenanteil n Überwiegend Hauptschule mit abgeschlossener Berufsausbildung n Hoher Anteil von Rentnern und Pensionären; früher: kleine Angestellte und Beamte, Arbeiter, Facharbeiter und Bauern n Meist kleine bis mittlere Einkommen

Traditionsverwurzelte Grundorientierung: n Sich zufrieden geben als Lebensprinzip, Bescheidenheit und Anpassung an die Notwendigkeiten,

Traditionsverwurzelte Grundorientierung: n Sich zufrieden geben als Lebensprinzip, Bescheidenheit und Anpassung an die Notwendigkeiten, keine hochgesteckten Ziele n Status-quo-Orientierung: geordnete Verhältnisse haben und den hart erarbeiteten Lebensstandard bewahren n Festhalten an traditionellen Werten wie Pflichterfüllung, Sparsamkeit, Ordnung und Disziplin; Kritik an Sittenverfall und Überfremdung n Soziale Integration und Anpassung: anerkannt sein bei Freunden, Kollegen, Nachbarn; Geborgenheit im traditionellen Familienverband

Traditionsverwurzelte Lebensstil: n Konformismus und Sicherheitsstreben, Orientierung an gängigen Konventionen und traditionellen Moralvorstellungen n

Traditionsverwurzelte Lebensstil: n Konformismus und Sicherheitsstreben, Orientierung an gängigen Konventionen und traditionellen Moralvorstellungen n Hilflosigkeit und Skepsis gegenüber dem gesellschaftlichen Wandel; wenig Bereitschaft, sich auf Neues, Fremdes einzulassen n Ordnung und Sauberkeit als wichtigstes Stilprinzip; Ästhetik des Praktischen und Nützlichen n Heile-Welt-Inszenierungen; Tendenz zu Rückzug und Resignation (Schutzwall aus Gardinen, Hecken, Zäunen), starke Zukunftsängste

Sinus AB 2: DDR-Nostalgische

Sinus AB 2: DDR-Nostalgische

DDR-Nostalgische Definition: n Die resignierten Wende-Verlierer n Festhalten an Tugenden wie Disziplin, Fleiß und

DDR-Nostalgische Definition: n Die resignierten Wende-Verlierer n Festhalten an Tugenden wie Disziplin, Fleiß und Ordnung n Altsozialistische Vorstellungen von Gerechtigkeit und Solidarität

DDR-Nostalgische Soziale Lage: n Schwerpunkt bei den über 50 jährigen; hoher Anteil an Beziehern

DDR-Nostalgische Soziale Lage: n Schwerpunkt bei den über 50 jährigen; hoher Anteil an Beziehern von Altersübergangsgeld und Rente n Meist einfache bis mittlere Bildung, aber auch Hochschulabschlüsse leicht überrepräsentiert n Früher häufig Führungskader in Partei, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur; heute einfache Angestellte, Arbeiter, Facharbeiter oder arbeitslos

DDR-Nostalgische Grundorientierung: n Selbstverständnis als Verlierer der Einheit, Verklärung sozialistischer Vergangenheit, häufig gepaart mit

DDR-Nostalgische Grundorientierung: n Selbstverständnis als Verlierer der Einheit, Verklärung sozialistischer Vergangenheit, häufig gepaart mit Endzeitstimmung und Verbitterung n Betonung der alten Werte des Sozialismus (soziale Gerechtigkeit, Solidarität); Kritik am „Turbo-Kapitalismus", Globalisierung und amerikanischem Lebensstil-Diktat n Festhalten an Disziplin, Fleiß, Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit und Unterordnung; teilweise auch Law&Order-Denken n Rückzug und innere Emigration als Reaktion auf den in der Nachwendezeit erlittenen sozialen Abstieg

DDR-Nostalgische Lebensstil: n Aktive Freizeitgestaltung als Kompensation des Gefühls, nicht mehr gebraucht zu werden:

DDR-Nostalgische Lebensstil: n Aktive Freizeitgestaltung als Kompensation des Gefühls, nicht mehr gebraucht zu werden: Heimwerken, Hausumbau, Lesen, gesellschaftspolitisches Engagement n Kritik am Haben-Materialismus und der westlichen Unterhaltungsindustrie; Geld wird nur für das Notwendigste ausgegeben; Verzicht auf Prestigekonsum n Häufig Aufstieg aus einfachen Verhältnissen mit entsprechenden Stilpräferenzen: Einfachheit, Zweckmäßigkeit; Hilflosigkeit in Geschmacksfragen

Sinus B 1: Etablierte

Sinus B 1: Etablierte

Etablierte Definition: n Das selbstbewusste Establishment n Erfolgs-Ethik, Machbarkeitsdenken n Ausgeprägte Exklusivitätsansprüche und Kennerschaft

Etablierte Definition: n Das selbstbewusste Establishment n Erfolgs-Ethik, Machbarkeitsdenken n Ausgeprägte Exklusivitätsansprüche und Kennerschaft

Etablierte Soziale Lage: n Mittlere Altersgruppen ab 30 Jahre (Schwerpunkt: 40 bis 60 Jahre);

Etablierte Soziale Lage: n Mittlere Altersgruppen ab 30 Jahre (Schwerpunkt: 40 bis 60 Jahre); meist verheiratet, 3 - und Mehr-Personen. Haushalte n Überdurchschnittlich hohes Bildungsniveau n Viele leitende Angestellte und höhere Beamte sowie Selbstständige, Unternehmer und Freiberufler n Hohe und höchste Einkommen, häufig größere Vermögen

Etablierte Grundorientierung: n Selbstbewusstsein als gesellschaftliche Elite: Erfolg durch Leistung, Zielstrebigkeit und Übernahme von

Etablierte Grundorientierung: n Selbstbewusstsein als gesellschaftliche Elite: Erfolg durch Leistung, Zielstrebigkeit und Übernahme von Verantwortung n Flexibilität und Reagibilität angesichts des schnellen Wandels: Schritt halten mit technologischen und wirtschaftlichen Neuerungen (IT-Revolution, Gentechnik, New Economy, Globalisierung) n Pragmatisch-rationale Lebensphilosophie, Machbarkeitsdenken, Erfolgs-Ethik, klassische Achievement-Orientierung n Streben nach finanzieller Unabhängigkeit, Besitz und hohem Lebensstandard; intaktes Familienleben als wichtiges Lebensziel Pflege der traditionellen Rollen als Abgrenzung vom Mainstream

Etablierte n n Lebensstil: Ausgeprägtes Statusdenken und entsprechende Exklusivitätsansprüche: Repräsentativer Konsum, hohes Qualitäts- und

Etablierte n n Lebensstil: Ausgeprägtes Statusdenken und entsprechende Exklusivitätsansprüche: Repräsentativer Konsum, hohes Qualitäts- und Markenbewusstsein Lebensstil der Arrivierten: Kennerschaft und Stilgefühl, gekonnte Verbindung von Tradition und Moderne Intensive Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben, aktives Engagement in Vereinigungen, Verbänden und Klubs

Sinus B 2: Bürgerliche Mitte

Sinus B 2: Bürgerliche Mitte

Bürgerliche Mitte Definition: n Der statusorientierte moderne Mainstream n Streben nach beruflicher und sozialer

Bürgerliche Mitte Definition: n Der statusorientierte moderne Mainstream n Streben nach beruflicher und sozialer Etablierung n Leben in gesicherten und harmonischen Verhältnissen

Bürgerliche Mitte Soziale Lage: n Oft Mehr-Personen-Haushalte, kinderfreundliches Milieu; Altersschwerpunkt: 30 bis 50 Jahre

Bürgerliche Mitte Soziale Lage: n Oft Mehr-Personen-Haushalte, kinderfreundliches Milieu; Altersschwerpunkt: 30 bis 50 Jahre n Qualifizierte mittlere Bildungsabschlüsse n Einfache/mittlere Angestellte und Beamte; Facharbeiter n Mittlere Einkommensschichten

Bürgerliche Mitte Grundorientierung: n Durch Leistung und Zielstrebigkeit einen angemessenen Status in der Gesellschaft

Bürgerliche Mitte Grundorientierung: n Durch Leistung und Zielstrebigkeit einen angemessenen Status in der Gesellschaft erreichen und aufrecht erhalten; latente Ängste vor sozialem Abstieg n Zur Erfüllung im Leben gehört beruflicher Erfolg, privates Glück und die Etablierung in der wohlsituierten Mittelschicht n Wunsch nach Harmonie im Privaten (glückliche Familie) und Ausgleich in der Gesellschaft (Rücksicht, Fairness, Toleranz) n Das Leben so angenehm wie möglich gestalten, sich leisten können, was einem gefällt - aber flexibel und realistisch bleiben

Bürgerliche Mitte Lebensstil: n Vernunftbetontes Streben nach Balance von Arbeit und Freizeit, von persönlichen

Bürgerliche Mitte Lebensstil: n Vernunftbetontes Streben nach Balance von Arbeit und Freizeit, von persönlichen Interessen und familiären Ansprüchen n Wunsch nach Lebensqualität, Komfort, Genuss; ausgeprägte Konvenienz-Orientierung, Selbstbewusstsein als kritischer Verbraucher (Smart Shopper) n Mainstream: Bevorzugung konventionell-moderner Ästhetik, von freundlich gediegen bis repräsentativ n Erfüllung der Rollenerwartungen im Beruf und im sozialen Leben, Anpassungsbereitschaft und Sicherheitsstreben

Sinus B 3: Konsum-Materialisten

Sinus B 3: Konsum-Materialisten

Konsum-Materialisten Definition: n Die ausgeprägt materialistisch orientierte Unterschicht n Anschluss halten an die Konsum-Standards

Konsum-Materialisten Definition: n Die ausgeprägt materialistisch orientierte Unterschicht n Anschluss halten an die Konsum-Standards der breiten Mitte n Versuch, soziale Benachteiligungen durch Konsum zu kompensieren

Konsum-Materialisten Soziale Lage: n Altersverteilung fast wie Gesamtbevölkerung, leichter Schwerpunkt 30 bis 60 Jahre

Konsum-Materialisten Soziale Lage: n Altersverteilung fast wie Gesamtbevölkerung, leichter Schwerpunkt 30 bis 60 Jahre n Meist Volks-/Hauptschulabschluss mit oder ohne Berufsausbildung n Überdurchschnittlich viele Arbeiter/Facharbeiter n Untere Einkommensklassen; Häufung sozialer Benachteiligung (Arbeitslosigkeit, Krankheit, unvollständige Familien)

Konsum-Materialisten Grundorientierung: n Anschluss halten an die Standards der breiten Mittelschicht (DVD-Player, Digitalkamera, Handy,

Konsum-Materialisten Grundorientierung: n Anschluss halten an die Standards der breiten Mittelschicht (DVD-Player, Digitalkamera, Handy, Auto, Urlaub) n Man möchte anerkannt sein, als „normaler Durchschnittbürger“ dazugehören, sieht sich aber häufig als Loser n Die eingeschränkten eigenen Möglichkeiten führen oft zu Abgrenzungsbemühungen gegenüber Randgruppen und Ausländern n Träume vom „besonderen Leben" (Geld, Luxus, Prestige), von plötzlich auftauchenden „großen Chancen" als Reaktion auf die prekäre finanzielle Lage

Konsum-Materialisten Lebensstil: n Ausgeprägte Gegenwartsorientierung, Konzentration auf das Hier und Heute (etwas vom Leben

Konsum-Materialisten Lebensstil: n Ausgeprägte Gegenwartsorientierung, Konzentration auf das Hier und Heute (etwas vom Leben haben, ein „Stück vom Kuchen" abbekommen) n Häufig ungenügende Daseinsvorsorge aufgrund beschränkter finanzieller Möglichkeiten; viele leben über ihre Verhältnisse, um zu beweisen, dass sie mithalten können n Spontaner Konsumstil, rasches Aufgreifen neuer Moden und Trends; insbesondere bei Männern starkes Geltungsbedürfnis (Body-Kult) und Prestigeansprüche

Sinus B 12: Postmaterielle

Sinus B 12: Postmaterielle

Postmaterielle Definition: n Das aufgeklärte Nach-68 er-Milieu n Postmaterielle Werte, intellektuelle Interessen n Kritische

Postmaterielle Definition: n Das aufgeklärte Nach-68 er-Milieu n Postmaterielle Werte, intellektuelle Interessen n Kritische Auseinandersetzung mit weltweiten Entwicklungen

Postmaterielle Soziale Lage: n Breites Altersspektrum von Anfang 20 bis zur Generation der „jungen

Postmaterielle Soziale Lage: n Breites Altersspektrum von Anfang 20 bis zur Generation der „jungen Alten"; häufig größere Haushalte mit Kindern n Hohe bis höchste Formalbildung (Abitur, Studium) n Qualifizierte und leitende Angestellte und Beamte, Freiberufler; Schüler und Studenten n Gehobenes Einkommensniveau, häufig größere Vermögen

Postmaterielle Grundorientierung: n Selbstverwirklichung, Individualität, Freiräume für sich selbst schaffen; „Entschleunigung" n Kritische Auseinandersetzung

Postmaterielle Grundorientierung: n Selbstverwirklichung, Individualität, Freiräume für sich selbst schaffen; „Entschleunigung" n Kritische Auseinandersetzung mit technischem und ökonomischem Fortschritt, mit Neo-Liberalismus und Globalisierung n Hohes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, souveräner Umgang mit beruflichen Herausforderungen; Leistung und Erfolg im Beruf, aber keine klassische Karriereorientierung n Emanzipation und Partnerschaftlichkeit in Ehe und Familie, Zurückweisung der traditionellen Rollenerwartungen

Postmaterielle Lebensstil: n Umwelt- und gesundheitsbewusste Lebensführung (Wellness), Streben nach Balance zwischen Körper, Geist

Postmaterielle Lebensstil: n Umwelt- und gesundheitsbewusste Lebensführung (Wellness), Streben nach Balance zwischen Körper, Geist und Seele; Zeit-Souveränität und subtiler Genuss n Ablehnung von sinnentleertem Konsum, Verzicht auf Überflüssiges („weniger ist mehr"); selektive Mediennutzung n Selbstdefinition eher über anspruchsvolle intellektuelle und kulturelle Interessen als über Besitz und Status n Liberale Grundhaltung: Weltoffenheit, Toleranz, Multikulturalität, Denken in globalen Zusammenhängen („globale Betroffenheit")

Sinus BC 3: Hedonisten

Sinus BC 3: Hedonisten

Hedonisten Definition: n Die Spaß-orientierte moderne Unterschicht / untere Mittelschicht n Verweigerung von Konventionen

Hedonisten Definition: n Die Spaß-orientierte moderne Unterschicht / untere Mittelschicht n Verweigerung von Konventionen und Erwartungen der Leistungsgesellschaft n Leben im Hier und Jetzt

Hedonisten Soziale Lage: n Jüngere und mittlere Altersgruppen bis 50 Jahre; Schwerpunkt unter 30

Hedonisten Soziale Lage: n Jüngere und mittlere Altersgruppen bis 50 Jahre; Schwerpunkt unter 30 Jahre n Einfache bis mittlere Formalbildung - relativ oft ohne abgeschlossene Berufsausbildung n Einfache Angestellte und Arbeiter; viele Schüler und Auszubildende n Keine erkennbaren Schwerpunkte beim Haushaltseinkommen; relativ großer Anteil von Personen ohne eigenes Einkommen

Hedonisten Grundorientierung: n Suche nach Kommunikation, Fun und Action, On the roadsein; Ausbrechen aus

Hedonisten Grundorientierung: n Suche nach Kommunikation, Fun und Action, On the roadsein; Ausbrechen aus den Zwängen des Alltags (frei sein, unabhängig sein, anders sein als die Spießer) n Gleichzeitig oft Träume von einem heilen, geordneten Leben (intakte Familie, geregeltes Einkommen, schönes Auto/Motorrad) n Oft regelrechtes Doppelleben: im Berufsalltag angepasst in der Freizeit Eintauchen in subkulturelle Gegenwelten n Häufig auch Underdog-Bewusstsein (Loser-Gefühle); aggressive Abgrenzung nach oben („Bonzen") und nach unten (Ausländer, „Sozialschmarotzer")

Hedonisten Lebensstil: n Leben im Hier und Jetzt, kaum Lebensplanung: sich treiben lassen, sehen

Hedonisten Lebensstil: n Leben im Hier und Jetzt, kaum Lebensplanung: sich treiben lassen, sehen was kommt, was sich einem bietet n Spontaner Konsumstil, unkontrollierter Umgang mit Geld; hohe Konsumneigung bei U-Elektronik, Kleidung, Musik, Multimedia n Lust auf gutes Leben, auf Luxus, Komfort und Konvenienz; aber auch die Erfahrung von Grenzen, Beschränkungen und beruflichen Wettbewerbsdruck (immer seltener Chancen auf schnelle Jobs) n Spaß an Tabuverletzungen und Provokation, Suche nach starken Reizen, demonstrative Unangepasstheit; Identifikation mit anti-bürgerlichen Gruppen/Szenen (Fankulturen, Hardrockbands, Motorradklubs)

Sinus C 12: Moderne Performer

Sinus C 12: Moderne Performer

Moderne Performer Definition: n Die junge, unkonventionelle Leistungselite n Intensives Leben – beruflich und

Moderne Performer Definition: n Die junge, unkonventionelle Leistungselite n Intensives Leben – beruflich und privat n Multi-Optionalität, Flexibilität, Multimedia-Begeisterung

Moderne Performer Soziale Lage: n Jüngstes Milieu in Deutschland, Altersschwerpunkt unter 30 Jahre n

Moderne Performer Soziale Lage: n Jüngstes Milieu in Deutschland, Altersschwerpunkt unter 30 Jahre n Hohes Bildungsniveau; noch viele Schüler und Studenten n Unter den Berufstätigen hoher Anteil (kleinerer) Selbstständiger und Freiberufler (Start-ups), qualifizierter und leitender Angestellter n Hohes Haushaltsnettoeinkommen (gut situierte Elternhäuser); bei den Berufstätigen gehobenes eigenes Einkommen

Moderne Performer Grundorientierung: n Selbstverwirklichung, Kreativität und Innovativität als oberste Ziele; grenzenloser Einsatz für

Moderne Performer Grundorientierung: n Selbstverwirklichung, Kreativität und Innovativität als oberste Ziele; grenzenloser Einsatz für „das eigene Ding" n Erfolg haben, wenn und wo sich Chancen auftun („Adaptive Achievement"); hohe Frustrationstoleranz und Ausdauer bei der Verfolgung von Zielen n Private Deregulierung: Ablehnung von Normen, Konventionen und Vorgaben; ein intensives, abwechslungsreiches Leben führen, Multi-Optionalität n Verbindung von materiellem Erfolg und lustvollem Leben; Aufhebung von traditionellen Widersprüchen wie Pflicht versus Genuss, Beruf versus Privatleben

Moderne Performer Lebensstil: n Postmodernes Lebensgefühl: „anything goes"; Zugehörigkeit zur gesellschaftlichen Avantgarde, zur jungen

Moderne Performer Lebensstil: n Postmodernes Lebensgefühl: „anything goes"; Zugehörigkeit zur gesellschaftlichen Avantgarde, zur jungen Elite n Experimentieren mit unterschiedlichen Lebensstilen, Integrieren von Einflüssen aus anderen Kulturen und Szenen n Offenheit gegenüber Globalisierung und Deregulierung; Selbstverständnis als Teil des „global village" n Multimedia-Begeisterung, selbstverständliche Integration der neuen Medien in das berufliche und private Leben; positive Einstellung zum technologischen Fortschritt

Sinus C 2: Experimentalisten

Sinus C 2: Experimentalisten

Experimentalisten Definition: n Die individualistische neue Bohème n Ungehinderte Spontaneität, Leben in Widersprüchen n

Experimentalisten Definition: n Die individualistische neue Bohème n Ungehinderte Spontaneität, Leben in Widersprüchen n Selbstverständnis als Lifestyle-Avantgarde

Experimentalisten Soziale Lage: n Junges Milieu, Altersschwerpunkt unter 30 Jahre; viele Singles n Gehobene

Experimentalisten Soziale Lage: n Junges Milieu, Altersschwerpunkt unter 30 Jahre; viele Singles n Gehobene Bildungsabschlüsse; viele Auszubildende, Schüler und Studenten n Mittlere Angestellte, kleinere Selbstständige und Freiberufler; auch Arbeiter (Jobber) n Vergleichsweise hoher Anteil von Personen ohne eigenes Einkommen; Haushaltsnettoeinkommen über dem Durchschnitt (gut situierte Elternhäuser)

Experimentalisten Grundorientierung: n Pragmatisch-lockere Grundhaltung, Lebens- und Experimentierfreude; Toleranz und Offenheit gegenüber unterschiedlichen Lebensformen

Experimentalisten Grundorientierung: n Pragmatisch-lockere Grundhaltung, Lebens- und Experimentierfreude; Toleranz und Offenheit gegenüber unterschiedlichen Lebensformen und Kulturen n Suche nach vielfältigen Erfahrungen, Ausleben seiner Gefühle, Begabungen und Sehnsüchte n Geringschätzung von äußeren Zwängen, Rollenvorgaben und Routinen; unkonventionelle Karrieren, Patchwork. Biografien n Individualismus und ungehinderte Spontaneität als Lebenskonzept; intensives Experimentieren bis hin zu Grenzerfahrungen (Neo-Existenzialismus)

Experimentalisten Lebensstil: n Ich-bezogen: möglichst ohne einschränkende Verpflichtungen seiner aktuellen Befindlichkeit folgen n Widersprüchlichkeit

Experimentalisten Lebensstil: n Ich-bezogen: möglichst ohne einschränkende Verpflichtungen seiner aktuellen Befindlichkeit folgen n Widersprüchlichkeit als Lebensform: mit unterschiedlichen Lebensstilen experimentieren, in verschiedenen Szenen, Welten und Kulturen leben n Starkes Bedürfnis nach Kommunikation und Unterhaltung; in Bewegung sein (Ausgehen, Veranstaltungen besuchen) n Non-konformistischer Lebensstil (neue Bohème), Vorliebe für stilistische Provokationen, Faible für Esoterik; Selbstverständnis als Lifestyle Avantgarde

Danksagung Fotos und Texte: Dr. Hermann-Josef Beckers, Aachen Layout: Frank Dietrich © Freundeskreise für

Danksagung Fotos und Texte: Dr. Hermann-Josef Beckers, Aachen Layout: Frank Dietrich © Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Bundesverband e. V. Untere Königsstraße 86 - 34117 Kassel Telefon (05 61) 78 04 13 - Fax (05 61) 71 12 82 mail@freundeskreise-sucht. de www. freundeskreise-sucht. de Juni 2008