Die Ausbildungsplatzsituation Analyse der Zahlen der BA im
Die Ausbildungsplatzsituation Analyse der Zahlen der BA im Mai 2013
Die Situation im Mai 2013 Überblick § 465. 484 junge Menschen haben die Bundesagentur für Arbeit (BA) bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet § § Dies sind 5. 762 Bewerber. Innen weniger als im letzten Jahr Es gibt bundesweit 438. 562 gemeldete Ausbildungsstellen Das sind 8. 751 weniger Stellen als im Vorjahr Bundesweit haben zum jetzigen Zeitpunkt 337. 286 der gemeldeten Bewerber. Innen keinen Ausbildungsplatz
Die Situation im Mai 2013 Zahlen der Ausbildungsstellen Ausbildungsplatzangebot Gesamt Bundesgebiet gesamt betriebliche Plätze außerbetriebliche Plätze unbesetzte Ausbildungsplätze 438. 562 431. 405 7. 157 208. 129 -8. 751 -6. 194 -2. 557 +3. 645 (-2, 0%) (-1, 4%) (-26, 3%) (+1, 8%) Westdeutschland 367. 672 (-1, 4%) 362. 459 (-0, 9%) 5. 213 (-26, 8%) 167. 320 (+2, 8%) Ostdeutschland 70. 695 (-4, 8%) 68. 751 (-4, 0%) 1. 944 (-25, 1%) 40. 673 (-2, 1%) Veränderung zum Vorjahresmonat [Raum für regionale Daten] [Veränderung zum Vorjahresmonat] * Abweichungen in der Summe entstehen durch fehlende Zuordnung Ost / West Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Mai 2013
Die Situation im Mai 2013 Zahlen der Bewerber. Innen Gemeldete Bewerber. Innen Bundesgebiet gesamt Veränderung zum Vorjahresmonat Westdeutschland Ostdeutschland Bewerber. Innen mit Ausbildun gsplatz Bewerber. Innen ohne Ausbildungsplatz Bewerber. Innen mit Alternative zum 30. 9. andere ehemalige Bewerber. Innen offiziell unversorgte Bewerber. Innen Gesamt* 465. 484 128. 198 36. 283 82. 885 218. 118 337. 286 -5. 762 -10. 287 -3. 154 -5. 328 13. 007 +4. 525 (-1, 2%) (-7, 4%) (-8, 0%) (-6, 0%) (+6, 3%) 393. 237 110. 485 32. 104 71. 294 179. 354 (-1, 1%) (-7, 4%) (-6, 3%) (+6, 8%) 71. 551 17. 653 4. 109 11. 517 38. 272 (-2, 6%) (-9, 4%) (-13, 8%) (-4, 9%) (+3, 1%) 282. 752 53. 898 [Raum für regionale Daten] [Veränderung zum Vorjahresmonat] * Abweichungen in der Summe entstehen durch fehlende Zuordnung Ost / West + Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Mai 2013 Summe aus unversorgten Bewerber. Innen, anderen ehemaligen Bewerber. Innen und Bewerber. Innen mit Alternative zum 30. 9
Die Situation im Mai 2013 Unversorgte Bewerber. Innen Gemeldete Ausbildungsplatz. Bewerber-Innen angebot insgesamt unbesetzte Ausbildungsplätze Bewerber. Innen ohne Ausbildungsplatz Bundesgebiet gesamt 465. 484 438. 562 208. 129 337. 286 Veränderung zum Vorjahresmonat -5. 762 (-1, 2%) -8. 751 3. 645 +4. 525 (-2, 0%) (+1, 8%) Westdeutschland 393. 237 (-1, 1%) 367. 672 (-1, 4%) 167. 320 (+2, 8%) 282. 752 Ostdeutschland 71. 551 (-2, 6%) 70. 695 (-4, 8%) 40. 673 (-2, 1%) 53. 898 [Raum für regionale Daten] [Veränderung zum Vorjahresmonat] * Abweichungen in der Summe entstehen durch fehlende Zuordnung Ost / West Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Mai 2013
Die Situation im Mai 2013 Nur die Spitze des Eisberges • Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt damit weiterhin schwierig: – 337. 286 registrierte Bewerber. Innen haben keinen Ausbildungsplatz 1 – allein im Jahr 2012 sind 266. 700 junge Menschen in Maßnahmen des sogenannten „Übergangssystems“ gelandet 2 – immer noch haben 1, 4 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 29 (14% der Altersgruppe) keinen qualifizierenden Berufsabschluss 3 1. Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2. Quelle: Statistisches Bundesamt 3. Quelle: Berufsbildungsbericht 2013
Die Ausbildungsplatzsituation Regionale Unterschiede • Nach wir vor kann nicht von einem auswahlfähigen Angebot für Ausbildungsplatzsuchende gesprochen werden. • Der Anteil der ausbildenden Betriebe ist 2011 sogar erneut auf nun 21, 7% gesunken (2009: 23, 5%). 1 • Regional stellt sich die Situation allerdings sehr unterschiedlich dar: – In manchen Regionen fehlen Bewerber. Innen und in anderen Regionen gibt es viel zu wenig Ausbildungsplätze für die Ausbildungsplatzsuchenden. – Auch betriebliche und außerbetriebliche Ausbildungsplatzangebote sehr unterschiedlich verteilt und müssen regional unterschiedlich berücksichtigt und bewertet werden. 1. Quelle: Berufsbildungsbericht 2013
Rückblick: Ausbildungsplatzsituation 2012 Die Bewerber. Innen Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2013
Rückblick: Ausbildungsplatzsituation 2012 Verbleib aller institutionell erfassten Ausbildungsinteressierten Quelle: BIBB, Bundesagentur für Arbeit
Rückblick: Ausbildungsplatzsituation 2012 Die Ausbildungsstellen • Ausbildungsbereitschaft der Betriebe hat 2012 weiter abgenommen: – 2012: 584. 548 Ausbildungsstellen, 33. 276 unbesetzt – 2011: 599. 829 Ausbildungsstellen, 29. 689 unbesetzt • Entwicklung betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung – Rückgang betriebliches Angebot: - 9. 963 (-1, 8 Prozent) – Rückgang außerbetriebliches Angebot: -4. 557 (-15, 0 Prozent) • Quote der ausbildenden Betriebe: – 2011: 21, 7 Prozent (2010: 22, 5 Prozent) Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2013
Rückblick: Ausbildungsplatzsituation 2012 Abgeschlossene Ausbildungsverträge • Rekordtief bei den Ausbildungsverträgen: – 2012: 551. 271 neue Verträge (- 3, 1 Prozent zu 2011) • Verteilung der Ausbildungsverträge nach Zuständigkeitsbereichen: – – – – Industrie und Handel: 332. 622 (-3, 0 Prozent) Handwerk: 147. 327 (-4, 6 Prozent) Öffentlicher Dienst: 12. 102 (-2, 4 Prozent) Landwirtschaft: 13. 260 (-1, 7 Prozent) Freie Berufe: 43. 014 (+0, 9 Prozent) Hauswirtschaft: 2. 763 (-17, 4 Prozent) Seeschifffahrt: 183 (-26, 6 Prozent) Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2013
Rückblick: Ausbildungsplatzsituation 2012 Regionale Unterschiede und Entwicklung Einmündungsquote der ausbildungsinteressierten Jugendlichen in Ausbildung Regionale Ergebnisse für 2012 Bundesweite Entwicklung 1992 -2012 80% und mehr 75%-u. 80% 70%-u. 75% 65%-u. 70% 60%-u. 65% 55%-u. 60% 50%-u. 55% unter 50% Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung
Die Ausbildungsplatzsituation Unterschiede in den Branchen Berufe mit einem hohen Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen am betrieblichen Gesamtangebot: Berufsbezeichnung unbesetzte Ausbildungsplätze Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau 29, 8 % Fleischer. In 24, 9 % Klempner. In 22, 9 % Fachverkäufer. In im Lebensmittelhandwerk 22, 1 % Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie 22, 0 % Bäcker. In 21, 4 % Fachkraft im Gastgewerbe 19, 9 % Koch/Köchin 17, 8 % Gebäudereiniger/Gebäudereinigerin 15, 4 % Hotelkaufmann/Hotelkauffrau 14, 4 % Quelle: Berufsbildungsbericht 2013
Die Ausbildungsplatzsituation Unterschiede in den Branchen • Die Ergebnisse des Ausbildungsreports der DGBJugend zeigen: • In Branchen, die Probleme haben ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, wie z. B. Hotel und Gastronomie, herrschen sehr oft schlechte Ausbildungsbedingungen. • Wenn junge Menschen als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden und ihnen keine attraktiven Berufsperspektiven für die Zeit nach der Ausbildung angeboten werden, bewerben sie sich in diesen Unternehmen nicht mehr. • Wenn Betriebe für Bewerber/-innen attraktiv sein wollen, müssen sie ihre Auszubildenden besser bezahlen, die Qualität der Ausbildung verbessern, mehr Auszubildende übernehmen und die Beschäftigungsbedingungen verbessern. Quelle: DGB-Jugend: Ausbildungsreport 2012
Demografische Entwicklung: Prognose der Schulabgänger. Innenzahlen Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport 2011 * Der „Knick nach oben“ 2013 beruht vorwiegend auf den doppelten Abiturjahrgängen in Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach allgemeinbildendem Schulabschluss (in %) Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2013
Auszubildende nach allgemeinbildendem Schulabschluss und Zuständigkeitsbereichen (in %) Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2013
Entwicklung des „Übergangssystems“: Neuzugänge (pro Jahr) 2005 2009 2010 2011 2012 Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung
Entwicklung des „Übergangssystems“: Häufigste Maßnahmen Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, Zahlen von 2011
Anteil der Altbewerber/-innen bei den gemeldeten Bewerber/-innen (2011/2012) • • Von insgesamt 559. 877 bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten Bewerber/-innen waren 232. 042 sogenannte Altbewerber/-innen. Das sind 42 Prozent aller gemeldeten Bewerber/-innen. Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Bewerber und Berufsausbildungsstellen September 2012
Realisierte Bildungs- und Berufswege von Schulabgänger/-innen (in %) 1. Haupt-, Realschule, Integrierte Gesamtschule, Gymnasium, Fachoberschule, Fachgymnasium; 2. Ein- oder zweijährige Berufsfachschule, die nicht zu einem Berufsabschluss führt, Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr; 3. Arbeit, Praktikum, Wehr-/Zivildienst, freiwilliges soziales/ökologisches Jahr, Sonstiges Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport 2011
Ein leidiges Thema: Aspekte zur „Ausbildungsreife“ § Es ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt, was „Ausbildungungsreife“ genau sein soll. Entsprechend kann sie auch nicht exakt gemessen werden. § Arbeitgeber/-innen thematisieren die ‚mangelnde Ausbildungsreife‘ immer dann, wenn es zu wenig Ausbildungsstellen gibt. § „Die Alten“ haben sich schon immer über „die Jugend“ beschwert und dabei ihre eigene Jugend verklärt. Bereits in den 1960 er Jahren hat die Deutsche Wirtschaft über mangelnde Ausbildungsreife der Jugendlichen geklagt. § Die Anforderungen der Wirtschaft an Bewerber/-innen, der Schulen an Schüler/-innen und der Gesellschaft an Jugendliche generell sind heute viel höher als früher. Wer heute als „nicht ausbildungsreif“ gilt, hätte früher problemlos eine Ausbildung absolviert. § In der Debatte wird oft so getan, als ob die Jugendlichen schon vor Beginn der Ausbildung alles können müssten, was sie in der Ausbildung eigentlich erst lernen sollen. Viele Kompetenzen können und sollen aber erst während der Ausbildung erworben werden und müssen folglich vorher nicht schon vorhanden sein. § Jugendliche haben ein Recht auf Unterstützung und Förderung. Das ist Aufgabe des Berufsbildungssystems: der Betriebe und der Berufsschulen.
Unsere Forderung: Ausbildung für Alle • Eine ehrliche Ausbildungsmarktstatistik – – – • • Keine Abstemplung von Jugendlichen als „nicht ausbildungsreif“ Ein Recht auf Ausbildung für Alle – – – • z. B. ausbildungsbegleitenden Hilfen als Standardangebot Gute Qualität in der Ausbildung – – • Erhöhung der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung Umlagefinanzierung z. B. Orientierung am „Hamburger Modell“ Unterstützung und Hilfe mit Perspektive für benachteiligte Jugendliche statt Maßnahmen, die zu Warteschleifen werden – • Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, müssen auch als Bewerber. Innen in der Statistik gezählt werden. Unabhängig vom Status, der ihnen von der BA zuerkannt wird. Junge Menschen, die in Maßnahmen des sogenannten „Übergangssystem“ ohne weiterführende Perspektive „geparkt“ werden, müssen auch als unversorgte Bewerber. Innen geführt werden. Betriebe müssen freie Ausbildungsplätze melden. Ein Angebot, dass niemandem so recht bekannt ist, hilft auch niemandem. Dort wo Probleme auftreten, müssen Kammern und zuständige Behören aktiv werden und die Missstände schneller erkennen und beseitigen. Notfalls auch mit Sanktionen gegenüber den betroffenen Betrieben Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote für ältere Jugendliche ohne qualifizierenden Berufsabschluss
Die Ausbildungsplatzsituation Analyse der Zahlen der BA im Mai 2013 Kontakt für Rückfragen: Benjamin Krautschat DGB Bundesvorstand, Abteilung Jugend und Jugendpolitik Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Tel. : 030 / 24060 – 503 E-Mail: benjamin. krautschat@dgb. de
Begriffe einfach erklärt Was ist … • • Altbewerber. Innen: Bewerber. Innen aus früheren Schulentlassjahren Andere ehemalige Bewerber. Innen: junge Menschen, die bei der BA als Ausbildungsplatzsuchende registriert sind und die keine weitere aktive Hilfe bei der Ausbildungsuche nachgefragt haben, ohne dass der Grund explizit bekannt ist und die von der BA trotzdem als versorgt gezählt werden. Ausbildungsinteressierte: institutionell erfasste Ausbildungsplatzinteressierte. Da sich nicht alle Ausbildungsplatzsuchenden bei der Bundesagentur für Arbeit melden, ist diese Zahl deutlich höher als die Zahl der registrierten Bewerber. Innen bei der BA. Außerbetriebliche Ausbildungsplätze: Berufsausbildungsstellen, die von verselbstständigten, nicht einem Betrieb angegliederten Bildungseinrichtungen angeboten werden und größtenteils öffentlich finanziert werden. Betriebliche Ausbildungsplätze: von ausbildungsberechtigten Betrieben oder Unternehmen angebotene Ausbildungsstellen. Die Ausbildung wird in Betrieben durchgeführt. Bewerber. Innen: junge Menschen, die bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz die Bundesagentur für Arbeit eingeschaltet haben Bewerber. Innen mit Alternative zum 30. 9. : bei der Bundesagentur für Arbeit registrierte Bewerber. Innen, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben und sich daher für eine Alternative entscheiden (z. B. Schulabschluss nachholen, freiwilliges soziales Jahr, Maßnahme), dabei aber ausdrücklich ihren Wunsch nach einem Ausbildungsplatz aufrecht erhalten.
Begriffe einfach erklärt Was ist … • • • BBi. G: Berufsbildungsgesetz, regelt in Deutschland die Berufsausbildung im dualen System, die Berufsausbildungsvorbereitung, die Fortbildung sowie die berufliche Umschulung. Benachteiligte Bewerber. Innen: Bewerber. Innen, die aufgrund sozialer, religiöser, körperlicher etc. Merkmale im Übergang von Schule in den Beruf, bei der Ausbildungsplatzsuche und Entwicklungsperspektiven benachteiligt werden. Hw. O: Handwerksordnung, regelt die Ausbildung im Handwerk. Hamburger Modell: Ziel des Versuchprojektes in Hamburg ist es, sogenannte „Warteschleifen“ im „Übergangssystem“ abzubauen und den Übergang in eine Berufsausbildung deutlich kürzer zu gestalten und alle Bewerber. Innen in Ausbildung zu vermitteln. Marktbenachteiligte Bewerber. Innen: Bewerber. Innen, die aufgrund fehlender Ausbildungsplätze keine Ausbildung beginnen können. „Übergangssystem“: unpassender, aber weit verbreiteter Name für die unterschiedlichen Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, dass junge Menschen den Übergang von der Schule in Ausbildung schaffen. Tatsächlich gibt es momentan kein „System“ hinter den Maßnahmen und auch das Ziel des „Übergangs“ wird kaum erreicht.
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