Die beste Position ist diejenige die es dem
“Die beste Position ist diejenige, die es dem Schiedsrichter erlaubt, die richtige Entscheidung zu treffen“
Es gibt keine „festen Regeln“ aber klare „Empfehlungen“ „A tool, not a rule“
Grundlagen für gekonntes Stellungsspiel Ø Ø Ø Situativ angepasstes Denken Variable Diagonale Standardsituationen Meiden der kritischen Zonen Zusammenarbeit im Team
Was nimmt Einfluss auf das Stellungsspiel? Ø Ø Spielcharakter Spiel mit Assistenten Richtiges Laufen (Laufwege) Kondition
Grundsätze für die Laufarbeit und das Stellungsspiel n Es soll auf einer Diagonalen gelaufen werden n Wichtig ist, sein Stellungsspiel und die Laufwege dem Spielverlauf anzupassen n Bei Standardsituationen gibt es Hilfestellungen, die sich in der Praxis bewährt haben
Die Diagonale n Der Schiedsrichter soll auf einer Diagonalen laufen, die sich von der rechten Seite der Verteidigung bis zur linken Seite der gegnerischen Mannschaft zieht n Der Grund dafür ist, dass die Schiedsrichterassistenten rechts von der Mannschaft stehen, wie die Erfahrung zeigt
SRA Diagonale SRA
Diagonale
Die Diagonale n Dadurch liegt das Spielgeschehen immer zwischen dem Schiedsrichter und seinen Assistenten
Diagonale SRA SR SRA
Die Diagonale n Durch die Positionierung auf der Diagonale erreicht man die notwendige Seiteneinsicht
Die Diagonale Gerade in jungen „Schiedsrichter-Jahren“ führt eine optimale Laufarbeit und ein perfektes Stellungsspiel rasch zu hoher Akzeptanz n und damit zu einer (sehr) guten Spielleitung n
Die Diagonale n Die Mühe, dies zu lernen und zu praktizieren wird schnell belohnt n Dies sind die einfachsten Dinge, die einem das Schiedsrichter-Leben erleichtern
Stellungsspiel anpassen n Wohin n Wie n Auf soll ich laufen? schnell soll ich dorthin laufen? welchem Weg soll ich dorthin laufen?
Stellungsspiel anpassen n Ändert sich der Spielcharakter, so muss sich auch das Laufverhalten und das Stellungsspiel des Schiedsrichters ändern Beispiele:
Stellungsspiel anpassen n Wird verstärkt „auf Abseits“ gespielt oder mit vielen Zweikämpfe - muss der Schiedsrichter schnell eine möglichst gute Seiteneinsicht bekommen n Treten die so genannten „kleinen“ Unsportlichkeiten auf – ist es in diesem Fall sinnvoll, dass „einem“ die Spieler spüren und damit schon im Vorfeld Präsenz zu zeigen
Stellungsspiel anpassen n Aufkommende Kritik beim Eckstoß / Abstoß / knapp erzielte Tore -spätestens jetzt muss der Schiedsrichter mitunter auch die Nähe zur Tor(out)linie suchen
Fünf wesentliche Punkte Ø Ø Ø Spielnähe Seiteneinsicht Rechtzeitig in Stellung laufen Variable Diagonale Standardsituationen
ad 1) Spielnähe - ohne zu stören n Nicht die oft erwähnte „Ballhöhe“, sondern Spielnähe ist das zu erreichende Ziel n Eine Entfernung von max. 20 Metern zum Spielgeschehen ist ideal
ad 1) Spielnähe - ohne zu stören n Vorteil - Blickwinkel nicht zu sehr eingeengt und der SR muss nur wenige Meter zum „Brennpunkt“ zurücklegen, falls Gefahr im Verzug sein sollte n Ist der SR einmal mitten in eine „Spielsituation“ geraten, ist es ratsam, sich rückwärts dem Spielbereich zu entziehen (Ball und Spieler im Blickfeld), um die Spieler nicht zu behindern
ad 1) Spielnähe - ohne zu stören n Die Kunst des sehr guten SR ist es, immer so nah zu sein, dass er alles sieht, aber immer so weit entfernt zu sein, um nicht angeschossen zu werden – nicht zu hindern n Der Schiedsrichter muss seine Entscheidungen von jener Stelle wo er sich befindet glaubwürdig „verkaufen“ können
ad 2) Ständiger Versuch zur Erlangung von Seiteneinsicht ist die einzig sinnvolle Perspektive zur Bewertung von Zweikämpfen n Vorausahnen von Spielsituationen (Spiel lesen) und Einnehmen der möglichst günstigsten Position ist dabei von großer Wichtigkeit n Immer wieder sollte der SR sich während des Spiels ermahnen, nicht auf einer Position zu verweilen, sondern durch ständiges Rochieren den bestmöglichsten Blickwinkel zu erreichen
ad 3) Rechtzeitiges „in Stellung laufen“ n Das vorausschauende „in Stellung laufen“ ist gefragt n Das sollte vor allem in der Spielunterbrechung geschehen, um danach die notwendigen Entscheidungen während des laufenden Spiels aus der „ruhenden“ Position treffen zu können n Gerade bei Spielwiederaufnahmen im Mittelfeldbereich ist ein „in Stellung laufen“ einem Sprint zum Ort der Spielfortsetzung vorzuziehen – sofern dort nicht die Präsenz des SR erforderlich ist
ad 4) Verinnerlichen der variablen Diagonale n Ein flexibles bzw. variables Diagonallaufen ist gerade bei Spiele mit Schiedsrichterassistenten eine wesentliche Voraussetzung für eine effektive Zusammenarbeit n Das Spielgeschehen zwischen sich und dem jeweiligen Assistenten zu halten, verlangt ein flexibles Einrücken in Richtung Assistent ebenso wie ein rückwärtiges Entfernen, wenn nötig bis zur Seitenoutlinie
Variable Diagonale SRA SR SR SRA
SRA Variable Diagonale SR SR SRA
Standardsituationen - Hilfestellungen Abstoß – mit SRA - Rückwärtslauf n In Höhe der Mittellinie nach links aus Sicht der ausführenden Mannschaft, um bei einem zu erwartenden Angriff gleich das Spiel zwischen sich und dem Assistenten zu haben
Rückwärtslauf situationsabhängig – nicht sturer „Blick zurück“ Rückwärtslauf Rechtsdrehung beim Abstoß
SRA Abstoß SR SRA
Abstoß Der Schiedsrichterassistent zeigt an, wenn der Ball beim Abstoß den Strafraum nicht verlassen hat Mit der Fahne in Schulterhöhe - Brust zum Spielfeld - Richtung Torraum zeigen
Standardsituationen Hilfestellungen Strafstoß n Der Schiedsrichter steht im Strafraum - links vom Schützen
Strafstoß Alle anderen Spieler müssen sich aufhalten: Der Tormann muss auf der Torlinie zwischen den Torstangen stehen, mit Blick Richtung Spielfeld innerhalb des Spielfeldes außerhalb des Strafraumes 9, 15 mindestens 9, 15 Meter m hinter dem Strafstoßpunkt Der ausführende Spieler muss klar erkennbar sein.
Strafstoß Der SR überwacht die übrigen Spieler Haben alle Spieler ihre korrekten Positionen eingenommen, erfolgt der „Pfiff“ zur Ausführung SRA Der Assistent übernimmt die Toroutlinie und den Tormann SR ausführender Spieler
So nicht!!
Die Spieler müssen den SR spüren
Standardsituationen Hilfestellungen Eckstoß – mit SRA
SRA SR- Stellung beim Eckstoß, Blickverbindung zum Assi muss gegeben sein SR Steht auf Höhe des vorletzten Verteid. Eckstoßanzeige Seitenoutlinie Stellung beim Eckstoß SRA
Standardsituationen - Hilfestellungen Einwurf auf der Diagonalen Nicht im Weg zu stehen – daher vorausschauend denken – Spiel lesen - und sich nicht dorthin begeben, wo der Einwerfer wahrscheinlich hinwirft - ansonsten steht man etwa 5 -10 Meter vom Einwerfer entfernt
Standardsituationen - Hilfestellungen Einwurf nicht auf der Diagonalen Hier muss man von seiner Diagonalen abweichen und sich dem Einwerfer „nähern“ - sicherlich ist der Abstand größer als 5 – 10 Meter - aber auch hier gilt: Vorausschauend denken – Spiel lesen
Standardsituationen Hilfestellungen Freistoss – mit SRA - allgemeine Anmerkungen n Schwierigkeit: gleichzeitig - auf den Ball und Ausführung, - auf Einsicht in die Mauer von vorne, - auf Seiteneinsicht in „Spielertrauben“ und - auf freien Blick zum SRA zu achten - und selbst kein körperlicher Störfaktor zu sein
Standardsituationen - Hilfestellungen Freistoss – mit VL - allgemeine Anmerkungen n Schwierigkeit: gleichzeitig - auf den Ball und Ausführung, - auf die Mauer, - auf Seiteneinsicht in „Spielertrauben“, - auf die Abseitslinie und - auf die Torlinie zu achten
Standardsituationen - Hilfestellungen Freistoss – mit SRA - allgemeine Anmerkungen n Ein Kompromiss muss gefunden werden n Je nach bisherigem Spielverlauf - auf die eine oder andere Sache verstärkt achten n Auf jeden Fall ist es falsch, sich auf einer Linie mit der Mauer / SRA oder zwischen Tormann und Mauer (hinter die Mauer) zu stellen
Standardsituationen Hilfestellungen Freistoss in Strafraumnähe – links – mit SRA n SR steht wo? – Kriterien: Ball, Mauer, Torlinie, Tormann, SRA, - „Trichter“
SRA Freistoß, Strafraumnähe Links SR SR SRA
SRA Freistoß, Strafraumnähe Links -Innerhalb des Trichters SR SRA
SRA Freistoß, Strafraumnähe links -ausserhalb des Trichters SR SRA
Standardsituationen - Hilfestellungen Freistoss in Strafraumnähe – rechts – mit SRA n Der Schiedsrichter steht links vom Schützen n Die Schwierigkeit liegt darin, dass der Schiedsrichter dadurch in der Regel in der Mitte des Feldes steht und daher keine Seitensicht hat n In diesem Fall ist es notwendig, weiter auf die Diagonale zu rücken
SRA Freistoß, Strafraumnähe – rechts SR SRA
SRA Freistoß, Strafraumnähe - rechts außen SRA
SRA Freistoß, Strafraumnähe - rechts außen SR SRA
Laufendes Spiel Ø Ø Ø Ø Sprints im Mittelbereich Nicht hinderlich sein Seiteneinsicht Sprints in die Tiefe Blickverbindung mit Assistenten Gefahrenbereiche meiden Spielnähe
Gefahrenbereiche – Ball im Spiel
Gefahrenbereiche – Ball im Spiel
SRA Strafraumsituation: Der SR läuft in seiner Diagonale! Steht er dort richtig? Wo müsste er sein? Beachte wo SR gespielt wird! SRA
SRA Strafraumsituation: Der SR läuft in seiner Diagonale! Steht er dort richtig? Wo müsste er sein? Beachte wo SR gespielt wird! SRA
Spielleitung mit Assistenten Schwerpunkte: Ø Übersicht Ø Spielnähe (max. 20 Meter) Ø Ballhöhe (Linie) Ø Brennpunkte Ø Assistentenunterstützung
Dies ist ein heißer Boden für den SR
„Bananenlauf„ - Konterspiel - kurze Wege SR SR
Anstoß SR
Standardsituationen - Hilfestellungen Abstoß – mit VL - Rückwärtslauf n n n von rechts - Stellungsspiel in Höhe der Mittellinie auf der rechten Seite von links - Stellungsspiel in Höhe der Mittellinie auf der linken Seite Dadurch kann man klar erkennen, ob der Ball den Strafraum verlassen hat und damit im Spiel ist
Überlegtes Laufverhalten und gutes Stellungsspiel erbringt automatisch eine bessere Spielleitung
Fehlerquellen beim Stellungsspiel: ● Einwurf- Der Schiri bleibt zu lange beim einwerfenden Spieler stehen – statt zeitgerecht in Stellung zu laufen – beobachtet er das weitere Geschehen daher von hinten. ● Foulpfiff – Der Schiri läuft zum Tatort und bleibt „dabei“ stehen, bis der Ball gespielt wird – Das Problem, er ist zu weit von der nächsten Spielsituation entfernt.
Fehlerquellen beim Stellungsspiel: ● Strafraum – Es fehlt dem Schiri oft die notwendige Seiteneinsicht – er beurteilt die Aktion von hinten – kann daher schwer eine strafbare Handlung erkennen. ● Stören – Der Schiri stört die Akteure wenn er sich nicht zur Seitenoutlinie („go left“) bewegt – er muss ausweichen um nicht angeschossen zu werden.
Was ist also gefordert : ● Kondition - Regelmäßiges aktives Training, richtiges Aufwärmen. ● Mentale Vorbereitung - Um schon vor dem Match zu wissen wie man sich richtig bewegt. ● Konzentration - Durch stetiges Mitdenken schneller die Brennpunkte erreichen. ● Selbstkontrolle - Auch dann laufen, wenn es zuerst nicht kritisch aussieht.
Weiters ist gefordert : ● Laufsystem – Variable, diagonal um das Spielgeschehen optimal zu kontrollieren. ● Blickkontakt – Mit den Assistenten und dem Ball immer Augenkontakt pflegen. ● Seiteneinsicht – Um Vergehen wie Halten, Stoßen, Treten usw. klar
Was ist also gefordert : ● Spiel lesen – Spielverständnis zeigen und mitdenken. ● Vorausschauen, Vorausdenken – Ist das Um und Auf einer erfolgreichen Spielleitung. ● Übersicht – Wer zu nahe beim Spielgeschehen ist verliert leicht die Übersicht und stört meist die Akteure.
Norbert Schwab Regelreferent SFV
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